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Wolfram von Hanstein 25 Februar 1899 in Schoneberg 12 Juni 1965 in Ost Berlin vollstandiger Name Wolfram Gunther Alfred Maximilian Paul von Hanstein war ein deutscher Verleger Schriftsteller und Geheimagent Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksBiographie BearbeitenWolfram von Hanstein war der Sohn des Dichters Schriftstellers und Privatdozenten Adalbert von Hanstein 1861 1904 und der Wanda Hagen 1869 1945 Als deren drittes Kind wuchs er in einem gutburgerlichen Haus auf Nach dem Besuch der Kadettenanstalt legte er das Fahnrichsexamen ab und wurde 1918 zum Leutnant befordert Er nahm 1920 am Kapp Putsch teil und war im Freikorps Reinhard aktiv Von 1921 bis 1925 studierte er Jura und erlernte parallel dazu den Beruf eines Verlagskaufmanns 1925 ubernahm er in Leipzig den Voco Verlag den er einige Jahre spater nach Berlin verlegte Hanstein schrieb unter seinem Namen und mehreren Pseudonymen Berg Berger Hellan Hell Jung Marchenbucher Krimis und historische Romane In den Jahren 1922 bis 1931 wurde er wegen Steuerhinterziehung und anderer finanzieller Delikte verurteilt Anfang 1933 gab Hanstein eine Textsammlung verschiedener Autoren Wider den Nationalsozialismus heraus wofur er einige Wochen in Haft verbringen musste 1935 wurde er wegen seiner Vorstrafen vorlaufig aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen konnte jedoch weiter publizieren Sein Buch Der vom Gutenberg wurde 1940 sogar als Buchausgabe des Braunen Buch Rings im nationalsozialistischen Zeitgeschichte Verlag herausgegeben Wegen politischer Unzuverlassigkeit erfolgte 1941 sein endgultiger Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer Dennoch konnte er als Drehbuchautor und Regisseur fur Lehr und Industriefilme arbeiten 1944 siedelte er nach Tharandt bei Dresden uber und schloss dort seine funfte Ehe Als die sowjetischen Truppen heranruckten geleitete Hanstein sie durch die Minenfelder So trug er zur Vermeidung blutiger Kampfhandlungen bei und empfahl sich damit den neuen Machthabern Hanstein wurde zum Mitbegrunder der sachsischen CDU und des Kulturbundes 1947 trat er in die SED ein Der Voco Verlag den er nach Dresden verlegt hatte war zu dem Zeitpunkt der einzige Privatverlag in der sowjetischen Besatzungszone dessen Auflagenziffern mit denen der SED und SMA Verlage konkurrieren konnten Der vom Gutenberg war der erste reine Unterhaltungsroman der trotz Rohstoffknappheit und scharfer Zensur in der sowjetischen Besatzungszone erscheinen durfte Hanstein besass sehr gute Beziehungen zur sowjetischen Besatzungsmacht Seit er den sowjetischen Sicherheitsorganen Listen mit den Namen von Nationalsozialisten ubergeben hatte wurde er vom MGB sowjetisches Ministerium fur Staatssicherheit als geheimer Mitarbeiter gefuhrt Immer haufiger fuhrten ihn Reisen in die westlichen Besatzungszonen wo er Kontakte zu SPD Politikern suchte Nachweislich war er dabei nachrichtendienstlich tatig Allmahlich jedoch verdachtigte ihn der sowjetische Geheimdienst des doppelten Spiels Ob er wirklich ein Doppelagent war oder nur vertrauensbildend aktiv wurde ist nicht erwiesen Jedenfalls wurde Hanstein 1951 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und der Spionage fur westdeutsche franzosische und amerikanische Dienste bezichtigt 1952 wurde er zum Tode verurteilt Eine Begnadigung wurde abgelehnt Aus politischen Erwagungen wurde das Urteil jedoch in eine langjahrige Haftstrafe umgewandelt