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Das Konigliche Collegium Fridericianum spater auch Friedrichs Kollegium genannt war eine hohere Schule in Konigsberg i Pr Benannt wurde sie nach Friedrich I Preussen Collegium Fridericianum bzw Friedrichs Kollegium Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Patenschaft 3 Direktoren 4 Lehrer 5 Schuler 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Couleurkarte 1966 gelaufen Die Schule wurde am 11 August 1698 von Theodor Gehr 1 als pietistische Privatschule in seinem Haus auf dem Sackheim gegrundet Das Vorbild war das Franckesche Waisenhaus in Halle Saale mit nach Bildungszielen verschiedenen Klassen Noch vor dem fruhen Tode ihres Grunders 1707 erhielt die neue Anstalt in dem 35 jahrigen Heinrich Lysius aus Flensburg einen tatkraftigen und wissenschaftlich tuchtigen Leiter der allen Widerstanden und finanziellen Schwierigkeiten zum Trotz das Collegium Fridericianum wie es seit 1703 hiess erfolgreich fuhrte 1701 erhielt das Collegium Fridericianum vom preussischen Konig Friedrich I aus Anlass seiner Kronung das Privileg koniglich Schnell wurde das Institut zu einer der bedeutendsten Schulen Ostdeutschlands und zum Zentrum des Pietismus in der Auseinandersetzung mit den Lutheranern in der Stadt und Universitat Die von den preussischen Konigen geforderten Rektoren wurden zu pragenden Gestaltern des geistigen Lebens Auch wurden offentliche Prufungen eingefuhrt Das Collegium wurde die zum Studium hinfuhrende Schule in Konigsberg auch wenn nach dem Rektor Franz Albert Schultz ein zeitweiliger Niedergang einsetzte Oberinspektor der Anstalt war von 1790 bis 1806 der Theologe und Philologe Samuel Gottlieb Wald Im Oktober 1810 wurde die Schule feierlich als erstes Konigliches Gymnasium Preussens neu eroffnet das nach den neuhumanistischen Reformideen Wilhelm von Humboldts organisiert wurde Sein Konigsberger Schulplan gehort zu den zentralen Quellen der deutschen Padagogik Der Zweck des Schulunterrichts ist die Ubung der Fahigkeiten und die Erwerbung der Kenntnisse ohne welche wissenschaftliche Einsicht und Kunstfertigkeit unmoglich ist Beide sollen durch ihn vorbereitet der junge Mensch soll in Stand gesetzt werden den Stoff an welchen sich alles eigene Schaffen immer anschliessen muss teils schon jetzt wirklich zu sammeln teils kunftig nach Gefallen sammeln zu konnen und die intellektuell mechanischen Krafte auszubilden Er ist auf doppelte Weise einmal mit dem Lernen selbst dann mit demLernen des Lernensbeschaftigt Aber alle seine Funktionen sind nur relativ immer einem Hoheren untergeordnet nur Sammeln Vergleichen Ordnen Prufen u s f Das Absolute wird nur angeregt Der Masure und spatere Lehrer Wilhelm Herrmann schrieb im Schmiedeberg Album Das Fridericianum war das Fegefeuer zum Himmel Albertinas Das neue Gebaude wurde am 17 Oktober 1855 eingeweiht 2 In der Nacht vom 29 30 August 1944 zerstorten die britischen Luftangriffe auf Konigsberg das Schulgebaude Der Schulbetrieb ging noch bis zum 24 Januar 1945 weiter Dem letzten Schulleiter Bruno Schumacher gelang es bei der Flucht aus dem brennenden Konigsberg eine Abschrift der Schuler Matrikel von 1750 bis 1944 mitzunehmen und einen Ehemaligenverein zu grunden In Konigsberg bestanden seit 1304 das Kneiphofische Gymnasium und seit 1525 das Altstadtische Gymnasium Siehe auch Liste der Gymnasien in OstpreussenPatenschaft BearbeitenAm 28 Mai 1955 wurde vom Landfermann Gymnasium in Duisburg die Patenschaft fur das ehemalige Collegium Fridericianum ubernommen Diese wird bis heute intensiv gepflegt z B durch die alljahrlichen Wettbewerbe der Professor Schumacher Stiftung 3 Direktoren Bearbeiten nbsp Bruno Schumacher letzter DirektorIn zeitlicher Reihenfolge 1702 1731 Heinrich Lysius Theologe 1731 1733 Georg Friedrich Rogall Theologe 1733 1763 Franz Albert Schultz Theologe 1763 1766 Daniel Heinrich Arnoldt Theologe 1766 1796 Gotthilf Christian Reccard Theologe 1806 1810 unbesetzt 1 1810 1852 Friedrich August Gotthold Philologe Forderer des Musikunterrichts 1852 1860 Johannes Horkel 1 1861 1863 Theodor Adler 1863 Gustav H Wagner 1 1891 1908 Georg Ellendt 1914 Alfred Rausch 1934 1945 Bruno Schumacher Historiker PreussensLehrer BearbeitenFriedrich Wilhelm Barthold Historiker 1826 1831 Johann Gottlieb Bujack Naturwissenschaftler 1810 1840 Johann Wilhelm Ebel Prediger 1810 1816 Johann Gottfried Herder Dichter Ubersetzer Theologe und Philosoph 1763 1 Heinrich Otto Hoffmann Mathematiklehrer 1854 1876 Johann Friedrich Jacob 1818 1825 1 4 Karl Lachmann 1816 1818 1 Karl Lehrs 1825 1845 1 Eduard Hermann Marotzki Theologe und Philosoph 5 Adolf Karl August Matern 5 Karl Friedrich Merleker Geograph und Historiker bis 1869 5 Carl Friedrich Wilhelm Muller klassischer Philologe und Professor an der Universitat Breslau 5 Karl Heinrich Pudor 1802 1804 