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Die Deutsche Liga fur Menschenrechte DLfM war eine deutsche Menschenrechtsorganisation Sie wurde 1914 gegrundet war von 1933 bis 1945 im Deutschen Reich verboten und war wieder von 1949 bis 2019 politisch aktiv Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Drittes Reich 1 3 Nach 1945 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Die Deutsche Liga fur Menschenrechte wurde am 16 November 1914 als Bund Neues Vaterland gegrundet In den folgenden Jahren kam es zum Kontakt und zur Freundschaft mit der 1898 gegrundeten Franzosischen Liga fur Menschenrechte In Anlehnung an das franzosische Vorbild nannte sich der Bund Neues Vaterland Anfang 1922 um in Deutsche Liga fur Menschenrechte und grundete zusammen mit den Franzosen und Gleichgesinnten einiger weiterer europaischer Lander die Federation Internationale des Ligues des Droits de l Homme FIDH mit Sitz in Paris Zu den fuhrenden Mitgliedern der Deutschen Liga gehorten zwischen den beiden Weltkriegen unter anderem Kurt R Grossmann Carl von Ossietzky Albert Einstein Kurt Tucholsky und Berthold Jacob Neben ihrem Engagement fur die Rechte des einzelnen Burgers traten Ossietzky und Einstein auch ein fur Gerechtigkeit in den zwischenstaatlichen Beziehungen Dafur forderten sie eine internationale Gesetzgebung und internationale Gerichte die von allen Staaten zu respektieren waren Diese Gedanken wurden allmahlich von immer mehr Menschen aufgegriffen Das fuhrte schliesslich 1948 zur Grundung der Weltorganisationen der Weltfoderalisten und der Weltburgerbewegung Drittes Reich Bearbeiten Die Liga leistete energischen Widerstand gegen die aufkommenden Nationalsozialisten 1933 wurde die Liga von der nationalsozialistischen Verwaltung zur Auflosung gezwungen Das vereinseigene Archiv wurde vernichtet Die fuhrenden Personlichkeiten fluchteten teils ins Ausland teils wurden sie in Konzentrationslager gesperrt Eine internationale Kampagne fuhrte dazu dass Ossietzky 1936 der Friedensnobelpreis ruckwirkend fur 1935 verliehen wurde Ossietzky verstarb 1938 im Polizeikrankenhaus an den Folgen der erlittenen Misshandlungen Die Arbeit des internationalen Verbandes FIDH musste wahrend der Besetzung Frankreichs durch das deutsche Dritte Reich ruhen konnte aber nach dem Kriegsende fortgesetzt werden Im Jahre 1941 als die Federation Internationale des Ligues des Droits de l Homme FIDH kriegsbedingt nicht arbeiten konnte wurde in New York ein neuer internationaler Dachverband der Menschenrechtsbewegung gegrundet die International League for Human Rights ILHR 1948 haben zwei Mitglieder der FIDH an der Formulierung der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte der Vereinten Nationen mitgewirkt Nach 1945 Bearbeiten Mitglieder der von den Nationalsozialisten aufgelosten Deutschen Liga fur Menschenrechte einte die Uberzeugung dass alle Deutschen im Zweiten Weltkrieg Schuld auf sich geladen hatten Sie waren dafur die deutsche Bevolkerung daruber aufzuklaren dass unter dem NS Regime massiv gegen Menschenrechte verstossen worden war 1 1949 bekamen die Mitglieder die behordliche Genehmigung ihre Vereinstatigkeit fortzufuhren Der Sitz war zunachst in Berlin In den 1950er Jahren wurden verschiedene Landesverbande gegrundet so 1955 in Bayern und 1957 in Hamburg Die 1959 in Berlin gegrundete Internationale Liga fur Menschenrechte ILMR ist mit der DLfM nicht identisch 1959 wurde der damalige stellvertretende Generalsekretar Wolfram von Hanstein als DDR Spion enttarnt und 1960 wegen Landesverrat zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt Von Hanstein hatte im Auftrag des MfS die DLfM und weitere NGO ausspioniert Diese Affare sorgte in der DLfM fur erhebliche Unruhe und schadete dem Ansehen des Vereins Die Einstufung als kommunistisch unterwandert wie in einigen Presseorganen geschehen war allerdings unbegrundet Vielmehr nutzte das bayerische Prasidiumsmitglied Friedrich Haugg seinen Einfluss dahingehend vorwiegend Mitglieder und Sympathisanten der SPD als Mitglieder der DLfM zu gewinnen Ab 1960 erlangte der Landesverband Bayern massgeblichen Einfluss 1961 verlegte die DLfM ihren Sitz von Berlin nach Munchen In den folgenden Jahren kam es zu politischen Streitigkeiten zwischen der DLfM und der ILMR Zu den politischen Themen und Arbeitsgebieten mit denen sich die DLfM befasste gehoren vorwiegend Konflikte mit Behorden und machtigen Institutionen unter anderem die staatlich erzwungene Trennung der Kinder von ihren Eltern Nach Online Recherche Juli 2020 ist die DLfM Munchen nicht mehr existent Literatur Bearbeiten50 Jahre Deutsche Liga fur Menschenrechte 1921 1971 Hg von der Deutschen Liga fur Menschenrechte Munchen ohne Jahr 1971 Dieter Fricke Bund Neues Vaterland BNV 1914 1922 In Dieter Fricke u a Hg Lexikon zur Parteiengeschichte Die burgerlichen und kleinburgerlichen Parteien und Verbande in Deutschland 1789 1945 4 Bde Koln 1983 1986 hier Bd 1 ISBN 3 7609 0782 2 Otto Lehmann Russbuldt Der Kampf der Deutschen Liga fur Menschenrechte vormals Bund Neues Vaterland fur den Weltfrieden 1914 1927 Berlin 1927 Daniel Stahl Entschliessungen deutscher Volkerrechtler In Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Hrsg Quellen zur Geschichte der Menschenrechte Mai 2015 geschichte menschenrechte de abgerufen am 20 Januar 2022 Weblinks BearbeitenWebsite Deutsche Liga fur Menschenrechte archiviert vom Original am 26 Mai 2017 abgerufen am 20 Januar 2022 B Olbers Deutsche Liga fur Menschenrechte In betterplace org gut org abgerufen am 20 Januar 2022 Archivalien 1925 1930 uber die Deutsche Liga fur Menschenrechte PDF 12 9 MB Peace Palace Library archiviert vom Original am 10 Mai 2021 abgerufen am 20 Januar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Daniel Stahl Entschliessungen deutscher Volkerrechtler In Quellen zur Geschichte der Menschenrechte Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Mai 2015 abgerufen am 11 Januar 2017 Normdaten Korperschaft GND 43973 3 lobid OGND AKS LCCN no2001096250 VIAF 137538856 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Liga fur Menschenrechte amp oldid 236087928