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Tucholsky ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Tucholsky Begriffsklarung aufgefuhrt Kurt Tucholsky 9 Januar 1890 in Berlin 21 Dezember 1935 in Goteborg war ein deutscher Journalist und Schriftsteller Er veroffentlichte unter den Pseudonymen Kaspar Hauser Peter Panter Theobald Tiger und Ignaz Wrobel Tucholsky in Paris 1928 Tucholsky zahlt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik Als politisch engagierter Journalist und zeitweiliger Mitherausgeber der Wochenzeitschrift Die Weltbuhne erwies er sich als Gesellschaftskritiker in der Tradition Heinrich Heines Zugleich war er Satiriker Kabarettautor Liedtexter Romanautor Lyriker und Kritiker Literatur Film Musik 1 Er verstand sich selbst als linker Demokrat Sozialist 2 Pazifist und Antimilitarist und warnte vor der Erstarkung der politischen Rechten vor allem in Politik Militar und Justiz und vor der Bedrohung durch den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit Jugend Studium 1 2 Erste Erfolge als Schriftsteller 1 3 Soldat im Ersten Weltkrieg 1 4 Kampf um die Republik 1 5 Zwischen Frankreich und Deutschland 1 6 Prozesse gegen die Weltbuhne und Ossietzky 1 7 Publizistisches Verstummen und Exil 1 8 Tod 2 Rezeption und Einzelaspekte 2 1 Der politische Schriftsteller 2 2 Tucholsky und die Arbeiterbewegung 2 3 Der Literaturkritiker und Dichter 2 4 Tucholsky und das Judentum 2 5 Tucholsky und die Frauen 3 Siehe auch 4 Werke 4 1 Werkausgaben 4 2 Notizen Briefe und Tagebucher 5 Werke nach seinen Vorlagen 5 1 Verfilmungen Auswahl 5 2 Horspiele und Tontrager Auswahl 6 Werke uber Kurt Tucholsky 6 1 Dokumentarfilm 6 2 Radio Sendungen 7 Darstellung Tucholskys in der bildenden Kunst Auswahl 8 Literatur Auswahl 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Jugend Studium Bearbeiten nbsp Erinnerungstafel am Geburtshaus Lubecker Strasse 13 Berlin Moabit in dem heute die Kurt Kurt Projektzentrale angesiedelt ist nbsp Tucholsky als knapp einjahriges Kind 1890 nbsp Kurt Tucholsky rechts 14 jahrig mit seinen Geschwistern Ellen und Fritz 1904 nbsp Mietshaus Kurt Tucholskys in Stettin rechts Kurt Tucholskys Elternhaus steht in der Lubecker Strasse 13 in Berlin Moabit Seine fruhe Kindheit verbrachte er in Stettin wohin sein Vater aus beruflichen Grunden versetzt worden war Der judische Bankkaufmann Alex Tucholsky 1855 1905 hatte 1887 seine Cousine Doris Tucholski 1861 1943 geheiratet mit der er drei Kinder hatte Kurt ihren altesten Sohn sowie Fritz und Ellen 1899 kehrte die Familie nach Berlin zuruck Wahrend Tucholskys Verhaltnis zu seiner Mutter zeitlebens getrubt war liebte und verehrte er seinen Vater sehr Alex Tucholsky starb bereits 1905 Doris Tucholski wurde im Mai 1943 in einem sogenannten Alterstransport in das KZ Theresienstadt deportiert und dort ermordet Der Vater hatte seiner Frau und den Kindern ein beachtliches Vermogen hinterlassen das es Kurt ermoglichte frei von finanziellen Sorgen zu studieren Kurt Tucholsky wurde 1899 im Franzosischen Gymnasium Berlin eingeschult 1903 wechselte er auf das Konigliche Wilhelms Gymnasium das er 1907 verliess um sich mit einem Privatlehrer auf das Abitur vorzubereiten Nach dem Externen Abitur im Jahre 1909 begann er im Oktober desselben Jahres in Berlin ein Jurastudium dessen zweites Semester er im Fruhjahr 1910 an der Universitat Genf absolvierte Tucholskys Interesse galt auch wahrend des Studiums vor allem der Literatur So reiste er mit seinem Freund dem Zeichner Kurt Szafranski im September 1911 nach Prag um den von ihm geschatzten Schriftsteller und Kafka Freund Max Brod mit einem Besuch und einer selbst gebastelten Miniaturlandschaft zu uberraschen Nach einer Begegnung mit Tucholsky notierte Franz Kafka uber ihn am 30 September 1911 in seinem Tagebuch ein ganz einheitlicher Mensch von 21 Jahren Vom gemassigten und starken Schwingen des Spazierstocks das die Schulter jugendlich hebt angefangen bis zum uberlegten Vergnugen und Missachten seiner eigenen schriftstellerischen Arbeiten Will Verteidiger werden Zu einer juristischen Karriere kam es jedoch nicht Da Tucholsky gegen Ende seines Studiums bereits sehr stark journalistisch engagiert war verzichtete er 1913 darauf die erste juristische Staatsprufung abzulegen Dies kam einem Verzicht auf eine mogliche Karriere als Anwalt gleich Um dennoch einen Studienabschluss zu erlangen bat er im August 1913 bei der Universitat Jena um Zulassung zur Promotion zum Dr iur Seine im Januar 1914 eingereichte Dissertation zum Hypothekenrecht wurde zunachst abgelehnt nach mehrfacher Uberarbeitung dann aber doch angenommen Sie tragt den Titel Die Vormerkung aus 1179 BGB und ihre Wirkungen Tucholsky verteidigte sie am 19 November 1914 und bestand cum laude Nach Druck und Auslieferung der Pflichtexemplare wurde ihm am 12 Mai 1915 die Promotionsurkunde ausgehandigt 3 Erste Erfolge als Schriftsteller Bearbeiten nbsp Marchen der erste von Tucholsky publizierte Text 1907 in der Satire Zeitschrift Ulk Bereits wahrend seiner Zeit als Schuler hatte Tucholsky seine ersten journalistischen Arbeiten verfasst Die satirische Wochenzeitschrift Ulk hatte 1907 den kurzen Text Marchen gedruckt in dem sich der 17 Jahrige uber den Kunstgeschmack Kaiser Wilhelms II lustig gemacht hatte Wahrend des Studiums intensivierte er seine journalistische Tatigkeit unter anderem fur das sozialdemokratische Parteiorgan Vorwarts Fur die SPD zog er 1911 in den Wahlkampf Mit Rheinsberg Ein Bilderbuch fur Verliebte kurz Rheinsberg veroffentlichte Tucholsky 1912 eine Erzahlung in der er einen fur die damalige Zeit ungewohnt frischen verspielt erotischen Ton anschlug und die ihn erstmals einem grosseren Publikum bekannt machte In diesem Buch verarbeitete er ein gemeinsames Wochenende mit Else Weil im August 1911 Um den Absatz des Buches zu fordern eroffnete Tucholsky zusammen mit Szafranski der die Erzahlung illustriert hatte auf dem Berliner Kurfurstendamm eine Bucherbar Jeder Kaufer eines Buches bekam dort als Zugabe einen Schnaps eingeschenkt Der Studentenulk wurde jedoch nach wenigen Wochen wieder eingestellt Langfristiger wurde ein Engagement das Tucholsky Anfang 1913 begann Am 9 Januar 1913 erschien sein erster Artikel in der linksliberalen Theaterzeitschrift Die Schaubuhne dem 1918 4 in Die Weltbuhne umbenannten Wochenblatt des Publizisten Siegfried Jacobsohn der bis zu seinem Tod Tucholskys Mentor und Freund blieb Das enge Verhaltnis zu ihm beschrieb Tucholsky 1933 in einem selbst verfassten Lebenslauf fur den Einburgerungsantrag in Schweden Dem im Jahre 1926 verstorbenen Herausgeber des Blattes Siegfried Jacobsohn verdankt Tucholsky alles was er geworden ist 5 In jeder Ausgabe der Schaubuhne erschienen ublicherweise zwei bis drei Artikel Kritiken oder Satiren von Tucholsky Soldat im Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp DissertationDer Beginn der journalistischen Karriere wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen Von August 1914 bis Oktober 1916 erschien nur ein einziger Artikel von Tucholsky Im Gegensatz zu vielen anderen Schriftstellern und Dichtern liess er sich nicht von der patriotischen Hurra Stimmung zu Beginn des Krieges anstecken Nach seiner Promotion Anfang 1915 wurde er bereits am 10 April desselben Jahres eingezogen und an die Ostfront nach Polen geschickt Dort erlebte er zunachst Stellungskampfe mit und diente als Armierungssoldat dann als Kompanieschreiber Von November 1916 an brachte er die Feldzeitung Der Flieger heraus In der Verwaltung der Artillerie Fliegerschule in Alt Autz in Kurland heute Auce Lettland lernte er seine spatere zweite Frau Mary Gerold kennen Die Posten als Schreiber und Feldzeitungs Redakteur sah Tucholsky als gute Moglichkeiten an einen Dienst im Schutzengraben zu umgehen Ruckblickend schrieb er Ich habe mich dreieinhalb Jahre im Kriege gedruckt wo ich nur konnte ich wandte viele Mittel an um nicht erschossen zu werden und um nicht zu schiessen nicht einmal die schlimmsten Mittel Aber ich hatte alle ohne jede Ausnahme alle angewandt wenn man mich gezwungen hatte keine Bestechung keine andre strafbare Handlung hatt ich verschmaht Viele taten ebenso Ignaz Wrobel Wo waren Sie im Kriege Herr In Die Weltbuhne 30 Marz 1926 S 490 Diese Mittel