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Hans Joachim Moser 25 Mai 1889 in Berlin 1 14 August 1967 ebenda war ein deutscher Musikwissenschaftler Komponist Sanger und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMoser war der Sohn des Musikprofessors Andreas Moser 1859 1925 Er machte 1907 sein Abitur am Berliner humanistischen Bismarck Gymnasium Er studierte Musikgeschichte u a bei Gustav Jenner und Robert Kahn Germanistik und Philosophie in Marburg Berlin und Leipzig und bei seinem Vater Violine Mit der Arbeit Die Musikergenossenschaften im deutschen Mittelalter wurde er 1910 in Rostock promoviert 2 Wahrend seines Studiums sang er im Chor der Sangerschaft St Pauli Leipzig Er nahm als Leutnant am Ersten Weltkrieg teil habilitierte sich 1919 an der Universitat Halle und wurde 1922 ausserordentlicher Professor Er wurde Mitglied der Sangerschaft Salia Halle 1925 folgte er einem Ruf nach Heidelberg 1927 bis 1933 war er als Nachfolger von Carl Thiel Direktor der Staatlichen Akademie fur Kirchen und Schulmusik in Berlin Gleichzeitig erhielt er eine Honorarprofessur an der Universitat Berlin 1933 verlor Moser seine Honorarprofessur an der Universitat Berlin Der NS Forscher Michael Gruttner schrieb 2007 dies habe keine politischen Grunde gehabt Moser wurde vorgeworfen als Direktor der Staatlichen Akademie Studentinnen mit denen er intime Beziehungen hatte Vorteile verschafft zu haben Mitwisser liess er aus der Akademie entfernen 3 Er wurde trotz der bestehenden Aufnahmesperre mit Wirkung vom 1 April 1936 in die NSDAP aufgenommen Mitgliedsnummer 3 751 261 4 1938 wurde Moser stellvertretender Leiter der Reichsstelle fur Musikbearbeitungen im Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda von 1940 bis 1945 war er deren Generalsekretar Unter seiner Agide vergab die Reichsstelle ab 1940 auch Auftrage zur Arisierung der Oratorien von Georg Friedrich Handel 5 In der Zeit von 1938 bis 1940 schrieb Moser zusatzlich fur das SS Blatt Germanien 6 1944 publizierte er in Rosenbergs Zeitschrift Musik im Kriege Moser erhielt 1947 eine Professur an der Universitat Jena wurde nach zwei Monaten jedoch wegen seiner Tatigkeit im Propagandaministerium entlassen 1950 bis 1960 wirkte Moser als Direktor am Stadtischen Konservatorium in West Berlin 1963 wurde ihm die Mozartmedaille der Mozartgemeinde Wien verliehen 7 Moser verfasste Studien uber zahlreiche Komponisten wie Paul Hofhaimer Heinrich Schutz 8 und Johann Sebastian Bach sowie Studien uber Das deutsche Lied seit Mozart In den 1920er Jahren veroffentlichte er eine mehrfach aufgelegte zweibandige Geschichte der deutschen Musik Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb Moser eine Geschichte der evangelischen Kirchenmusik in Deutschland und zahlreiche biographische Abhandlungen wie z B die Musikgeschichte in 100 Lebensbildern Sein Musik Lexikon erlebte bis 1955 vier Auflagen Dessen 2 Auflage von 1943 9 ist stark von nationalsozialistischem Gedankengut durchdrungen Personen werden entsprechend den Nurnberger Rassegesetzen als j oder hj gekennzeichnet von Offenbach heisst es er habe mit dem Instinkt seiner Rasse fur Wirkungen gesorgt Mahlers 10 Sinfonien seien projudisch masslos uberschatzt worden und wiesen banale Erfindungen und leerlaufende Langen auf In der 3 Auflage des Musik Lexikons 1951 sind derartige Zuschreibungen wieder entfernt Die Lebensbilder Reclam 1958 zeigen aber sein weiterhin volkisches Denken etwa im Artikel zu Mozart In der sudlich uberfremdeten Welt Salzburgs von wo kurz zuvor Tausende volksbewusster Protestanen ausgetrieben worden waren errang er sich schrittweise deutsche Gesinnung und trug zur Weltgeltung unserer Musik entscheidendes bei 1957 erschien das in der Tradition des Germanisten Josef Nadler stehende Buch Die Musik der deutschen Stamme Moser war der Neubearbeiter