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Adolf Otto Reinhold Windaus 25 Dezember 1876 in Berlin 9 Juni 1959 in Gottingen war ein deutscher Chemiker und Biochemiker Er gab 1927 die Entdeckung des Vitamin D bekannt und erhielt 1928 den Nobelpreis fur Chemie fur die Verdienste die er durch seine Forschungen uber den Aufbau der Sterine und ihre Verbindung zu den Vitaminen erworben hat 1 Adolf Windaus Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Leistungen BearbeitenAdolf Windaus war der Sohn eines Textilfabrikanten Nach seiner Schulzeit am Franzosischen Gymnasium in Berlin studierte er zunachst ab 1895 Medizin in Berlin wandte sich jedoch nach dem Physikum 1897 der Chemie in Freiburg zu und wurde 1899 bei Heinrich Kiliani in Freiburg mit seiner Dissertation uber Neue Beitrage zur Kenntnis der Digitalisstoffe promoviert Anschliessend ging er wieder nach Berlin als Mitarbeiter von Emil Fischer 1901 wechselte er wiederum nach Freiburg wo er sich 1903 mit einer Arbeit uber Cholesterin habilitierte Er war Privatdozent und ab 1906 ausserplanmassiger Professor in Freiburg bis 1913 dann ordentlicher Professor in Innsbruck wo er bis 1915 den Lehrstuhl fur Angewandte Medizinische Chemie innehatte Danach ging er als Nachfolger von Otto Wallach nach Gottingen wo er bis zu seiner Emeritierung 1944 den Lehrstuhl fur Chemie innehatte Bereits seine 1903 in Freiburg vorgelegte Habilitationsarbeit hat den Titel Uber Cholesterin So war auch seine weitere Forschungstatigkeit auf die Chemie der Steroide ausgerichtet Im Jahr 1907 stellte er mit W Vogt das Histamin synthetisch 2 dar Im Jahr 1919 3 gelang es Adolf Windaus die Verwandtschaft zwischen dem Cholesterin und den Gallensauren nachzuweisen Ausserdem klarte er die chemische Struktur verschiedener Vitamine des B Komplexes und der D Gruppe auf und bestatigte seine Ergebnisse durch deren Synthese Insbesondere fur seine Vitaminforschung wurde er von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft und spater dem Reichsforschungsrat vielfach finanziell gefordert 4 Im Jahr 1927 gab er als Ergebnis langjahriger Zusammenarbeit mit dem Amerikaner Alfred Fabian Hess 1875 die Entdeckung des die Rachitis gunstig beeinflussenden durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht aus Ergosterin hergestellten Stoffes Vitamin D bekannt 5 Das nach seinem Verfahren photochemisch aus der zuvor bereits aus dem Mutterkorn isolierten Substanz 6 synthetisierte Vitamin D wurde unter dem Markennamen Vigantol von den Pharmaunternehmen E Merck Darmstadt und Bayer Leverkusen vermarktet Windaus Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Gottingen auf dem ausser ihm noch weitere Nobelpreistrager bestattet sind nbsp Windaus Grab auf dem Stadtfriedhof Gottingen Abt E 83 1 7 Ehrungen BearbeitenWindaus erhielt 1928 den Nobelpreis fur Chemie fur seine Verdienste um die Erforschung des Aufbaus der Sterine und ihres Zusammenhanges mit den antirachitischen D Vitaminen 8 Die in seinem Nobel Vortrag vorgeschlagene Strukturformel des Cholesterols wurde jedoch 1932 von Windaus selbst aufgrund der Forschungsergebnisse von John Desmond Bernal 1901 1971 Universitat Cambridge Grossbritannien revidiert 9 1941 wurde ihm von Adolf Hitler die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft verliehen Windaus war Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen und Trager des Ordens Pour le merite fur Wissenschaften und Kunste Als weitere Ehrungen erhielt er u a die Adolf von Baeyer Denkmunze die Louis Pasteur Medaille sowie zahlreiche Ehrendoktor Titel Ab 1922 war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 10 und ab 1927 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1936 wurde er als ordentliches Mitglied in die Preussische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 11 1943 wurde er Ehrenmitglied der Leopoldina Ihm zu Ehren ist die Adolf Windaus Medaille