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Das Franzosische Gymnasium Berlin oder Lycee Francais ist die alteste offentliche Schule Berlins Sie wurde 1689 von Kurfurst Friedrich III von Brandenburg fur die hugenottischen Fluchtlinge aus Frankreich gegrundet Das Gymnasium hat es immer geschafft Franzosisch als Unterrichtssprache beizubehalten selbst wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Franzosisches Gymnasium BerlinEingang des Franzosischen GymnasiumsSchulform GymnasiumSchulnummer 01Y07Grundung 1689Adresse Derfflingerstrasse 710785 BerlinOrt Berlin TiergartenLand BerlinStaat DeutschlandKoordinaten 52 30 12 N 13 21 19 O 52 50332 13 3554 Koordinaten 52 30 12 N 13 21 19 OTrager Land BerlinSchuler 782 2021 2022 1 Lehrkrafte 71 1 Referendar 2021 2022 1 Leitung Ilka Steinke 1 Frederic KriegelWebsite www fg berlin eu Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schulprofil 2 1 Journalistisches Projekt Boser Wolf 3 Ehemalige Lehrer chronologisch nach Geburtsjahr 4 Ehemalige Schuler chronologisch nach Geburtsjahr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ursprungliches Gebaude an der Niederlagstrasse in Berlin Mitte nbsp Das Franzosische Gymnasium von 1873 Front der SpreeseiteDas Franzosische Gymnasium Berlin wurde 1689 fur die Kinder der auf Einladung des Grossen Kurfursten eingewanderten Hugenotten gegrundet Als College francais wurde es unter der Leitung des franzosischen Richters Charles Ancillon in einem Mietshaus in der Stralauer Strasse eroffnet Im 18 Jahrhundert konnte das College durch angesehene Leiter wie Jean Henri Samuel Formey Leiter von 1737 bis 1739 oder Jean Pierre Erman 1766 1814 die manchmal Erzieher der preussischen Prinzen waren einen engen Kontakt zur Akademie der Wissenschaften herstellen Gegen Ende dieser Epoche wurde die alte Bibliothek der Schule die um ein Legat des Prinzen Heinrich bereichert wurde eingerichtet Die Schulerzahl nahm betrachtlich zu von 35 im Jahre 1766 auf 208 im Jahre 1809 Das Gymnasium teilte sich von 1702 bis 1873 mit dem Franzosischen Rathaus von 1701 bis 1873 das Palais Wangenheim in der Niederlag Wall Strasse ab 1836 Niederlagstrasse auf dem Friedrichswerder in unmittelbarer Nahe zur Franzosischen Strasse 2 Im Jahr 1873 bezog das Gymnasium ein auf dem Grundstuck Dorotheenstrasse 41 neu errichtetes Gebaude 3 ab 1897 mit der Adresse am Reichstagufer 6 4 Die Schuler waren uberwiegend Kinder von Diplomaten und Geschaftsleuten Der Anteil der Schuler judischer Herkunft war mit rund einem Drittel verhaltnismassig hoch 5 Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus unterlag das Franzosische Gymnasium den gleichen Massnahmen wie alle Schulen ohne ganz das Klima der Toleranz zu verlieren 1935 wurden auch hier alle judischen und 1942 auch alle sogenannten halbjudischen Schuler der Schule verwiesen Franzosisch blieb Unterrichtssprache eine gewisse Zeit lang wurden sogar Verbindungen mit Frankreich zum Beispiel in der Form von Klassenreisen aufrechterhalten Am Ende des Krieges wurde das Schulgebaude zerstort Bereits im Mai 1945 wurde der Unterricht in Behelfsquartieren wieder aufgenommen Nach dem Krieg grundete die Franzosische Militarregierung eine eigene Schule in Berlin Im Zuge der grossen Politik der Zeit des Schuman Plans bereiteten die Direktoren der beiden Schulen Fouilleron und Hartig seit Februar 1952 die Fusion ihrer Einrichtungen vor Mit dem Schuljahresbeginn 1952 schlossen sich die franzosischen den deutschen Schulern im Gebaude am Zeppelinplatz in Wedding an der 22 September gilt