www.wikidata.de-de.nina.az
Francois Auguste Victor Grignard 6 Mai 1871 in Cherbourg 13 Dezember 1935 in Lyon IPA ɡriɲar war ein franzosischer Chemiker 1 Victor GrignardGrignard erhielt 1912 den Nobelpreis fur Chemie den er sich mit Paul Sabatier teilte fur das von ihm aufgefundene so genannte Grignard sche Reagenz das in den letzten Jahren in hohem Grad den Fortschritt der organischen Chemie gefordert hat 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen und Preise 4 Literatur 5 Schriften 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenVictor Grignard war der Sohn eines Seilers und Vorarbeiters im Marine Arsenal in der Nahe von Cherbourg Er besuchte eine lokale Grundschule und danach das College de Cherbourg wo er aufgrund seiner herausragenden Intelligenz 1883 bis 1887 jedes Jahr den Prix d excellence gewann Er bestand 1889 die Zulassungsprufung an der Ecole normale d enseignement secondaire speciale de Cluny fur die Ausbildung zum Lehrer 2 Zwei Jahre spater wurde die Schule geschlossen und Grignard und seine Klassenkameraden wurden auf andere Lehranstalten verteilt um ihren Abschluss zu machen Er kam an die Faculte des sciences der Universite de Lyon Zunachst bestand er die Prufung in Mathematik nicht und verliess die Universitat 1892 um seinen Militardienst abzuleisten Gegen Ende 1893 wurde er im Rang eines Korporals aus der Truppe entlassen und kehrte nach Lyon zuruck wo er 1894 seinen Abschluss Licencie es Sciences Mathematiques erhielt Am 1 Dezember 1894 nahm er auf Drangen eines Freundes an der Faculte des Sciences eine Stelle bei Louis Bouveault an Danach machte er seinen Abschluss Licencie es Sciences Physiques wurde 1898 Leiter des Praktikums zur Vorlesung chef des travaux pratiques und schrieb mit Philippe Barbier seine erste Veroffentlichung 3 Er reichte seine Doktorarbeit mit dem Titel Sur les Combinaisons Organomagnesiennes mixtes et leur application a des syntheses d acides d alcools et d hydrocarbures Uber gemischte Organomagnesiumverbindungen und ihre Anwendung fur die Synthese von Sauren Alkoholen und Kohlenwasserstoffen unter der Leitung von Barbier ein und wurde Doktor der Naturwissenschaften Docteur es Sciences de Lyons im Jahr 1901 1 4 2 nbsp Victor Grignard1905 wurde er Dozent fur Angewandte Chemie Maitre de Conferences de chemie appliquee an der Universitat von Besancon ging aber bereits nach zwolf Monaten im Folgejahr zuruck nach Lyon auf eine vergleichbare Stelle bis er 1908 Assistenzprofessor Professeur adjoint fur Allgemeine Chemie wurde Im November 1909 ubernahm er als Nachfolger von Edmond Blaise 1872 1939 als dieser nach Paris berufen wurde das Institut fur Organische Chemie an der Universitat Nancy und wurde im Folgejahr Titularprofessor fur Organische Chemie 1910 heiratete er die verwitwete Marie Augustine Marie Boulant mit der er einen Sohn Roger und eine Tochter bekam 1912 erhielt er den Nobelpreis fur Chemie Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zunachst in seinem Rang als Korporal zum Militardienst einberufen wo er im Wachdienst fur eine Eisenbahnbrucke in der Nahe von Cherbourg tatig war wurde aber bald in das Laboratoire de Chimie de la Marine in Cherbourg versetzt um Routinetests und analysen durchzufuhren Daneben machte er im eigenen Labor in Nancy Versuche zum Cracken von Petroleum 1915 wurde er durch das Kriegsministerium zum Direction du Materiel Chimique de Guerre in Paris ernannt 1917 bis 1918 besuchte er als chemischer Vertreter im Tardieu Komitee zweimal die USA um Unterstutzung bei der Erforschung und Produktion von Sprengstoffen zu erhalten Auch gab er Vortrage am Mellon Institut Nach dem Krieg kehrt er nach Frankreich zuruck lehnte zwei Stellen am College de France ab und wurde 1919 in Lyon Nachfolger von Barbier als Professor