www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Max Seydewitz Zu anderen Personen siehe Max von Seydewitz Max Seydewitz 19 Dezember 1892 in Forst Lausitz 8 Februar 1987 in Dresden war ein deutscher Politiker SPD SAPD SED Er war von 1924 bis 1932 Mitglied des Reichstages von 1947 bis 1952 Ministerprasident von Sachsen und von 1949 bis zu seinem Tod Mitglied der Volkskammer der DDR Von 1955 bis 1968 war er Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Max Seydewitz 1951 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach einer Buchdruckerlehre schloss Seydewitz sich 1910 der SPD an Nach der Wanderschaft liess er sich 1913 als Schriftsetzer und spater als Maschinensetzer in Reichenbach im Vogtland nieder Ab 1915 war er mit Erna Seydewitz geb Hilbert 1894 1948 verheiratet mit der er drei Kinder hatte die Ehe wurde aber wieder geschieden Wahrend des Ersten Weltkriegs schrieb er fur das Sachsische Volksblatt von 1918 bis 1920 arbeitete er als Redakteur der MSPD Zeitung Volksblatt in Halle Saale Von 1920 bis 1931 fungierte er als Chefredakteur beim Sachsischen Volksblatt einer zur Parteilinken tendierenden Tageszeitung in Zwickau Dort wurde er 1921 Bezirksvorsitzender der Sozialistischen Arbeiter Jugend SAJ zwei Jahre spater Vorsitzender des SPD Bezirksverbandes Zwickau Plauen Er vertrat orthodox marxistische Positionen und befurwortete eine Zusammenarbeit von SPD und KPD Seydewitz wurde 1924 als Vertreter des Wahlkreises Chemnitz Zwickau in den Reichstag gewahlt dem er vier Legislaturperioden bis 1932 angehorte Neben Paul Levi und Kurt Rosenfeld zahlte er zu den Sprechern des linken Flugels der Parlamentsfraktion Von 1927 bis 1932 fungierte er als Mitherausgeber des Klassenkampfes des wichtigsten Organs der marxistischen Linken in der SPD die sich gegen die regierende Grosse Koalition richtete 1929 heiratete Max Seydewitz in zweiter Ehe Ruth Lewy die seine politischen Vorstellungen teilte 1931 wurde Seydewitz zusammen mit anderen Vertretern des linken Flugels nach Bruch der Fraktionsdisziplin aus der SPD ausgeschlossen die Ausgeschlossenen konstituierten sich als Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands SAPD deren Ko Vorsitzender Seydewitz gemeinsam mit Kurt Rosenfeld bis zu dessen Austritt im Fruhjahr 1933 war Innerhalb der SAPD kooperierte Seydewitz zunachst mit dem revolutionar marxistischen Flugel um Fritz Sternberg Paul Frolich und Jacob Walcher um sich Ende 1932 wieder dem linkssozialdemokratisch pazifistischen Flugel um Anna Siemsen anzunahern Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten und dem Reichstagsbrand 1933 ging Seydewitz ins Exil Stationen waren die Tschechoslowakei die Niederlande Norwegen und 1940 Schweden wo er zunachst in Loka Brunn und acht Wochen in Langmora interniert war Im Anschluss daran arbeitete er als Journalist in Stockholm wurde Anfang 1942 erneut verhaftet und erhielt Lund als Zwangsaufenthalt angewiesen Am 29 Marz 1934 wurde er durch die zweite Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs im Deutschen Reichsanzeiger ausgeburgert 1 In den Jahren ab 1933 begann eine Annaherung an die Kommunistische Partei Deutschlands KPD Max und Ruth Seydewitz galten seit Mitte der 1930er Jahre als KPD U Boote in linkssozialdemokratischen Exilgruppen wie den Revolutionaren Sozialisten Deutschlands RSD um Siegfried Aufhauser ein Verdacht der durch Seydewitz Verteidigung der Moskauer Prozesse bestarkt wurde Seine Sohne Fridolin Seydewitz 1919 2016 und Horst Seydewitz 1915 1997 verbrachten mehrere Jahre im Arbeits und Straflager an der Kolyma im Nordosten der Sowjetunion und kehrten erst am 5 Marz 1948 nach Dresden zuruck nbsp Grab von Max Seydewitz auf dem Dresdner Heidefriedhof1945 kehrte Seydewitz nach Berlin zuruck wo er 1946 Mitglied der SED wurde kurzzeitig war er Chefredakteur des SED Theorieorgans Einheit um dann 1946 bis 1947 den