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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Botho zu Eulenburg Begriffsklarung aufgefuhrt Botho Wendt August Graf zu Eulenburg 31 Juli 1831 in Wicken bei Bartenstein 5 November 1912 in Berlin war ein deutscher Ministerprasident und Innenminister in Preussen Senior des Domstifts zu Brandenburg 1 Botho Wendt zu EulenburgGraf zu Eulenburg in Galauniform um 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie Bearbeiten Hauptartikel Eulenburg Adelsgeschlecht Donhoff und Alvensleben Adelsgeschlecht Botho Wendt oder Wend zu Eulenburg war ein Sohn von Graf Botho Heinrich zu Eulenburg 1804 1879 und seiner Frau Therese geb Grafin von Donhoff 1806 1885 Sein Bruder war der preussische Minister des Koniglichen Hauses und Oberhofmarschall August Graf zu Eulenburg Furst Philipp zu Eulenburg war ein Cousin 2 Grades Botho Wendt zu Eulenburg heiratete 1875 Elisabeth von Alvensleben 22 September 1834 verwitwete Grafin von Keyserlingk Neustadt Tochter des Generals Gustav Hermann von Alvensleben Der Sohn Botho 1879 starb mit zwei Jahren Leben BearbeitenEulenburg studierte von 1849 bis 1852 Rechtswissenschaft an der Albertus Universitat Konigsberg und der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 1851 wurde er im Corps Borussia Bonn aktiv 2 Nach dem Abschluss des Studiums wurde er 1857 Gerichtsassessor Noch im selben Jahr wechselte er von der Rechtspflege in die innere Verwaltung Preussens Er wurde mit der Verwaltung des Landratsamtes im Kreis Marienwerder beauftragt Ab 1859 war er Landrat in Deutsch Krone Im Jahr 1864 wurde er Hilfsarbeiter und 1867 vortragender Rat im preussischen Innenministerium Otto von Bismarck schatzte ihn zu dieser Zeit als den einzigen fahigen Kopf unter den jungeren Raten des Ministeriums Er war von 1863 bis 1870 und erneut von 1879 bis 1881 Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses und war 1867 auch Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes Er gehorte dort den Konservativen an Im Jahr 1869 wurde er zum Regierungsprasidenten in Wiesbaden ernannt Ab 1872 war er Bezirksprasident von Lothringen mit Sitz in Metz und ab 1873 Oberprasident der Provinz Hannover Eulenburg war von 1878 bis 1881 als Nachfolger seines Onkels Friedrich Graf zu Eulenburg preussischer Innenminister und befasste sich insbesondere mit dem Sozialistengesetz Als er versuchte die von seinem Vorganger bereits geplante Verwaltungsreform voranzutreiben kam es zum Konflikt mit Otto von Bismarck Der Gegensatz entzundete sich an der Frage der Gemeindeverwaltung auf dem Land Wahrend Bismarck fur die Beibehaltung der Aufsicht durch die Landrate pladierte setzte sich zu Eulenburg in Ubereinstimmung mit dem preussischen Abgeordnetenhaus fur die Aufsicht durch den Kreisausschuss ein Bismarck liess es im Februar 1881 im Preussischen Herrenhaus zu einer offenen Konfrontation kommen Daraufhin sah sich zu Eulenburg zum Rucktritt gezwungen Von 1881 bis 1892 war er Oberprasident der Provinz Hessen Nassau in Kassel Vom Marz 1892 bis 1894 war er als Nachfolger von Leo von Caprivi preussischer Ministerprasident Entgegen der davor und danach ublichen Praxis kam es zu einer Trennung des Amtes des Ministerprasidenten und des Reichskanzlers Gleiches galt nur wahrend der Ministerprasidentschaft Albrecht von Roons Januar bis November 1873 Nach dem Sturz des preussischen Innenministers Ernst Ludwig Herrfurth infolge der Verabschiedung der neuen Landgemeindeordnung Preussen wurde Eulenburg im Sommer 1892 auch preussischer Innenminister 3 Eulenburg stimmte mit Bismarck darin uberein dass die Sozialdemokratie mit repressiven Mitteln bekampft werden sollte Die sozialpolitischen Reformen des Neuen Kurses wie sie der preussische Handelsminister Hans Hermann von Berlepsch vertrat lehnte er ab In Ubereinstimmung mit Wilhelm II setzte sich zu Eulenburg 1894 fur die Umsturzvorlage ein Dieses neue Sondergesetz sollte notfalls auch mit Hilfe eines Staatsstreiches zur Ausschaltung des widerstrebenden Reichstages durchgesetzt werden Damit traf zu Eulenburg auf den Widerstand von Leo von Caprivi Dieser setzte sich durch unterstutzt insbesondere durch die suddeutschen Staaten Weil Caprivi eine weitere Zusammenarbeit mit zu Eulenburg ablehnte wurden beide von Wilhelm II am 26 Oktober 1894 entlassen und durch Furst Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst ersetzt nbsp Das Grab von Botho zu Eulenburg in Berlin KreuzbergZu Eulenburg war ab 1899 Mitglied des preussischen Herrenhauses Im Jahr 1909 wurde er Mitglied der Immediatkommission fur die Verwaltungsreform In den Jahren 1909 bis 1912 war er Vorsitzender der sogenannten Alten Fraktion im Herrenhaus Botho zu Eulenburg starb 1912 im Alter von 81 Jahren in Berlin Seine letzte Ruhestatte befindet sich auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I in Berlin Kreuzberg Als Grabmarkierung