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Vladimir Prelog 23 Juli 1906 in Sarajevo 7 Januar 1998 in Zurich war ein jugoslawisch schweizerischer Chemiker Er erhielt gemeinsam mit John W Cornforth fur seine Arbeiten uber die Stereoisomerie von organischen Molekulen im Jahr 1975 den Nobelpreis fur Chemie Bekannt ist auch die Cahn Ingold Prelog Konvention CIP zur Beschreibung chiraler Molekule die er gemeinsam mit Robert Sidney Cahn und Christopher Kelk Ingold im Jahr 1966 vorschlug Vladimir PrelogVladimir Prelog 1986 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenVladimir Prelogs Eltern waren Milan Prelog und Mara geb Cettolo Sein Vater war Historiker und arbeitete in Sarajevo 1915 zog die Familie nach Zagreb Vladimir besuchte das Gymnasium in Zagreb und Osijek Von 1924 bis 1929 studierte er Chemie an der Hochschule fur Chemisch Technologisches Ingenieurwesen der Tschechischen Technischen Universitat Prag und wurde dort bei Emil Votocek promoviert Zunachst arbeitete er in Prag als wissenschaftlicher Assistent in einem Labor wo er aber keine Forschung betreiben konnte 1933 heiratete er in Prag Kamila Vitek 1935 wechselte er als Dozent an die Universitat Zagreb 1937 hielt er sich zu einem mehrmonatigen Forschungsaufenthalt bei Leopold Ruzicka Professor an der ETH Zurich und Nobelpreistrager fur Chemie 1939 in Zurich auf Nach dem Einmarsch der Deutschen 1941 wollte Prelog Zagreb verlassen und Ruzicka lud ihn ein nach Zurich zu kommen Dort begann er als Assistent am Labor fur organische Chemie der ETH zu arbeiten 1942 wurde er Privatdozent und 1945 zum Titularprofessor ernannt 1947 zum ausserordentlichen Professor 1950 wurde er Ordinarius ad personam und 1957 Ruzickas Nachfolger als Leiter des Instituts fur Organische Chemie 1976 wurde er emeritiert 1949 wurde Prelogs Sohn Jan geboren und 1959 bekam er die Schweizer Staatsburgerschaft 1998 starb Prelog im Alter von 91 Jahren in Zurich Seine Asche wurde am 27 September 2001 auf den Mirogoj Friedhof in Zagreb uberfuhrt Wirken BearbeitenMit seinen wissenschaftlichen Bemuhungen fuhrte er die Forschungen von Leopold Ruzicka weiter Er war vor allem auf dem Gebiet der Stereochemie von Naturstoffen tatig insbesondere der von Alkaloiden und Antibiotika Die Stereochemie untersucht die raumliche Anordnung der Atome in den Molekulen Sie mochte ein moglichst genaues Abbild der Gestalt von Molekulen vermitteln und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu den Kenntnissen uber den Zusammenhang zwischen Struktur und Eigenschaften der Materie Sie ist kein Spezialgebiet der organischen Chemie sondern durchdringt als wesentliche Anschauung alle Gebiete der Chemie Besondere Verdienste erwarb sich Prelog in der Erforschung der sogenannten mittleren Ringe Ringverbindungen mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen womit er eine Lucke zwischen den klassischen Ringen mit 6 C Atomen und den grossen Ringen mit 16 oder 18 C Atomen fur deren Entdeckung Ruzicka mit dem Nobelpreis geehrt wurde schliessen konnte Die Grundlagenforschung war fur Prelog auch eine gesellschaftlich relevante Tatigkeit Vor allem dann wenn daraus spater zum Beispiel Medikamente etwa zur Bekampfung der Tuberkulose oder der Lepra entstanden Auf seinen Arbeiten beruhte die Entwicklung wirksamer Antibiotika Vladimir Prelog war bei seinen Mitarbeitern und Kollegen als unberechenbarer Humorist beliebt der vor Ideen spruhte Neben seiner hingebungsvollen Arbeit sammelte er Briefmarken war begeisterter Photograph und liebte die Kammermusik Auch