entbehrten zum Teil nicht einer gewissen Komik wie aus einem Brief an Mary Gerold hervorgeht Eines Tages bekam ich fur den Marsch ein altes schweres Schiessgewehr eingehandigt Ein Gewehr Und im Kriege Nie dachte ich mir Und lehnte es an eine Hutte Und ging weg Das fiel sogar in unserm damaligen Verein auf Ich weiss nicht mehr wie ich die Sache rangiert habe aber irgendwie gluckte es Und es ging auch ohne Gewehr Kurt Tucholsky Unser ungelebtes Leben Briefe an Mary Reinbek 1982 S 247 Wahrend des Krieges schloss Tucholsky eine enge lebenslange Freundschaft mit Erich Danehl und Hans Fritsch Beide verewigte er spater als Karlchen und Jakopp in den Reiseberichten Das Wirtshaus im Spessart und Denkmal am Deutschen Eck in dem Roman Schloss Gripsholm und in weiteren Texten Der Jurist Danehl verhalf Tucholsky 1918 zur Abkommandierung als Vizefeldwebel und Feldpolizeikommissar nach Rumanien Dort in Turnu Severin liess er sich im Sommer 1918 protestantisch taufen Aus der judischen Gemeinde war er bereits am 1 Juli 1914 ausgetreten Obwohl Tucholsky sich noch im August 1918 an einem Preisausschreiben zur 9 Kriegsanleihe beteiligt hatte kehrte er im Herbst 1918 als uberzeugter Antimilitarist und Pazifist aus dem Krieg zuruck Kampf um die Republik Bearbeiten Schon im Dezember 1918 ubernahm Tucholsky die Chefredaktion des Ulk die er bis zum April 1920 innehatte Ulk war die wochentliche satirische Beilage des liberalen Berliner Tageblatts des Verlegers Rudolf Mosse Auch fur die Weltbuhne arbeitete er nun wieder regelmassig Um das linksdemokratische Wochenblatt nicht allzu Tucholsky lastig erscheinen zu lassen hatte er sich bereits 1913 drei Pseudonyme zugelegt die er bis zum Ende seines publizistischen Wirkens beibehielt Ignaz Wrobel Theobald Tiger und Peter Panter Da Theobald Tiger zeitweise fur den Ulk reserviert war erschienen in der Weltbuhne im Dezember 1918 erstmals Gedichte unter einem vierten Pseudonym Kaspar Hauser Sehr selten insgesamt nur funf Mal veroffentlichte er Texte unter den Namen Paulus Bunzly Theobald Korner und Old Shatterhand wobei die Zuschreibung des letztgenannten Pseudonyms in der Forschung umstritten ist Die Entstehung seiner Pseudonyme erklarte Tucholsky ruckblickend Die alliterierenden Geschwister sind Kinder eines juristischen Repetitors aus Berlin Die Personen an denen er das Burgerliche Gesetzbuch und die Pfandungsbeschlusse und die Strafprozessordnung demonstrierte hiessen nicht A und B nicht Erbe und nicht Erblasser Sie hiessen Benno Buffel und Theobald Tiger Peter Panter und Isidor Iltis und Leopold Lowe und so durchs ganze Alphabet Wrobel so hiess unser Rechenbuch 6 und weil mir der Name Ignaz besonders hasslich erschien kratzburstig und ganz und gar abscheulich beging ich diesen kleinen Akt der Selbstzerstorung und taufte so einen Bezirk meines Wesens Kaspar Hauser braucht nicht vorgestellt zu werden Start In Mit 5 PS Berlin 1928 S 12 f Die vielen Pseudonyme waren notig geworden weil es kaum eine Rubrik gab zu der Tucholsky nichts beizutragen hatte von politischen Leitartikeln und Gerichtsreportagen uber Glossen und Satiren bis zu Gedichten und Buchbesprechungen Zudem dichtete er Texte Lieder und Couplets fur das Kabarett etwa fur die Buhne Schall und Rauch und fur Sangerinnen wie Claire Waldoff und Trude Hesterberg Im Oktober 1919 erschien Tucholskys Gedichtsammlung Fromme Gesange In die unmittelbare Zwischenkriegszeit fallt ein Engagement Tucholskys das er im Ruckblick bereute seine von Juli 1920 bis April 1921 wahrende sehr gut bezahlte Tatigkeit fur das Propagandablatt Pieron Im Auftrag der Reichsregierung sollte die Zeitschrift vor der Volksabstimmung uber die endgultige deutsch polnische Grenzziehung in Oberschlesien anti polnische Stimmung machen Die von anderen Zeitungen stark kritisierte Demagogie und Hetze des Pieron hatten schliesslich zur Folge dass Tucholsky nicht mehr fur Blatter der USPD schreiben durfte Zwar sprach ihn im Juni 1922 eine USPD Schiedskommission vom Vorwurf frei gegen die Bestrebungen der Partei gearbeitet zu haben Tucholsky urteilte uber sein Verhalten jedoch spater Von beiden Seiten wurden damals grosse Fonds in den korrumpierten Volkskorper hineingepumpt wie spater in die Ruhr ich selbst habe die Hande in diesem Bottich gehabt ich hatte es nicht tun durfen und ich bereue was ich getan habe Ein besserer Herr In Die Weltbuhne 25 Juni 1929 S 953 Als politischer Autor hatte Tucholsky bereits im Januar 1919 in der Weltbuhne die anti militaristische Artikelserie Militaria gestartet ein Angriff auf den wilhelminischen Geist der Offiziere den er durch den Krieg zusatzlich verroht sah und der in der Republik weiterlebte Seine eigene Haltung als Soldat wahrend des Krieges soll sich aber nicht wesentlich von derjenigen unterschieden haben die er am deutschen Offizierskorps so scharf kritisierte Biografen sehen daher in den Militaria Artikeln eine Art offentliche Selbstanalyse Hepp Im ersten Artikel der Serie heisst es unter anderem Wir haben auszufressen was ein entarteter Militarismus uns eingebrockt hat Nur durch vollige Abkehr von dieser schmahlichen Epoche kommen wir wieder zur Ordnung Spartacus ist es nicht der Offizier der sein eigenes Volk als Mittel zum Zweck ansah ist es auch nicht was wird es denn sein am Ende Der aufrechte Deutsche Militaria Offizier und Mann In Die Weltbuhne 9 Januar 1919 S 39 nbsp Gedenktafel in Berlin Friedenau Bundesallee 79 mit korrigiertem Geburtsdatum nbsp Gedenktafel Rostocker Strasse 32 in Berlin MoabitIn ebenso heftiger Weise prangerte Tucholsky auch die zahlreichen politischen Morde an die die Weimarer Republik in den ersten Jahren erschutterten Immer wieder wurden Anschlage auf linke pazifistische oder liberale Politiker und Publizisten verubt zum Beispiel auf Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Walther Rathenau Matthias Erzberger Philipp Scheidemann und Maximilian Harden Als Prozessbeobachter in Verfahren gegen rechtsradikale Fememorder musste er feststellen dass die Richter in aller Regel die monarchistischen und nationalistischen Ansichten der Angeklagten teilten und mit ihnen sympathisierten In seinem Artikel Prozess Harden schrieb er 1922 Der deutsche politische Mord der letzten vier Jahre ist schematisch und straff organisiert Alles steht von vornherein fest Anstiftung durch unbekannte Geldgeber die Tat stets von hinten schludrige Untersuchung faule Ausreden ein paar Phrasen jammerliches Kneifertum milde Strafen Strafaufschub Vergunstigungen Weitermachen Das ist keine schlechte Justiz Das ist keine mangelhafte Justiz Das ist uberhaupt keine Justiz Balkan und Sudamerika werden sich den Vergleich mit diesem Deutschland verbitten Prozess Harden In Die Weltbuhne 21 Dezember 1922 S 638 Tucholsky sparte auch nicht mit Kritik an demokratischen Politikern die seiner Meinung nach zu nachsichtig mit ihren Gegnern umgingen Nach dem Mord an Aussenminister Walther Rathenau 1922 richtete er in einem Gedicht einen Appell an die Selbstachtung der Republik Steh einmal auf Schlag mit der Faust darein Schlaf nicht nach vierzehn Tagen wieder ein Heraus mit deinem Monarchistenrichter mit Offizieren und mit dem Gelichter das von dir lebt und das dich sabotiertan deine Hauser Hakenkreuze schmiert Vier Jahre Mord das sind weiss Gott genugDu stehst jetzt vor dem letzten Atemzug Zeig was du bist Halt mit dir selbst Gericht Stirb oder kampfe Drittes gibt es nicht Rathenau In Die Weltbuhne 29 Juni 1922 S 653 Tucholsky beliess es daher nicht bei seiner publizistischen Tatigkeit sondern betatigte sich auch direkt politisch So wirkte er unter anderem im Oktober 1919 an der Grundung des Friedensbundes der Kriegsteilnehmer mit und engagierte sich in der USPD Die Mitgliedschaft in einer Partei hielt Tucholsky aber nie von der Kritik an ihren Mitgliedern ab So urteilte er zum Beispiel uber die Leistung von Rudolf Hilferding als Chefredakteur der USPD Zeitung Freiheit Herr Dr Rudolf Hilferding wurde vom Reichsverband zur Bekampfung der Sozialdemokratie in die Redaktion der Freiheit entsandt Es gelang ihm das gefahrliche Blatt in zwei Jahren derart herunterzuwirtschaften dass sowohl von einem Blatt wie von einer Gefahr nicht mehr gesprochen werden kann Dienstzeugnisse In Die Weltbuhne 3 Marz 1925 S 329 Besonders hart ging