www.wikidata.de-de.nina.az
Hugo Linck 20 Marz 1890 in Konigsberg i Pr 24 Dezember 1976 in Hamburg war ein deutscher Pastor der bis 1948 bei seiner Gemeinde in Konigsberg Kaliningrad geblieben war 1 Maria und Hugo Linck 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Silberschatz 3 Nachfahren 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHugo Linck besuchte das Collegium Fridericianum Nach dem Abitur studierte er an der Albertus Universitat Konigsberg und ein Semester an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Evangelische Theologie 2 Als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg geriet er 1915 in russische Kriegsgefangenschaft Er wurde nach Sibirien verbracht Nach gelungener Flucht wurde er am 28 Dezember 1918 in der Schlosskirche Konigsberg ordiniert Seine erste Pfarrerstelle versah er vom 1 Januar 1919 bis zum Juni 1922 in Puppen Kreis Ortelsburg Masuren Unmittelbar anschliessend war er bis Oktober 1930 in Wehlau Spater wurde er Pfarrer an der Lobenichtschen Kirche Liep war ein dorflicher Gemeindeteil im Osten der Stadt 3 km von der Kerngemeinde Lobenicht entfernt Da der Lieper Gemeindeteil sehr rasch wuchs baute Linck als 1 Lobenicht Pfarrer ab 1936 in Liep ein Gemeindezentrum Das Gemeindehaus und das Pfarrhaus fur den 2 Pfarrer der Lobenicht Gemeinde wurde 1937 eingeweiht 3 Linck engagierte sich fruh in der Bekennenden Kirche Ab 1936 sass er im ostpreussischen Landesbruderrat Nach der Schlacht um Konigsberg und der Zerstorung des Lobenicht verlagerte sich das Zentrum des Gemeindelebens nach Liep Linck blieb bei seiner Gemeinde Die Mitarbeiter der evangelischen Restkirche wahlten ihn im Marz 1946 zum Hauptpfarrer zum Leiter der evangelischen Kirche in Ostpreussen Das Angebot der Russen ihn zum Bischof zu ernennen lehnte er ab 3 Bis zur Ausweisung der letzten Deutschen im Marz 1948 blieb er in Liep Seit dem 4 Mai 1948 in Hamburg aber zunachst noch in Erholungsurlaub nahm er am 1 August 1948 seine Arbeit als kommissarischer Pastor an St Johannis Harvestehude auf Im Oktober 1948 war die extra fur ihn geschaffene Stelle eingerichtet Die offizielle Amtseinfuhrung war am 5 Februar 1949 Zehn Jahre spater wurde er emeritiert Als passionierter Ruderer und Mitglied der Akademischen Ruderverbindung Alania Konigsberg begrundete Linck die Altherrenschaft der Akademischen Ruderverbindung zu Hamburg 1958 und die Akademische Ruderverbindung Alania zu Hamburg 1960 Silberschatz BearbeitenNeben Augsburg Nurnberg und Danzig war Konigsberg ein Zentrum deutscher Goldschmiedekunst Zum Kirchenschatz der Lobenichtschen Kirche gehorte eine in Silber gefasste liturgische Schrift von 1681 Im August 1944 mauerte Linck sie in einer verborgenen Gruft seiner Kirche ein Ausser ihm kannten nur zwei Manner den Ort der eine war Kollege im ostpreussischen Bruderrat Die beiden Luftangriffe auf Konigsberg Ende August zerstorten auch die Lobenichtsche Kirche Einige Monate wurde die Ruine von einer Luftbombe getroffen und der Silberschatz aufgesprengt Linck sammelte die Reste ein und hielt sie in der Schlacht um Konigsberg versteckt Als er die tote Stadt im Marz 1948 verlassen durfte nahm er den Einband mit nach Hamburg Er ubergab ihn einem Bruderratskollegen Erst 1970 berichtete er uber den tollkuhnen Schmuggel Uberlebt hatte auch der dritte Mitwisser Dessen Enkel ein Dresdner machte sich nach der sog Wende auf die Spurensuche Zufallig fiel ihm Lincks spater Bericht in die Hande So erfuhr er von der Ubergabe an den Kollegen vom Bruderrat der war langst gestorben und in einem von ihm gegrundeten Stift in Niedersachsen beerdigt Das Stift war fur Fluchtlinge aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches gedacht und entwickelte sich zu einer Senioren und Sozialeinrichtung Im Treppenhaus hing ein aufwandig besticktes Altartuch von 1711 aus der Lobenichtschen Kirche ein Hinweis