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Das Museumsquartier St Annen befindet sich in den Gebauden des ehemaligen St Annen Klosters in Lubeck Es wurde 1915 begrundet und ist einer der Standorte der Kulturstiftung Hansestadt Lubeck Das Museumsquartier liegt unweit der Aegidienkirche in der St Annen Strasse der sudostlichen Lubecker Altstadt neben der Synagoge und umfasst neben dem St Annen Museum die Kunsthalle St Annen und in den Nebengebauden des ehemaligen Klosters die Verwaltung des Museums St Annen Kloster 2013 Die neue Kunsthalle durch das alte Kirchportal Inhaltsverzeichnis 1 St Annen Museum Museum fur Kunst und Kulturgeschichte 2 Sammlungen 2 1 Sakrale Kunst des Mittelalters 2 2 Rats Zunft und Kirchensilber 2 3 Lubecker Wohnkultur 2 4 Musikinstrumente 2 5 Paramentenraum 2 6 Fotosammlung 2 7 Sonderausstellungen 3 Kunsthalle St Annen 3 1 Neuer Sammlungsschwerpunkt Selbstportrats der Moderne 3 2 Ausstellungen der Kunsthalle 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSt Annen Museum Museum fur Kunst und Kulturgeschichte Bearbeiten nbsp Eroffnungsrede des Museums fur Kunst und Kulturgeschichte 1915 Bereits 1888 hatte sich der Kunsthistoriker Theodor Hach als Konservator der Sammlungen der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit in seiner Denkschrift 1 fur die Einrichtung eines eigenstandigen Museums fur Kunst und Kulturgeschichte in Lubeck ausgesprochen Im Jahr 1912 beschloss der Senat der Hansestadt den Umbau des Klosters zum Museum Dies bedingte Grundrissanderungen um Dielen und Tafelungen aus Lubecker Burgerhausern ubernehmen zu konnen Die Eroffnung und anschliessende Ubergabe des Museums durch die Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit als privaten Trager unter dem Museumsdirektor Karl Schaefer erfolgte kriegsbedingt mit Verspatung am 23 September 1915 2 Die bis dahin im Museum am Dom ausgestellte kunst und kulturgeschichtliche Sammlung wurde in das neue Haus ubernommen Von 1920 bis 1933 leitete Carl Georg Heise das Museum In diese Zeit fallt der Erwerb des Behnhauses und der Aufbau der dortigen Sammlung 1934 wurden die Lubecker Museen verstaatlicht 2006 wurde die Geschaftsfuhrung von der Stadt Lubeck in die Hande der Kulturstiftung Hansestadt Lubeck gegeben Seit Januar 2013 wird das St Annen Museum gemeinsam mit der Kunsthalle St Annen als Museumsquartier St Annen vermarktet Damit verbunden ist eine neue zeitgerechte Konzeption der Ausstellung Sammlungen BearbeitenSakrale Kunst des Mittelalters Bearbeiten nbsp Torichte Jungfrauen nbsp Kluge JungfrauenDas Museum verfugt dank eines fruhen Senatsdekrets zum Schutz der Denkmaler des Altertums und der Kunst von 1818 und der darauf aufbauenden sichernden Sammeltatigkeit von Carl Julius Milde im 19 Jahrhundert uber die grosste Anzahl mittelalterlicher Flugelaltare Retabel in Deutschland Das Museum verfugt mit dem Gronauer Altar uber den einzigen erhaltenen gotischen Hochaltar aus einer der Lubecker Kirchen in der Stadt Die anderen erhaltenen Altare waren zumeist von Handwerkerzunften oder Kaufleuten fur die Klosterkirchen wie die Kirche des Burgklosters oder die Katharinenkirche gestiftet worden Dazu gehoren der Lukas Altar der Maler von Hermen Rode der Schonenfahreraltar von Bernt Notke der Antonius Altar von Benedikt Dreyer der ursprunglich