der Universitat Gottingen benannt Aus der Hand von Bundesprasident Theodor Heuss empfing er 1951 das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 12 In der Ansprache zum 65 Geburtstag sagte Wilhelm Biltz Wenn ich mir ein Denkmal vorstelle das eine dankbare Menschheit einmal Windaus errichten wird so drangen sich darauf um seine Gestalt Scharen von Kindern die ihm Gesundheit und Heilung verdanken Literatur BearbeitenKarl Dimroth Das Portrait Adolf Windaus 1876 1959 In Chemie in unserer Zeit Band 10 Nr 6 1976 ISSN 0009 2851 S 175 179 doi 10 1002 ciuz 19760100603 Adolf Windaus zum Gedenken Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen Zurich Gottinger Universitatsreden Heft 27 J Haas Vigantol Adolf Windaus und die Geschichte des Vitamin D Wissenschaftliche Verlags Gesellschaft Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8047 2223 1 Axel W Bauer Windaus Adolf In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1499 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Otto Reinhold Windaus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Adolf Windaus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Das Gottinger Nobelpreiswunder Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1928 an Adolf Otto Reinhold Windaus englisch Biografie von Adolf Windaus Universitat Freiburg Windaus Informationen zu und akademischer Stammbaum von Adolf Windaus bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten The Nobel Prize in Chemistry 1928 Abgerufen am 19 Juni 2023 amerikanisches Englisch Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 55 Axel W Bauer Adolf Windaus In Wolfgang U Eckart Christoph Gradmann Hrsg Arztelexikon Von der Antike bis zur Gegenwart 3 Auflage Springer Verlag Heidelberg Berlin New York 2006 S 347 Arztelexikon 2006 doi 10 1007 978 3 540 29585 3 Prof Dr Adolf Windaus bei GEPRIS Historisch Deutsche Forschungsgemeinschaft abgerufen am 1 Juni 2021 deutsch Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 65 Otto Westphal Theodor Wieland Heinrich Huebschmann Lebensregler Von Hormonen Vitaminen Fermenten und anderen Wirkstoffen Societats Verlag Frankfurt am Main 1941 Frankfurter Bucher Forschung und Leben Band 1 S 53 54 Jens Uwe Brinkmann Text Kaspar Seiffer Fotos Der Gottinger Stadtfriedhof Ein Rundgang Hrsg Fremdenverkehrsverein Gottingen e V und Gottinger Verschonerungsverein Gottinger Tageblatt Gottingen 1994 ISBN 3 924781 26 5 S 79 Nr 62 Adolf Windaus Antirachitisches Vitamin aus bestrahltem Ergosterin In Hoppe Seylers Zeitschrift fur physiologische Chemie Band 203 1931 S 70 75 Albert Gossauer Struktur und Reaktivitat der Biomolekule Verlag Helvetica Chimica Acta Zurich 2006 ISBN 3 906390 29 2 S 220 Mitgliedseintrag von Adolf Windaus bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 8 August 2012 Akademie der Wissenschaften Die neuen Mitglieder stellen sich vor In Dresdner Neueste Nachrichten vom 2 Juli 1937 S 3 Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 3 Nr 250 29 Dezember 1951 Trager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler Natta 1964 Hodgkin 1965 Woodward 1966 Mulliken 1967 Eigen Norrish Porter 1968 Onsager 1969 Barton Hassel 1970 Leloir 1971 Herzberg 1972 Anfinsen Moore Stein 1973 E O Fischer Wilkinson 1974 Flory 1975 Cornforth Prelog 1976 Lipscomb 1977 Prigogine 1978 Mitchell 1979 Brown Wittig 1980 Berg Gilbert Sanger 1981 Fukui Hoffmann 1982 Klug 1983 Taube 1984 Merrifield 1985 Hauptman Karle 1986 Herschbach Lee Polanyi 1987 Cram Lehn Pedersen 1988 Deisenhofer Huber Michel 1989 Altman Cech 1990 Corey 1991 Ernst 1992 Marcus 1993 Mullis Smith 1994 Olah 1995 Crutzen Molina Rowland 1996 Curl Kroto Smalley 1997 Boyer Walker Skou 1998 Kohn Pople 1999 Zewail 2000 Heeger MacDiarmid Shirakawa 2001 Knowles Noyori Sharpless 2002 Fenn Tanaka Wuthrich 2003 Agre MacKinnon 2004 Ciechanover Hershko 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