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Carl Julius Milde 16 Februar 1803 in Hamburg 19 November 1875 in Lubeck war ein deutscher Maler und Zeichner Er wirkte als Maler medizinischer Illustrator Konservator und Restaurator sowie als Zeichenlehrer am Katharineum zu Lubeck Carl Julius Milde Selbstbildnis Bleistiftzeichnung 1833Carl Julius Milde im Alter Carl Julius Milde Portrat von Erwin Speckter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung 3 Werke 4 Ausstellungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMilde hatte nach dem Kunststudium in Dresden und Munchen sich zunachst der Portratmalerei zugewandt nahm aber 1838 eine Stelle als Zeichenlehrer am Lubecker Katharineum an und betatigte sich seitdem in der Hansestadt als Dokumentator Sein besonderes Interesse auf Grundlage der Ideen des Kunsthistorikers Carl Friedrich von Rumohr galt der Rettung und Wiederherstellung von mittelalterlichen Ausstattungsstucken in Kirchen und der Wiederbelebung der Glasmalerei Er barg und sicherte die Kunstschatze des Lubecker Burgklosters und legte so den Grundstock zur heute bedeutenden Sammlung mittelalterlicher Kunst des St Annen Museums Er restaurierte die Fenster der Burgkirche die ab 1840 in die Lubecker Marienkirche eingebaut wurden Bei der Reinigung des Lubecker Totentanzes 1852 fertigte Milde Ansichten an die 1866 als Lithographien in den Markt gingen Milde war Zeitgenosse von Georg Friedrich Lisch und diesem vor allem wegen gleicher Interessen eng verbunden Beide waren den historischen Wissenschaften besonders zugetan wobei Milde eine besondere Beziehung zur Sphragistik Siegelkunde und Heraldik entwickelte In Lischs Gesamtverzeichnis der nachgelassenen Schriften und Briefe taucht Mildes Name zwanzigmal auf was eine engere Beziehung verdeutlicht Lisch hatte sich uber Jahrzehnte des Sachverstandes von Milde bedient 1 Milde half Lisch auch mit aufwandigen Recherchen bei 25 von 42 Adelswappen in den Chorfenstern aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Restaurierung der Klosterkirche Dargun 1859 1860 2 Die Glasmalereien wurden beim Brand der Kirche am 30 April 1945 zerstort Lisch vermittelte ihm weitere Auftrage in Mecklenburg So wurde Milde gebeten fur die Ausgestaltung des Thronsaales im Schweriner Schloss die von Lisch muhsam ermittelten 40 Stadte und Landesteilwappen in die entsprechende heraldische Form zu bringen Milde schuf daraufhin die Vorlagen die anschliessend vom Schweriner Maler Trilk kunstlerisch umgesetzt wurden 3 4 Grosses Westfenster im Kolner DomEinen festen Platz in der Kunstlandschaft Mecklenburg Vorpommerns schuf sich Milde ebenfalls durch seine Arbeiten in den Kirchen von Schlemmin und von Semlow Nach der 1856 restaurierten Semlower Kirche wurde Milde durch den Kirchenpatron Graf Ulrich von Behr Negendank mit der kompletten Neuausmalung beauftragt Einbezogen in die von 1861 bis 1863 durchgefuhrten Arbeiten waren auch die Decke die Emporen die Taufe von 1576 und die Glasfenster Die farbig angelegten Entwurfskatons zu den Fenstern werden heute bei dem Nachlass Mildes im St Annen Museum in Lubeck aufbewahrt In Schlemmin schuf er von 1863 bis 1864 die Wand und Glasmalereien in der Grabkapelle fur den Grafen zu Stollberg Die Ausfuhrung der Glasmalereifenster erfolgte jeweils durch den Lubecker Glaser Johann Jacob Achelius Mildes Arbeiten wurden so geruhmt dass sich das preussische