er mit der SPD ins Gericht deren Fuhrung er ihr Versagen ja Verrat an den eigenen Anhangern wahrend der Novemberrevolution vorwarf Uber Friedrich Ebert schrieb er 1922 in Prozess Harden Und uber allem thront dieser Prasident der seine Uberzeugungen in dem Augenblick hinter sich warf als er in die Lage gekommen war sie zu verwirklichen In der Hochphase der Inflation sah Tucholsky sich gezwungen seine publizistische Arbeit zugunsten einer Tatigkeit in der Wirtschaft zuruckzustellen Doch nicht nur finanzielle Grunde sollen fur diesen Schritt eine Rolle gespielt haben Im Herbst 1922 hatte er eine schwere Depression zweifelte am Sinn des Schreibens und soll sogar einen ersten Selbstmordversuch begangen haben Am 1 Marz 1923 trat er schliesslich in das Berliner Bankhaus Bett Simon amp Co ein wo er als Privatsekretar des Seniorchefs Hugo Simon arbeitete Aber bereits am 15 Februar 1924 schloss er erneut einen Mitarbeitervertrag mit Siegfried Jacobsohn Als Korrespondent der Weltbuhne und der angesehenen Vossischen Zeitung ging er im Fruhjahr 1924 nach Paris Auch in privater Hinsicht gab es 1924 grosse Veranderungen im Leben Tucholskys Im Februar 1924 liess er sich von der Arztin Else Weil die er im Mai 1920 geheiratet hatte wieder scheiden Am 30 August 1924 heiratete er schliesslich Mary Gerold mit der er seit seiner Abkommandierung von Alt Autz weiter in Briefkontakt gestanden hatte Bei ihrem Wiedersehen in Berlin im Fruhjahr 1920 hatten die beiden noch festgestellt dass sie sich einander entfremdet hatten Im Jahr 1926 bezogen Kurt und Mary Tucholsky ein Haus in der Avenue des Pages im Pariser Vorort Le Vesinet 7 Allerdings sollte sich auch in Paris zeigen dass sie es nicht uber langere Zeit miteinander aushielten Zwischen Frankreich und Deutschland Bearbeiten Wie sein Vorbild Heinrich Heine lebte Tucholsky seit der Ubersiedelung nach Paris die meiste Zeit im Ausland und kehrte nur noch sporadisch nach Deutschland zuruck Die Distanz scharfte aber eher noch sein Wahrnehmungsvermogen fur die Angelegenheiten Deutschlands und der Deutschen Er beteiligte sich uber die Weltbuhne weiter an den politischen Debatten in der Heimat Daruber hinaus versuchte er wie Heine im 19 Jahrhundert das gegenseitige Verstandnis von Deutschen und Franzosen zu fordern In Le Vesinet entstand 1926 die essayistische Reisebeschreibung Ein Pyrenaenbuch die nach ihrem Erscheinen 1927 volkische Kreise veranlasste ihn als Franzosenliebling und Undeutschen zu denunzieren 8 Tucholsky der am 24 Marz 1924 in die Freimaurerloge Zur Morgenrote in Berlin zum Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne gehorig aufgenommen worden war besuchte Logen in Paris und wurde im Juni 1925 Mitglied in den beiden Logen L Effort und Les Zeles Philanthropes in Paris Grand Orient de France 9 nbsp Titelbild der Weltbuhne vom 2 Dezember 19301926 wurde Tucholsky in den Vorstand der von Kurt Hiller gegrundeten Gruppe Revolutionarer Pazifisten gewahlt Als Siegfried Jacobsohn im Dezember 1926 starb erklarte sich Kurt Tucholsky sofort bereit die Leitung der Weltbuhne zu ubernehmen Da ihm die Arbeit als Oberschriftleitungsherausgeber aber nicht behagte und er dafur dauerhaft nach Berlin hatte zuruckkehren mussen ubergab er das Blatt schon bald seinem Kollegen Carl von Ossietzky Als Mitherausgeber sorgte er immer auch fur den Abdruck unorthodoxer Beitrage wie sie z B Kurt Hiller lieferte In den Jahren 1927 und 1928 erschienen seine essayistische Reisebeschreibung Ein Pyrenaenbuch die Textsammlung Mit 5 PS womit sein Name und die vier Pseudonyme gemeint waren und Das Lacheln der Mona Lisa Mit den literarischen Figuren des Herrn Wendriner und des Lottchen beschrieb er typische Berliner Charaktere seiner Zeit Gleichzeitig blieb er ein kritischer Beobachter der Zustande in Deutschland So prangerte er im April 1927 in dem dreiteiligen Artikel Deutsche Richter in der Weltbuhne die in seinen Augen reaktionare Justiz der Weimarer Republik an Nach Tucholskys Uberzeugung war eine zweite diesmal erfolgreiche Revolution notig um eine grundlegende Anderung der undemokratischen Verhaltnisse herbeizufuhren Er schrieb Gibt es keine Gegenwehr Es gibt nur eine grosse wirksame ernste den antidemokratischen hohnlachenden fur die Idee der Gerechtigkeit bewusst ungerechten Klassenkampf Es gibt um eine Burokratie zu saubern nur eines Jenes eine Wort das ich nicht hierhersetzen mochte weil es fur die Herrschenden seinen Schauer verloren hat Dieses Wort bedeutet Umwalzung Generalreinigung Aufraumung Luftung Deutsche Richter In Die Weltbuhne 12 19 und 26 April 1927 Ganz ahnlich argumentierte er 1928 in dem Artikel November Umsturz einer Bilanz von zehn Jahren Republik Die deutsche Revolution steht noch aus Vorubergehend naherte sich Tucholsky der KPD an und veroffentlichte klassenkampferische Propaganda Gedichte in der parteinahen A I Z Das Gedicht Asyl fur Obdachlose endet mit dem einpragsamen Vers Wohltaten Mensch sind nichts als Dampf Hol dir dein Recht im Klassenkampf Arbeiter Illustrierte Zeitung 1928 Nr 37 S 10 Auch wahrend seiner Zeit im Ausland musste sich Tucholsky in Prozessen mit politischen Gegnern auseinandersetzen die sich von seinen Ausserungen beleidigt oder attackiert fuhlten Wegen des Gedichts Gesang der englischen Chorknaben wurde 1928 gar ein Prozess wegen Gotteslasterung gegen ihn eingeleitet Im selben Jahr trennten sich Kurt und Mary Tucholsky endgultig die Scheidung erfolgte 1933 Tucholsky hatte bereits 1927 Lisa Matthias kennengelernt mit der er 1929 einen Urlaub in Schweden verbrachte Dieser Aufenthalt inspirierte ihn zu dem 1931 im Rowohlt Verlag erschienenen Kurzroman Schloss Gripsholm in dem noch einmal die jugendliche Unbeschwertheit und Leichtigkeit von Rheinsberg anklang nbsp Buchankundigung 1929Der Kontrast zu dem 1929 gemeinsam mit dem Grafiker John Heartfield veroffentlichten gesellschaftskritischen Werk Deutschland Deutschland uber alles konnte kaum grosser sein Darin bringt Tucholsky das Kunststuck fertig die scharfsten Attacken auf alles was er am Deutschland seiner Zeit hasst mit einer Liebeserklarung an das Land zu verbinden Im letzten Kapitel des Buches heisst es unter der Uberschrift Heimat Nun haben wir auf 225 Seiten Nein gesagt Nein aus Mitleid und Nein aus Liebe Nein aus Hass und Nein aus Leidenschaft und nun wollen wir auch einmal Ja sagen Ja zu der Landschaft und dem Land Deutschland Dem Land in dem wir geboren sind und dessen Sprache wir sprechen Und nun will ich euch mal etwas sagen Es ist ja nicht wahr dass jene die sich national nennen und nichts sind als burgerlich militaristisch dieses Land und seine Sprache fur sich gepachtet haben Weder der Regierungsvertreter im Gehrock noch der Oberstudienrat noch die Damen und Herren des Stahlhelms allein sind Deutschland Wir sind auch noch da Deutschland ist ein gespaltenes Land Ein Teil von ihm sind wir Und in allen Gegensatzen steht unerschutterlich ohne Fahne ohne Leierkasten ohne Sentimentalitat und ohne gezucktes Schwert die stille Liebe zu unserer Heimat Heimat In Deutschland Deutschland uber alles Berlin 1929 S 226 Prozesse gegen die Weltbuhne und Ossietzky Bearbeiten Unter dem Titel Windiges aus der deutschen Luftfahrt brachte die Weltbuhne im Marz 1929 einen Artikel des Journalisten Walter Kreiser der sich unter anderem mit der verbotenen fliegerischen Aufrustung der Reichswehr befasste Aufgrund dieser Veroffentlichung ermittelte seit August 1929 der Oberreichsanwalt gegen Kreiser und Carl von Ossietzky wegen Landesverrats und des Verrats militarischer Geheimnisse Obwohl der Artikel lediglich bereits bekannte Tatsachen wiedergab wurde Ossietzky 1931 im Weltbuhne Prozess wegen Spionage zu 18 Monaten Haft verurteilt Auch wegen des beruhmt gewordenen Tucholsky Satzes Soldaten sind Morder war Ossietzky verklagt im Juli 1932 jedoch freigesprochen worden da das Gericht den Satz nicht als Verunglimpfung der Reichswehr ansah Tucholsky selbst hatte man nicht angeklagt da er im Ausland lebte Er hatte uberlegt zu diesem Prozess nach Deutschland zu kommen da Ossietzky wegen des Luftfahrt Artikels bereits im Gefangnis sass aber letztlich erschien ihm die Situation als zu riskant Er befurchtete den Nationalsozialisten in die Hande zu fallen Allerdings war ihm klar dass seine Abwesenheit