Carl Heinrich Saemann 1790 1860 Christian Schiffert stellvertretender Rektor ab 1733Schuler BearbeitenPaul Adloff Zahnmediziner und Anthropologe Heinrich Bernhard Austin Kriegs und Domanenrat Adolf von Batocki bester Absolvent nach Einfuhrung des Abiturs Oberprasident in Ostpreussen Theodor Joseph Blell Politiker der Deutschen Zentrumspartei und Mitglied des Reichstages Hermann Bobrik Historiker und Geograph Hans Georg Bock Richter Carl Bottcher Philologe Franz Brandstater Philologe Georg Bujack Philologe und Prahistoriker Gustav Calame 1830 1905 Reichsgerichtsrat Friedrich Reinhold Dietz Philologe und Arzt Friedrich Dewischeit Dichter Masurens Kurt Dieckert Chronist von Konigsbergs Untergang Hans Doering Chirurg Hochschullehrer in Gottingen Alexander Dorner Museumsdirektor und Hochschullehrer in Hannover Johann Wilhelm Ebel 1784 1861 Theologe Heinrich Eberts Forst und Ministerialbeamter Hochschullehrer Botho Heinrich zu Eulenburg Verwaltungsjurist und Gutsherr im Konigreich Preussen Traugott Fedtke Organist und Komponist in Konigsberg und Berlin Fritz Gause Geschichte der Stadt Konigsberg Klaus von der Groeben Verwaltungsjurist Hanswerner Heincke Philologe Karl Haffner Dramatiker August Heinrici Superintendent MdHdA Theophil Herbst Romanist an der Albertus Universitat David Hilbert Mathematiker Leopold von Hoverbeck liberaler Reichstagsabgeordneter Johann Jacoby Arzt und Demokrat Hans Kallmeyer Maler Immanuel Kant Philosoph Friedrich Julius Kieschke Oberburgermeister von Konigsberg Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses Hans Koch 1861 1945 Altphilologe Gymnasiallehrer in Ostpreussen und Berlin bis Unterprima Samuel Kokosky 1838 1899 Rechtsanwalt Sozialdemokrat Gustav Kordgien Germanist und Romanist Hans Kramer Oberforster im Elchwald Horst Kramer Forstwissenschaftler in Gottingen Alexander Kuntzel 1804 1873 preussischer Jurist und Gutsbesitzer Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung Georg David Kypke Orientalist Johann Friedrich Lauson 6 Carl Laudien 1799 1856 preussischer Jurist und Regierungsrat Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung Hugo Linck Pfarrer in Konigsberg bis 1948 Fritz Albert Lipmann Biochemiker Nobelpreistrager fur Medizin 1953 Johann Heinrich Daniel Moldenhawer Theologe Bibliothekar und Bibelubersetzer Bernhard Mrowka Physiker Johann August Muttray 1808 1872 Mediziner und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung Otto Nicolai Komponist und Dirigent Wiener Philharmoniker Matthias Balthasar Nicolovius 1717 1778 deutscher Verwaltungsbeamter und preussischer Hofrat und Obersekretar Reinhold Rehs SPD und CDU Politiker David Ruhnken Altphilologe und Bibliothekar Ludwig Passarge Jurist Reiseschriftsteller und Herausgeber Siegfried Passarge Geograph und Geologe August Eduard Preuss Schulmann und Lehrbuch Autor Albert Reusch Philologe Johann Georg Rosenhain Mathematiker Otto Saro Oberstaatsanwalt Mitglied des Reichstages Alexander Schmidt Shakespeareforscher Friedrich Ludwig Schroder Theaterdirektor Dramatiker und Freimaurer Dietrich von Saucken General der Panzertruppe Eduard von Simson Prasident des Reichsgerichts und des Reichstages Heinrich Spiero Germanist Literaturhistoriker Publizist Georg Steenke Wasserbauingenieur Max Toeppen Gymnasiallehrer Landeshistoriker Preussens und Masurens Siegfried Thomaschki General der Artillerie Siegfried von der Trenck Dichterjurist Horst Uffhausen Bundesrichter Alfred Voigt RechtswissenschaftlerLiteratur BearbeitenGeschichte des Konigl Friedrichs Collegiums zu Konigsberg in Pr Preussische Provinzial Blatter Band 14 Konigsberg 1835 S 361 381 Heiner F Klemme Die Schule Immanuel Kants Mit dem Text von Christian Schiffert 1741 uber das Konigsberger Collegium Fridericianum Meiner Hamburg 1994 ISBN 3 7873 1185 8 Kant Forschungen 6 Voransicht in der Google Buchsuche Christian Schiffert Zuverlassige Nachricht von den jetzigen Anstalten des Collegii Fridericiani zu Konigsberg in Preussen Konigsberg 1742 Bisher nicht zuganglich in der Google Buchsuche Gustav Zippel Geschichte des Koniglichen Friedrichs Kollegiums zu Konigsberg Pr 1698 1898 Hartung Konigsberg 1898 Digitalisat in der Google Buchsuche L Wiese Hrsg Das hohere Schulwesen in Preussen Historisch 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und Wirken Nebst Mittheilungen aus seinem ungedruckten poetischen und prosaischen Nachlass und seinem Bildniss in Kupferstich Jena 1855 S 21 a b c d Franz Kossler Personenlexikon von Lehrern des 19 Jahrhunderts PDF 7 4 MiB Emil Brenning Lauson Johann Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 71 Normdaten Korperschaft GND 69016 8 lobid OGND AKS VIAF 241189937 54 713469444444 20 526091666667 Koordinaten 54 42 48 5 N 20 31 33 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Collegium Fridericianum amp oldid 232648638