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Johannes Klocking 30 August 1883 in Mustin bei Ratzeburg 1 Juli 1951 andere Angabe 1 Juni 1951 1 2 3 in Lubeck war ein deutscher Padagoge Heimatforscher und Librettist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Stehend im Lehrerkollegium dritte Person von links 1907 Klocking war der Sohn eines Landlehrers in Mustin und kam nach dem fruhen Tod seines Vaters mit seiner Mutter nach Lubeck wo er aufwuchs und nach der Schule das Lehrerseminar besuchte Schon vier Jahre nach seinem uberragenden Abschluss dort wurde er selbst Dozent am Lubecker Lehrer Seminar Sein Hauptberuf blieb jedoch der eines Mittelschullehrers ab 1931 an der damals neuen Klosterhofschule in Lubeck St Jurgen Klocking entwickelte eine reiche padagogische Tatigkeit in der Schule und durch Vortrage in der Erwachsenenbildung Klocking kam aus der Gedankenwelt von Heimatschutz und Jugendbewegung und verband Bildung und Heimatpflege in den von ihm konzipierten Lubecker Heimatheften die zunachst Lubecker Ausflugshefte hiessen und die angefangen mit der Wakenitz jeweils einen Bereich des unmittelbaren Lubecker Umlands beschrieben und mit der beigefugten Karte zur Erwanderung dieses Gebietes einluden Spater beschaftigte er sich auch mit der Technikgeschichte im Lubecker Hafen und der Geschichte des Lubecker Hausbaus Ahnlich wie Asmus Jessen schuf er mit Schulern Modelle fur das Holstentormuseum die zwei Kaufmannshauser mit allen Details zeigten sowie ein Dreimastvollschiff In der Klosterhofschule regte er die Einrichtung der Sternenkammer an einer Art einfachem Planetarium die Generationen von Schulern beeindruckte und bis heute erhalten ist 4 Musikalisch begabt und der Jugendmusikbewegung zugetan gehorte Klocking zu den Mitbegrundern von Bruno Grusnicks Sing und Spielkreis 1929 schrieb er die Musik fur ein Wintermarchen Die Schneerose das fur schulische Auffuhrungen gedacht war In Sing und Spielkreis kam es zur Begegnung mit Hugo Distler fur dessen Totentanz uraufgefuhrt am 24 September 1934 5 in der Katharinenkirche Klocking die Texte des Lubecker Totentanzes bearbeitete und zusammen mit Versen von Angelus Silesius in eine neue Form brachte 1941 erhielt er von der Reichsstelle fur Musikbearbeitungen unter Hans Joachim Moser im Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda den Auftrag den Text von Oratorien Georg Friedrich Handels zu entjuden Aus Israel in Agypten wurde Der Opfersieg bei Walstatt und Josua zu Die Ostlandfeier 6 Schon vorher hatte Klocking in Schriften wie Lubecks deutsche Sendung 1938 und Aufsatzen zur Ostkolonisation auch fur die Gesellschaft fur europaische Wirtschaftsplanung und Grossraumwirtschaft eine Haltung vertreten die dem nationalsozialistischen Gedankengut zumindest aufgeschlossen war auch wenn Wilhelm Stier in seinem Nachruf in apologetischer Absicht schreibt es sei Klocking darum gegangen die vom Nationalsozialismus aus Propagandagrunden herausgestellten Ideen in ihrem tieferen Gehalt und ihrem inneren Wert zu ergrunden und die sich daraus ergebenden Verpflichtungen herauszustellen Es sei so Stier kein Wunder daher dass er bald als unbequemer Mahner beiseitegeschoben wurde 7 Die Handel Bearbeitungen seien entstanden um die herrlichen Oratorien Handels vor dem Vergessenwerden zu retten 8 1946 wurde Klocking von der schulischen Arbeit freigestellt 9 und begann die topographische Abteilung im St Annen Museum als eine Art Heimatarchiv aufzubauen fur die er die gesammelten Karten Plane Zeichnungen und Fotos ordnete und katalogisierte Fur die Schau im Holstentor entwickelte er vier grosse Karten zur Geschichte der Hanse Seine heimatgeschichtlichen Forschungen fasste er 1950 in dem Buch 800 Jahre Lubeck zusammen Seine Studien zur Vorstadt Lubeck St Lorenz erschienen posthum 1953 Ehrungen BearbeitenVon der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit wurde ihm 1950 die Milde Medaille verliehen 1986 benannte die Hansestadt