keinen guten Eindruck machen wurde Nach aussen bleibt ein Erdenrest zu tragen peinlich Es hat so etwas von Desertion Ausland im Stich lassen der Kamerad Oss im Gefangnis schrieb er an Mary Gerold die ihn so nett aufmerksam gemacht hat dass von Seiten der Nazis Lebensgefahr bestehe 10 Wenige Tage vor seinem Tod schrieb er noch einmal dass er die Entscheidung vom Sommer 1932 bereut habe Aber im Falle Oss bin ich einmal nicht gekommen ich habe damals versagt es war ein Gemisch aus Faulheit Feigheit Ekel Verachtung und ich hatte doch kommen sollen Dass es gar nichts geholfen hatte dass wir beide sicherlich verurteilt worden waren dass ich vielleicht diesen Tieren in die Klauen gefallen ware das weiss ich alles aber es bleibt eine Spur Schuldbewusstsein Brief an Hedwig Muller vom 19 Dezember 1935 in Kurt Tucholsky Briefe Auswahl 1913 1935 Berlin 1983 S 325 ff Publizistisches Verstummen und Exil Bearbeiten nbsp Tucholskys letzter Wohnsitz Villa Nedsjolund in Hindas 1930 nbsp Gedenktafel an der Villa Nedsjolund 2012Seit den Ermittlungen und den Prozessen gegen Ossietzky sah Kurt Tucholsky die Moglichkeiten zu kritischer Publizistik in Deutschland stark eingeschrankt 1929 verlegte er seinen Wohnsitz dauerhaft nach Schweden In Hindas bei Goteborg mietete er die Villa Nedsjolund an Es traf ihn tief als ihm in dieser Zeit klar wurde dass alle seine Warnungen ungehort verhallten und sein Eintreten fur die Republik fur Demokratie und Menschenrechte offenbar ohne jede Wirkung blieb Als klarsichtiger Beobachter der deutschen Politik erkannte er die mit Hitler heraufziehenden Gefahren Sie rusten fur die Reise ins Dritte Reich schrieb er schon Jahre vor der Machtubergabe und er machte sich keine Illusionen wohin eine Reichskanzlerschaft Hitlers das Land fuhren wurde Das bezeugte Erich Kastner ruckblickend im Jahre 1946 als er den Schriftsteller als kleinen dicken Berliner bezeichnete der mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten wollte 11 nbsp Gedenktafel Florhofgasse 1 in Zurich Seit 1931 verstummte Tucholsky publizistisch zunehmend Das Ende seiner Beziehung zu Lisa Matthias der plotzliche Tod seines engen Freundes Hans Fritsch und ein chronisches Atemwegs und Nasenleiden das funf Operationen erforderlich machte hatten seine resignative Stimmung verstarkt Tucholskys letzter grosserer Beitrag erschien am 8 November 1932 in der Weltbuhne Es waren nur noch Schnipsel wie er seine Aphorismen nannte Am 17 Januar 1933 meldete er sich in der Weltbuhne noch einmal mit einer kleinen Notiz aus Basel Zu grosseren literarischen Formen fehlte ihm zusehends die Kraft Zwar legte er dem Rowohlt Verlag ein Expose fur einen Roman vor die politische Entwicklung in Deutschland verhinderte jedoch dessen Realisierung 1933 verboten die Nationalsozialisten die Weltbuhne verbrannten Tucholskys Bucher und erkannten ihm die deutsche Staatsangehorigkeit ab nbsp Tucholskys Name stand orthographisch falsch bereits auf der ersten Ausburgerungsliste des NS Regimes vom 25 August 1933 Uber Tucholskys letzte Jahre und seine Gedanken uber die Entwicklungen in Deutschland und Europa geben seine Briefe Auskunft die seit Beginn der 1960er Jahre publiziert wurden Sie waren unter anderem an Freunde wie Walter Hasenclever oder an seine letzte Geliebte die Zurcher Arztin Hedwig Muller die er Nuuna nannte gerichtet Den Briefen an Nuuna legte er zudem lose Tagebuchblatter bei die heute als Q Tagebucher bekannt sind Darin und in den Briefen bezeichnete sich Tucholsky gelegentlich als aufgehorter Deutscher und aufgehorter Dichter An Hasenclever schrieb er am 11 April 1933 Dass unsere Welt in Deutschland zu existieren aufgehort hat brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen Und daher Werde ich erst amal das Maul halten Gegen einen Ozean pfeift man nicht an Kurt Tucholsky Politische Briefe Reinbek 1969 S 16 Er gab sich auch nicht der Illusion vieler Exilanten hin dass die Diktatur Hitlers bald zusammenbrechen werde Mit realistischem Blick stellte er fest dass sich die Mehrheit der Deutschen mit der Diktatur arrangierte und selbst das Ausland Hitlers Herrschaft akzeptierte Er rechnete mit einem Krieg innerhalb weniger Jahre Tucholsky lehnte es strikt ab sich an der entstehenden Exilpresse zu beteiligen Zum einen verstand er sich nicht als Emigrant da er Deutschland schon 1924 verlassen hatte und erwog sich um die schwedische Staatsburgerschaft zu bewerben Seine tieferen Grunde warum er sich nicht mehr offentlich mit Deutschland beschaftigte schilderte er in einem bewegenden Brief an Mary Gerold Ich habe uber das was da geschehen ist nicht eine Zeile veroffentlicht auf alle Bitten hin nicht Es geht mich nichts mehr an Es ist nicht Feigheit was dazu schon gehort in diesen Kaseblattern zu schreiben Aber ich bin au dessus de la melee es geht mich nichts mehr an Ich bin damit fertig Kurt Tucholsky Unser ungelebtes Leben Briefe an Mary Reinbek 1982 S 545 nbsp Tucholskys letzter Eintrag in sein Sudelbuch 1935 Innerlich aber war er noch nicht mit allem fertig und er nahm sehr wohl Anteil an den Entwicklungen in Deutschland und Europa Um dem inhaftierten Ossietzky beizustehen dachte er auch daran wieder an die Offentlichkeit zu treten Kurz vor seinem Tod plante er in einem scharfen Artikel mit dem einst von ihm verehrten norwegischen Dichter Knut Hamsun abzurechnen Hamsun hatte sich offen fur das Hitler Regime ausgesprochen und Carl von Ossietzky angegriffen der ohne sich wehren zu konnen im KZ Esterwegen einsass Hinter den Kulissen unterstutzte Tucholsky auch die Verleihung des Friedensnobelpreises des Jahres 1935 an den inhaftierten Freund Tatsachlich erhielt Ossietzky die Auszeichnung im folgenden Jahr ruckwirkend fur 1935 Den Erfolg seiner Bemuhungen erlebte Kurt Tucholsky jedoch nicht mehr In seinem letzten Brief an den nach Palastina emigrierten Schriftsteller Arnold Zweig vom 15 Dezember 1935 setzte er sich vor allem kritisch mit dem ausgebliebenen Widerstand der deutschen Juden gegen das NS Regime auseinander Er zog darin resigniert Bilanz aus seinem politischen Engagement in und fur Deutschland Das ist bitter zu erkennen Ich weiss es seit 1929 da habe ich eine Vortragsreise gemacht und unsere Leute von Angesicht zu Angesicht gesehen vor dem Podium Gegner und Anhanger und da habe ich es begriffen und von da an bin ich immer stiller geworden Mein Leben ist mir zu kostbar mich unter einen Apfelbaum zu stellen und ihn zu bitten Birnen zu produzieren Ich nicht mehr Ich habe mit diesem Land dessen Sprache ich so wenig wie moglich spreche nichts mehr zu schaffen Moge es verrecken moge es Russland erobern ich bin damit fertig Kurt Tucholsky Politische Briefe Reinbek 1984 S 121 Tod Bearbeiten nbsp Grab in Mariefred mit der Aufschrift Alles Vergangliche Ist Nur Ein Gleichnis Vom 14 Oktober bis zum 4 November 1935 war Tucholsky wegen standiger Magenbeschwerden in stationarer Behandlung Seit diesem Krankenhausaufenthalt konnte er nicht mehr ohne Barbiturate einschlafen Am Abend des 20 Dezember 1935 nahm er in seinem Haus in Hindas eine Uberdosis von Schlaftabletten der Marke Veronal Tags darauf wurde er im Koma liegend aufgefunden und ins Sahlgrensche Krankenhaus nach Goteborg gebracht Dort starb Kurt Tucholsky am Abend des 21 Dezember Es galt lange als gesichert dass Tucholsky Suizid begehen wollte eine These die jedoch 1993 von Tucholskys Biographen Michael Hepp angezweifelt wurde Hepp fand Anhaltspunkte fur eine versehentliche Uberdosierung des Medikaments also eine unbeabsichtigte Selbsttotung 12 Die Asche Kurt Tucholskys wurde im Sommer 1936 unter einer Eiche nahe Schloss Gripsholm im schwedischen Mariefred beigesetzt Die Grabplatte mit der Inschrift Alles Vergangliche Ist Nur Ein Gleichnis aus Goethes Faust II wurde erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf das Grab gelegt Tucholsky selbst hatte 1923 in der Satire Requiem folgenden Grabspruch fur sich vorgeschlagen 13 nbsp Rezeption und Einzelaspekte BearbeitenTucholsky gehorte zu den gefragtesten und am besten bezahlten Journalisten der Weimarer Republik In den 25 Jahren seines Wirkens veroffentlichte er in fast 100 Publikationen mehr als 3 000 Artikel die meisten davon etwa 1 600 in der Wochenzeitschrift Die Weltbuhne Zu seinen Lebzeiten erschienen