fur Allgemeine Chemie In 1921 wurde er zudem Direktor an der l Ecole de Chimie Industrielle de Lyons und 1929 Dekan der Fakultat fur Naturwissenschaften der Universitat von Lyon 1 4 2 Am 7 Juni 1926 wurde er Vollmitglied der Pariser Academie des sciences seit Dezember 1913 war er korrespondierendes Mitglied Grignard starb am 13 Dezember 1935 Wirken Bearbeiten1898 versuchte Barbier zunachst erfolglos Dimethylheptenol durch Umsetzung vom Methylheptenon mit Methyliodid in Gegenwart von Zink zu synthetisieren Erst als er Zink durch Magnesium ersetzte konnte er das gewunschte Produkt herstellen 5 2 Da die Ausbeute nur gering war verlor er das Interesse und schlug Grignard vor in seiner Doktorarbeit an diesem Reaktionstyp zu forschen So begann dieser ab 1899 mit dem Studium der Organomagnesium Verbindungen 1 4 Seine Entdeckung der Synthese von Alkylmagnesiumverbindungen welche heute allgemein Grignard Verbindungen genannt werden wurde zuerst im Mai 1900 durch Henri Moissan an die Academie des Sciences berichtet 6 Die ebenfalls nach Victor Grignard benannte Grignard Reaktion bei der Grignard Verbindungen mit Elektrophilen wie Carbonylgruppen umgesetzt werden besitzt grosse Bedeutung beispielsweise fur die synthetische Herstellung von Alkoholen Seine Interessen galten neben den Organomagnesiumverbindungen auch dem Toluol und seiner Gewinnung den Terpenen und etherischen Olen aluminiumorganischen Verbindungen sowie Hydrierungs und Crackreaktionen Wahrend des Ersten Weltkriegs arbeitete er an der Verbesserung von Sprengstoffen und danach in Paris an der chemischen Kriegsfuhrung zunachst bei der Entwicklung und Produktion von Antidots und spater an chemischen Waffen 1 4 Auch war er an der Synthese des Phosgens eines im Ersten Weltkrieg eingesetzten Giftgases beteiligt Grignard veroffentlichte rund 170 wissenschaftliche Artikel uber sein Wirken und arbeitete bis zu seinem Tode an einen grossen chemischen Nachschlagewerk in franzosischer Sprache von den insgesamt sechs Ausgaben der Traite de Chimie Organique waren zwei Ausgaben veroffentlicht zwei druckfertig und die letzten beiden wurden durch seine Mitarbeiter fertiggestellt 1 Ehrungen und Preise BearbeitenCahours Preis von Institut de France 1901 und 1902 1 2 Berthelot Medaille 1902 2 Jecker Preis 1905 1 Lavoisier Medaille 1912 1 Nobelpreis fur Chemie 1912 1 Chevalier 1912 Officier 1920 und Commandeur 1933 der Legion d honneur 1 Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 1929 7 Grignard war Ehrendoktor der Universitaten Brussel und Leuven Ehrenmitglied der Chemical Society London und auswartiges Mitglied der Koniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften 1 Der Mondkrater Grignard wurde nach ihm benannt In Cherbourg wurde die Strasse rue de Carrieres in der er geboren wurde in rue Victor Grignard umbenannt Literatur BearbeitenG Bram E Peralez J C Negrel M Chanon In Victor Grignard et la naissance de son reactif Comptes Rendus de l Academie des Sciences Series IIB Mechanics Physics Chemistry Astronomy 1997 25 245 240 doi 10 1016 S1251 8069 97 88283 8 M Blondel Megrelis In Victor Grignard Conference and Traite de Chimie organique Actualite Chimique 2004 275 35 45 D Hodson In Victor Grignard 1871 1935 Chemistry in Britain 1987 23 141 142 Philippe Jaussaud In Grignard et les terpenes Actualite Chimique 2002 255 30 Schriften BearbeitenVictor Grignard Sur quelques nouvelles combinaisons organometalliques du magnesium et leur application a des syntheses d alcools et d hydrocarbures C R Hebd Seances Acad Sci vol 130 1900 p 1322 1324 ISSN 0001 4036 Victor Grignard Les composes organomagnesiens mixtes et leurs principales applications Revue scientifique vol 51 no 15 12 avril 1913 p 449 456 Victor Grignard Traite de Chimie Organique Paris Masson 