Lubeck in einem Gebiet mit Strassen die auch andere Volkskundler wie Ernst Deecke und Richard Wossidlo ehren eine Strasse Johannes Klocking Weg Es entbehrt nicht einer gewissen historischen Ironie dass sich der Weg in der Siedlung Israelsdorf befindet die 1933 1945 zwangsweise in Walddorf umbenannt war Schriften BearbeitenDie Wakenitz Lubeck Ch Colemann 1926 Lubecker Heimathefte H 1 2 Strecknitz Gronau Lubeck Ch Coleman 1927 Lubecker Heimathefte 3 Vorrade Blankensee Lubeck Ch Coleman 1927 Lubecker Heimathefte 4 Die Krummesser Landstrasse Lubeck Ch Coleman 1927 Lubecker Heimathefte H 5 6 Die Schneerose Ein Weihnachtsmarchen in 3 Aufzugen Heinz Mohr Musik von Johannes Klocking Die Schatzgraber Buhne Nr 54 G D W Callwey Munchen 1929 Um Schwartau Lubecker Heimatheft 16 Coleman Lubeck 1931 Totentanz Textbuch zur Motette Nr 2 aus der Geistlichen Chormusik zum Totensonntag von Hugo Distler Neugestaltung des Dialogs von Johannes Klocking nach dem Lubecker Totentanz Chorspruche aus dem Cherubinischen Wandersmann des Angelus Silesius 1675 Barenreiter Kassel 1936 Lubecks deutsche Sendung Ein Abriss seines gegenwartigen Lebens und seiner zukunftigen Aufgaben Hrsg vom Oberburgermeister der Hansestadt Lubeck Nohring Lubeck 1938 Lubeck Buch 2 mit Waldemar Luders Neuland Ein Volkerdrama der grossen Ostsiedelzeit Niederdeutsche Bucherei Bd 153 Hamburg Hermes 1940 Erdkundebuch fur Mittelschulen Teil 5 Deutschland Fur die 5 Klasse Bearb v Johannes Klocking u a Diesterweg Frankfurt a M 1943 800 Jahre Lubeck Kurze Stadt und Kulturgeschichte Wullenwever Lubeck 1950 St Lorenz die Holstentorvorstadt Lubecks und der westliche Landwehrbezirk Schmidt Romhild Lubeck 1953 Literatur BearbeitenWilhelm Stier Johannes Klocking in Lubeckische Blatter 1951 S 144 f Wilhelm Stier Johannes Klocking In Der Wagen 1953 S 149 151 mit Portrat auf S 149 Annette Landgraf Der Opfersieg von Walstatt Das Oratorium Israel in Egypt von Georg Friedrich Handel im nationalsozialistischen Gewand In Kathrin Eberl Wolfgang Ruf Hrsg Musikkonzepte Konzepte der Musikwissenschaft Bericht uber den Internationalen Kongress der Gesellschaft fur Musikforschung Halle Saale 1998 Barenreiter Kassel New York 2000 ISBN 3 7618 1536 0 S 597 ff Katja Roters Bearbeitungen von Handel Oratorien im Dritten Reich Schriften des Handel Hauses in Halle 16 Handel Haus Halle an der Saale 1999 ISBN 3 910019 15 3 Weblinks BearbeitenDialogtexte Klockings zu Distlers TotentanzEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Stier Johannes Klocking In Lubeckische Blatter 1951 S 144 f Johannes Klocking In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde 1951 S 139 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Stephan Sehlke Padagogen Pastoren Patrioten Biographisches Handbuch zum Druckgut fur Kinder und Jugendliche von Autoren und Illustratoren aus Mecklenburg Vorpommern von den Anfangen bis einschliesslich 1945 BoD Books on Demand Norderstedt 2009 ISBN 978 3 837 09497 8 S 195 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Klosterhof Schule feiert 75 Geburtstag Artikel in hl live vom 9 Mai 2006 abgerufen am 10 Oktober 2009 Angabe Barenreiter Verlag Memento vom 11 Marz 2016 im Internet Archive Siehe dazu Roters Literatur und Pamela M Potter The Politicization of Handel and His Oratorios in the Weimar Republic the Third Reich and the Early Years of the German Democratic Republic in Musical Quarterly 85 2001 S 311 341 hier S 323 Stier Nachruf im Wagen Lit S 150 Stier Nachruf in den Lubeckischen Blattern S 144 Die Nachrufe tun so als ob dabei politische Grunde unmassgeblich warenNormdaten Person GND 1151187755 lobid OGND AKS LCCN no93025127 VIAF 78351325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klocking JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und HeimatforscherGEBURTSDATUM 30 August 1883GEBURTSORT Mustin bei Ratzeburg STERBEDATUM 1 Juli 1951STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Klocking amp oldid 239271611