bereits sieben Sammelbande mit kurzeren Texten und Gedichten die zum Teil dutzende Auflagen erzielten Manche Werke und Ausserungen Tucholskys polarisieren bis heute wie die Auseinandersetzungen um seinen Satz Soldaten sind Morder bis in die jungste Vergangenheit belegen Seine Kritik an Politik Gesellschaft Militar Justiz und Literatur aber auch an Teilen des deutschen Judentums rief immer wieder Widerspruch hervor nbsp Tucholskys Schreibtisch im Kurt Tucholsky Literaturmuseum im Schloss RheinsbergIm Schloss Rheinsberg befindet sich heute das Kurt Tucholsky Literaturmuseum das sein Leben und Wirken ausfuhrlich dokumentiert Ein grosser Teil von Tucholskys Nachlass liegt im Deutschen Literaturarchiv Marbach 14 Stucke davon sind im Literaturmuseum der Moderne in Marbach am Neckar in der Dauerausstellung zu sehen Der politische Schriftsteller Bearbeiten Tucholskys Rolle als politischer Journalist wurde von jeher kontrovers beurteilt Sein Selbstverstandnis als liberaler linker Intellektueller legte er im programmatischen Text Wir Negativen dar in dem er schon im Marz 1919 zu den Vorwurfen Stellung beziehen musste die junge Republik nicht positiv genug zu sehen Sein Fazit lautete damals Wir konnen nicht zu einem Volk Ja sagen das noch heute in einer Verfassung ist die ware der Krieg zufalligerweise glucklich ausgegangen das Schlimmste hatte befurchten lassen Wir konnen nicht zu einem Land Ja sagen das von Kollektivitaten besessen ist und dem die Korporation weit uber dem Individuum steht Wir Negativen in Die Weltbuhne 13 Marz 1919 S 279 Tucholsky stand der Weimarer Republik zunehmend kritisch gegenuber Die Novemberrevolution hatte in seinen Augen keine wahren Fortschritte gebracht Wie haben sie das getauft Revolution Das war keine Theobald Tiger Vor acht Jahren 15 In Schulen Universitaten Verwaltungen und Gerichten herrsche noch derselbe Ungeist und die deutsche Verantwortung fur den Ersten Weltkrieg werde weiterhin geleugnet Statt eine echte Friedenspolitik zu treiben werde heimlich schon der nachste Krieg vorbereitet Aus all diesen Zustanden zog er im Fruhjahr 1928 den Schluss Wir halten den Krieg der Nationalstaaten fur ein Verbrechen und wir bekampfen ihn wo wir konnen wann wir konnen mit welchen Mitteln wir konnen Wir sind Landesverrater Aber wir verraten einen Staat den wir verneinen zugunsten eines Landes das wir lieben fur den Frieden und fur unser wirkliches Vaterland Europa Ignaz Wrobel Die grossen Familien In Die Weltbuhne 27 Marz 1928 S 471 Trotz dieser Enttauschung hatte Tucholsky nicht aufgehort in linken Blattern die erklarten Feinde der Republik und der Demokratie in Militar Justiz und Verwaltung in den alten monarchistisch gesinnten Eliten und in den neuen antidemokratischen volkischen Bewegungen scharf anzugreifen Zeitweilig naherte sich Tucholsky der von 1920 bis 1922 Mitglied der USPD gewesen war auch der KPD an wobei er als burgerlicher Schriftsteller stets auf Distanz zu den kommunistischen Parteifunktionaren blieb Angesichts seiner kompromisslosen Haltung gegenuber den Nationalsozialisten war es auch folgerichtig dass Tucholsky seinen Namen auf der Ersten Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs von 1933 wiederfand und dass seine Werke nach 1933 verboten wurden Bei den Bucherverbrennungen durch Studenten in Berlin und anderen Stadten am 10 Mai wurden er und Ossietzky explizit genannt Gegen Frechheit und Anmassung fur Achtung und Ehrfurcht vor dem unsterblichen deutschen Volksgeist Verschlinge Flamme auch die Schriften von Tucholsky und Ossietzky Tucholsky kommentierte entsprechende Nachrichten nur noch gleichgultig etwa in einem Brief an Walter Hasenclever vom 17 Mai 1933 In Frankfurt haben sie unsere Bucher auf einem Ochsenkarren zum Richtplatz geschleift Wie ein Trachtenverein von Oberlehrern Nun aber zu Ernsthafterem Kurt Tucholsky Politische Briefe Reinbek 1969 S 23 In der Nachkriegszeit wurden aber auch in der Bundesrepublik Stimmen laut die linken Literaten wie Tucholsky und Bertolt Brecht eine Mitschuld am Scheitern der Weimarer Republik gaben Mit ihrer unbarmherzigen Kritik hatten Zeitschriften wie die Weltbuhne letztlich den Nationalsozialisten in die Hande gespielt lautete der Tenor der Vorwurfe Einer der bekanntesten Vertreter dieser Auffassung war der Historiker Golo Mann Er schrieb 1958 Die hellsichtige Bosheit mit der Kurt Tucholsky die Republik verspottete alle ihre Lahmheiten und Falschheiten erinnerte von ferne an Heinrich Heine Von Witz und Hass des grossen Dichters war ein Stuck in ihm nur leider wenig von seiner Liebe Die radikale Literatur konnte kritisieren verhohnen demaskieren und erwarb sich eine leichte fur die Gediegenheit des eigenen Charakters noch nichts beweisende Uberlegenheit damit Sie war ihr Handwerk gewohnt von Kaisers Zeiten her und setzte es fort unter der Republik die es an Zielscheiben fur ihren Hohn auch nicht fehlen liess Was half es Golo Mann Deutsche Geschichte des 19 und 20 Jahrhunderts 16 Auflage Frankfurt am Main 1982 1 Auflage 1958 S 727 Sein Kollege Heinrich August Winkler meint die bevorzugte Zielscheibe von Tucholskys Spott sei die Sozialdemokratie mit ihren notwendigen Kompromissen gewesen In der Wirkung war der Kampf den Tucholsky und seine Freunde gegen die Sozialdemokratie fuhrten ein Kampf gegen die parlamentarische Demokratie In dieser Hinsicht standen die Intellektuellen des Kreises um die Weltbuhne den Antiparlamentariern der konservativen Revolution sehr viel naher als beiden Seiten bewusst war Heinrich August Winkler Der lange Weg nach Westen Deutsche Geschichte 1806 1933 Beck Munchen 2000 S 467 Tucholsky selbst sah seine Kritik immer als konstruktiv an In seinen Augen hatte das Scheitern von Weimar nichts damit zu tun dass Autoren wie er zu viel sondern damit dass sie zu wenig Wirkung erzielten Im Mai 1931 schrieb er an den Publizisten Franz Hammer Das worum mir manchmal so bange ist ist die Wirkung meiner Arbeit Hat sie eine Ich meine nicht den Erfolg er lasst mich kalt Aber mir erscheint es manchmal als so entsetzlich wirkungslos da schreibt man und arbeitet man und was ereignet sich nun realiter in der Verwaltung Bekommt man diese ublen und verqualten qualenden invertierten Anstaltsweiber fort Gehen die Sadisten Werden die Burokraten entlassen Das bedruckt mich mitunter Kurt Tucholsky Briefe Auswahl 1913 1935 Berlin 1983 S 255 Wie eine vorweggenommene Antwort auf die Kritiker der Nachkriegszeit liest sich auch eine Stelle aus dem bereits zitierten Brief an Hasenclever vom 17 Mai 1933 Ich werde nun langsam grossenwahnsinnig wenn ich zu lesen bekomme wie ich Deutschland ruiniert habe Seit zwanzig Jahren aber hat mich immer dasselbe geschmerzt dass ich auch nicht einen Schutzmann von seinem Posten habe wegbekommen konnen Kurt Tucholsky Politische Briefe Reinbek 1969 S 24 Tucholsky und die Arbeiterbewegung Bearbeiten Tucholsky verstand sich als linker Intellektueller der fur die Arbeiterbewegung eintrat Er engagierte sich vor dem Ersten Weltkrieg fur die SPD ging aber seit der Novemberrevolution 1918 zunehmend auf Distanz zu dieser Partei deren Fuhrung er Verrat an ihrer Basis vorwarf Der Parteivorsitzende Friedrich Ebert hatte damals mit General Wilhelm Groener dem Chef der Obersten Heeresleitung ein geheimes Ubereinkommen zur Niederschlagung der Revolution geschlossen die in den Augen der SPD Parteifuhrung zu eskalieren drohte Ebert hatte Groener dafur zugesagt die aus dem Kaiserreich stammenden Strukturen in Militar Justiz und Verwaltung auch in der Republik zu bewahren Tucholsky war zwischen 1920 und 1922 Mitglied der USPD Nachdem sich diese linkssozialdemokratische Partei 1922 erneut gespalten und mit einem grossen Teil ihrer verbliebenen Anhanger wieder der SPD angeschlossen hatte war auch Tucholsky kurzfristig SPD Mitglied Uber die Dauer dieser Mitgliedschaft besteht in den Quellen Unklarheit Gegen Ende der 20er Jahre naherte er sich der KPD an legte aber Wert darauf kein Kommunist zu sein Insgesamt beharrte er gegenuber allen Arbeiterparteien auf einem unabhangigen Standpunkt abseits der Parteidisziplin Dass er die Weltbuhne nicht als dogmatisches Verkundigungsorgan sondern als Diskussionsforum fur die gesamte Linke betrachtete brachte ihm 1929 folgende Kritik der kommunistischen Zeitschrift