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Dieser Artikel beschreibt den Politiker Heinrich Strobel fur den Musikwissenschaftler siehe Heinrich Strobel Heinrich Strobel 7 Juni 1869 in Bad Nauheim 1 September 1944 in Zurich war ein sozialistischer deutscher Publizist und Politiker SPD USPD SAP 1918 1919 amtierte er neben Paul Hirsch als Ministerprasident im preussischen Revolutionskabinett Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStrobel stammte aus burgerlichen Verhaltnissen absolvierte die Realschule und begann im Anschluss eine Kaufmannsausbildung welche er nach kurzer Zeit abbrach Danach bildete er sich autodidaktisch in Literaturgeschichte und Okonomie sowie anderen zeittypischen Fachern weiter 1889 trat er noch wahrend der Zeit des Sozialistengesetzes der SPD bei und begann fur verschiedene Parteizeitungen unter anderem fur Die Neue Zeit und den Vorwarts zu schreiben In den folgenden Jahren konzentrierte sich Strobel darauf Karriere innerhalb der SPD zu machen und zu einem Parteifuhrer aufzusteigen was ihm auch weitestgehend gelang Bereits im Jahr 1900 wurde Strobel auf Initiative Rosa Luxemburgs Redakteur beim Zentralorgan der SPD 1 und war von 1908 bis 1918 Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses 2 1914 war Strobel zum Chefredakteur des Vorwarts aufgestiegen und nahm von Anfang an eine kritische Position gegenuber der Burgfriedenspolitik der SPD Fuhrung im Ersten Weltkrieg ein 1917 wechselte er daher zur USPD nachdem er schon 1915 an der ersten Ausgabe der Zeitschrift Die Internationale mitgearbeitet hatte Zuvor hatte er Kontakt zur Deutschen Friedensgesellschaft DFG gesucht und sich der pazifistischen Sammlungsbewegung Bund Neues Vaterland angeschlossen 3 Bereits 1916 verlor Strobel im Zuge des sogenannten Vorwarts Raub seine Stellung und rief fortan zum Boykott des Zentralorgans der SPD auf 4 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ubernahm Strobel zusammen mit dem SPD Mitglied Paul Hirsch den Vorsitz der preussischen Revolutionsregierung Vom 14 November 1918 bis zum 4 Januar 1919 bekleidete er das Amt des preussischen Ministerprasidenten Vom Marz 1919 bis November 1920 fungierte Strobel als politischer Leitartikler der Zeitschrift Die Weltbuhne Nach der Spaltung der USPD kehrte er 1920 zur SPD zuruck und gehorte fur die Partei von 1924 bis 1932 dem Reichstag an Hier zahlte er zum linken pazifistischen Flugel Kurz nachdem er auf dem Leipziger Parteitag 1931 in den Parteivorstand gewahlt worden war trat er der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands bei und war kurzzeitig gemeinsam mit Kurt Rosenfeld und Max Seydewitz deren Co Vorsitzender kehrte aber schon Anfang 1932 in die SPD zuruck 1927 zahlte er zu den Mitbegrundern von Der Klassenkampf Marxistische Blatter Auch war er Mitarbeiter der pazifistischen Zeitung Das Andere Deutschland 1933 emigrierte er in die Schweiz wo er 1944 starb Schriften Auswahl BearbeitenSeid Menschen Zeitgedichte Berlin Verlag Gustav Ziemsen 1918 Die Bilanz der Revolution Ein Ruckblick und ein Ausblick Berlin Verl Neues Vaterland 1919 Flugschriften des Bundes Neues Vaterland Nr 17 1 3 Tausend Die erste Milliarde der zweiten Billion Die Gesellschaft der Zukunft Berlin Cassirer 1919 Die Kriegsschuld der Rechtssozialisten Berlin Verlagsgesellschaft Freiheit 1919 Durch zur Wahrheit Berlin Verlag Neues Vaterland 1919 Flugschriften des Bundes Neues Vaterland Nr 11 4 22 Tausend Die Deutsche Revolution Ihr Ungluck und ihre Rettung Berlin Der Firn Verlag 1920 Herausgegeben