In Zusammenhang mit Adenauers Besuch in Moskau wurde Hanstein im Oktober 1955 als amnestierter verurteilter Kriegsverbrecher in die DDR repatriiert und stieg sofort wieder ins Agentengeschaft ein diesmal fur das MfS Ein Jahr spater siedelte die Familie im Auftrag des HVA Referatsleiters Max Heim in die Bundesrepublik uber Dort erhielt er Entschadigungen fur seine Gestapohaft fur die sowjetische Haft und einen Aufbaukredit Standbein und Tarngeschaft wurde ihm der in Koln wiedererstandene Voco Verlag Trotz der Warnungen des BND gelang es ihm Kontakte zu westdeutschen Politikern verschiedener Parteien zu knupfen und Personen aus Politik Wirtschaft und Gesellschaft nachrichtendienstlich abzuschopfen Er lieferte umfangreiche Informationen uber die Deutsche Liga fur Menschenrechte die Vereinigung der Opfer des Stalinismus das Kuratorium Unteilbares Deutschland das Forschungsinstitut fur Fragen der Menschenrechte und das Komitee Rettet die Freiheit In allen Organisationen war er aktives Mitglied in der Liga fur Menschenrechte sogar stellvertretender Generalsekretar Am 16 Mai 1959 floh der HVA Referatsleiter Max Heim in die Bundesrepublik Zwei Tage spater wurde Hanstein festgenommen und etwa ein Jahr spater wegen landesverraterischer Beziehungen in Tateinheit mit landesverraterischer Konspiration staatsgefahrdendem Nachrichtendienst und mit politischer Verdachtigung im besonders schwerem Fall zu sechs Jahren Zuchthaus und Verlust der burgerlichen Ehrenrechte fur funf Jahre verurteilt Anfang 1964 wurde der Strafvollzug wegen einer schweren Erkrankung unterbrochen Als Hanstein drei Monate spater zu einer amtsarztlichen Untersuchung vorgeladen wurde hatte er sich langst in die DDR abgesetzt Noch bis in die 1970er Jahre war er zwecks Vollstreckung der Reststrafe von 534 Tagen zur Fahndung ausgeschrieben Er war allerdings am 12 Juni 1965 verstorben Werke Auswahl BearbeitenDer Gott der Sonne und der Morgenrote 1919 Das Geheimnis von Pontiana Roman aus Borneo 1930 Der tote Morder Kriminalroman 1933 Der Knabe Bibo gestohlen Kriminalroman 1934 Es will dunkel werden Roman Voco Verlag 1934 Getraumtes Leben Roman Berlin Voco Verlag 1939 Der vom Gutenberg Die grosse Liebe im 15 Jahrhundert Roman Berlin Voco Verl 1939 Der schwarze Berthold Ein Erfinderschicksal Berlin Voco Verl 1941 Von Luther bis Hitler Ein wichtiger Abriss deutscher Geschichte Dresden Voco Verl 1947 Republikanische Bibliothek 2 Deutschland oder deutsche Lander Eine geschichtl Betrachtung o O Voco Verlag 1947 Republikanische Bibliothek 3 Ole Bergmann Bull der grosse Geiger des Nordens Roman 1958Literatur BearbeitenAndreas Hilger Der Spion der sich liebte Wolfram von Hanstein In Sowjetische Militartribunale Band 2 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2003 ISBN 3 412 06801 2 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XV S 209 Band 83 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1984 ISSN 0435 2408 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfram von Hanstein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 132725231 lobid OGND AKS VIAF 52857204 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hanstein Wolfram vonALTERNATIVNAMEN Hanstein Wolfram Gunther Alfred Maximilian Paul vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und GeheimagentGEBURTSDATUM 25 Februar 1899GEBURTSORT SchonebergSTERBEDATUM 12 Juni 1965STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfram von Hanstein amp oldid 225654235