von der Familie Greverade fur den Lubecker Dom gestiftete Passionsaltar von Hans Memling sowie ein Privataltar das Triptychon des Ratsherrn Hinrich Kerckring von Jacob van Utrecht der auf abenteuerlichen Wegen aus der Rigaer Sammlung Brederlo nach Lubeck fand Hauptartikel Retabel der Mittelaltersammlung des St Annen MuseumsHerausragend auch die St Georg Gruppe 1504 die von dem Lubecker Bildhauer Henning von der Heyde ursprunglich fur die St Jurgen Kapelle an der Ratzeburger Allee geschaffen wurde Den Umbruch von Reformation und Renaissance in Lubeck verkorpern die Werke des Cranach Schulers und Lubecker Malers Hans Kemmer Neben den Werken der Bildschnitzerei und Malerei zeigt das Museum ein Lapidarium Skulpturen der Romanik und Gotik von denen die Niendorfer Madonna von Johannes Junge eine der Wertvollsten darstellt Sie wurde 1926 in Lubeck Niendorf in einer Scheune gefunden Aber auch die klugen und torichten Jungfrauen sind bemerkenswert Sie standen ursprunglich in der Kirche des Burgklosters nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Der Memling Altar in Lubeck Rats Zunft und Kirchensilber Bearbeiten Eine Spezialsammlung reprasentativer Kelche Pokale Gefasse Gebrauchs und Prunkgegenstande gibt einen Uberblick uber das hohe handwerkliche Niveau der Lubecker Gold und Silberschmiede und den Reichtum ihrer Auftraggeber Die Entstehungszeit der Stucke dieser Sammlung liegt zeitlich uberwiegend nach der Reformation da Lubecks Burgermeister Jurgen Wullenwever zu dieser Zeit fast das gesamte mittelalterliche Lubecker Kirchensilber zur Kriegsfinanzierung gegen Danemark Grafenfehde einschmelzen liess Letzte grosse Neuerwerbung des Museums in diesem Bereich war der Lubecker Silberschatz Lubecker Wohnkultur Bearbeiten Die Entwicklung der burgerlichen Wohnkultur von der Renaissance bis zum Klassizismus kann in verschiedenen Raumen die teilweise aus alten Lubecker Burgerhausern umgesetzt wurden vor dem Hintergrund zeitentsprechender Kunst von Godfrey Kneller Thomas Quellinus Buste des Ratsherrn Thomas Fredenhagen vom barocken Hochaltar der Marienkirche und vielen anderen den Sammlungsgeschmack Lubecker Burger widerspiegelnden Werken bildender Kunstler und den dazugehorigen Ausstattungen mit Porzellan aus Furstenberg und Meissen nachempfunden werden Am grossartigsten wirkt eine vollstandig erhaltene Barockdiele aus dem Jahr 1736 Diesem Bereich im Obergeschoss ist eine Spezialsammlung norddeutscher Fayencen mit Schwerpunkt auf die Manufakturen in Kellinghusen Stockelsdorf und Stralsund angegliedert Daruber hinaus gibt eine Spielzeugsammlung daruber Aufschluss womit sich junge Lubecker in vergangener Zeit beschaftigten Das alteste plastische Steckenpferd des Museums befindet sich jedoch in einer Kindergruppe auf dem Altar der Gertrudenbruderschaft der Trager um 1509 aus dem Umkreis von Henning von der Heyde Musikinstrumente Bearbeiten Das Museum verfugt uber eine auf den Geigenbauspezialisten Leo von Lutgendorff zuruckgehende und von diesem als Museumsdirektor des fruheren Dom Museums begrundete Sammlung historischer Musikinstrumente die 1959 von Georg Karstadt neu geordnet wurde und heute teilweise in die Ausstellung integriert ist in Einzelstucken aber auch im Behnhaus gezeigt wird Auch der von Arp Schnitger gestaltete Spieltisch der ehemaligen Orgel