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Jean Marie Pierre Lehn 30 September 1939 in Rosheim Elsass ist ein franzosischer Chemiker Zusammen mit Donald Cram und Charles Pedersen wurde er 1987 fur seine Arbeit im Forschungsfeld der Supramolekularen Chemie mit dem Nobelpreis fur Chemie ausgezeichnet Jean Marie Lehn 1991 Jean Marie Lehn 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Auszeichnungen 4 Arbeitsgebiete 5 Werke Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Marie Lehn wurde am 30 September 1939 in der Stadt Rosheim Frankreich geboren Sein Vater Pierre Lehn war Backer und besass eine grosse Leidenschaft fur die Musik Seine Mutter Marie Lehn war Hausfrau und kummerte sich mit um die Backerei Jean Marie Lehn hatte vier Bruder von denen er der alteste war Zusammen mit dem Nachstgeborenen half er oft im Laden aus und unterstutzte seine Mutter Wie sein Vater spielte er Orgel und Klavier wahrend seine Leidenschaft zu den Naturwissenschaften wuchs 1950 bis 1957 besuchte er auf dem Gymnasium die Facher Latein Griechisch Deutsch Englisch franzosische Literatur Philosophie und Naturwissenschaften Im Juli 1957 erwarb er sein Baccalaureat es lettres und im September des gleichen Jahres auch in Sciences Danach studierte er an der Universitat Strassburg und erwarb dort 1960 die Licence es Sciences 1 Er spezialisierte sich weiter im Bereich Physik Chemie Naturwissenschaften und wurde 1960 Juniormitglied im Centre national de la recherche scientifique Kurze Zeit darauf 1961 schrieb er seine erste wissenschaftliche Abhandlung uber die induzierte Verschiebung von Protonen NMR Signalen an Substituenten der Steroidderivate Anschliessend promovierte er 1963 in Chemie an der Universitat Strassburg bei Guy Ourisson 2 und ging danach zum Forschungsaufenthalt an die Harvard University wo er mit dem Nobelpreistrager Robert B Woodward zusammen an der Synthese von Vitamin B12 arbeitete Diese Phase sollte eine der entscheidenden Phasen in seinem Wissenschaftlerleben sein Er belegte einen Kurs in Quantenmechanik und fuhrte seine ersten Berechnungen zusammen mit Roald Hoffmann durch dadurch wurde er Zeuge bei der Entstehung der Woodward Hoffmann Regeln 1965 heiratete er Sylvie Lederer mit der er gemeinsam zwei Sohne bekam David geb 1966 und Mathias geb 1969 Im Jahre 1966 wurde er Maitre de conferences aquivalent mit Assistenzprofessor und 1970 Professor fur Chemie an der Louis Pasteur Universitat Strassburg seit 1979 ist er zusatzlich Professor fur molekulare Wechselwirkungen am College de France in Paris Ausserdem ist er einer der Direktoren des Instituts fur Nanotechnologie in Karlsruhe und Gastprofessor an der ETH Zurich und an den Universitaten Harvard Cambridge Barcelona und Frankfurt 1980 wurde Lehn in die American Academy of Arts and Sciences 3 und in die National Academy of Sciences gewahlt 4 1987 wurde er in die American Philosophical Society aufgenommen 5 Er ist auswartiges Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina seit 1985 und der Academia Europaea seit 1988 Ehrenmitglied der Royal Irish Academy seit 1999 6 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz 7 sowie der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen und daruber hinaus in weiteren etwa 50 wissenschaftlichen Vereinigungen und Instituten Seit 2017 ist Jean Marie Lehn Schirmherr des Prix Forcheurs Jean Marie Lehn franzosisch Prix Forcheur Jean Marie Lehn der jedes Jahr von der Franzosischen Botschaft in Berlin und der Deutsch Franzosischen Hochschule an ein deutsch franzosisches Tandem fur eine herausragende Kooperationsleistung in den Bereichen Chemie Gesundheit und oder Pharmakologie vergeben wird 8 Leistung BearbeitenLehn publizierte mehr als 400 wissenschaftliche Artikel und gehort mit zu den Pionieren der Entstehung des neuen Forschungsfelds der supramolekularen Chemie Im Gegensatz zur molekularen Chemie deren Einheiten die Atome sind die durch kovalente Bindungen zusammengehalten werden entstehen bei der supramolekularen Chemie durch Assoziationen von mehreren Molekulen komplexe Einheiten die