Die Front ein Die Tragodie Deutschlands ist nicht zuletzt die jammerliche Halbheit seiner linken Intellektuellen die da uber den Parteien thronten weil es einem in den Reihen nicht leicht gemacht wird um mit Kurt Tucholsky zu sprechen Diese Leute haben 1918 glanzend versagt sie versagen noch heute Tucholsky antwortete darauf in seinem Artikel Die Rolle des Intellektuellen in der Partei Der Intellektuelle schreibe sich hinter die Ohren Er ist nur unter zwei Bedingungen uberhaupt befugt in die Fuhrung einer Arbeiterpartei einzutreten wenn er soziologische Kenntnisse besitzt und wenn er fur die Arbeitersache politische Opfer bringt und gebracht hat Die Partei schreibe sich hinter die Ohren Fast jeder Intellektuelle der zu ihr kommt ist ein entlaufener Burger Ein gewisses Misstrauen ist am Platz Aber dieses Misstrauen darf nicht jedes Mass ubersteigen Es kommt nur auf eins an zu arbeiten fur die gemeinsame Sache Die Rolle des Intellektuellen in der Partei in Die Front Nr 9 S 250 Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man in der DDR anders als in der Bundesrepublik Tucholsky in die eigene Traditionsbildung einzubeziehen Dabei wurde jedoch unterschlagen dass er den moskauhorigen Kurs der KPD den er fur die Zersplitterung der Linken und den Sieg der Nationalsozialisten mit verantwortlich machte aufs Scharfste abgelehnt hatte In einem Brief an den Journalisten Heinz Pol schrieb er kurz nach Hitlers Machtubernahme am 7 April 1933 als in ganz Europa Boykott Massnahmen gegen Deutschland diskutiert wurden Wichtig erscheint mir ferner die Haltung Russlands gegenuber Deutschland Ware ich Kommunist ich spuckte auf diese Partei Ist das eine Art die Leute in der Tinte sitzen zu lassen weil man die deutschen Kredite braucht Kurt Tucholsky Politische Briefe Reinbek 1969 S 76 f In einem Schreiben an denselben Adressaten heisst es am 20 April 1933 Die KPD hat in Deutschland von vorn bis hinten dummes Zeug gemacht sie hat ihre Leute auf der Strasse nicht begriffen sie hat die Massen eben nicht hinter sich gehabt Und wie hat sich Moskau dann benommen als es schief gegangen ist Und dann haben die Russen nicht einmal den Mut ausihrerNiederlage denn es ist ihre Niederlage zu lernen Auch sie werden nach bittern Erfahrungen eines Tages einsehen dass es nichts ist mit der absoluten Totalitat der Staatsherrschaft mit dem einseitigen vulgaren Materialismus mit der frechen Dreistigkeit die ganze Welt uber einen Leisten zu hauen der nicht einmal Moskau passt Kurt Tucholsky Politische Briefe Reinbek 1969 S 77 f Der Literaturkritiker und Dichter Bearbeiten Als Literaturkritiker gehorte Kurt Tucholsky zu den einflussreichsten deutschen Publizisten seiner Zeit In seiner festen mehrseitigen Rubrik Auf dem Nachttisch die in der Weltbuhne erschien besprach er oft ein halbes Dutzend Bucher auf einmal Insgesamt rezensierte er mehr als 500 literarische Werke Tucholsky sah es aber als das erste Bestreben seiner Buchkritik an nicht das Literaturpapstlein zu spielen 16 Seine politischen Ansichten flossen regelmassig in seine Literaturkritiken mit ein Wie kein zweiter verkorpert Kurt Tucholsky den politisch engagierten Typus des linksintellektuellen Rezensenten 17 Zu seinen Verdiensten auf diesem Gebiet gehort es als einer der ersten auf das Werk Franz Kafkas aufmerksam gemacht zu haben Als tief und mit den feinfuhligsten Fingern gemacht beschrieb er bereits 1913 Kafkas Prosa in dessen erster Buchveroffentlichung Betrachtung das Romanfragment Der Process bezeichnete er in seiner Rezension als das unheimlichste und starkste Buch der letzten Jahre 18 Kritisch beurteilte er dagegen Ulysses von James Joyce Ganze Partien des Ulysses sind schlicht langweilig Uber einzelne Passagen schrieb er aber auch Wahrscheinlich ist das mehr als Literatur auf alle Falle ist es die allerbeste und zog abschliessend einen Vergleich mit Liebigs Fleischextrakt Man kann es nicht essen Aber es werden noch viele Suppen damit zubereitet werden 19 Als Dichter von Chansons und Couplets trug Tucholsky dazu bei diese Genres fur die deutsche Sprachwelt zu erschliessen Die Muhe die es macht der deutschen Sprache ein Chanson und nun noch gar eins fur den Vortrag abzuringen ist umgekehrt proportional zur Geltung dieser Dinge klagte er im Text Aus dem Armel geschuttelt Als Lyriker verstand er sich jedoch nur als Talent im Gegensatz zum Jahrhundertkerl Heinrich Heine Das Gedicht Mutterns Hande das 1929 in der AIZ erschien ist ein typisches Beispiel seiner Gebrauchslyrik wie Tucholsky diese poetische Richtung deren Hauptvertreter Erich Kastner war in einem gleichnamigen Artikel bezeichnete Zum Tucholsky Repertoire in Schullesebuchern gehoren Gedichte wie Augen in der Grossstadt das von so unterschiedlichen Kunstlern wie Udo Lindenberg Jasmin Tabatabai und Die Perlen vertont wurde Tucholsky und das Judentum Bearbeiten Kontrovers wird auch Tucholskys Einstellung zum Judentum gewertet Der judische Wissenschaftler Gershom Scholem bezeichnete ihn als einen der begabtesten und widerwartigsten judischen Antisemiten 20 Grundlage fur dieses Urteil waren unter anderem die Wendriner Geschichten die nach Ansicht Scholems die judische Bourgeoisie in erbarmungslosesten Nacktaufnahmen darstellten Dagegen wurde vorgebracht dass Tucholsky in der Figur des Herrn Wendriner nicht den Juden blossstelle sondern den Bourgeois Ihm ging es darum die gesinnungslose Mentalitat eines Teils des konservativen judischen Burgertums anzuprangern das seiner Meinung nach selbst die grossten Demutigungen durch eine nationalistische Umwelt hinnehme so lange es seinen Geschaften nachgehen konne Die Ruckseite einer um 1908 entstandenen Photographie aus dem Atelier Kaufhaus des Westens in Berlin versah der darauf portratierte Tucholsky mit der Widmung Aussen judisch und genialisch innen etwas unmoralisch nie alleine stets a deux der neveu K 21 Wolfgang Benz halt den Satz Tucholskys und eben das ist Ghetto dass man das Ghetto akzeptiert fur den Schlussel zum Verstandnis von Tucholskys Abneigung und Ressentiment gegenuber den deutschen Juden Tucholsky habe die zunehmende Diskriminierung und Entrechtung der Juden in Deutschland als eigene Niederlage und Verletzung begriffen die er durch Distanzierung abzumildern versucht und daher den Juden in Deutschland vermeintliche Passivitat Anpassungsgesinnung und fehlende Bereitschaft zu demonstrativen Gegenreaktionen vorgeworfen habe Bereits fruh in Tucholskys Karriere gibt es derartige reservierte Urteile gegenuber dem deutschen Judentum In seinem Abschiedsbrief an seinen Bruder Fritz behauptet er sogar das jahrhundertelange Leben im Ghetto sei keine Erklarung oder Ursache sondern ein Symptom 22 Aus der Sicht der Konservativen und Rechtsextremen auch der deutschnationalen Juden stellte Tucholsky indes das geradezu perfekte Feindbild vom zersetzenden judischen Literaten dar Dass Tucholsky 1914 aus dem Judentum ausgetreten war und sich protestantisch hatte taufen lassen spielte fur diese Kritiker keine Rolle Auch das heute noch gegen Juden vorgebrachte Argument dass sie mit ihren Ausserungen selbst den Antisemitismus provozierten wurde schon gegen Tucholsky ins Feld gefuhrt In seiner Literaturgeschichte des deutschen Volkes brachte Josef Nadler 1941 den Hass der Nationalsozialisten gegen den bereits Verstorbenen aufs Deutlichste zum Ausdruck Kein Volk dieser Erde ist jemals in seiner eigenen Sprache so geschmaht worden wie das deutsche durch Tucholsky Seinen letzten langen Brief widmete Tucholsky erstaunlicherweise vollstandig der Situation des deutschen Judentums An den nach Palastina emigrierten Arnold Zweig schrieb er Es ist nicht wahr dass die Deutschen verjudet sind Die deutschen Juden sind verbocht Tucholsky und die Frauen Bearbeiten nbsp Tucholsky und Lisa Matthias im schwedischen Laggesta 1929 Spatestens seit dem Erscheinen von Lisa Matthias Autobiografie Ich war Tucholskys Lottchen ist uber Tucholskys Verhaltnis zu Frauen viel spekuliert worden Matthias schildert ihn in ihren Erinnerungen als einen beziehungsunfahigen Erotomanen der sie selbst eine Geliebte mit mehreren Frauen gleichzeitig betrogen habe Die Veroffentlichung der Memoiren wurde 1962 als Skandal empfunden weil Matthias nach Auffassung der Literaturkritiker zu sehr die Sexualitat