Kronprinzenpaar Friedrich und Victoria die Semlower Kirche ansah und Milde mit dem Entwurf und der Ausfuhrung des von ihnen gestifteten Westfensters fur den Kolner Dom beauftragten Das Fenster ein 22 m hohes Glasgemalde entstand 1865 1870 in der Glaswerkstatt von Johann Jacob Achelius in Lubeck es wurde 1877 zwei Jahre nach Mildes Tod eingesetzt Vor der Bombardierung wurde das Milde Fenster ausgebaut und eingelagert nach dem Zweiten Weltkrieg wurde fur das Westfenster dann ein anderer Kunstler beauftragt Erst auf Anweisung von Dombaumeister Arnold Wolff hin wurde das Milde Fenster im Jahre 1993 an seinem alten Ort wieder eingebaut 5 Carl Julius Milde gehorte neben Ernst Gillmeister zu den hervorragenden Einzelpersonlichkeiten in der Geschichte der Glasmalerei des 19 Jahrhunderts in Norddeutschland 6 Er war zudem auch Grundungsmitglied des Hamburger Kunstlervereins von 1832 Der Maler Adolf Theodor Franck war sein Neffe Erinnerung BearbeitenNach Milde ist der Mildestieg im Hamburger Stadtteil Barmbek Nord benannt 1950 stiftete die Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit aus Anlass des 150 jahrigen Bestehens der Museen in Lubeck die Carl Julius Milde Medaille die allerdings nur einmalig an um die Museen verdiente Mitglieder der Gesellschaft verliehen wurde und zwar an Ludwig Benick Carl Georg Heise Johannes Klocking Karl Petersen Ernst Petrick Hans Saager Ernst Schermer Hermann Gustav Stolterfoht Karl Strunck und Erna Suadicani 7 Werke Bearbeiten Fragment der Abzeichnung des Totentanzes durch MildeIllustrationen zu Gustav Biedermann Gunther Chirurgische Anatomie in Abbildungen Die chirurgische Muskellehre in Abbildungen Hamburg J A Meissner 1838 Das Handgelenk in mechanischer anatomischer und chirurgischer Beziehung Mit Zeichnungen von Julius Milde 1841 Die chirurgische Knochenlehre mit Abbildungen Hamburg Meissner 1844 Denkmaler bildender Kunst in Lubeck gezeichnet und herausgegeben von C J Milde und begleitet mit erlauterndem historischen Text von Ernst Deecke Hefte I und II Lubeck Selbstverlag 1843 1847 Textteil Heft 1 1843 In Bronce gravirte Grabplatten Digitalisat Osterreichische Nationalbibliothek Textteil Heft 2 1847 Glasmalereien und Ziegelfussboden Digitalisat Osterreichische Nationalbibliothek Lubecker ABC 26 Radierungen gezeichnet und herausgegeben von C J Milde radiert von E Bollmann Selbstverlag Lubeck 1857 Digitalisat 2 Aufl Grautoff 1873 3 Aufl B Nohring 1926 Der Todtentanz in der Marienkirche zu Lubeck gezeichnet von C J Milde und mit Text von Wilhelm Mantels Lubeck 1866 Aus Lubecks alten Tagen von C J Milde Verlag Bernhard Nohring Lubeck 1908 Werk ist inhaltlich in neuer Ausstattung das 1857 erschienene Lubecker ABC Es wurde in spateren Auflagen um Anekdoten von Otto Anthes erganzt Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1987 Das Schone soll man schatzen Carl Julius Milde Lubecks erster Denkmalpfleger zeichnet nach mittelalterlicher Kunst Museum fur Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck 2019 Hamburger Schule Das 19 Jahrhundert neu entdeckt 12 April bis 14 Juli Hamburger Kunsthalle 2019 Irr Real Carl Julius Milde das Portrat und die Psychiatrie Museum Behnhaus Dragerhaus LubeckLiteratur Bearbeitenchronologisch Alexander Bastek Irr real Carl Julius Milde das Portrat und die Psychiatrie Imhof Petersberg 2019 ISBN 978 3 7319 0834 0 Jan Zimmermann Das alte Lubeck lachelt einem so