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Gustav Wahl 25 Juli 1877 in Berlin 12 April 1947 in Hamburg 1 war ein deutscher Bibliothekar Er leitete als Direktor die Deutsche Bucherei in Leipzig und die Staats und Universitatsbibliothek in Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur am Franzosischen Gymnasium in Berlin studierte Gustav Wahl drei Semester Rechtswissenschaften danach germanische und romanische Philologie sowie Philosophie in Freiburg Berlin und Heidelberg Wahrend seines Studiums wurde er im Winter Semester 1896 97 Mitglied der Burschenschaft Allemannia Berlin 2 Im Jahr 1901 promovierte er an der Universitat Heidelberg mit dem Thema Johann Christoph Rost ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur im 18 Jahrhundert 3 In der Zeit arbeitete er als Assistent bei Richard Schroder am Deutschen Rechtsworterbuch mit 4 Am 1 April 1902 begann seine bibliothekarische Laufbahn als Volontar an der Heidelberger Universitatsbibliothek Am 1 August 1904 folgte die Ernennung zum wissenschaftlichen Hilfsarbeiter In der Funktion wirkte er 1905 beim Umzug der Heidelberger Universitatsbibliothek in ein neues Gebaude mit Im Jahr 1907 wurde Wahl als Nachfolger von Professor Mobius Bibliothekar und Vorstand der Bibliothek der Senckenbergischen Gesellschaft in Frankfurt am Main 5 Er gestaltete unter anderem die Senckenbergische Bibliothek in eine offentliche Anstalt um und reorganisierte sie Am 31 Januar 1913 berief der Borsenverein der Deutschen Buchhandler Wahl zum ersten Direktor der neu gegrundeten Deutschen Bucherei Der Amtsantritt war am 15 Mai 1913 Dort wirkte er beim Bibliotheksaufbau durch die Einfuhrung einer Organisation Auswahlen der Mitarbeiter vier wissenschaftliche Bibliothekare und 60 weitere Mitarbeiter und das Betreuen des Bibliothekneubaus mit Spannungen und Differenzen mit Karl Siegismund dem Vorsitzenden des geschaftsfuhrenden Ausschusses der Deutschen Bucherei und Vorsteher des Borsenvereins der Deutschen Buchhandler wegen der einseitigen Betonung der bibliographischen Aufgaben und des Ubergehens der Meinung der Bibliothekare veranlasste Wahl Anfang 1914 gemeinsam mit den anderen Bibliothekaren zur Kundigung Die entsprechenden Schlagzeilen in der Presse zwangen Karl Siegismund zu einer offentlichen Stellungnahme die die Rucknahme der Kundigungen zur Folge hatte 6 Kurz nach der feierlichen Einweihung des Neubaus schied Wahl am 23 Oktober 1916 aufgrund sachlicher Meinungsverschiedenheiten mit dem Borsenverein aus 7 Am selben Tag begann seine Tatigkeit an der Bibliothek des Reichsgerichts in Leipzig Um die Stelle hatte sich Wahl der fur den Militardienst als dauernd untauglich eingestuft worden war am 6 September 1916 beworben Zum 1 Januar 1918 wurde dann der Oberbibliothekar Wahl als Nachfolger des am 11 Juli 1917 verstorbenen Robert Munzel zum Direktor der Hamburgischen Stadtbibliothek ernannt 8 und bekam den Titel Professor verliehen nbsp Grabsaule fur Gustav Wahl auf dem Friedhof OhlsdorfWahl leitete die Bibliothek die 1921 in eine Staats und Universitatsbibliothek umgeformt und 1938 in Bibliothek der Hansestadt Hamburg umbenannt wurde bis zu seiner krankheitshalber vorgezogenen Pensionierung zum 1 Januar 1943 Er konnte eine Verdoppelung der Personalausstattung und des Etats bewirken Auch die Raumlichkeiten fur Verwaltung und Benutzung sowie Ausstellungen wurden vergrossert aber die Neubauplane waren nicht realisierbar Einen Ruf an die Sachsische Landesbibliothek Dresden lehnte er 1920 ab An seinem 66 Geburtstag erlebte Wahl 