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Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg 29 Juni 1815 in Konigsberg 2 Juni 1881 in Schoneberg bei Berlin war ein preussischer Staatsmann Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg 1815 1881 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Kindheit und Ausbildung 1815 1843 1 3 Beginn der Beruflichen Laufbahn 1844 1859 1 4 Leiter und ausserordentlicher Minister der Preussischen Ostasien Expedition sog Eulenburg Mission 1859 1862 1 5 Innenminister und Wegbereiter der preussischen Verwaltungsreform 1862 1878 1 6 Rucktritt und Tod 1878 1881 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Seine Eltern waren Friedrich Leopold Graf zu Eulenburg 1787 1845 aus Prassen Ostpreussen und dessen Ehefrau Amalie von Kleist 1792 1830 aus Perkuiken Tochter des Landschaftsdirektors Christoph von Kleist Kindheit und Ausbildung 1815 1843 Bearbeiten Friedrich zu Eulenburg entstammt dem Adelsgeschlecht zu Eulenburg und verbrachte seine Kindheit auf dem elterlichen Gut Perkuiken sowie dem sog Eulenburg Haus der Konigsstrasse 56 in Konigsberg heute Ul Frunze 13 Kaliningrad Russland Wahrend der Schulzeit auf dem Konigsberger Gymnasium Fridericianum erhielt er eine zusatzliche Ausbildung durch Eduard von Simson dem spateren Reichstagsprasidenten Dieser bezeichnete Friedrich Albrecht spater als begabtesten Menschen der ihm je begegnet sei Fritz Albrecht verliess die Schule als bester Schuler und studierte in Konigsberg und Berlin Latein wie seine Muttersprache beherrschend Zu Eulenburg hatte damals 24 Jahre alt eine Beziehung mit der minderjahrigen 1 Bertha von Bismarck Daraus ging der spatere Fotograf 1 u a Teilnehmer der Preussische Ostasienexpedition 1859 62 Dolmetscher und ab 1874 Konsul des Deutschen Reiches in Tientsin Carl Heinrich Bismarck 1839 1879 hervor Beginn der Beruflichen Laufbahn 1844 1859 Bearbeiten Eulenburg arbeitete nach Abschluss der Rechts und Staatswissenschaften zunachst als Auskultator in Konigsberg und Frankfurt an der Oder anschliessend als Referendar in Koblenz Munster und Koln Es folgte die Arbeit als Regierungsbeamter in Oppeln 1844 trat er in das Ministerium des Inneren ein und wurde 1845 an das Regierungskollegium zu Merseburg versetzt Sein fur 1848 bewilligter einjahriger Urlaub fur eine Fahrt in die nordamerikanischen Freistaaten kam nicht zustande da er vom Minister Hansmann als Regierungsassessor in das Ministerium des Inneren berufen wurde Ab 1850 durch den Konig zum Regierungsrat spater vortragender Rat ernannt war Eulenburg bis 1852 im Ministerium des Inneren tatig und zog in dieser Zeit vielfach als Regierungscommissar im Landtage auftretend durch den Geist und Schlagfertigkeit die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich 1852 trat er in den diplomatischen Dienst ein zunachst als Generalkonsul fur Belgien in Antwerpen 1859 wurde Eulenburg inzwischen mit der Kammerherrenwurde ausgestattet als Generalkonsul nach Warschau versetzt einen Posten den er aufgrund seiner Berufung als Leiter der ersten preussischen Ostasien Expedition nicht mehr antrat Leiter und ausserordentlicher Minister der Preussischen Ostasien Expedition sog Eulenburg Mission 1859 1862 Bearbeiten Infolge der verstarkten Aktivitaten im Aussenhandel benotigte Preussen eigene Handelsvertrage mit hoffnungsvollen Partnern in Sudostasien und Ostasien Im Oktober 1859 stellte man Eulenburg im Range eines ausserordentlichen Gesandten und bevollmachtigten Ministers an die Spitze der Preussischen Ostasienexpedition die Handels Freundschafts und Schifffahrtsvertrage mit Japan und China abschliessen sollte Der Vertrag mit Japan kam aufgrund grosser Beharrlichkeit und Geschick nach mehr als funfmonatigen Verhandlungen am 24 Januar 1861 der mit China am 2 September 1861 zustande Daruber hinaus nutzte Eulenburg die Moglichkeit Hinterindien Siam Burma und Laos zu inspizieren und einen Bericht uber die wirtschaftliche und kulturelle Situation zu verfassen Innenminister und Wegbereiter der preussischen Verwaltungsreform 1862 1878 Bearbeiten Nach seiner Ruckkehr lehnte Eulenburg die Ubernahme des Handelsministeriums ab stattdessen wurde Friedrich