des Doms ist hier ausgestellt Er wurde im Zuge des Neubaus einer Walcker Orgel 1892 1893 ausgebaut und in das Museum gebracht Paramentenraum Bearbeiten Sicherlich eine weitere Besonderheit ist der Paramentenraum in dem alte liturgische Gewander aus Lubecker Kirchen sowie ausgewahlte Stucke des Paramentenschatzes der Danziger Marienkirche gezeigt werden 3 Fotosammlung Bearbeiten Zu den nicht offentlich gezeigten Schatzen des Museums gehort eine von Carl Georg Heise in den 1920er Jahren aufgebaute Fotosammlung mit rund 450 kunstlerischen Fotografien darunter allein 212 Arbeiten von Albert Renger Patzsch Dabei handelt es sich um die Sammlung zur Geschichte der Photographie und die Sammlung vorbildlicher Photographie Beide Sammlungen wurden nach Heises Entlassung 1933 nicht weitergefuhrt und gerieten fur lange Jahre in Vergessenheit Erst in den letzten Jahren wurden sie wiederentdeckt da insbesondere die Sammlung vorbildlicher Fotografie eine der umfassendsten Sammlungen von Fotografien der Neuen Sachlichkeit in Deutschland darstellt Sie enthalt unter anderem Werke von Renger Patzsch Hugo Erfurth Umbo und Robert Petschow Sonderausstellungen Bearbeiten Ein furtrefflicher Organist und Componist zu Lubeck Dieterich Buxtehude 1637 1707 vom 6 Mai bis 26 August 2007 Aklama Hilfsgeister der Ewe und Dangme 2016 Katalog Lubeck 1500 Kunstmetropole im Ostseeraum 2015 Katalog 4 Kunsthalle St Annen Bearbeiten nbsp Eingang zur KunsthalleHeute beinhaltet das Kloster nicht nur das St Annen Museum sondern auch die Kunsthalle St Annen mit Museumsshop und Bistro Die Architektur der Kunsthalle modern erbaut 2003 unter Einbeziehung der Uberreste der 1843 abgebrannten ehemaligen Kirche des Klosters St Annen ist ein Geschenk der Possehl Stiftung an die Hansestadt Lubeck Die Architektur der Kunsthalle Planung Architekten Konermann Siegmund aus Hamburg Lubeck erhielt 2003 den alle vier Jahre verliehenen Hauptpreis des BDA Schleswig Holstein Die Kunsthalle zeigt in wechselnden Ausstellungen Moderne Kunst des 20 Jahrhunderts Neuer Sammlungsschwerpunkt Selbstportrats der Moderne Bearbeiten Die Kunsthalle St Annen hat im September 2005 auf Vermittlung von Bjorn Engholm die einzigartige Sammlung Leonie von Ruxleben 1920 2005 im Rahmen der Nachlassregelung der am 21 September 2005 verstorbenen Leonie Freifrau von Ruxleben zur Verwaltung gestellt bekommen es handelt sich um die grosste Sammlung dieser Art in Deutschland Dadurch wird es moglich rund 1 300 Arbeiten von Selbstbildnissen der Moderne in wechselnder Ausstellung zeigen zu konnen Allerdings kam es 2005 06 zwischen den Erben der Frau von Ruxleben und der Museumsleitung zu einem Streit uber die Handhabung des Nachlasses Ausstellungen der Kunsthalle Bearbeiten 2013 wurde die Ausstellung Emil Schumacher Beseelte Materie zur Feier des zehnjahrigen Grundungsjubilaums der Kunsthalle St Annen gezeigt Die Ausstellung wurde massgeblich durch das Emil Schumacher Museum in Hagen unterstutzt 2005 2006 fand die Ausstellung Exil und Moderne mit 50 Werken der klassischen Moderne aus der Sammlung der Washington University in St Louis Missouri statt Literatur Bearbeiten nbsp Rodes Lukas Altar nbsp Notkes SchonenfahreraltarKarl Schaefer Fuhrer durch das Museum fur Kunst und Kulturgeschichte zu Lubeck 1915 Max Hasse Der Lubecker Passionsaltar