www.wikidata.de-de.nina.az
Irving Langmuir ˈlaeŋmjʊe 31 Januar 1881 in Brooklyn New York 16 August 1957 in Woods Hole Massachusetts war ein US amerikanischer Chemiker und Physiker 1932 erhielt er den Nobelpreis fur Chemie Irving Langmuir Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenNach seinem Abschluss Bachelor of Science B S an der Columbia University im Fachbereich Bergbau 1903 arbeitete er am Institut fur Physikalische Chemie des spateren Nobelpreistragers Walther Nernst in Gottingen und wurde 1906 bei Friedrich Dolezalek mit der Arbeit Ueber partielle Wiedervereinigung dissociierter Gase im Verlauf einer Abkuhlung promoviert 1 2 Anschliessend lehrte Langmuir bis 1909 am Stevens Institute of Technology in Hoboken New Jersey danach im General Electrics Forschungslabor Schenectady New York Wahrend seiner Zeit dort erweiterte er mehrere Theorien in der Physik und Chemie entwickelte die Kondensationsquecksilbervakuumpumpe die gasgefullte Wolfram Gluhlampe zahlreiche Vakuum Radiorohren und ein Verfahren zum Schweissen mit atomarem Wasserstoff Arcatomschweissen Seine ersten wissenschaftlichen Beitrage stammten aus der Fortsetzung seiner Doktorarbeit die sich mit Gluhlampen beschaftigte Durch die Verbesserung der Vakuumtechnik konnte er die Hochvakuumgluhlampe entwickeln ein Jahr spater entdeckte er dass die Lebensdauer eines Wolfram Filaments durch Fullung der Lampe mit einem inerten Gas wie z B Argon verlangert werden konnte Weitere Untersuchungen zu Filamenten im Vakuum und verschiedenen Gasbedingungen fuhrten ihn zum Studium von geladenen Partikeln aus heissen Filamenten thermoionische Emission Langmuir war einer der ersten Wissenschaftler der mit Plasma arbeitete und er war der erste der diesen ionisierten Gasen diesen Namen gab Er entwickelte das Konzept der Elektronentemperatur und erfand 1924 eine Methode um diese Temperatur zu messen die nach ihm benannte Langmuir Sondenmessung Wahrend des Ersten Weltkrieges leitete Langmuir im Auftrag der Marine eine Arbeitsgruppe zur U Boot Ortung 3 Nach dem Ersten Weltkrieg trug Langmuir durch das Konzept der Valenzschalen und Isotope auch zur Atomtheorie und Aufklarung der atomaren Struktur bei 1916 konnte Langmuir experimentell zeigen dass Gasmolekule nicht elastisch von Oberflachen abspringen sondern als Monolage adsorbieren 4 Die daraus abgeleitete Langmuir Isotherme gehort zu den fundamentalen Modellen der Physisorption und Chemisorption von Stoffen an Grenzflachen 1917 stiess Katherine Blodgett zu General Electric Zusammen entwickelten sie das Konzept der Monolage und der zweidimensionalen Physik die solche Oberflachen beschreibt weiter Neben Gasadsorption an Feststoffen beschaftigten sie sich vermehrt mit Grenzschichten von organischen Molekulen und Polymeren an Wasser Luft Grenzflachen die deshalb Langmuir Blodgett Schichten genannt werden 1932 erhielt Langmuir fur seine Entdeckungen und Untersuchungen zur Oberflachenchemie den Nobelpreis fur Chemie Die Einheit fur die Dosis in der Oberflachenchemie Langmuir war nach ihm benannt Nach 1938 interessierte sich Langmuir vermehrt fur Atmospharenwissenschaften und Meteorologie Er beobachtete durch Wind gebildete regelmassige Algenschwaden an der Meeresoberflache und beschrieb als Erster das Phanomen der spater nach ihm benannten Langmuir Zirkulation Ausserdem widerlegte er mittels einfachen physikalischen Argumenten den damals verbreiteten Irrtum Rachendasseln seien mit uber 1200 km h die schnellsten fliegenden Lebewesen der Welt 5 1953 fuhrte er in einem Vortrag den Begriff Pathologische Wissenschaft ein 6 In den 1940er Jahren untersuchte er bei General Electric mit Vincent Schaeffer kunstliche Wetterbeeinflussung durch Impfen der Wolken mit Trockeneis spater schlug Bernard Vonnegut bei General Electric dazu Silberjodid vor Zu Ehren Langmuirs wurde die Fachzeitschrift Langmuir der American Chemical Society fur physikalisch chemische Aspekte der Kolloid sowie der Grenzflachenwissenschaften nach ihm benannt Ihm zu Ehren vergeben die American Physical Society und die American Chemical Society den Irving Langmuir Award in Physikalischer Chemie bzw Chemischer Physik Er war Fellow der National Academy of Sciences und der American Academy of Arts and Sciences 1918 Er