als das Datum der Fusion die durch den Vertrag vom 24 April 1953 offiziell wurde Im selben Jahr wurde der Unterricht im neuen modernen Gebaude am Kurt Schumacher Damm in der Alliiertensiedlung Cite Pasteur aufgenommen Die Geschichte der folgenden Jahre ist die Geschichte einer fortschreitenden Ausgestaltung der Fusion zum Beispiel mit dem ersten gleichzeitigen Schuljahresbeginn der deutschen und franzosischen Schuler 1973 der Angleichung der Schuldauer bis zum Bac und zum Abitur 1977 und der Ausdehnung der Fusion auf die letzten integrierten Facher Englisch und Latein Seit 1974 residiert das College Francais in der Derfflingerstrasse Berlin Tiergarten Das Gebaude entstand 1969 1974 durch den Architekten Hans Joachim Pysall in Zusammenarbeit mit Eike Rollenhagen Schulprofil Bearbeiten nbsp Erinnerungstafel in Hohe des fruheren Standorts am ReichstaguferDie Schule befindet sich in der Derfflingerstrasse 7 im Ortsteil Tiergarten im Bezirk Mitte Die meisten der rund 800 Schuler sind deutscher oder franzosischer Herkunft 1 Weiterhin gibt es frankophone Schuler aus etwa 25 Nationen Der Unterricht richtet sich nach franzosischen Lehrplanen Die Schuler konnen sowohl das Baccalaureat als auch das deutsche Abitur in franzosischer oder deutscher Sprache erwerben Im Besitz der Schule sind viele Bucher aus dem 17 18 und 19 Jahrhundert Der franzosische Staat besoldet das franzosische Personal das aus 30 Lehrern besteht und stellt Unterrichtsmaterialien zur Verfugung Die 50 Lehrer die der deutschen Verwaltung unterliegen erhalten ihr Gehalt vom Land Berlin Im Vergleich zu anderen franzosischen Schulen ist das Franzosische Gymnasium die einzige Schule die deutschem Landesrecht untersteht Journalistisches Projekt Boser Wolf Bearbeiten Die Schule engagiert sich im Rahmen des mehrfach ausgezeichneten journalistischen Projekts Grand mechant loup Boser Wolf bei dem die Teilnehmer dazu angeregt werden wie Reporter zu arbeiten Das erstellte Material wie Artikel Reportagen Illustrationen Interviews und Fotos wird von der Redaktion des Bosen Wolfs oder den Schulern selbst auf die dazugehorige Website gestellt Ehemalige Lehrer chronologisch nach Geburtsjahr BearbeitenEtienne Chauvin 1640 1725 Pastor Philosoph und Zeitungsverleger Charles Ancillon 1659 1715 Jurist und Diplomat Johannes Sperlette 1661 1725 Philosoph Jean Barbeyrac 1674 1744 Hochschullehrer Ubersetzer Rechtswissenschaftler Jean Henri Samuel Formey 1711 1797 Philosoph Jean Pierre Erman 1735 1814 Historiker und Theologe Daniel Jenisch 1762 1804 Theologe Paul Erman 1764 1851 Physiker Jean Philippe Gruson 1768 1857 Mathematiker Christian Moritz Pauli 1785 1825 Sprachwissenschaftler Georg Adolf Erman 1806 1877 Physiker und Geologe Friedrich Wilhelm August Mullach 1807 1882 Philosophiehistoriker und Neograzist Ernst Curtius 1814 1896 klassischer Archaologe und Althistoriker Karl Ploetz 1819 1881 Historiker und Romanist Hermann Ebel Keltologe 1820 1875 Keltologe Alfred Clebsch 1833 1872 Mathematiker Georg Schulze 1846 1932 Philologe Germanist und Sanskritforscher Direktor von Ostern 1888 bis zum 1 April 1912 Ernst Lindenborn 1891 1964 Germanist Romanist Seelsorger 1923 1948 Paul Hartig 1898 1997 Romanist und Schulleiter 1952 1964 Klaus Dieter Kaiser 1935 2015 HistorikerEhemalige Schuler chronologisch nach Geburtsjahr BearbeitenJean Henri Samuel Formey 1711 1797 Theologe Philosoph und Historiker Johann Heinrich Michael Andresse 1756 1824 Jurist Ludwig Robert 1778 1832 Schriftsteller Franz Theremin 1780 1846 Theologe Adelbert von Chamisso 