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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter William Ramsay Begriffsklarung aufgefuhrt Sir William Ramsay 2 Oktober 1852 in Glasgow 23 Juli 1916 in High Wycombe war ein schottischer Chemiker William Ramsay vor 1908William Ramsay 1903Er erhielt 1904 den Nobelpreis fur Chemie fur die Entdeckung der Edelgas Elemente und deren Einordnung in das Periodensystem Damit wurde Ramsay fur die Entdeckung der Edelgase Argon Krypton Xenon Neon und Helium geehrt Daneben entwickelte er grundlegende Ideen zum Atombau der Elemente und er konnte beim radioaktiven Zerfall Helium nachweisen Ausserdem entwickelte er eine chemische Synthese fur Pyridin aus Cyanwasserstoff und Acetylen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wissenschaftliche Arbeiten 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenRamsay wurde in Glasgow als Sohn von William Ramsay und Catherine geb Robertson geboren Sein Onkel war der schottische Geologe Sir Andrew Ramsay Er studierte zunachst an der Glasgow Academy und dann an den Universitaten in Glasgow Heidelberg 1870 bei Robert Bunsen und Tubingen wo er ein Zimmer bei dem Mathematiker Ferdinand Kommerell mietete In Tubingen fertigte er seine Doktorarbeit bei Rudolph Fittig an und wurde dort promoviert 1880 wurde er Professor der Chemie in Bristol 1887 folgte er dem Ruf an das University College London Hier arbeitete er bis 1912 1881 heiratete er Margaret Johnstone Marshall geborene Buchanan Tochter von George Stevenson Buchanan Sie hatten eine Tochter und einen Sohn 1 Wissenschaftliche Arbeiten BearbeitenRamsay befasste sich zunachst mit Pyridinbasen 1876 entwickelte er eine Synthese von Pyridin aus Cyanwasserstoff Blausaure und Acetylen Seit 1877 wendete er sich der physikalischen Chemie zu Es folgten Untersuchungen zur Dissoziation von Metallhydroxiden Er bestimmte mit neuen Methoden das spezifische Gewicht eines Stoffes am Siedepunkt das Atomgewicht von Metallen und die Oberflachenspannung von Flussigkeiten bis zu ihrem kritischen Punkt Ab 1887 wendete sich Ramsay den Dampfdrucklinien von organischen und anorganischen Stoffen zu Er entdeckte dass der Gasdruck bei konstantem Volumen proportional zur Temperatur gemass der Beziehung p b T a displaystyle p b cdot T a nbsp ist 1892 hatte Lord Rayleigh berichtet dass Luftstickstoff und chemisch synthetisierter Stickstoff unterschiedliche Dichten haben 2 Er hatte den synthetischen Stickstoff nach einem von Ramsay vorgeschlagenen Verfahren aus Ammoniak gewonnen jedoch war die Abweichung des spezifischen Gewichtes unerwartet Ramsay schloss daraus dass die Luft ein weiteres Gas mit hoherer Dichte enthalten musste Aufgrund der spezifischen Warmen bei konstantem Volumen und konstantem Druck folgerte er dass das Gas einatomig sein musste Er nannte das ganzlich unreaktive Gas Argon Der deutsche Mineraloge William Hillebrand hatte in Gesteinen genauer in Uranerzen ein anderes unreaktives Gas entdecken konnen Spektroskopisch konnte Ramsay deutliche Linien nachweisen Zuvor waren durch Jules Janssen die spektroskopischen Linien dieses Gases im Sonnenspektrum beobachtet worden Ramsay fand fur dieses Gas das Atomgewicht 4 und bezeichnete es als Helium 1895 Aufgrund der neu entdeckten Gase und deren Bereicherung fur das Periodensystem glaubte Ramsay weitere Edelgase angeben zu konnen und spekulierte sogar dass es ein Element mit der Atommasse von 20 geben musse In dieser Zeit begann Ramsay mit Morris William Travers zusammenzuarbeiten Bis zum Jahre 1898 fanden sie die restlichen Edelgase Krypton Neon und Xenon Alle Edelgase ordnete Ramsay in das Periodensystem ein Nach 1898 experimentierte Ramsay mit Frederick Soddy an Radiumsalzen Sie konnten dabei das Heliumgas nachweisen Durch diese Umwandlung von Radium in Helium schien der Traum der alten Alchemisten Atome in andere Atome umwandeln zu konnen wahr geworden zu sein Ernest Rutherford und Soddy sprachen die Vermutung aus dass die Umwandlung mit Radioaktivitat verbunden ist und dass die Strahlung wahrscheinlich eine Masse hat Zusammen mit Alexander Thomas Cameron erfolgten Untersuchungen zur Krebsheilung mit radioaktiven Elementen Ramsay stellte nun auch erste Gleichungen zur radioaktiven Stoffumwandlung vor Ferner stellte er Hypothesen zum Atombau auf indem er annahm der Kern sei ein positives Ion das Elektron habe eine unabhangige Existenz Ramsay hielt die Chemie als volkswirtschaftlich wichtigste Basis eines Landes er pragte den Satz Das Land und das Volk welches den anderen in der Chemie uberlegen ist wird auch das erste an Reichtum und allgemeinen Wohlstand sein Bei seinen Arbeiten setzte er sich starker radioaktiver Bestrahlung aus sodass er an Nasenkrebs erkrankte dem er dann schliesslich erlag Ehrungen Bearbeiten1888 Mitglied der Royal Society 1895 wurde ihm die Barnard Medaille verliehen 1895 korrespondierendes Mitglied der Academie des sciences seit 1910 auswartiges Mitglied associe etranger 3 1896 Korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1899 