von Aufbau und Werden Gesellschaft fur praktische Volksaufklarung und Steigerung der nationalen Arbeitskraft Die Schuld im Kriege Charlottenburg Verl d Weltbuhne 1920 Die Sozialisierung ihre Wege und Voraussetzungen Berlin Der Firn Verlag 1921 Nicht Gewalt sondern Organisation Der Grundirrtum des Bolschewismus Berlin Der Firn Verlag 1921 Erschienen als II Sonderheft der sozialistischen Rundschau Der Firn Sozialismus und Weltgemeinschaft Berlin Der Firn Verlag 1923 Literatur BearbeitenHeinrich Strobel In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band 1 Verstorbene Personlichkeiten Verlag J H W Dietz Nachf GmbH Hannover 1960 S 304 305 Benjamin Bock Die bedrohte Demokratie Heinrich Strobels Verhaltnis zur jungen Weimarer Republik Tectum Verlag Marburg 2010 ISBN 978 3 8288 2480 5 Rudiger Graf Die Politik der reinen Vernunft das Scheitern des linken Sozialdemokraten Heinrich Strobel zwischen Utopie und Realpolitik In Andreas Wirsching Jurgen Eder Hrsg Vernunftrepublikanismus in der Weimarer Republik Politik Literatur Wissenschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 515 09110 7 Lothar Wieland Wieder wie 1914 Heinrich Strobel 1869 1944 Biographie eines vergessenen Sozialdemokraten Donat Bremen 2009 ISBN 978 3 938275 49 8 Strobel Heinrich in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 747Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Strobel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Strobel in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Koszyk Kurt Eisfeld Gerhard 1980 Die Presse der Sozialdemokratie Eine Bibliographie Bonn Verlag Neue Gesellschaft 2 uberarb u erw Aufl S 72 u Schueler Hermann 2006 Trotz alledem Der Vorwarts Chronist des anderen Deutschland Berlin Vorwarts Buch S 253 Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 378f Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 Vgl Wieland Lothar 2009 Wieder wie 1914 Heinrich Strobel 1869 1944 Biographie eines vergessenen Sozialdemokraten Donat Bremen 2009 S 108 119 Holl Karl 1988 Pazifismus in Deutschland Frankfurt a M Suhrkamp S 114 116 u Wieland Lothar 1983 Art Deutsche Liga fur Menschenrechte DLfM in Donat Helmut Holl Karl Hrsg Die Friedensbewegung Organisierter Pazifismus in Deutschland Osterreich und der Schweiz Dusseldorf Econ Taschenbuch Verl S 76 80 Vgl Schueler 2006 Trotz alledem S 301 308 Ministerprasidenten von Preussen Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg Ludolf Camphausen Rudolf von Auerswald Ernst von Pfuel Friedrich Wilhelm von Brandenburg Adalbert von Ladenberg Otto Theodor von Manteuffel Karl Anton Hohenzollern Adolf zu Hohenlohe Ingelfingen Otto von Bismarck Albrecht von Roon Otto von Bismarck Leo von Caprivi Botho zu Eulenburg Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Bernhard von Bulow Theobald von Bethmann Hollweg Georg Michaelis Georg von Hertling Robert Friedberg Paul Hirsch und Heinrich Strobel Paul Hirsch Otto Braun Adam Stegerwald Otto Braun Wilhelm Marx Otto Braun Franz von Papen Kurt von Schleicher Franz von Papen Hermann Goring als Reichskommissar kommissarisch Siehe auch Liste der preussischen Ministerprasidenten Normdaten Person GND 117343102 lobid OGND AKS LCCN no2006044413 VIAF 8163168 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strobel HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Publizist und Politiker SPD USPD SADP MdRGEBURTSDATUM 7 Juni 1869GEBURTSORT Bad NauheimSTERBEDATUM 1 September 1944STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Strobel amp oldid 236327759