1943 die Zerstorung seiner Bibliothek und grosser Teile ihres Bestandes durch einen britischen Luftangriff Operation Gomorrha Wahl war in Hamburg im Vorstand der Ortsgruppe des Vereins fur das Deutschtum Er baute in der Bibliothek eine Sammlung von Literatur uber das Deutschtum im Ausland und von im Ausland lebenden Deutschen verfassten Werken auf Ausserdem hielt er an der Universitat Hamburg als Honorarprofessor fur Buch und Bibliothekswesen von 1921 bis 1944 Vorlesungen uber die Kulturgeschichte des Auslandsdeutschtums 9 Im Zeitraum von 1933 bis 1943 veranstaltete die Bibliothek unter Wahls Leitung der am 6 Juli 1938 NSDAP Mitglied wurde 29 Ausstellungen und wirkte so aktiv bei der NS Kulturpropaganda mit 10 Gustav Wahl war mit Anna Raster verheiratet und hatte drei Kinder Auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf befindet sich bei Planquadrat Y 10 11 sudlich vom Nordteich fur Gustav Wahl und seine Familie eine Grabsaule Literatur BearbeitenAlexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 465 01664 5 XXVI 417 S Helmut Voigt Leipzig Hamburg Dresden Zum Rucktritt Gustav Wahls von der Leitung der Deutschen Bucherei Leipzig 1916 und zu seiner beabsichtigten Berufung an die Spitze der Sachsischen Landesbibliothek Dresden 1920 In Harald Weigel Hrsg Festschrift fur Horst Gronemeyer zum 60 Geburtstag Verlag Traugott Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 045 X S 775 800 Gunnar B Zimmermann Wahl Gustav In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 354 356 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Wahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Gustav Wahl in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Lebensdaten nach dem Eintrag in der Sachsischen Biografie Ernst Elsheimer Hrsg Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927 28 Frankfurt am Main 1928 S 547 Katalog der Universitatsbibliothek Heidelberg Klaus Peter Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen Die Heidelberger Juristische Fakultat im 19 und 20 Jahrhundert Mohr Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3161503269 S 393 Zentralblatt fur das Bibliothekswesen 1907 Deutsche Bucherei 1912 1962 Festschrift zum funfzigjahrigen Bestehen der deutschen Nationalbibliothek Leipzig 1962 S 31 Deutsche Bucherei 1912 1962 Festschrift zum funfzigjahrigen Bestehen der deutschen Nationalbibliothek Leipzig 1962 S 271 Gabriele Urban Die Erwerbungspolitik der Hamburger Stadtbibliothek von 1840 bis zu ihrer Umwandlung in eine Staats und Universitatsbibliothek 1921 In Humboldt Universitat zu Berlin Institut fur Bibliothekswissenschaften Berliner Handreichungen zur Bibliothekswissenschaft Heft 107 S 57 PDF 1 2 MB Gunnar B Zimmermann Die Verpflichtung zum Dienst an der Volksgemeinschaft tritt immer mehr in Bewusstsein Die Ausstellungspraxis der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg im Nationalsozialismus In Auskunft Zeitschrift fur Bibliothek Archiv und Information in Norddeutschland 31 Jahrgang Oktober 2011 Heft 1 S 57 PDF 2 5 MB Gunnar B Zimmermann Die Verpflichtung zum Dienst an der Volksgemeinschaft tritt immer mehr in Bewusstsein S 59 71 PDF 2 5 MB Normdaten Person GND 117114146 lobid OGND AKS LCCN n2004063505 VIAF 10614649 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahl GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher BibliothekarGEBURTSDATUM 25 Juli 1877GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 April 1947STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Wahl amp oldid 236483635