dient eine steinerne Grabplatte mit grossem erhabenem Kreuz und Inschriften Das Grabmal seines jungeren Bruders August zu Eulenburg 1838 1921 liegt in der Nahe 4 Literatur BearbeitenKarl Erich Born Eulenburg Botho zu In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 680 f Digitalisat Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3884431595 S 118 119 Karl Heinz Nickel Harald Schmidt Florian Tennstedt Heide Wunder Kurzbiographien In Georg Wannagat Hrsg Kassel als Stadt der Juristen Juristinnen und der Gerichte in ihrer tausendjahrigen Geschichte Heymann Koln u a 1990 ISBN 978 3 452 21555 0 S 402 403 PDF Datei 12 8 MB Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 Nr 1008 Udo Sautter Biographisches Lexikon zur deutschen Geschichte Verlag C H Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47632 5 S 120 Weblinks BearbeitenBotho zu Eulenburg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Kurzbiographie Staatsbibliothek Berlin Preussischer Kulturbesitz Eulenburg Botho Wend August Graf zu Hessische Biografie Stand 3 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten G G Winkel Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821 1928 In Corps Borussia Hrsg Verzeichnis Band 1851 Nr 397 Selbstverlag Druck Wailandt AG Aschaffenburg 1928 S 127 uni bonn de abgerufen am 17 Februar 2023 Kosener Corps Listen 1930 Eine Zusammenstellung der Mitglieder der bestehenden und der nach dem Jahre 1867 suspendierten Corps mit Angabe von Jahrgang Chargen und Personalien Hrsg Otto Gerlach Verlag der Deutschen Corps Zeitung Frankfurt am Main 1930 11 Corps 397 lfd Nr dort Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1866 1918 Band 2 Machtstaat vor der Demokratie C H Beck Munchen 1992 S 704 ISBN 3 406 34801 7 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 S 224 ISBN 978 3 86514 206 1 Ministerprasidenten von Preussen Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg Ludolf Camphausen Rudolf von Auerswald Ernst von Pfuel Friedrich Wilhelm von Brandenburg Adalbert von Ladenberg Otto Theodor von Manteuffel Karl Anton Hohenzollern Adolf zu Hohenlohe Ingelfingen Otto von Bismarck Albrecht von Roon Otto von Bismarck Leo von Caprivi Botho zu Eulenburg Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Bernhard von Bulow Theobald von Bethmann Hollweg Georg Michaelis Georg von Hertling Robert Friedberg Paul Hirsch und Heinrich Strobel Paul Hirsch Otto Braun Adam Stegerwald Otto Braun Wilhelm Marx Otto Braun Franz von Papen Kurt von Schleicher Franz von Papen Hermann Goring als Reichskommissar kommissarisch Siehe auch Liste der preussischen MinisterprasidentenOberprasidenten in der preussischen Provinz Hannover nbsp Otto zu Stolberg Wernigerode 1867 1873 Botho zu Eulenburg 1873 1878 Adolf Hilmar von Leipziger 1878 1888 Rudolf von Bennigsen 1888 1897 Constantin zu Stolberg Wernigerode 1898 1902 Richard von Wentzel 1902 1914 Ludwig von Windheim 1914 1917 Ernst von Richter 1917 1920 Gustav Noske 1920 1933 Friedrich von Velsen 1933 Viktor Lutze 1933 1941 Hartmann Lauterbacher 1941 1945 Eberhard Hagemann 1945 Hinrich Wilhelm Kopf 1945 1946 Oberprasidenten in der Provinz Hessen Nassau Eduard von Moeller Ludwig von Bodelschwingh August von Ende Botho zu Eulenburg Eduard von Magdeburg Robert von Zedlitz Trutzschler Ludwig von Windheim Wilhelm Hengstenberg August von Trott zu Solz Rudolf Schwander August Haas Ernst von Hulsen Philipp von Hessen Ernst BeckmannBezirksprasidenten des Bezirks Lothringen bis 1872 als Prefet Presidents du Departement de la Lorraine Leonce von Konneritz Marz September 1871 Guido Henckel von Donnersmarck 1871 1872 Botho zu Eulenburg 1872 1873 Adolf von Arnim Boitzenburg 1873 1874 Robert von Puttkamer 1875 1876 Friedrich von Reitzenstein 1877 1880 Adalbert von Flottwell 1881 1882 Hans von Hammerstein Loxten 1883 1900 Friedrich von Zeppelin Aschhausen 1901 1912 Karl von Gemmingen Hornberg 1913 1918 Regierungsprasidenten des Regierungsbezirks Kassel Eduard von Moeller Ludwig von Bodelschwingh August von Ende Botho zu Eulenburg Eduard von Magdeburg Anton Rothe Max Clairon d Haussonville August von Trott zu Solz Percy von Bernstorff Gustav Springorum Otto Stoelzel Ferdinand Friedensburg Konrad von Monbart Ernst Beckmann Fritz Hoch Alfred Schneider Burghard Vilmar Heinz Frobel Burghard Vilmar Ernst Wilke Ilse Stiewitt Inge Friedrich Bertram Hilgen Oda Scheibelhuber Lutz Klein Walter Lubcke Hermann Josef Kluber Mark Weinmeister Normdaten Person GND 116603887 lobid OGND AKS VIAF 32752660 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eulenburg Botho zuALTERNATIVNAMEN Eulenburg Botho Wendt August Graf zuKURZBESCHREIBUNG preussischer Ministerprasident und InnenministerGEBURTSDATUM 31 Juli 1831GEBURTSORT Wicken bei BartensteinSTERBEDATUM 5 November 1912STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w 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