erhielt die Faraday Medaille IEE die Franklin Medal die Perkin Medal der Society for Chemical Industry und den John J Carty Award der National Academy Seit 1932 war er Mitglied der Leopoldina seit 1935 auswartiges Mitglied Foreign Member der Royal Society und seit 1949 Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 7 1951 wurde er korrespondierendes Mitglied der Academie des sciences 8 Seit 1960 ist er Namensgeber fur die Langmuir Cove eine Bucht an der Westkuste des antarktischen Grahamlands 1970 wurde der Mondkrater Langmuir 9 nach ihm benannt Literatur BearbeitenLen Fisher Reise zum Mittelpunkt des Fruhstuckseis Streifzuge durch die Physik der alltaglichen Dinge Erste Auflage Campus Frankfurt am Main New York NY 2003 ISBN 3 593 37193 6 S 147 163 f 266 f 270 englisch How to dunk a doughnut Ubersetzt von Carl Freytag George Wise Irving Langmuir 1881 1957 In Paul A Redhead Hrsg Vacuum Science and Technology Pioneers of the 20th Century 1997 ISBN 1 56396 248 9 S 79 82 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche C Guy Suits Miles J Martin National Academy of Sciences Irving Langmuir 1881 1957 A Biographical Memoir Washington DC NAS 1974 online PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Irving Langmuir Sammlung von Bildern Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1932 an Irving Langmuir englisch Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zu und akademischer Stammbaum von Irving Langmuir bei academictree org abgerufen am 25 Februar 2018 Irving Langmuir im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Johannes Geert Hagmann Wie sich die Physik Gehor verschaffte Die amerikanischen Physiker engagierten sich im Ersten Weltkrieg mit praktischer Forschung Physik Journal 14 2015 Nr 11 S 43 46 Irving Langmuir The constitution and fundamental properties of solids and liquids Part I Solids In Journal of the American Chemical Society 38 Jahrgang Nr 11 November 1916 S 2221 2295 doi 10 1021 ja02268a002 Irving Langmuir The speed of the deer fly In Science Band 87 Nr 2254 11 Marz 1938 S 233 234 doi 10 1126 science 87 2254 233 Irving Langmuir Pathological Science Colloquium Talk 1953 Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 K Z PDF Royal Society of Edinburgh abgerufen am 2 Dezember 2022 Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe L Academie des sciences abgerufen am 8 Januar 2020 franzosisch Irving Langmuir im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGSTrager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler Natta 1964 Hodgkin 1965 Woodward 1966 Mulliken 1967 Eigen Norrish Porter 1968 Onsager 1969 Barton Hassel 1970 Leloir 1971 Herzberg 1972 Anfinsen Moore Stein 1973 E O Fischer Wilkinson 1974 Flory 1975 Cornforth Prelog 1976 Lipscomb 1977 Prigogine 1978 Mitchell 1979 Brown Wittig 1980 Berg Gilbert Sanger 1981 Fukui Hoffmann 1982 Klug 1983 Taube 1984 Merrifield 1985 Hauptman Karle 1986 Herschbach Lee Polanyi 1987 Cram Lehn Pedersen 1988 Deisenhofer Huber Michel 1989 Altman Cech 1990 Corey 1991 Ernst 1992 Marcus 1993 Mullis Smith 1994 Olah 1995 Crutzen Molina Rowland 1996 Curl Kroto Smalley 1997 Boyer Walker Skou 1998 Kohn Pople 1999 Zewail 2000 Heeger MacDiarmid Shirakawa 2001 Knowles Noyori Sharpless 2002 Fenn Tanaka Wuthrich 2003 Agre MacKinnon 2004 Ciechanover Hershko Rose 2005 Chauvin Grubbs Schrock 2006 Kornberg 2007 Ertl 2008 Shimomura Chalfie Tsien 2009 Ramakrishnan Steitz Yonath 2010 Heck Negishi Suzuki 2011 Shechtman 2012 Lefkowitz Kobilka 2013 Karplus Levitt Warshel 2014 Betzig Hell Moerner 2015 Lindahl Modrich Sancar 2016 Sauvage Stoddart Feringa 2017 Dubochet Frank Henderson 2018 Arnold Smith Winter 2019 Goodenough Whittingham Yoshino 2020 Charpentier Doudna 2021 List MacMillan 2022 Bertozzi Meldal Sharpless 2023 Bawendi Brus Jekimow Normdaten Person GND 118778706 lobid OGND AKS LCCN n83828424 NDL 00551404 VIAF 25398504 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Langmuir IrvingKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Chemiker Physiker und NobelpreistragerGEBURTSDATUM 31 Januar 1881GEBURTSORT Brooklyn New York Bundesstaat STERBEDATUM 16 August 1957STERBEORT Woods Hole Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irving Langmuir amp oldid 233338121