Mitglied der American Philosophical Society 4 1901 Korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 1913 Ehrenmitglied 5 1902 Ernennung zum Knight Commander des Order of the Bath damit Erhebung in den personlichen Adelsstand als Knight mit der Anrede Sir 1903 Verleihung der Ehrendoktorwurde der Medizinischen Fakultat der Universitat Heidelberg 1904 Mitglied der National Academy of Sciences 1904 erhielt er den Nobelpreis fur Chemie fur seine Forschungen auf dem Gebiet der Edelgase als Anerkennung des Verdienstes das er sich durch die Entdeckung der indifferenten gasformigen Grundstoffe in der Luft und die Bestimmung ihres Platzes im periodischen System erworben hat 1905 Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 6 1908 Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und auswartiges Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 7 2019 wurde Ramsay von der Suchmaschine Google mit einem Doodle zum 167 Geburtstag geehrt 8 Nach Ramsay ist ein Mondkrater benannt Ramsay Mondkrater Lage 40 12 S 144 30 O mittlerer Durchmesser 81 km Schriften BearbeitenElementary systematic chemistry for the use of schools and colleges Churchill London 1891 Deutsch Kurzes Lehrbuch der Chemie nach den neuesten Forschungen der Wissenschaft Unter Mitwirkung des Verfassers bearbeitet von Gerhard C Schmidt A Schmidt Anklam 1893 The gases of atmosphere the history of their discovery Macmillan and Co London 1896 Digitalisat Deutsch Die Gase der Atmosphare und die Geschichte ihrer Entdeckung 3 Auflage Ins Deutsche ubertragen von Max Huth Knapp Halle Saale 1907 Introduction to the study of physical chemistry Longmans Green amp Co London 1904 Digitalisat Deutsch Einleitung in das Studium der physikalischen Chemie Deutsch von Max Ikle Barth Leipzig 1908 Modern chemistry 2 Bande Bd 1 Theoretical Bd 2 Systematic Dent London 1900 Deutsch Moderne Chemie 2 Bande Bd 1 Theoretische Chemie Bd 2 Systematische Chemie Ins Deutsche ubertragen von Max Huth Knapp Halle Saale 1905 1906 Elements and electrons Harper and Brothers London u a 1912 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Sir William Ramsay Biographical In The Nobel Prize The Nobel Foundation abgerufen am 31 Januar 2020 Lord Rayleigh Density of Nitrogen Letters to the Editor In Nature Band 46 Nr 1196 September 1892 ISSN 1476 4687 S 512 513 doi 10 1038 046512c0 englisch https web lemoyne edu giunta rayleigh0 html https archive org details scientificpapers04rayliala page 1 Die Herstellungsmethode aus Ammoniak war von Ramsay vorgeschlagen worden density of nitrogen to two methods of preparation I obtain quite distinct values The relative difference can only be attributed to a variation in the character of the gas Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe R Academie des sciences abgerufen am 19 Februar 2020 franzosisch Member History William Ramsay American Philosophical Society abgerufen am 5 November 2018 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Ramzaj Ramzi Uilyam Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 8 Marz 2021 russisch Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 K Z PDF Datei Royal Society of Edinburgh abgerufen am 1 April 2020 Past Members Sir William Ramsay Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 29 Juni 2023 Sir William Ramsay Ein strahlendes Google Doodle zum 167 Geburtstag des Chemikers amp Nobelpreistragers GWB In GoogleWatchBlog 2 Oktober 2019 abgerufen am 2 Oktober 2019 deutsch Literatur BearbeitenThaddeus J Trenn Ramsey William In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 11 A Pitcairn B Rush Charles Scribner s Sons New York 1975 S 277 284 Isaac Asimov Biographische Enzyklopadie der Naturwissenschaften und der Technik Herder Freiburg Basel Wien 1974 ISBN 3 451 16718 2 S 377 378Weblinks Bearbeiten nbsp Commons William Ramsay Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber William Ramsay im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber William Ramsay in der Deutschen Digitalen Bibliothek Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1904 an William Ramsay englisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von William Ramsay bei academictree orgTrager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler Natta 1964 Hodgkin 1965 Woodward 1966 Mulliken 1967 Eigen Norrish Porter 1968 Onsager 1969 Barton Hassel 1970 Leloir 1971 Herzberg 1972 Anfinsen Moore Stein 1973 E O Fischer Wilkinson 1974 Flory 1975 Cornforth Prelog 1976 Lipscomb 1977 Prigogine 1978 Mitchell 1979 Brown Wittig 1980 Berg Gilbert Sanger 1981 Fukui Hoffmann 1982 Klug 1983 Taube 1984 Merrifield 1985 Hauptman Karle 1986 Herschbach Lee Polanyi 1987 Cram Lehn Pedersen 1988 Deisenhofer Huber Michel 1989 Altman Cech 1990 Corey 1991 Ernst 1992 Marcus 1993 Mullis Smith 1994 Olah 1995 Crutzen Molina Rowland 1996 Curl Kroto Smalley 1997 Boyer Walker Skou 1998 Kohn Pople 1999 Zewail 2000 Heeger MacDiarmid Shirakawa 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