Tucholskys zum Thema gemacht habe Dass sie Tucholsky in noch weniger als Unterhosen Walther Karsch geschildert habe trifft allerdings nicht zu Auch Tucholskys erste Frau Else Weil bestatigte dass er es mit der Treue nicht sehr genau genommen habe Von ihr ist der Satz uberliefert Als ich uber die Damen wegsteigen musste um in mein Bett zu kommen liess ich mich scheiden Tucholskys zweite Frau Mary Gerold ausserte sich dagegen nie uber das Privatleben ihres Mannes Lange war die Identitat von Tucholskys Jugendliebe Kitty Frankfurther unklar Die Autorin Bettina Muller recherchierte ihren burgerlichen Namen Katharina Liefmann Sie war am 1 Januar 1890 in Hamburg als Tochter eines Grosskaufmanns zur Welt gekommen Ihre Mutter stammte ebenfalls aus einer wohlhabenden judischen Kaufmannsfamilie Nach dem Tod ihres Mannes 1892 heiratete sie Adolph Frankfurther und ging mit ihren beiden Tochtern nach Berlin Tucholskys Verlobung mit Kitty Frankfurther alias Katharina Liefmann wahrte von 1911 bis 1918 Zusammen mit ihrer Mutter gelang ihr 1937 die Flucht nach London Sie blieb unverheiratet und wurde 1948 britische Staatsburgerin 23 Fur das Scheitern der beiden Ehen Tucholskys machen Biografen meist sein schlechtes Verhaltnis zu seiner Mutter verantwortlich unter deren Regiment er nach dem fruhen Tod des Vaters gelitten habe Tucholsky und seine beiden Geschwister beschrieben sie ubereinstimmend als tyrannischen Typus der alleinstehenden Hausmegare Dies habe es dem erotisch leicht irritierten Damenmann Raddatz unmoglich gemacht auf Dauer die Nahe einer Frau zu ertragen Kurz vor seinem Tod als er noch mit Hedwig Muller und Gertrude Meyer liiert war bekannte sich Tucholsky allerdings wieder zu seiner zweiten Frau Mary Gerold die er zu seiner Alleinerbin machte In seinem Abschiedsbrief an sie schrieb er uber sich selbst Hat einen Goldklumpen in der Hand gehabt und sich nach Rechenpfennigen gebuckt hat nicht verstanden und hat Dummheiten gemacht hat zwar nicht verraten aber betrogen und hat nicht verstanden Gerhard Zwerenz vertritt in seiner Biografie die These Tucholsky sei nicht in der Lage gewesen intellektuelle Fahigkeiten beim Weib zu akzeptieren ohne die Frau zugleich zu maskulinisieren Als Belege dafur fuhrt er Aussagen an wie Frankfurt hat zwei grosse Manner hervorgebracht Goethe und Gussy Holl oder die Tatsache dass er Mary Gerold in seinen Briefen meist mit Er angesprochen habe Letztlich bleiben nachtragliche psychologische Betrachtungen dieser Art immer Spekulation Fest steht dass Tucholsky in seinen Erzahlungen Rheinsberg und Schloss Gripsholm ein fur damalige Verhaltnisse fortschrittliches Frauenbild propagierte Zudem unterstutzte er mit Beitragen in der sexualreformerischen Zeitschrift Die Neue Generation die Arbeit der Feministin Helene Stocker Positiv dargestellte Frauengestalten in seinen Werken wie etwa Claire die Prinzessin und Billie sind selbststandige Charaktere die ihre Sexualitat nach eigenen Vorstellungen ausleben und sich nicht uberkommenen Moralvorstellungen unterwerfen Dies gilt auch fur die Figur des flatterhaften Lottchens Seine Abneigung gegen asexuelle Intellektuelle im Reformkleid brachte Tucholsky in der Figur der Lissy Aachner in Rheinsberg zum Ausdruck Die bosartige Direktorin des Kinderheims in Schloss Gripsholm entspricht dagegen eher dem Typus den Tucholsky in seiner Mutter Doris gesehen haben konnte Siehe auch BearbeitenKurt Tucholsky Gesellschaft mit dem Kurt Tucholsky Preis Deutschland Tucholsky Preis Schweden vergeben von der schwedischen Sektion des P E N Der Graben Chanson 1926 Werke Bearbeiten nbsp Kurt Tucholsky zu seinem 50 Todestag auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost Berlin 1985 Rheinsberg Ein Bilderbuch fur Verliebte Bilder von Kurt Szafranski Axel Juncker Verlag Berlin 1912 Aktuelle Ausgabe Anaconda Koln 2010 ISBN 978 3 86647 498 7 Horbuch Horspiel mit Kurt Bowe u a Der Audio Verlag 2001 ISBN 3 89813 158 0 gelesen von Anna Thalbach Argon Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 86610 746 5 Der Zeitsparer Grotesken von Ignaz Wrobel Reuss amp Pollack Berlin 1914 Faksimile Herausgegeben von Annemarie Stoltenberg Verlag am Galgenberg Hamburg 1988 ISBN 3 925387 13 7 Die Vormerkung aus 1179 BGB und ihre Wirkungen Dissertation Universitat Jena 1915 Neuausgabe Verlag consassis Berlin 2015 ISBN 978 3 937416 60 1 Fromme Gesange Von Theobald Tiger mit einer Vorrede von Ignaz Wrobel Felix Lehmann Verlag Charlottenburg 1919 Ausgewahlte Werke Band 1 4 Auflage Verlag Berlin Berlin 1979 DNB 790199203 Traumereien an preussischen Kaminen Von Peter Panter mit Bildern von Alfons Wolfe Felix Lehmann Verlag Charlottenburg 1920 Neuausgabe WFB Verlagsgruppe Bad Schwartau 2009 ISBN 978 3 86672 300 9 Tamerlan Aus der Revue Wir steh n verkehrt von Carl Rossler Gesangstext von Theobald Tiger Musik von Rudolph Nelson Drei Masken Verlag Berlin Munchen Wien 1922 als Peter Panter Ein Pyrenaenbuch Verlag Die Schmiede Berlin 1927 Aktuelle Ausgabe Insel Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 458 34993 8 Mit 5 PS Rowohlt Verlag Berlin 1928 Aktuelle Auflage 1985 ISBN 3 499 10131 9 Deutschland Deutschland uber alles Ein Bilderbuch von Kurt Tucholsky und vielen Fotografen Montiert von John Heartfield Neuer Deutscher Verlag Berlin 1929 Aktuelle Ausgabe Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1996 ISBN 3 499 14611 8 Das Lacheln der Mona Lisa 1928 Rowohlt Berlin 1929 5 Auflage Verlag Volk und Welt 1985 Lerne lachen ohne zu weinen Rowohlt Verlag Berlin 1931 Originalgetreuer Nachdruck Olms Verlag Hildesheim u a 2008 ISBN 978 3 487 13618 9 oder im Marixverlag Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 7374 0980 3 Horbuch gelesen von Jurgen von der Lippe Bell Musik Aichtal 2008 ISBN 978 3 940994 01 1 Schloss Gripsholm Rowohlt Verlag Berlin 1931 Aktuelle Ausgabe Greifenverlag Rudolstadt Berlin 2009 ISBN 978 3 86939 239 4 Walter Hasenclever Kurt Tucholsky Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas Komodie in einem Vorspiel und sechs Bildern Von Walter Hasenclever und Peter Panter 1932 Ms Neuer Buhnenverlag Zurich 1935 Das Arsenal Berlin 1985 ISBN 3 921810 72 8 Berlin Berlin Uber dieser Stadt ist kein Himmel Berlinica Berlin 2017 aktuelle Ausgabe ISBN 978 3 96026 023 3 Werkausgaben Bearbeiten Gesamtausgabe Texte und Briefe Hrsg von Antje Bonitz Dirk Grathoff Michael Hepp Gerhard Kraiker 22 Bande Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1996 ff ISBN 3 498 06530 0 ff Gesammelte Werke Bande 1 3 1907 1932 Hrsg von Mary Gerold Tucholsky und Fritz J Raddatz Rowohlt Reinbek 1960 Gesammelte Werke in 10 Banden Hrsg von Mary Gerold Tucholsky und Fritz J Raddatz Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1975 ISBN 3 499 29011 1 Deutsches Tempo Gesammelte Werke Erganzungsband 1 Hrsg von Mary Gerold Tucholsky und J Raddatz Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1985 ISBN 3 498 06483 5 Republik wider Willen Gesammelte Werke Erganzungsband 2 Hrsg von Fritz J Raddatz Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 ISBN 3 498 06497 5 Ausgewahlte Werke in sechs Banden Hrsg von Roland Links Volk und Welt Berlin 1969 1973 Kurt Tucholsky Werke Briefe Materialien Dritte unveranderte Ausgabe Directmedia Berlin 2007 Digitale Bibliothek 15 CD ROM Einrichtung Redaktion Mathias Bertram Redaktionelle Mitarbeit Martin Mertens Sylvia Zirden Copyright 1998 2007 Directmedia Publishing GmbH Berlin ISBN 978 3 89853 415 4 Notizen Briefe und Tagebucher Bearbeiten Ausgewahlte Briefe 1913 1935 Hrsg von Mary Gerold Tucholsky und Fritz J Raddatz Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1962 Briefe an eine Katholikin 1929 1931 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1969 1970 ISBN 3 498 06463 0 Briefe aus dem Schweigen 1932 1935 Briefe an Nuuna Hrsg von Mary Gerold Tucholsky und Gustav Huonker Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1977 1990 ISBN 3 499 15410 2 Die Q Tagebucher 1934 1935 Hrsg von Mary Gerold Tucholsky und Gustav Huonker Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1978 1985 ISBN 3 499 15604 0 Unser ungelebtes Leben Briefe an Mary Hrsg von Fritz J Raddatz Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1982 1990 ISBN 3 499 12752 0 Ich kann nicht schreiben ohne zu