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Roderick MacKinnon 19 Februar 1956 in Burlington Massachusetts ist ein US amerikanischer Biochemiker und Mediziner und Professor fur Molekulare Neurobiologie und Biophysik an der Rockefeller University Zusammen mit Peter Agre erhielt er 2003 den Nobelpreis fur Chemie fur seine Aufklarung des Permeationsmechanismus in Kaliumkanalen Roderick MacKinnonLeben BearbeitenRoderick MacKinnon wuchs in Burlington auf und schrieb sich erst an der University of Massachusetts in Boston ein Jedoch wechselte er nach nur einem Jahr an die renommiertere Brandeis University um seine Studien voranzutreiben Er erhielt dort 1978 einen Bachelor in Biochemie wahrend er fur seine Abschlussarbeit unter Christopher Miller den Transport von Kalzium uber die Zellmembran untersuchte An der Brandeis University traf er auch seine zukunftige Ehefrau und Arbeitskollegin Alice Lee Nach seinem Abschluss an Brandeis trat er in das Medizinprogramm der Tufts University ein 1982 schloss er dort seine Ausbildung als Arzt ab und arbeitete danach als Internist im Beth Israel Hospital in Boston Doch diese Arbeit ermoglichte es ihm nicht seine Wunschkarriere zu verfolgen und so kehrte er 1986 zu Christopher Miller nach Brandeis als Post Doktorand zuruck 1989 wurde er Assistenzprofessor an der Harvard Universitat wo er die Interaktionen des Kaliumkanals mit einem spezifischen Toxin aus Skorpiongift studierte und sich selbst die Methoden der Kristallstrukturanalyse beibrachte 1996 wurde er an die Rockefeller University als Professor und Direktor des Labors fur Molekulare Neurobiologie und Biophysik berufen Dort begann er mit der Strukturaufklarung der Kaliumkanale welche besonders wichtig fur das Nervensystem sind und es Kaliumionen ermoglichen die Zellmembran zu passieren Ionenkanale sind unter anderem fur die Funktion des Nervensystems und der Muskeln wichtig Das Aktionspotential in Nervenzellen wird erzeugt wenn ein Ionenkanal auf der Oberflache einer Nervenzelle durch ein chemisches Signal das von einer nahe gelegenen Nervenzelle ausgesendet wird geoffnet wird woraufhin sich ein elektrischer Spannungspuls entlang der Nervenzellenoberflache dadurch fortpflanzt dass im Verlauf von einigen Millisekunden eine ganze Reihe von Ionenkanalen geoffnet und geschlossen werden Vor MacKinnon war die genaue Struktur der Kanale und ihre Funktionsweise unbekannt und Spekulationen uberlassen Doch nach nur zwei Jahren an der Rockefeller University gelang es ihm 1998 trotz allen Hindernissen welche die Strukturaufklarung integraler Membranproteine bis zu diesem Zeitpunkt beinahe unmoglich machten eine exakte dreidimensionale Struktur eines Kaliumkanals von Bakterien zu publizieren Dadurch konnte auch die hohe Selektivitat dieser Kanale fur Kaliumionen erklart werden die kleineren Natriumionen konnen nicht passieren 1 2 Die wissenschaftliche Fachzeitschrift Science bezeichnete diese Leistung als eine der grossten wissenschaftlichen Erfolgsgeschichten des Jahres 1998 3 Seine Arbeit fuhrte er hauptsachlich an der Cornell High Energy Synchrotron Source CHESS der Cornell University und an der National Synchrotron Light Source NSLS des Brookhaven National Laboratory aus 1998 erhielt MacKinnon den W Alden Spencer Award 1999 teilte er sich den Albert Lasker Award for Basic Medical Research mit Clay Armstrong und Bertil Hille eine der grossten Auszeichnungen fur einen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Medizin Im Jahre 2000 wurde er in die amerikanische National Academy of Sciences gewahlt und hat seither zahlreiche weitere Auszeichnungen erhalten so 2000 den Rosenstiel Award 2001 sowohl den Perl UNC Neuroscience Prize als auch den Gairdner Foundation International Award 2003 den Louisa Gross Horwitz Preis und 2005 den Hans Neurath Award der Protein Society Im Jahre 2003 erhielt MacKinnon den Nobelpreis fur Chemie 2005 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewahlt 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roderick MacKinnon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2003 an Roderick MacKinnon englisch Nobelpreis Vorlesung Potassium Channels and the Atomic Basis of Selective Ion Conduction eng Website seiner Arbeitsgruppe an der Rockefeller University Informationen zu und akademischer Stammbaum von Roderick MacKinnon bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Roderick MacKinnon Steven L Cohen Anling Kuo Alice Lee Brian T Chait Structural Conservation in Prokaryotic and Eukaryotic Potassium Channels In Science Band 280 Nr 5360 3 April 1998 S 106 109 PMID 9525854 Declan A Doyle Joao Morais Cabral Richard A Pfuetzner Anling Kuo Jacqueline M Gulbis Steven L Cohen Brian T Chait Roderick MacKinnon The Structure of the Potassium Channel Molecular Basis of K Conduction and Selectivity In Science Band 280 Nr 5360 3 April 1998 S 69 77 PMID 9525859 Science Band 282 Nr 5397 18 Dezember 1998 S 2157 2161 doi 10 1126 science 282 5397 2157 Member History Roderick MacKinnon American Philosophical Society abgerufen am 23 November 2018 Trager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler 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