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Der Bund Neues Vaterland war die bedeutendste deutsche pazifistische Vereinigung im Ersten Weltkrieg Er bestand von 1914 bis 1916 und wurde 1918 neu gegrundet 1922 benannte er sich in Deutsche Liga fur Menschenrechte um und bestand bis 1933 Inhaltsverzeichnis 1 Bund Neues Vaterland 1914 1916 1 1 Grundung 1 2 Tatigkeiten 1 3 Schriften 1915 1 4 Verbot 1916 2 Bund Neues Vaterland 1918 1922 3 Mitglieder Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBund Neues Vaterland 1914 1916 BearbeitenGrundung Bearbeiten Der Bund Neues Vaterland wurde am 16 November 1914 gegrundet Er ging aus dem seit Anfang Oktober 1914 von Lilli Jannasch geleiteten Verlag Neues Vaterland hervor und hatte seinen Sitz in Berlin in der Tauentzienstrasse 9 Vorsitzende waren Kurt von Tepper Laski und Georg Graf von Arco Tatigkeiten Bearbeiten Der Bund versuchte wahrend des Krieges durch personliche Kontaktaufnahme seiner Mitglieder mit Regierungsvertretern sowie mit internationalen Friedensorganisationen fur den schnellen Abschluss eines Friedens zu wirken In seinen Satzungen stellte er sich die Aufgabe die Diplomatie der europaischen Staaten mit dem Gedanken des friedlichen Wettbewerbs zu erfullen und eine politische und wirtschaftliche Verstandigung zwischen den Kulturvolkern herbeizufuhren Er verschickte entsprechende Denkschriften an einen ausgewahlten Kreis Bei seinen Bemuhungen machten zeitweise Vertreter aller Flugel der SPD mit darunter gelegentlich gar Karl Liebknecht Aussenpolitische Kompetenz wuchs dem Bund durch eine Reihe hochrangiger Diplomaten als Berater zu Die Mitarbeit namhafter Soziologen und Nationalokonomen etwa Lujo Brentano oder Leopold von Wiese sicherten qualifizierte Aussagen des Bundes in seinen Flug und Denkschriften auf dem Feld der Wirtschaftspolitik 1 Schriften 1915 Bearbeiten Von Januar bis Mitte Marz 1915 publizierte der Bund hektographierte Mitteilungen Ferner wurden sechs Flugschriften des Bundes Neues Vaterland veroffentlicht In der Kritischen Denkschrift an den Reichskanzler vom 20 Juni 1915 gegen die Annexionseingabe der sechs Wirtschaftsverbande vom 20 Mai 1915 Denkschrift der Wirtschaftsverbande 1915 nahm der Bund am klarsten Stellung gegen den Krieg und mogliche Annexionen In seinen Schriften wurden aber auch Themen wie die Starkung der deutschen Demokratie die Rolle des Parlaments und die Modernisierung des Wahlrechts diskutiert Verbot 1916 Bearbeiten Am 7 Februar 1916 untersagte das Oberkommando in den Marken auf Grund des Belagerungszustandes dem Bund fur die Dauer des Krieges jede weitere Betatigung Lilli Jannasch die als Geschaftsfuhrerin wirkte wurde am 31 Marz 1916 verhaftet und in Schutzhaft genommen Am 8 Juni 1916 wurde in kleinem Rahmen eine Ersatzgruppe unter dem Namen Vereinigung Gleichgesinnter gegrundet Bund Neues Vaterland 1918 1922 BearbeitenDas Betatigungsverbot wurde erst im Oktober 1918 aufgehoben Der Bund Neues Vaterland grundete sich daraufhin neu In dem neuen Grundsatzprogramm hiess es Der Bund Neues Vaterland ist eine Vereinigung um ohne Verpflichtung auf ein bestimmtes Parteiprogramm an dem Aufbau der deutschen sozialistischen Republik auf demokratischer Grundlage und daruber hinaus an dem grossen Werke der Volkerverstandigung mitzuarbeiten Es wurden neue Hefte der Flugschriften des Bundes Neues Vaterland herausgegeben In den folgenden Jahren kam es zur engen Beziehung mit der Franzosischen Liga fur Menschenrechte Unter ihrem Einfluss benannte sich der Bund am 20 Januar 1922 in Deutsche Liga fur Menschenrechte um und wurde mitbegrundende Organisation der Federation internationale des ligues des droits de l Homme Mitglieder Auswahl BearbeitenDie Mitgliederzahl betrug bis 1922 etwa 200 2 VorsitzendeKurt von Tepper Laski 1914 Georg Graf von Arco 1914 Lilly Jannasch 1916 Geschaftsfuhrerin Elsbeth Bruck 1916 VorsitzendeWeitere MitgliederFriedrich Simon Archenhold Walther Borgius Lujo Brentano Elsbeth Bruck Minna Cauer Frauenrechtlerin Hans Delbruck Albert Einstein Physiker Kurt Eisner Friedrich Wilhelm Foerster Alfred Hermann Fried Alexander Futran USPD Politiker Hellmut von Gerlach pazifistischer Publizist Rudolf Goldscheid Emil Julius Gumbel kritischer Publizist Paul Guttfeld Arthur Holitscher Harry Graf Kessler Gustav Landauer Otto Lehmann Russbuldt Publizist Ernst Meyer KPD Funktionar Georg Friedrich Nicolai Paul Oestreich Hans Paasche pazifistischer Offizier und Publizist Ludwig Quidde pazifistischer Publizist Heinrich Rausch von Traubenberg Ernst Reuter Elisabeth Rotten Mitgrunderin Helene Stocker Frauenrechtlerin Leopold von Wiese Clara Zetkin Stefan ZweigLiteratur BearbeitenDieter Fricke Bund Neues Vaterland BNV 1914 1922 In Dieter Fricke u a Hg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 Band 1 Koln 1983 1986 S 351 360 Erwin Gulzow Der Bund Neues Vaterland Probleme der burgerlich pazifistischen Demokratie im Ersten Weltkrieg 1914 1918 Diss phil Humboldt Universitat Berlin 1969 Otto Lehmann Russbuldt Der Kampf der Deutschen Liga fur Menschenrechte vormals Bund Neues Vaterland fur den Weltfrieden 1914 1927 Hensel amp Co Berlin 1927 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Flugschriften des Bundes Neues Vaterland Quellen und Volltexte Ligue des Droits de l Homme Franzosische Liga fur Menschenrechte franzosisch Federation Internationale des Ligues des Droits de l Homme englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bund Neues Vaterland Deutschlandfunk vom 16 November 2014 Karlheinz Lipp Friedenspfarrer und der Erste Weltkrieg 2013 S 159 161 Informationen mit einigen Mitgliedern bis 1916Normdaten Korperschaft GND 43972 1 lobid OGND AKS VIAF 127262467 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bund Neues Vaterland amp oldid 239361164