mit nicht kovalenten intermolekularen Kraften aneinander gebunden werden Aus der supramolekularen Chemie entwickelte sich spater die Chemie der selbstorganisierenden Prozesse und die adaptive Chemie Lehn leistete 1982 mit Raymond Ziessel Pionierarbeit in einem Teil der Kunstlichen Photosynthese der katalytischen Reduktion von Kohlendioxid unter Absorption von sichtbarem Licht mit organischen Ruthenium Komplexen 9 Auszeichnungen BearbeitenLehn wurde 1982 mit dem Gay Lussac Humboldt Preis ausgezeichnet Er erhielt 1987 gemeinsam mit Donald J Cram und Charles Pedersen den Nobelpreis fur Chemie fur die Entwicklung und Verwendung von Molekulen mit strukturspezifischer Wechselwirkung von hoher Selektivitat und die Untersuchung der polycyclischen Cryptat Kafigmolekule 2001 wurde er mit dem Osterreichischen Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse geehrt Weitere Preise unter anderem Paracelsus Preis Forschungspreis der Alexander von Humboldt Stiftung Karl Ziegler Preis Ettore Majorana Preis Davy Medaille der Royal Society der Robert Robinson Award die Lavoisier Medaille der Societe Francaise de Chimie 2012 erhielt er die Sir Derek H Barton Gold Medal Er halt Ehrendoktorate von uber zwanzig Universitaten unter anderem von der Universitat Wien 2019 10 Im Jahr 2014 wurde er zum Grossoffizier der Ehrenlegion ernannt 11 2015 war er Lars Onsager Lecturer Arbeitsgebiete BearbeitenSupramolekulare Chemie molekulare Erkennung und Selbstorganisation bioorganische Chemie NanotechnologieWerke Auswahl BearbeitenJ M Lehn Supramolecular Chemistry Concepts and Perspectives Wiley VCH Weinheim 1995 ISBN 978 3 527 29311 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Marie Lehn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jean Marie Lehn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nobel e museum Jean Marie Lehn Selbstbiographie Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1987 an Jean Marie Lehn englisch Selbstorganisation durch Entwurf und Selektion Rudolf Criegee Vorlesung 2004 Universitat Karlsruhe Einzelnachweise Bearbeiten Nach CV bei nobelprize org Informationen zu und akademischer Stammbaum von Jean Marie Lehn bei academictree org abgerufen am 25 Februar 2018 Book of Members 1780 present Chapter L PDF 1 2 MB In amacad org American Academy of Arts and Sciences abgerufen am 7 September 2017 englisch Members Directory Jean Marie P Lehn National Academy of Sciences abgerufen am 7 September 2017 englisch Member History Jean Marie Pierre Lehn American Philosophical Society abgerufen am 27 Oktober 2018 Members Jean Marie Pierre Lehn Royal Irish Academy abgerufen am 9 Mai 2019 Mitgliedseintrag von Jean Marie Pierre Lehn bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz abgerufen am 11 Oktober 2017 Wissenschaft Frankreich Abgerufen am 27 August 2021 Lehn Ziessel Photochemical Generation of Carbon Monoxide and Hydrogen by Reduction of Carbon Dioxide and Water Under Visible Light Irradiation Proceedings of the National Academy of Sciences USA Band 79 1982 S 701 704 Universitat Wien verleiht Ehrendoktorat fur Chemiker und Nobelpreistrager Jean Marie Lehn Artikel vom 1 Marz 2019 abgerufen am 6 Marz 2019 Dernieres Nouvelles d Alsace vom 20 April 2014 Le prix Nobel Jean Marie Lehn grand officier de la legion d honneur abgerufen am 18 Mai 2014 Trager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler Natta 1964 Hodgkin 1965 Woodward 1966 Mulliken 1967 Eigen Norrish Porter 1968 Onsager 1969 Barton Hassel 1970 Leloir 1971 Herzberg 1972 Anfinsen Moore Stein 1973 E O Fischer Wilkinson 1974 Flory 1975 Cornforth Prelog 1976 Lipscomb 1977 Prigogine 1978 Mitchell 1979 Brown Wittig 1980 Berg Gilbert Sanger 1981 Fukui Hoffmann 1982 Klug 1983 Taube 1984 Merrifield 1985 Hauptman Karle 1986 Herschbach Lee Polanyi 1987 Cram Lehn Pedersen 1988 Deisenhofer Huber Michel 1989 Altman Cech 1990 Corey 1991 Ernst 1992 Marcus 1993 Mullis Smith 1994 Olah 1995 Crutzen Molina Rowland 1996 Curl Kroto Smalley 1997 Boyer Walker Skou 1998 Kohn Pople 1999 Zewail 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