fur den Sport fand er Zeit und Interesse Der Professor lebte als uberzeugter Fussganger Nicht Autofahrer und Nichtraucher 1976 trat er in den Ruhestand zog sich aber keineswegs aus der Forschung zuruck Am 22 September 1986 fand anlasslich des 80 Geburtstages von Vladimir Prelog ein wissenschaftliches Symposium im Auditorium Maximum der ETH Zurich statt In diesem Rahmen wurde die erste Prelog Vorlesung gehalten sowie die erstmalige Verleihung der goldenen Prelog Medaille inszeniert Professor Prelog hat im Laufe seiner wissenschaftlichen Tatigkeit unzahlige Auszeichnungen erhalten Neben dem Nobelpreis fur Chemie 1975 wurde er unter anderem mit der Ehrendoktorwurde der Universitaten Zagreb Liverpool und Paris sowie des Weizmann Instituts fur Wissenschaften in Rehovot Israel geehrt Ausserdem war er Membre etranger der Academie des sciences Paris sowie auswartiges Mitglied der Royal Society London Mitglied der United States National Academy of Sciences der Leopoldina Halle der American Academy of Arts and Sciences 1960 der American Philosophical Society 1976 und der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 1964 war Prelog mit dem Marcel Benoist Preis dem altesten Wissenschaftspreis der Schweiz ausgezeichnet worden 1974 erhielt er die Paul Karrer Medaille und 1968 erhielt er den Robert Robinson Award 1986 wurde er Ehrenmitglied der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften und Kunste Auf dem Campus Honggerberg der ETH ist der Vladimir Prelog Weg vom Honggerbergring bis zur Wolfgang Pauli Strasse nach ihm benannt worden Literatur BearbeitenHans Jurgen Hansen Prelog Vladimir In Historisches Lexikon der Schweiz M Volkan Kisakurek Prelog Vladimir In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 691 f Digitalisat Vladimir Prelog My 132 Semesters of Chemistry Studies American Chemical Society Washington DC 1991 ISBN 0 8412 1772 6 Autobiographie Jack D Dunitz Nekrolog fur V Prelog in Nature 391 542 5 Februar 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vladimir Prelog Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1975 an Vladimir Prelog englisch Von Prelog verfasster Lebenslauf englisch Lebenslauf und Nachruf ETH Zurich englisch Lebenslauf und Nachruf ETH Zurich deutsch Kurzportrat der ETH Bibliothek Auszeichnungen pdf deutsch Biografie im Kroatischen Biographischen Lexikon Informationen zu und akademischer Stammbaum von Vladimir Prelog bei academictree orgTrager des Nobelpreises fur Chemie 1901 van t Hoff 1902 E Fischer 1903 Arrhenius 1904 Ramsay 1905 von Baeyer 1906 Moissan 1907 Buchner 1908 Rutherford 1909 Ostwald 1910 Wallach 1911 Curie 1912 Grignard Sabatier 1913 Werner 1914 Richards 1915 Willstatter 1916 1917 nicht verliehen 1918 Haber 1919 nicht verliehen 1920 Nernst 1921 Soddy 1922 Aston 1923 Pregl 1924 nicht verliehen 1925 Zsigmondy 1926 Svedberg 1927 Wieland 1928 Windaus 1929 Harden von Euler Chelpin 1930 H Fischer 1931 Bosch Bergius 1932 Langmuir 1933 nicht verliehen 1934 Urey 1935 F Joliot Curie I Joliot Curie 1936 Debye 1937 Haworth Karrer 1938 Kuhn 1939 Butenandt 1940 1942 nicht verliehen 1943 de Hevesy 1944 Hahn 1945 Virtanen 1946 Sumner Northrop Stanley 1947 Robinson 1948 Tiselius 1949 Giauque 1950 Diels Alder 1951 McMillan Seaborg 1952 Martin Synge 1953 Staudinger 1954 Pauling 1955 Vigneaud 1956 Hinshelwood Semjonow 1957 Todd 1958 Sanger 1959 Heyrovsky 1960 Libby 1961 Calvin 1962 Perutz Kendrew 1963 Ziegler Natta 1964 Hodgkin 1965 Woodward 1966 Mulliken 1967 Eigen 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