treuherzig ins Gesicht Carl Julius Milde und sein Lubecker ABC Lubeck 2007 ISBN 978 3 933652 29 4 Gerhard Ahrens Carl Julius Mildes Wirken fur den Lubecker Geschichtsverein In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Band 83 Verlag Schmidt Romhild Lubeck 2003 S 271 278 Der Dom zu Koln S 14 15 Arnold Wolff 1995 Greven Verlag Koln GmbH ISBN 978 3 7743 0284 6 Suzanne Grosskopf Milde Carl Julius In Lubecker Lebenslaufe hg von Alken Bruns Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1993 ISBN 3 529 02729 4 S 261 265 Suzanne Grosskopf Knaack Carl Julius Milde 1803 1875 Univ Diss Hamburg 1988 mit Werkverzeichnis Carl Julius Milde Sylvina Zander Das Schone soll man schatzen Carl Julius Milde Lubecks erster Denkmalpfleger zeichnet nach mittelalterlicher Kunst Lubeck 1987 Katalogtext und Ausstellung Jenns Eric Howaldt Carl Julius Milde und die Entdeckung des mittelalterlichen Lubeck In Kunst und Kultur Lubecks im 19 Jahrhundert Hefte zur Kunst u Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck Heft 4 Hrsg Museum fur Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck Lubeck 1981 S 287 289 Harald Richert Der Kunstler und Kunsthistoriker Carl Julius Milde 16 Februar 1803 19 November 1875 In Nordelbingen Beitrage zur Kunst und Kulturgeschichte Bd 46 1977 S 49 61 Alfred Lichtwark Julius Milde als Naturforscher In Hamburgische Aufsatze Gesellschaft Hamburger Kunstfreunde Hrsg Hamburgische Hausbibliothek Zur hamburgischen Kulturgeschichte 1 5 Tausend Auflage Alfred Janssen Hamburg 1917 S 93 96 uni hamburg de Willibald Leo von Lutgendorff Leinburg Carl Julius Milde Gebruder Borchers Lubeck 1908 2 Aufl 1920 Alfred Lichtwark Das Bildnis in Hamburg II Bd Druckerei A G Hamburg 1898 S 150 ff Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Ddasbildnisinhamb02lich MDZ 3D 0A SZ 3D150 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Andreas Ludwig Jakob Michelsen Milde Carl Julius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 737 741 Weblinks Bearbeiten Commons Carl Julius Milde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikisource Carl Julius Milde Quellen und Volltexte Literatur von und uber Carl Julius Milde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Carl Julius Milde in der Deutschen 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und Residenzstadt Schwerin mit Benutzung der neuesten Forschungen Schwerin von Oertzen 1862 S 457 Horst Ende Friedrich Lisch Carl Julius Milde und die Restaurierung mecklenburgischer Kulturguter SVZ Mecklenburg Magazin 2003 Nr 9 S 11 12 Informationen und Bilder zum Westfenster im Kolner Dom Memento des Originals vom 24 Februar 2006 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www koelner dom de Bernhard Kuhl Glasmalereien des 19 Jahrhunderts Mecklenburg Vorpommern Die Kirchen Leipzig 2001 ISBN 3 361 00536 1 S 11 12 200 Jahre Bestandigkeit und Wandel burgerlichen Gemeinsinns Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit in Lubeck 1789 1989 Lubeck Schmidt Romhild 1989 S 160Normdaten Person GND 118733915 lobid OGND AKS LCCN n87917580 VIAF 27866461 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Milde Carl JuliusKURZBESCHREIBUNG Zeichenlehrer am Katharineum zu LubeckGEBURTSDATUM 16 Februar 1803GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 19 November 1875STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Julius Milde amp oldid 232284897