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Johann Friedrich Jacob 5 Dezember 1792 in Halle an der Saale 1 Marz 1854 in Lubeck war ein deutscher Padagoge Altphilologe und Direktor des Katharineums zu Lubeck Johann Friedrich Jacob portratiert von Carl Julius Milde 1839 Leben BearbeitenJohann Friedrich Jacob war der jungere Sohn eines Schuhmachermeisters in Halle Sein alterer Bruder August Ludwig Wilhelm Jacob 1789 1862 wurde Philologe und Schulrat der Provinz Posen Johann Friedrich studierte an der Universitat Halle Philologie und erhielt nach dem Magister Abschluss durch Vermittlung seines Lehrers August Hermann Niemeyer eine Stelle am Padagogium im Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg 1815 nahm er als Freiwilliger an den Befreiungskriegen teil 1818 wurde er als Oberlehrer an das Collegium Fridericianum in Konigsberg berufen wo er Alte Sprachen lehrte und mit der Ausgabe und metrischen Ubersetzung des lateinischen Gedichts Aetna aus dem Appendix Vergiliana seine erste philologische Veroffentlichung vorlegte 1825 ging er als Professor und Studiendirektor an das Mariengymnasium nach Posen wo bereits sein Bruder als Schulrat tatig war Durch die nationalen und konfessionellen Gegensatze kam es immer wieder zu Spannungen mit dem Lehrkorper und der Schulerschaft Daher nahm Jacob 1831 gern den Ruf nach Lubeck an und wurde als Nachfolger von Friedrich August Goring Direktor des Katharineums Hier wirkte er 23 Jahre lang Er veroffentlichte zahlreiche Abhandlungen uber romische Schriftsteller in den Schulprogrammen und gab zwei mittelalterliche lateinische Gedichte aus einer Lubecker Handschrift heraus Die grossten Nachwirkungen im Schulleben hatten jedoch zwei Projekte Jacobs 1843 ein Jahr nach Aufhebung der Turnsperre und der Einfuhrung des Turnens als ordentliches Lehrfach in Preussen liess er auf dem ehemaligen Friedhof des Katharinenklosters einen Turnplatz einrichten jeder Klasse wurde er taglich eine halbe Stunde zur Verfugung gestellt Gleichzeitig liess er Schuler der drei oberen Klassen zu Vorturnern fur die stadtische Turnanstalt ausbilden die 1844 eroffnet wurde und in deren Vorstand er gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern des Kollegiums eintrat Im Zusammenhang damit erlaubte er 1844 nach kurzer Auflosung wegen des Schlagens scharfer Mensuren das Wiederaufleben des St Katharinen Fechtklubs den 1836 funfzehn Primaner gegrundet hatten Allerdings durfte nun nur noch unter Aufsicht eines Fechtlehrers gefochten werden In der Folge entwickelte sich der Fechtklub jetzt auch coniunctio fratrum Lubecensium genannt zu einer von drei Schulerverbindungen des Katharineums Die andere Neueinfuhrung war das allgemeine Schulfest das erstmals am 22 Juni 1832 im Jahr nach Jacobs Amtseinfuhrung stattfand Das erste Fest wurde im Bad Schwartauer Riesebusch gefeiert in den folgenden Jahrzehnten wechselte man zwischen dem Riesebusch und einer Festwiese in Israelsdorf Das Schulfest entwickelte sich zu einer Tradition die erst 1965 ihr Ende fand Schriften BearbeitenLucilii junioris Aetna recensuit notasque Jos Scaligeri Frid Lindenbruchii et suas addidit Lipsiae Vogel 1826 Sextus Aurelius Propertius Carmina Lipsiae Teubner 1827 spatere Auflagen unter dem Titel Sextus Aurelius Propertius Elegien Deutsch im Versmasse der Urschrift von Friedrich Jacob Nach des Verfassers Tode vollendet u hrsg v Wilhelm Binder 3 durchges Aufl Berlin Schoneberg Langenscheidt 1908 1910 Langenscheidtsche Bibliothek samtlicher griechischen und romischen Klassiker in neueren deutschen Musterubersetzungen 74 dd De M Manilio poeta Lubeck Schmidt 1832 1836 5 Teile in den Schulprogrammen 1832 1836 M Acci Plauti Epidicus Ad Camerarii veterem codicem recognovit Fr Jacob Lubecae apud bibliopolam de Rohden 1835 P Rutilii Lupi de figuris sententiarum et elocutionis libri duo In usum scholarum explanavit Fridericus Jacob Lubecae de Rohden 1837 Reineri Alemanici Phagifacetus et Godefridi omne punctum E codice Lubecensi edidit Fridericus Jacob Lubecae Rohden 1838 Die Lustspiele des P Terentius Afer Berlin G Reimer 1845 M Manilii Astronomicon libri quinque accedit index et diagrammata astrologica Berolini Reimer 1846 Horaz und seine Freunde 2 Bande ein geplanter dritter Band ist nicht mehr erschienen Berlin Hertz 1852 53 Zweite Auflage hrsg von Martin Hertz Berlin Wilhelm Hertz 1889Literatur BearbeitenJohannes Classen Friedrich Jacob Director des Catharineums in Lubeck in seinem Leben und Wirken Nebst Mittheilungen aus seinem ungedruckten poetischen und prosaischen Nachlass und seinem Bildniss in Kupferstich Jena 1855 Richard Stock Das Katharineum und die ersten Bemuhungen um die Organisation der deutschen Philologen Ein Gedenkblatt fur Direktor Friedrich Jacob Borchers Lubeck 1913 Digitalisat Jurgen Fick Die Anfange von Turnen und Sport am Katharineum und der Primanerfunfkampf In Festschrift zum 475 jahrigen Bestehen des Katharineums zu Lubeck Lubeck 2006 S 40 47 Conrad Bursian Jacob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 556 558 gemeinsam mit seinem Bruder beschrieben Jan Zimmermann St Gertrud 1860 1945 Ein photographischer Streifzug Bremen 2007 ISBN 978 3 86108 891 2 S 26 S 51 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich August GoringDirektor des Katharineums zu Lubeck 1831 1854Friedrich BreierNormdaten Person GND 117031372 lobid OGND AKS LCCN no00043966 VIAF 30302663 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jacob Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Altphilologe und Direktor des Katharineums zu LubeckGEBURTSDATUM 5 Dezember 1792GEBURTSORT Halle an der SaaleSTERBEDATUM 1 Marz 1854STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Jacob amp oldid 228037067