auf die Richtigkeit der Spur Weitere Nachforschungen forderten auch die ubrigen Teile des Silberschatzes zutage Uber die frohe Botschaft in Kenntnis gesetzt begannen die Kuratoren des Ostpreussischen Landesmuseums mit den Eigentumern der kostbaren Stucke zu verhandeln Sowohl die Evangelische Kirche in Deutschland als auch das Stift erklarten sich mit einer Dauerleihgabe einverstanden 4 Nachfahren BearbeitenHugo Linck und seine Frau Maria hatten vier Kinder Die beiden alteren Sohne fielen im Zweiten Weltkrieg der eine als U Boot Kommandant der Kriegsmarine der andere beim Heer an der Ostfront 2 Die beiden jungeren Kinder Ingeborg und Roland kamen in Wehlau zur Welt Der Sohn Roland 1925 2008 hatte vier Kinder Annekathrin Elisabeth Tilman und den Historiker Stephan Linck Die Tochter Ingeborg verh Andresen 1923 2014 hatte drei Kinder Christiane 1950 2019 Henriette 1951 und Carl Clemens 1954 Henriette Pipers Buch uber Hugo Linck erschien 2019 Werke Bearbeiten nbsp Erstausgabe 1952Konigsberg 1945 1948 Rautenberg amp Mockel Leer 1952 5 Auflage 1997 ISBN 3 7921 0350 8 Der Kirchenkampf in Ostpreussen 1933 bis 1945 Geschichte und Dokumentation Grafe und Unzer Munchen 1968 DNB 457435704 Der Adler zwischen den Engeln Erinnerungen an die Lobenichtsche Kirche Rautenberg Leer Ostfriesland 1970 OCLC 174208472 Im Feuer gepruft als die Sterbenden und siehe wir leben Berichte aus dem Leben der Restgemeinden nach der Kapitulation in und um Konigsberg Rautenberg Leer 1972 ISBN 3 7921 0126 2 Zur Geschichte der Kirche im Kreise Wehlau In Preussenland Mitteilungen der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung und aus den Archiven der Stiftung Preussischer Kulturbesitz Band 7 1969 ZDB ID 123737 8 S 17 Unsere Toten In Hellmut Herbst Sechzig Jahre Geschichte des Akademischen Ruder Bundes 1904 1964 Chronik der Bundeskorporationen Hamburg 1964 5 Literatur BearbeitenRobert Albinus Konigsberg Lexikon Stadt und Umgebung Lizenzausgabe Flechsig Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 441 1 Henriette Piper Der letzte Pfarrer von Konigsberg Hugo Linck zwischen Ostpreussen und Hamburg be bra verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 89809 171 8 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hugo Linck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hugo Linck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus Weigelt Wie bleibt man Christ in einer solchen Welt Gemeinde und kirchliches Leben im Todeslager Konigsberg von 1945 bis 1947 In Kulturportal West Ost Ausgabe 1377Einzelnachweise Bearbeiten C ST Der letzte Pfarrer von Konigsberg Hugo Linck starb im Alter von 87 Jahren in Hamburg In Ostpreussenblatt Folge 2 8 Januar 1977 S 15 Sp 2 f archiv preussische allgemeine de PDF 11 5 MB a b Aus den ostpreussischen Heimatkreisen Konigsberg Stadt Abschiedsfeier fur Pfarrer Linck In Ostpreussenblatt Jahrgang 10 Folge 16 18 April 1959 S 5 Sp 1 archiv preussische allgemeine de PDF 9 6 MB a b Henriette Piper 2019 Joachim Mahnert Auf der Spur eines Silberschatzes Wie Gemeindepfarrer Hugo Linck eine Kostbarkeit aus Konigsberg rettete und sie nach Luneburg gelangte In Landeszeitung fur die Luneburger Heide 9 Januar 2021 Titelaufnahme In vifasport de Virtuelle Fachbibliothek Sportwissenschaft abgerufen am 9 April 2020 Buchvorstellung H Piper bei be bra verlag Gisela Borchers Rezension In Zeitschrift fur Ostmitteleuropa Forschung Band 69 2020 Nr 1 S 142 144 mit umfangreicherer biografischer Skizze zfo online de PDF 109 kB Normdaten Person GND 106397095 lobid OGND AKS LCCN n2015065161 VIAF 32486697 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linck HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer GeistlicherGEBURTSDATUM 20 Marz 1890GEBURTSORT Konigsberg i Pr STERBEDATUM 24 Dezember 1976STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Linck amp oldid 238094434