zu Eulenburg am 8 Dezember 1862 zum Innenminister Preussens ernannt Bismarck setzte sich zuvor beim Konig massiv fur die Berufung Eulenburgs als Innenminister ein deshalb musste die fahigste und schlagfertigste Kraft die ohne Zweifel bei Graf Eulenburg zu finden ist auf diese Stelle gebracht werden 1864 und 1866 fielen neue Verwaltungsgebiete an Preussen Eulenburg nutzte dies zu einer umfassenden Verwaltungsreform auch in den alten Provinzen womit er einer der Wegbereiter fur die Entwicklung Preussens zum Rechtsstaat wurde Rucktritt und Tod 1878 1881 Bearbeiten Aufgrund dieser Verwaltungsreform geriet er durch die oppositionelle Haltung der Katholiken im Westen und der liberalen Krafte im Osten in eine Zwangslage die Otto von Bismarck durch seine kompromisslose Haltung zusatzlich verscharfte Nach langeren wenig fruchtbaren Verhandlungen trat er schliesslich am 30 Marz 1878 zuruck Nachfolger wurde sein Neffe Botho Wendt Graf zu Eulenburg Am 2 Juni 1881 starb Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg unverheiratet in Schoneberg bei Berlin und wurde nachfolgend auf dem Gut seines Neffen Philipp zu Eulenburg in Liebenberg beigesetzt Familie BearbeitenSein direkter Neffe war der preussische Diplomat Politiker und Kunstler Philipp Furst zu Eulenburg und Hertefeld Neffe zweiten Grades der preussische Innenminister und Ministerprasident 1892 1894 Botho Graf zu Eulenburg sowie der Koniglich Preussische Oberhofmarschall und Hausminister August Graf zu Eulenburg Der Komponist Botho Sigwart Graf zu Eulenburg war sein Grossneffe Literatur BearbeitenPeter Pantzer Die Eulenburg Mission und die Aufnahme der deutsch japanischen Beziehungen In Ferne Gefahrten 150 Jahre deutsch japanische Beziehungen Reiss Engelhorn Museen amp VDJ Mannheim 2012 Sebastian Dobson amp Sven Saaler Unter den Augen des Preussen Adlers Lithographien Zeichnungen und Photographien der Teilnehmer der Eulenburg Expedition in Japan 1860 1861 Iudicum Munchen 2011 Sonja Blaschke Ende der Abschottung Japans und Eulenburg Mission In Deutschland und Japan 150 Jahre Freundschaft M amp K GmbH Berlin 2011 Masako Hiyama Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg 1815 1881 In Bruckenbauer Pioniere des japanisch deutschen Kulturaustausches Iudicium Berlin 2005 ISBN 3 89129 539 1 S Noma Hrsg Eulenburg Friedrich Albrecht In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 351 Holmer Stahncke Hrsg Preussens Weg nach Japan Japan in den Berichten von Mitgliedern der preussischen Ostasienexpedition Iudicium Munchen 2000 ISBN 3 89129 287 2 Gerhard Lange Die Bedeutung des preussischen Innenministers Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg fur die Entwicklung Preussens zum Rechtsstaat Duncker amp Humblot Berlin 1993 ISBN 978 3428079094 Holmer Stahncke Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan 1854 1868 Stuttgart Franz Steiner Verlag 1987 Philipp Graf zu Eulenburg Hertefeld Hrsg Ostasien 1860 1862 in Briefen des Grafen Fritz zu Eulenburg E S Mittler amp Sohn Berlin 1900 online Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg Zehn Jahre Innerer Politik 1862 1872 Reden des Ministers des Inneren Grafen zu Eulenburg R v Decker Berlin 1872 A Lotz Eulenburg Friedrich Albrecht Graf zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 743 747 Karl Erich Born Eulenburg Friedrich Albrecht Graf zu In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 681 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich zu Eulenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schloss und Gut Liebenberg Nachlass Bundesarchiv N 1675Einzelnachweise Bearbeiten a b Sonja Blaschke DER SPIEGEL Japan Fotoschatz DER SPIEGEL Geschichte Abgerufen am 17 Oktober 2020 Normdaten Person GND 119178931 lobid OGND AKS LCCN n91020774 NDL 00551793 VIAF 59888648 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eulenburg Friedrich zuALTERNATIVNAMEN Eulenburg Friedrich Albrecht zu vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer StaatsmannGEBURTSDATUM 29 Juni 1815GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 2 Juni 1881STERBEORT Schoneberg bei Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich zu Eulenburg amp oldid 230673831