1935 500 p Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m The Novel Foundation The Nobel Prize in Chemistry 1912 Victor Grignard Facts In nobelprize org 13 Dezember 1935 abgerufen am 29 Juli 2019 englisch a b c d e f Brian T Newbold Victor Grignard Ancestor of Organic Synthesis Victor Grignard was a brilliant French chemist who became famous at age 29 for the discovery of the organomagnesium halides and their versatility in chemical synthesis In Th Free Library Hrsg Canadian Chemical News 1 Oktober 2001 englisch thefreelibrary com abgerufen am 1 August 2019 Philippe Barbier Victor Grignard M Friedel Sur l acetylbutyrate d ethyle b isopropyle et les acides diisopropylhexenedioiques stereoisomeres In Academie des sciences Hrsg Comptes Rendus Hebdomadaires des Seances de L Acadamie des Sciences Band 126 Paris 1898 S 251 253 franzosisch bnf fr abgerufen am 1 August 2019 a b c d Philippe Barbier 1848 1922 and Victor Grignard 1871 1935 Pioneers of Organomagnesium Chemistry In Synform Band 14 Nr 10 2018 S A155 A159 doi 10 1055 s 0037 1609791 thieme de PDF Philippe Barbier M Friedel Synthese du dimethylheptenol In Academie des sciences Hrsg Comptes Rendus Hebdomadaires des Seances de L Acadamie des Sciences Band 128 Paris 1899 S 110 111 franzosisch bnf fr abgerufen am 31 Juli 2019 Victor Grignard M H Moissan Sur quelques nouvelles combinaisons organometalliques du magnesium et leur application a des syntheses d alcools et d hydrocarbures In Academie des sciences Hrsg Comptes Rendus Hebdomadaires des Seances de L Acadamie des Sciences Band 130 Paris 1900 S 1322 1324 franzosisch bnf fr abgerufen am 31 Juli 2019 Academicien decede Francois Auguste Victor Grignard Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 21 September 2023 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Victor Grignard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1912 an Victor Grignard englisch Informationen zu und akademischer Stammbaum von Francois Auguste Victor Grignard bei academictree orgTrager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler Natta 1964 Hodgkin 1965 Woodward 1966 Mulliken 1967 Eigen Norrish Porter 1968 Onsager 1969 Barton Hassel 1970 Leloir 1971 Herzberg 1972 Anfinsen Moore Stein 1973 E O Fischer Wilkinson 1974 Flory 1975 Cornforth Prelog 1976 Lipscomb 1977 Prigogine 1978 Mitchell 1979 Brown Wittig 1980 Berg Gilbert Sanger 1981 Fukui Hoffmann 1982 Klug 1983 Taube 1984 Merrifield 1985 Hauptman Karle 1986 Herschbach Lee Polanyi 1987 Cram Lehn Pedersen 1988 Deisenhofer Huber Michel 1989 Altman Cech 1990 Corey 1991 Ernst 1992 Marcus 1993 Mullis Smith 1994 Olah 1995 Crutzen Molina Rowland 1996 Curl Kroto Smalley 1997 Boyer Walker Skou 1998 Kohn Pople 1999 Zewail 2000 Heeger MacDiarmid Shirakawa 2001 Knowles Noyori Sharpless 2002 Fenn Tanaka Wuthrich 2003 Agre MacKinnon 2004 Ciechanover Hershko Rose 2005 Chauvin Grubbs Schrock 2006 Kornberg 2007 Ertl 2008 Shimomura Chalfie Tsien 2009 Ramakrishnan Steitz Yonath 2010 Heck Negishi Suzuki 2011 Shechtman 2012 Lefkowitz Kobilka 2013 Karplus Levitt Warshel 2014 Betzig Hell Moerner 2015 Lindahl Modrich Sancar 2016 Sauvage Stoddart Feringa 2017 Dubochet Frank Henderson 2018 Arnold Smith Winter 2019 Goodenough Whittingham Yoshino 2020 Charpentier Doudna 2021 List MacMillan 2022 Bertozzi Meldal Sharpless Normdaten Person GND 117558427 lobid OGND AKS LCCN n84800016 VIAF 27851401 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grignard VictorALTERNATIVNAMEN Grignard Francois Auguste Victor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Chemiker und Nobelpreistrager fur ChemieGEBURTSDATUM 6 Mai 1871GEBURTSORT CherbourgSTERBEDATUM 13 Dezember 1935STERBEORT Lyon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Victor Grignard amp oldid 237521423