1781 1838 Naturforscher und Dichter Ludwig Theodor Liman 1788 1820 Architekt Albert Gern 1789 1869 Schauspieler Eduard Gans 1797 1839 Jurist Rechtsphilosoph und Historiker Carl Eduard Moewes 1799 1851 Politiker Franz von Gaudy 1800 1840 Schriftsteller Karl Ludwig Michelet 1801 1893 Philosoph Hans Adolf Karl von Bulow 1807 1869 Ministerprasident im Herzogtum Mecklenburg Schwerin Heinrich Girard 1814 1878 Geologe und Mineraloge Albert Friedrich Berner 1818 1907 Jurist Emil Heinrich Du Bois Reymond 1818 1896 Mediziner Carl Bolle 1821 1909 Naturforscher und Sammler Heinrich Brugsch 1827 1894 Agyptologe Albrecht von Graefe 1828 1870 Mediziner Begrunder der wissenschaftlichen Augenheilkunde Hermann Makower 1830 1897 Jurist und Vorsitzender der Reprasentantenversammlung der judischen Gemeinde Berlin Anton von Radziwill 1833 1904 Generaladjutant Kaiser Wilhelms I Max von Brandt 1835 1920 Diplomat Ostasien Experte und Publizist Petru Carp 1837 1919 Schriftsteller und Politiker Gustav Mutzel 1839 1893 Tiermaler Paul Gussfeldt 1840 1920 Geologe und Abenteurer Wilhelm Schultze 1840 1924 Chirurg Sanitatsoffizier und Hochschullehrer in Japan Johannes Eusebius Samuel Schmidt 1841 1925 Philologe Alfred Woltmann 1841 1880 Kunsthistoriker Richard Kahle 1842 1916 Schauspieler Edmund Prinz von Radziwill 1842 1895 Theologe Politiker und Monch Julius Falkenstein 1842 1917 Arzt und Afrikareisender Siegfried Isaacsohn 1845 1882 Historiker Lehrer Paul Wilhelm Schmidt 1845 1917 Theologe Ernst von Wildenbruch 1845 1909 Schriftsteller und Diplomat Kurt von Wilmowsky 1850 1941 Oberprasident der Provinz Schleswig Holstein Maximilian Graf Yorck von Wartenburg 1850 1900 Offizier Diplomat und Historiker Wilhelm Erman 1850 1932 Bibliothekar und Geograph Henry Nessler 1851 1911 Generalmajor Gotthilf Weisstein 1852 1907 Journalist und Schriftsteller Albert Moritz Wolff 1854 1923 Bildhauer Adolf Erman 1854 1937 Agyptologe Richard Witting 1856 1923 Jurist Verwaltungsbeamter Bankdirektor und Politiker Heinrich Erman 1857 1940 Jurist Hektor von Kwilecki 1859 1912 Rittergutsbesitzer und Politiker Maximilian Harden 1861 1927 Publizist und Schauspieler Friedrich Wilhelm Karl Muller 1863 1930 Orientalist Leo Paul Oppenheim 1863 1934 Palaontologe Franz von Mendelssohn 1865 1935 Bankier Ernst Heilborn 1867 1942 Schriftsteller Otto Protzen 1868 1925 Maler Grafiker Schriftsteller und Sportsegler Paul von Lettow Vorbeck 1870 1964 Generalmajor und Schriftsteller Victor Auburtin 1870 1928 Journalist und Schriftsteller Georg Minde Pouet 1871 1950 Germanist und Bibliothekar Martin Wolff 1872 1953 Jurist Armin von Lossow 1876 1945 Landrat Adolf Windaus 1876 1959 Chemiker und Biochemiker Edmund Landau 1877 1938 Mathematiker Gustav Wahl 1877 1947 Bibliothekar Erich Kaufmann 1880 1972 Staats und Volkerrechtler Victor Klemperer 1881 1960 Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Walter Mirauer 1882 1948 Chirurg und Gynakologe Leonard Nelson 1882 1927 Philosoph Rolf Grabower 1883 1963 Steuerrechtler Eduard Heimann 1889 1967 Wirtschafts und Sozialwissenschaftler Kurt Tucholsky 1890 1935 Journalist und Schriftsteller Adrien Turel 1890 1957 Schriftsteller Erich Auerbach 1892 1957 Literaturwissenschaftler und Romanist Adam von Trott zu Solz 1909 1944 Jurist Diplomat Joachim Werner 1909 1994 Archaologe Edgar R Rosen 1911 1994 deutsch US amerikanischer Politikwissenschaftler Wernher von Braun 1912 1977 Raketentechniker Lucien Goldschmidt 1912 1992 US amerikanischer Buchantiquar Gottfried Reinhardt 1913 1994 Filmproduzent und