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Heinrich Lysius 24 Oktober 1670 in Flensburg 16 Oktober 1731 in Konigsberg Preussen war ein deutscher lutherischer Theologe und Schuldirektor Heinrich LysiusLeben BearbeitenGeboren wurde Heinrich Lysius als Sohn des Flensburger Pastors und Propstes Johannes Lysius 1694 und seiner Frau Brigitte geborene Lorentz Da ihn seine Eltern fur die geistliche Laufbahn bestimmt hatten bezog er fruh 1678 die Lateinschule in Flensburg und spater in Schleswig Privat lernte er neben den biblischen Sprachen Latein Griechisch und Alt Hebraisch auch Altsyrisch und Rabbinisch Von 1687 bis 1692 studierte Lysius an den Universitaten Jena Leipzig und Konigsberg zunachst Philosophie dann Theologie In Leipzig kam er als Student Johannes Olearius wohl erstmals mit dem Pietismus in Beruhrung Als Lysius nach Abschluss des Studiums seinem Vater in Flensburg als Prediger assistierte reiste er nach einem pietistischen Bekehrungserlebnis nach Halle um die fuhrenden Kopfe des lutherischen kirchlichen Pietismus Philipp Jakob Spener August Hermann Francke und Joachim Justus Breithaupt kennenzulernen In Flensburg nahm man jedoch Anstoss an seiner pietistischen Frommigkeit und verwehrte ihm die Moglichkeit seinem Vater im Amt nachzufolgen Lysius fasste daher zunachst den Entschluss Kaufmann zu werden 1696 heiratete er Gertrud Paulsen der Ehe entstammten vier Tochter und drei Sohne darunter die spateren Professoren Johann Heinrich Lysius 1704 1745 und Johann Christian Lysius Seine Tochter Brigitta heiratete den Konigsberger Mathematiker und Philosophen Christoph Langhansen Auf Vermittlung Speners wurde Lysius 1701 als Prediger nach Konigsberg berufen und zugleich zum Direktor der dortigen koniglichen Schule des spateren Collegium Fridericianum ernannt In dieser Funktion bildete er gewissermassen den Bruckenkopf des Pietismus in Ostpreussen Er baute die Schule nach dem Vorbild des halleschen Waisenhauses aus hielt Katechese und fuhrte offentliche Prufungen zum Qualitatsbeweis ein Zugleich setzte er in der Schule eine tagliche Gewissenserforschung durch die dem Schuler Immanuel Kant missfiel Lysius erfreute sich grosser Beliebtheit bei Konig Friedrich Wilhelm I der ihn zum Stadtpastor Hofprediger und Inspektor der Schulen im litauischen Preussen ernannte Die Gunst des Konigs eroffnete Lysius auch eine akademische Karriere Nachdem ihm die Universitat Halle 1702 den theologischen Doktorgrad verliehen hatte wurde er 1709 zum ausserordentlichen und 1714 zum ordentlichen Professor fur Theologie an der Universitat Konigsberg Albertina ernannt Im Laufe der Jahre ruckte er zum Dekan der theologischen Fakultat auf und stand der Universitat in den Jahren 1720 1724 und 1728 als Rektor der Alma Mater vor Werke Auswahl BearbeitenSynopsis Controversiarum a veritatis pacisque ac pietatis hostibus domesticis sub orthodoxiae praetextu hoc tempore motarum In qua Orthodoxia Evangelica a novis corruptelis amp B Philippus Jac Spenerus aliique Theologi orthodoxi a Calumniis D Samuelis Schelgvigii aliorumque Novatorum vindicantur Accedit Discussio Vindiciarium Schelgvigianarum in Articulo de Justificatione Zeitler Halle 1712 Digitalisat Kurtzer Begriff Der Religion Salomonis und aller Glaubigen Aus dem Prediger Buch Salomonis Cap 12 v 13 14 vorgestellet Und nebst einer Vorrede und Anhang herausgegeben Frankfurt und Leipzig 1712 Digitalisat D H Lysius unterrichtet seine Gemeine von der Unwahrheit die in einer gottlosen Schmah Schrifft wider ihn ausgestossen H N Herbert Konigsberg 1716 Beantwortung eines Briefes Und Funfzehen Fragen Tit Herrn Bernhardi Theodori Baronen von Schencken Sub dato den 9 Aug 1719 Dem Autori zugesandt Nebst einem Anhang von Besessenen Stelter Konigsberg 1719 Digitalisat Dissertatio inauguralis theologica Jesum Christum Totius Theologiae Fundamentum exhibens cujus part I ex decreto venerandae facultatis theologicae Sub Praesidio Dn Henrici Lysii defendet M Georg Friedrich Rogall Reusner Konigsberg 1725 Die Quelle des Verderbens und der Verdammniss der Menschen bey der allgemeinen Liebe Gottes hat in einer ordentlichen Predigt am anderen Pfingst Feyer Tage aus dem Fest Evangelio Joh 3 v 16 21 Lange Konigsberg o J Digitalisat Literatur Bearbeiten Anonymus Lebens Beschreibung D Henrici Lysii In Acta Borussica ecclesiastica civilia literaria Oder sorgfaltige Sammlung allerhand zur Geschichte des Landes Preussen gehoriger Nachrichten Uhrkunden Schrifften und Documenten 3 1732 S 52 67 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Jendris Alwast Lysius Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 592 f Digitalisat Wilhelm Heinrich Erbkam Lysius Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 741 f Heiner F Klemme Hrsg Die Schule Immanuel Kants Mit dem Text von Christian Schiffert uber das Konigsberger Collegium Fridericianum 1741 Meiner Hamburg 1994 Kant Forschungen 6 ISBN 3 7873 1185 8 online Samuel Gottlieb Wald Uber den ersten Director des Collegii Fridericiani D Heinrich Lysius Eine Vorlesung in der Konigl Deutschen Gesellschaft Dem Freyherrn von der Hagen ehrerbietigst gewidmet Hartung Konigsberg 1792 Eintrag In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 18 Leipzig 1738 Sp 1577 1583 Normdaten Person GND 119100126 lobid OGND AKS LCCN no94003428 VIAF 59886739 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lysius HeinrichKURZBESCHREIBUNG lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 24 Oktober 1670GEBURTSORT FlensburgSTERBEDATUM 16 Oktober 1731STERBEORT Konigsberg Preussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Lysius amp oldid 238585716