der Denkmaler Deutscher Tonkunst DDT Mosers kompositorisches Œuvre umfasst Klavierstucke Lieder Schauspielmusiken und Chorwerke Hans Joachim Moser starb Mitte August 1967 im Alter von 78 Jahren in Berlin Die Beisetzung erfolgte auf dem landeseigenen Friedhof Heerstrasse im heutigen Ortsteil Berlin Westend Das Grab ist nicht erhalten 10 Familie Bearbeiten Moser war zweimal verheiratet Nach zwei Kindern aus erster Ehe hatte er mit seiner zweiten Ehefrau Dorothea geb Duffing vier Kinder darunter die Sangerin Edda Moser 1938 und den Cellisten Kai Moser 1944 Die Sohne Dietz Rudiger Moser 1939 2010 Volkskundler und Literaturwissenschaftler und Wolf Hildebrand Moser 1943 Opernsanger Tenor stammen aus der Verbindung zu Hanna Walch 1910 2004 mit der Moser nicht verheiratet war Hanna Walch war eine Urenkelin von Clara Schumann Schriften BearbeitenGeschichte der deutschen Musik Band 1 von den Anfangen bis zum Beginn des dreissigjahrigen Krieges archive org Band 2 1 Halbband Vom Beginn des dreissigjahrigen Krieges bis zum Tode Joseph Haydns archive org Musik Lexikon 2 Auflage Max Hesses Verlag Berlin 1943 archive org 4 Auflage 1955 2 Bande Band 1 online zusammen mit Fred Quellmalz Volkslieder des 15 Jahrhunderts aus St Blasien In Volkskundliche Gaben John Meier zum siebzigsten Geburtstage dargebracht Berlin de Gruyter 1934 S 146 156 Orgelromantik Ein Gang durch Orgelfragen von vorgestern und ubermorgen Ludwigsburg 1961 110 S Literatur BearbeitenDagmar Droysen Reber Moser Hans Joachim In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 191 193 Digitalisat Ludwig Finscher Moser Hans Joachim In Die Musik in Geschichte und Gegenwart hg von Ludwig Finscher 2 neubearbeitete Auflage Personenteil Bd 12 Barenreiter Metzler Kassel et al 2004 Sp 528f Ute Lemm Musikwissenschaft in Westdeutschland nach 1945 Analysen und Interpretationen diskursiver Konstellationen Univ Diss Bonn 2005 urn nbn de hbz 5 06167 Heinz Wegener Mitarbeit Festgabe fur Hans Joachim Moser zum 65 Geburtstag Hinnenthal Kassel 1954 mit 91 seitiger Bibliographie Harald Lonnecker Die Propagierung des Deutschen bei Hans Joachim Moser und Joseph Maria Muller Blattau In Sabine Mecking Yvonne Wasserloos Hrsg Inklusion und Exklusion Deutsche Musik in Europa und Nordamerika 1848 1945 Gottingen 2016 S 171 194 Moser Hans Joachim in Friedhelm Golucke Verfasserlexikon zur Studenten und Hochschulgeschichte SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 130 X S 234 235 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Joachim Moser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans Joachim Moser in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Die kleine Enzyklopadie Encyclios Verlag Zurich 1950 Band 2 Seite 202 Siehe dazu auch den Eintrag der Immatrikulation von Hans Joachim Moser im Rostocker Matrikelportal Michael Gruttner Sven Kinas Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitaten 1933 1945 in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 55 2007 Bd I S 133 u 158 PDF Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD ROM Lexikon Kiel 2004 S 4686 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 417 voller Titel Germanien Monatshefte fur Germanenkunde Inschrift Deutschordenshof Singerstrasse Hans Joachim Moser 1963 abgerufen am 10 Juni 2014 Heinrich Schutz his life and work Digitalisat Hans Joachim Moser Musikwissenschaftler Schriftsteller Kurzbiografie auf http www berlin friedparks de Abgerufen am 26 November 2019 Normdaten Person GND 118737082 lobid OGND AKS LCCN n85115508 VIAF 61585503 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moser Hans JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 25 Mai 1889GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 August 1967STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Joachim Moser amp oldid 231260337