Hans Memlings als Denkmal mittelalterlicher Frommigkeit in Vom Lubecker Dom Lubeck 1958 S 33 ff Wolfgang J Muller Lubeck um 1250 Kunsthistorische Betrachtungen zum neuen Stadtmodell in Politik Wirtschaft und Kunst des staufischen Lubeck Lubeck 1976 S 51 ff Jurgen Wittstock Hrsg Kirchliche Kunst des Mittelalters und der Reformationszeit die Sammlung im St Annen Museum Lubecker Museumskataloge Bd 1 Museum fur Kunst u Kulturgeschichte Lubeck 1981 ISBN 3 9800517 0 6 Hildegard Vogeler Madonnen in Lubeck Museum fur Kunst und Kulturgeschichte Lubeck 1993 DIE NEUE SICHT DER DINGE Carl Georg Heises Lubecker Fotosammlung aus den 20er Jahren Katalog zur Ausstellung 1995 herausgegeben von der Hamburger Kunsthalle und dem Museum fur Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lubeck Anna Elisabeth Albrecht Steinskulptur in Lubeck um 1400 Stiftung und Herkunft Reimer Berlin 1997 ISBN 3 496 01172 6 Hildegard Vogeler Das Triptychon des Hinrich und der Katharina Kerckring von Jacob van Utrecht Museum fur Kunst und Kulturgeschichte Lubeck 1999 Ulrich Pietsch Die Lubecker Seeschiffahrt vom Mittelalter zur Neuzeit Lubeck 1982 ISBN 3 9800517 1 4 Ausstellungskatalog Thorsten Rodiek Kunsthalle St Annen in Lubeck Hrsg Herbert Perl Junius Verlag Hamburg 2003 ISBN 3 88506 537 1 Uwe Albrecht Hrsg Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band I Hansestadt Lubeck St Annen Museum Ludwig Kiel 2005 ISBN 3 933598 75 3 Siehe auch BearbeitenKulturstiftung Hansestadt Lubeck mit Museum Behnhaus Museumskirche St Katharinen nbsp Kerckring Altar des Jacob van UtrechtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Annen Museum Lubeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber das St Annen Museum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber die Kunsthalle Sankt Annen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Museumsquartier St Annen St Annen Museum Rundgang St Annen Museum Kunstrestitution von Beutekunst in Lubeck auch Kerckring Altar PDF Datei 29 kB Sammlungsobjekte der Kunsthalle St Annen im Museumsportal Schleswig HolsteinEinzelnachweise Bearbeiten Denkschrift betr die Umgestaltung des kulturhistorischen Museums zu einem Museum fur Lubecker Kunst und Kulturgeschichte Lubeck 1888 Eroffnung des Museums fur Kunst und Kulturgeschichte im St Annenkloster In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1914 15 Nr 52 Ausgabe vom 26 September 1915 S 209 210 Von Samtbrokat und Hautchengold Ausgewahlte Paramente aus dem Danziger Mittelalterschatz abgerufen am 18 Januar 2019 Goldglanz fur die Aristokratie der Kontore in FAZ vom 13 November 2015 Seite 11 Museen in Lubeck Behnhaus Brahms Institut Buddenbrookhaus Europaisches Hansemuseum Grenz Dokumentationsstatte Lubeck Schlutup Gunter Grass Haus Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk Lubecker Theaterfigurenmuseum Museum Haus Hansestadt Danzig Museumshafen Lubeck Museumskirche St Katharinen Naturhistorisches Museum Niederegger Marzipanmuseum St Annen Museum Stadtmuseum Holstentor Seebadmuseum Travemunde Volkerkundemuseum Willy Brandt Haus Lubeck 53 862676111111 10 689145 Koordinaten 53 51 45 6 N 10 41 20 9 O Normdaten Korperschaft GND 1048759385 lobid OGND AKS VIAF 307301977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museumsquartier St Annen amp oldid 237655298