lugen Briefe 1913 bis 1935 Hrsg von Fritz J Raddatz Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 ISBN 3 498 06496 7 Sudelbuch Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1993 ISBN 3 498 06506 8 Werke nach seinen Vorlagen BearbeitenVerfilmungen Auswahl Bearbeiten Einige Filme sind nach seinem Tod nach Tucholskys Werken entstanden Die bekanntesten sind 1963 Schloss Gripsholm von Kurt Hoffmann nach Drehbuch von Herbert Reinecker unter anderen mit Walter Giller und Nadja Tiller 1967 Rheinsberg von Kurt Hoffmann nach Drehbuch von Herbert Reinecker mit Cornelia Froboess und Christian Wolff 1969 Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas mit Karl Michael Vogler Hans Clarin und Hannelore Elsner 2000 Gripsholm nach Schloss Gripsholm von Xavier Koller mit Heike Makatsch Ulrich Noethen Horspiele und Tontrager Auswahl Bearbeiten 1964 Schloss Gripsholm Bearbeitung Horst Ulrich Wendler Regie Hans Knotzsch mit Fred Duren Ursula Karusseit Angelica Domrose u a Rundfunk der DDR 1973 Schloss Gripsholm Eine Sommergeschichte Bearbeitung Horst Ulrich Wendler Musik Wolfgang Bayer Regie Hanns Anselm Perten mit Ralph Borgwardt Ursula Figelius Hans Rohde Tina van Santen Langspielplatte Litera 860 067 VEB Deutsche Schallplatten Berlin DDR als Horbuch bei BMG Wort 2001 ISBN 3 89830 137 0 1982 Lottchen wird saniert Lottchen beichtet 1 Geliebten Es reut das Lottchen Lottchen besucht einen tragischen Film Kurzhorspiel Reihe Bearbeitung Matthias Thalheim Regie Achim Scholz mit Jutta Wachowiak Klaus Piontek Rundfunk der DDR 1985 Rheinsberg Bearbeitung Matthias Thalheim Musik Thomas Natschinski Regie Barbara Plensat mit Kurt Bowe Ulrike Krumbiegel Gunter Schoss Dagmar Manzel u a Rundfunk der DDR Der Audio Verlag 2001 ISBN 3 89813 158 0 Nachauflage 2012 ISBN 978 3 86231 157 6 1992 Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas Regie Gottfried von Einem mit Kurt Ackermann Maud Ackermann Matthias Fuchs Gert Haucke Ben Becker Hans Paetsch Ilja Richter u a Radio Bremen 1990 Alle Macht geht aus Erfolg Jenseits Locher im Kase Kurzhorspiel Reihe Regie Christian Gebert hr 1992 Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung Amerikas Bearbeitung Heidemarie Bowe Musik Mario Peters Regie Walter Niklaus mit Eberhard Esche Annekathrin Burger Hans Joachim Hegewald Otto Mellies Martin Seifert Rolf Hoppe u a MDR 2014 Ja Das Mochste Sprecherin Katharina Thalbach Audiobuch Verlag Freiburg im Breisgau 2014 ISBN 978 3 89964 782 2 2014 Schloss Gripsholm Sprecher Manfred Zapatka Argon Verlag Munchen 2014 4 CDs MP3 Version 4 Std 31 Min ISBN 978 3 8398 9193 3 Werke uber Kurt Tucholsky BearbeitenDokumentarfilm Bearbeiten Die wilden Zwanziger Berlin und Tucholsky Dokumentarfilm mit Spielszenen und Archivaufnahmen Deutschland 2015 52 00 Min Buch und Regie Christoph Weinert Produktion C Films NDR arte Reihe Die wilden Zwanziger Erstsendung 11 Januar 2015 bei SRF 1 Inhaltsangabe von ARD online Video mit Bruno Cathomas als Tucholsky Radio Sendungen Bearbeiten 1985 Mich haben sie falsch geboren Biographisches Horspiel von Irene Knoll Regie Wolfgang Schonendorf Rundfunk der DDR Zwei Wege ein Ziel Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky 1932 1935 Radio Feature BR Deutschland 1985 56 Min Manuskript Elke Suhr Sprecher Wolf Dietrich Berg Hans Helge Ott Produktion Radio Bremen Ursendung 20 Dezember 1985 Datensatz der UB Oldenburg Seifenblasen oder Wie Kurt Tucholsky ein Drehbuch schrieb Horspiel von Christa Maerker Regie Stefanie Lazai Produktion Deutschlandradio 2002 Erstsendung 20 Dezember 2002 Horspiel des Monats Dezember 2002 1 Kurt Tucholsky Lerne lachen ohne zu weinen Radio Feature Deutschland 2014 22 04 Min Manuskript Brigitte Kohn Redaktion radioWissen Produktion Bayern 2 Ursendung 29 April 2014 Audio Datei Manuskript und Artikel Darstellung Tucholskys in der bildenden Kunst Auswahl BearbeitenEmil Stumpp Kurt Tucholsky Kreide Lithographie 1929 24 Literatur Auswahl BearbeitenIrmgard Ackermann Hrsg Tucholsky heute Ruckblick und Ausblick Iudicium Munchen 1991 ISBN 3 89129 091 8 mit Wurdigungen von Christoph Hein Gert Heidenreich Gunter Kunert Walter Jens und Eberhard Lammert zum 100 Geburtstag Tucholskys Klaus Bellin Es war wie Glas zwischen uns Die Geschichte von Mary und Kurt Tucholsky Verlag fur Berlin Brandenburg Berlin 2010 ISBN 978 3 86650 039 6 Neuauflage Klappenbroschur Berlin 2011 ISBN 978 3 942476 19 5 Helga Bemmann In mein Verein bin ich hineingetreten Kurt Tucholsky als Chanson und Liederdichter Lied der Zeit Musikverlag Berlin 1989 ISBN 3 7332 0037 3 Helga Bemmann Kurt Tucholsky Ein Lebensbild Verlag der Nation Berlin 1990 ISBN 3 373 00393 8 Ullstein Munchen 1994 ISBN 3 548 35375 4 Antje Bonitz Thomas Wirtz Kurt Tucholsky Ein Verzeichnis seiner Schriften Band 1 3 Deutsches Literaturarchiv Verzeichnisse Berichte Informationen Band 15 Marbach am Neckar 1991 Sabrina Ebitsch Die grossten Experten der Macht Machtbegriffe bei Franz Kafka und Kurt Tucholsky Tectum Marburg 2012 ISBN 978 3 8288 2813 1 Dissertation der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 2011 310 S Inhaltsangabe Michael Hepp Kurt Tucholsky Biographische Annaherungen Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1993 1999 ISBN 3 498 06495 9 Michael Hepp Kurt Tucholsky Rowohlt Monographie Reinbek bei Hamburg 1998 2002 ISBN 3 499 50612 2 Taschenbuch mit Kurzfassung der obigen Biographie Rolf Hosfeld Tucholsky Ein deutsches Leben Siedler Munchen 2012 ISBN 978 3 88680 974 5 William John King Kurt Tucholsky als politischer Publizist Eine politische Biographie Europaische Hochschulschriften Reihe 1 Deutsche Sprache und Literatur Band 579 Lang Frankfurt am Main Bern 1983 ISBN 3 8204 7166 9 William J King Tucholsky Kurt In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 5 S 491 Digitalisat Mario Kramp Man hat etwas gegen Sie vor Kurt Tucholsky in Koln 1928 29 Greven Verlag Koln 2022 ISBN 978 3 7743 0952 4 Dieter Mayer Kurt Tucholsky Joseph Roth Walter Mehring Beitrage zu Politik und Kultur zwischen den Weltkriegen Peter Lang Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 631 60893 7 online Datei registrierungspflichtig Fritz J Raddatz Tucholsky Ein Pseudonym Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 1993 ISBN 3 499 13371 7 Marcel Reich Ranicki Kurt Tucholsky Der nervose Geniesser In Die Anwalte der Literatur dtv Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 423 12185 8 S 217 226 Gunther Ruther Wir Negativen Kurt Tucholsky und die Weimarer Republik Marix Verlag Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 7374 1101 1 Regina Scheer Kurt Tucholsky Es war ein bisschen laut Hentrich amp Hentrich Berlin 2008 ISBN 978 3 938485 57 6 Renke Siems Die Autorschaft des Publizisten Schreib und Schweigeprozesse in den Texten Kurt Tucholskys Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 34 3 Dissertation der Carl v Ossietzky Universitat Oldenburg online Datei Richard von Soldenhoff Hrsg Kurt Tucholsky 1890 1935 Ein Lebensbild Quadriga Berlin 1985 ISBN 3 88679 138 6 Gerhard Zwerenz Kurt Tucholsky Biographie eines guten Deutschen Bertelsmann Munchen 1979 Goldmann Munchen 1986 ISBN 3 442 06885 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurt Tucholsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Kurt Tucholsky Zitate nbsp Wikisource Kurt Tucholsky Quellen und Volltexte Werke von Kurt Tucholsky Literatur von und uber Kurt Tucholsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Kurt Tucholsky in der Deutschen Digitalen Bibliothek Bestand von Kurt Tucholsky In Deutsches Literaturarchiv Marbach Kurt Tucholsky Archiv im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Werke von Kurt Tucholsky bei Zeno org Werke von Kurt Tucholsky im Projekt Gutenberg DE Kurt Tucholsky im Internet Archive Werke von und uber Kurt Tucholsky bei Open Library Werke von Kurt Tucholsky bei 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Tucholsky KurtALTERNATIVNAMEN Hauser Kaspar Pseudonym Panter Peter Pseudonym Tiger Theobald Pseudonym Wrobel Ignaz Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 9 Januar 1890GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 21 Dezember 1935STERBEORT Goteborg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Tucholsky amp oldid 237645615