regisseur Stephen M Kellen 1914 2004 Bankier und Mazen Klaus Peter Schulz 1915 2000 Politiker Albert O Hirschman 1915 2012 Soziologe und Volkswirt Klemens von Klemperer 1916 2012 Historiker Ken Adam 1921 2016 Szenenbildner Lucian Freud 1922 2011 Maler Hartmut von Hentig 1925 Padagoge Wolfgang Gewalt 1928 2007 Zoologe Klaus Krickeberg 1929 Mathematiker Michael Erbe 1940 Historiker Gerit von Leitner 1941 Archaologin und Autorin Reinhard Mey 1942 Liedermacher Jorg Otto Spiller 1942 Politiker Gesine Schwan 1943 Politikerin Maja Heiner 1944 2013 Sozialpadagogin Ulrich Roski 1944 2003 Liedermacher Thomas Zacharias 1947 Leichtathlet Jasmine Bonnin 1952 Liedermacherin Christian Berkel 1957 Schauspieler Dominique Horwitz 1957 Schauspieler und Sanger Heike W Reichenwallner 1957 Schauspielerin Roswitha Schreiner 1960 Schauspielerin Uwe Fahrenkrog Petersen 1960 Musiker Komponist und Musikproduzent Lutz Fahrenkrog Petersen 1962 Musiker Musikwissenschaftler und Musikproduzent Carolin Fischer 1962 Literaturwissenschaftlerin Sylvia Geist 1963 Lyrikerin Martin Schostak 1965 Urologe Hendrik Hansen 1966 Politikwissenschaftler Hartmut Fricke 1967 Verkehrswissenschaftler Peter Fox 1971 Musiker Alexander Schnell 1971 Philosoph Marie Bierstedt 1974 Schauspielerin Raphael Vogt 1976 Schauspieler Matthias Fekl 1977 Politiker Alexandra Maria Lara 1978 Schauspielerin Florian Knorn 1981 Schauspieler und Synchronsprecher Uchenna van Capelleveen 1981 Rapper Jay Khan 1982 Sanger David Barenboim 1983 Produzent und Songwriter Maxim Druner 1984 Musiker Michael Barenboim 1985 Violinist Antoine Brison 1992 Schauspieler Milena Straube 1992 SchauspielerinLiteratur BearbeitenChristian Velder 300 Jahre Franzosisches Gymnasium Berlin Nicolai Berlin 1989 ISBN 3 87584 254 5 Johannes E S Schmidt Die Franzosische Domschule und das Franzosische Gymnasium zu Berlin Schulererinnerungen 1848 1861 Herausgegeben und kommentiert von Rudiger R E Fock Kovac Hamburg 2008 ISBN 978 3 8300 3478 0 Programme d invitation a l examen public du College Royal Francais Berlin 1837 1878 79 1881 1882 1884 1886 1887 1889 1890 Digitalisat Programme du College Royal Francais Berlin 1880 1883 1885 1888 1891 Digitalisat Anneliese Bodecker Thomas Dunskus Hrsg Schuler erinnern sich an das Franzosische Gymnasium 1940 1950 Stapp Verlag Berlin 2006 ISBN 3 87776 120 8 Eduard Muret Geschichte der franzosischen Kolonie in Brandenburg Preussen unter besonderer Berucksichtigung der Berliner Gemeinde Buxenstein Berlin 1885 S 136 142 Digitalisat Bernhard Frank und Rolf Gehrmann Hrsg Zwei Schlussel Zur Geschichte des Franzosischen Gymnasiums Selbstverlag R G Berlin 2014 ISBN 978 3 00 047294 7 PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Franzosisches Gymnasium Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Franzosischen GymnasiumsEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Schulportrait Franzosisches Gymnasium In bildung berlin de 25 August 2021 abgerufen am 9 Juni 2022 Niederlage Wall Strasse In Karl Neander von Petersheiden Anschauliche Tabellen 1801 S 198 Franzosisches Consistorium und Gymnasium Nr 1 Franzosisches Rathaus Nr 2 Dorotheenstrasse 41 Franzos Gymnasium In Berliner Adressbuch 1875 2 S 72 Reichstags Ufer 6 Franz Gymnasium geh z Dorotheenstr 41 In Adressbuch fur Berlin und seine Vororte 1897 3 S 467 Geschichte des Franzosischen Gymnasiums In www fg berlin eu Abgerufen am 15 Marz 2020 Normdaten Korperschaft GND 5092720 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franzosisches Gymnasium Berlin amp oldid 237741843