www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Karl August Simon von Euler Chelpin 15 Februar 1873 in Augsburg 6 November 1964 in Stockholm war ein deutsch schwedischer Chemiker deutscher Herkunft Er erhielt 1929 zusammen mit Arthur Harden den Nobelpreis fur Chemie fur ihre Forschung uber die Zuckervergarung und deren Anteil der Enzyme an diesem Vorgang Hans von Euler Chelpin im Jahre 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wissenschaftliche Laufbahn 1 2 Nobelpreis 2 Wirken 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn des spateren bayerischen Generalleutnants Rigas von Euler Chelpin 1837 1923 1 und dessen Ehefrau Gabriele Furtner 1931 Den grossten Teil der Kindheit verbrachte er bei seiner Grossmutter in Wasserburg am Inn Er ging in der koniglichen Realschule in Augsburg Vorgangereinrichtung des Holbein Gymnasiums in Wurzburg sowie Ulm zur Schule und legte 1891 das Abitur am Wilhelmsgymnasium Munchen 2 ab Nach dem Dienst als Einjahrig Freiwilliger im 1 Feldartillerie Regiment der Bayerischen Armee 1891 92 3 studierte er an der Munchner Kunstakademie und wollte vor allem mehr zur Farbenlehre wissen 1893 wandte er sich dem Studium der Chemie zu erst in Munchen und dann in Berlin wo er 1895 bei Carl Friedheim mit dem Thema Uber die Einwirkung von Molybdantrioxyd und Paramolybdaten auf normal Vanadate und eine neue Bestimmungsmethode von Vanadinpentoxyd und Molybdantrioxyd neben einander promovierte 4 Er nahm 1902 die schwedische Staatsburgerschaft an Euler Chelpin leistete gleichwohl wahrend des Ersten Weltkriegs freiwillig Dienst in der deutschen Fliegertruppe 5 6 Wahrend des Zweiten Weltkriegs war der Professor in diplomatischer Mission fur die deutsche Seite tatig Hans von Euler Chelpin war zweimal verheiratet Aus der ersten Ehe mit Astrid Cleve einer Forscherkollegin an der Universitat Stockholm gingen funf Kinder hervor Sein Sohn Ulf von Euler wurde ein bekannter Physiologe und erhielt 1970 fur seine Forschungen zur chemischen Natur von Noradrenalin an den Synapsen ebenfalls einen Nobelpreis Seine Tochter Karin von Euler Chelpin heiratete 1931 den Schriftsteller Sven Stolpe Im Jahr 1913 ehelichte der Vater die Baronin Elisabeth von Ugglas Dieser Verbindung entsprossen vier Kinder Wissenschaftliche Laufbahn Bearbeiten Euler Chelpin wurde nach der Promotion und einem Kurzkursus uber physikalische Chemie in Berlin wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitaten in Gottingen 1896 bis 1897 und ab 1897 in Stockholm dort 1899 Habilitation und Tatigkeit als Privatdozent fur physikalische Chemie 1906 folgte die Berufung zum Ordinarius fur Allgemeine und Organische Chemie an der Universitat Stockholm 1929 wurde Euler Chelpin Direktor des neu geschaffenen Instituts fur Vitamine und Biochemie der dortigen Universitat 1941 erfolgte seine Emeritierung doch setzte er seine Forschungen fort Nobelpreis Bearbeiten Euler Chelpin erhielt 1929 gemeinsam mit Arthur Harden den Chemie Nobelpreis fur die Erforschung der alkoholischen Garung von Kohlenhydraten und die Rolle der dabei beteiligten Enzyme Arthur Harden beschaftigte sich erst mit den chemischen Auswirkungen von Bakterien und ab 1903 mit der alkoholischen Garung Harden entdeckte dass das von Eduard Buchner aufgespurte Ferment Zymase aus der eigentlichen Zymase und dem Coenzym Cozymase besteht die nur im Zusammenspiel Garung erzeugen Euler Chelpin wiederum konnte das Geschehen bei der Zuckergarung und das Wirken der Garungsenzyme durch die Methodik der physikalischen Chemie uberzeugend beschreiben Diese Erlauterung war fur das Verstandnis der in Muskeln ablaufenden Vorgange zur Lieferung von Energie wichtig Wirken BearbeitenDer Chemiker befasste sich in seinem Leben mit fast allen Bereichen seines Metiers Euler Chelpin konnte unter anderem die Zusammenhange zwischen verschiedenen Stoffgruppen wie etwa Vitaminen Hormonen Enzymen Antikorpern Genen und Viren darlegen Ihr gemeinsames Zusammenwirken ist in der Nahrungsaufnahme im Korper elementar Ab dem Jahr 1923 konzentrierte der Forscher sich auf den Bereich der Koenzyme die Harden wissenschaftlich dokumentiert hatte Euler Chelpin lieferte wertvolle Grundlagen zur Cozymase wobei in spaterer Zeit in der Wissenschaft die Erkenntnis reifte dass D Ribose jene Zuckerkomponente sei 1931 gelang es dem Professor das Koenzym NAD Nikotinsaureamid Adenin Dinukleotid zu isolieren und seine Struktur zu entschlusseln In seinem Ruhestand kummerte er sich schwerpunktmassig um die Krebsforschung Euler Chelpin war Mitglied der Indischen Akademie der Wissenschaften der Accademia dei Lincei der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften der Koniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften der Reichsvereinigung Schweden Deutschland der Russischen Akademie der Wissenschaften der Japanischen Akademie der Wissenschaften Finnischen Akademie der Wissenschaften Royal Society und der Max Planck Gesellschaft 7 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1914 Mitglied der Koniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften 1922 Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Naturforscher Leopoldina 1925 Korr Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1925 Korr Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1927 Korr Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1927 Norblad Ekstrand Preis der Schwedischen Chemischen Gesellschaft 8 1929 Nobelpreis fur Chemie zusammen mit Arthur Harden 1942 Korr Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1943 Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft 1943 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft der Naturforscher Leopoldina 1947 Korr Mitglied der Academie des sciences Frankreich 1958 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Ehrenmitglied der Versuchs und Lehranstalt fur Brauerei Ehrendoktorwurden der Universitaten Stockholm Zurich Athen Kiel Bern und Turin sowie der Rutgers University und der University of New BrunswickVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenAllgemeine Chemie der Enzyme 1910 Chemie der Hefe und der alkoholischen Garung Leipzig 1915 Biokatalysatoren Stuttgart 1930 Entstehung Wachstum und Ruckbildung von Tumoren Uppsala 1944 Enzymhemmungen Stockholm 1944 Chemotherapie und Prophylaxe des Krebses Stuttgart 1962 gem mit Hasselquist Die Reduktone Ihre chemischen Eigenschaften und biochemischen Wirkungen Stuttgart 1950 gem mit Eistert Chemie und Biochemie der Reduktone und Reduktonate Stuttgart 1957Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans von Euler Chelpin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans von Euler Chelpin in der Deutschen Digitalen Bibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1929 an Karl August Simon von Euler Chelpin englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gundula Gahlen Das Bayerische Offizierskorps 1815 1866 Ferdinand Schoningh Paderborn 2011 ISBN 978 3 506 77045 5 S 651 Jahresbericht vom K Wilhelms Gymnasium zu Munchen ZDB ID 12448436 1890 91 Bayerisches Hauptstaatsarchiv IV z B 17963 Kriegsrangliste Informationen zu und akademischer Stammbaum von Hans von Euler Chelpin bei academictree org abgerufen am 4 Februar 2018 Frontflieger de Hans von Euler Chelpin abgefragt am 16 Februar 2010 Bayerisches Hauptstaatsarchiv IV z B 18145 Kriegsrangliste Band 2 Biografie auf der Website www nobelprize org abgerufen am 10 Januar 2012 Lista mottagare Svenska Kemisamfundet abgerufen am 7 September 2019 Trager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler Natta 1964 Hodgkin 1965 Woodward 1966 Mulliken 1967 Eigen Norrish Porter 1968 Onsager 1969 Barton Hassel 1970 Leloir 1971 Herzberg 1972 Anfinsen Moore Stein 1973 E O Fischer Wilkinson 1974 Flory 1975 Cornforth Prelog 1976 Lipscomb 1977 Prigogine 1978 Mitchell 1979 Brown Wittig 1980 Berg Gilbert Sanger 1981 Fukui Hoffmann 1982 Klug 1983 Taube 1984 Merrifield 1985 Hauptman Karle 1986 Herschbach Lee Polanyi 1987 Cram Lehn Pedersen 1988 Deisenhofer Huber Michel 1989 Altman Cech 1990 Corey 1991 Ernst 1992 Marcus 1993 Mullis Smith 1994 Olah 1995 Crutzen Molina Rowland 1996 Curl Kroto Smalley 1997 Boyer Walker Skou 1998 Kohn Pople 1999 Zewail 2000 Heeger MacDiarmid Shirakawa 2001 Knowles Noyori Sharpless 2002 Fenn Tanaka Wuthrich 2003 Agre MacKinnon 2004 Ciechanover Hershko Rose 2005 Chauvin Grubbs Schrock 2006 Kornberg 2007 Ertl 2008 Shimomura Chalfie Tsien 2009 Ramakrishnan Steitz Yonath 2010 Heck Negishi Suzuki 2011 Shechtman 2012 Lefkowitz Kobilka 2013 Karplus Levitt Warshel 2014 Betzig Hell Moerner 2015 Lindahl Modrich Sancar 2016 Sauvage Stoddart Feringa 2017 Dubochet Frank Henderson 2018 Arnold Smith Winter 2019 Goodenough Whittingham Yoshino 2020 Charpentier Doudna 2021 List MacMillan 2022 Bertozzi Meldal Sharpless 2023 Bawendi Brus Jekimow Normdaten Person GND 118955950 lobid OGND AKS LCCN n83827216 NDL 00521495 VIAF 3270402 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Euler Chelpin Hans vonALTERNATIVNAMEN Euler Chelpin Hans Karl August Simon von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch schwedischer Chemiker Nobelpreistrager 1929GEBURTSDATUM 15 Februar 1873GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 6 November 1964STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans von Euler Chelpin amp oldid 233332564