Intendantenposten beim Berliner Rundfunk zu ubernehmen 1947 wahlte der Sachsische Landtag Seydewitz zum Ministerprasidenten 1947 bis 1949 war Seydewitz zusatzlich Mitglied des SED Parteivorstandes und wurde 1950 Mitglied der Volkskammer 1951 bis 1952 wurde Seydewitz im Rahmen einer innerparteilichen Kampagne gegen ehemalige SAPD Mitglieder angegriffen und musste Selbstkritik uben Mit Auflosung der Lander 1952 verlor er das Amt als sachsischer Ministerprasident Mitglied der Volkskammer blieb er indes bis zu seinem Tod 1987 Von 1955 bis 1968 war Seydewitz Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 1955 veroffentlichte Seydewitz in Zeitungsartikeln und seinem Buch Die unbesiegbare Stadt die als Noble Legende bekannte frei erfundene Behauptung der Deutsch Amerikaner Charles A Noble hatte von seiner Dresdner Villa San Remo aus die Luftangriffe auf Dresden gelenkt womit er dessen Sohn John H Noble und dessen Berichte von sieben Jahren in sowjetischen Gefangnissen und im Gulag diskreditieren wollte 2 Werke BearbeitenDie Krise des Kapitalismus und die Aufgabe der Arbeiterklasse Verlag der Marxistischen Buchergemeinde Berlin 1931 Todesstrahlen und andere neue Kriegswaffen mit Kurt Doberer Malik Verlag London 1936 Stalin oder Trotzki Die UdSSR und der Trotzkismus Eine zeitgeschichtliche Untersuchung Malik Verlag London 1938 Hakenkreuz uber Europa Vannier Paris 1939 Civil life in wartime Germany The story of the home front New York 1945 Es geht um Deutschland Sachsen Verlag Dresden 1949 gesammelte Rundfunkkommentare 1946 1947 Der Antisemitismus in der Bundesrepublik Mit Ruth Seydewitz Hrsg Ausschuss fur deutsche Einheit Berlin 1956 Das Dresdener Galerie Buch 400 Jahre Dresdener Gemaldegalerie mit Ruth Seydewitz Verlag der Kunst Dresden 1957 Deutschland zwischen Oder und Rhein Ein Beitr zur neuesten dt Geschichte Kongress Verlag Berlin 1958 Zerstorung und Wiederaufbau von Dresden Berlin Ost 1955 ab 3 Auflage Die unbesiegbare Stadt Die Dresdener Kunstschatze Zur Geschichte d Grunen Gewolbes u d anderen Dresdener Kunstsammlungen mit Ruth Seydewitz VEB Verlag der Kunst Dresden 1960 Ruth und Max Seydewitz Die Dame mit dem Hermelin Der grosste Kunstraub aller Zeiten Henschelverlag Berlin Ost 1963 Es hat sich gelohnt zu leben Lebenserinnerungen eines alten Arbeiterfunktionars Dietz Verlag Berlin Ost 1976 Dresden Musen und Menschen Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt ihrer Kunst und Kultur Buchverlag Der Morgen Berlin 1988Literatur BearbeitenMike Schmeitzner Seydewitz Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 290 292 Digitalisat Michael F Scholz Seydewitz Max In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Mathias Seidel Zehn Jahre Widerspruch Max Seydewitz und die Zwickauer SPD 1921 bis 1931 Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 631 47379 6 Seydewitz Max In Ernst Fischer Verleger Buchhandler amp Antiquare aus Deutschland und Osterreich in der Emigration nach 1933 Ein biographisches Handbuch 2 Auflage Berlin De Gruyter 2020 S 483 Seydewitz Max in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 690f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Seydewitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Max Seydewitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Max Seydewitz in der Sachsischen Bibliografie Max Seydewitz in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen New York London Paris 1985 ISBN 978 3 11 095062 5 S 4 Nachdruck von 2010 deutschlandradiokultur deMinisterprasidenten von Sachsen Konigreich Bernhard von Lindenau Julius Traugott von Konneritz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Richard von Friesen Alfred von Fabrice Karl von Gerber Hans von Thummel Rudolf Schurig Georg von Metzsch Reichenbach Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Max von Hausen Heinrich Gustav Beck Rudolf Heinze Freistaat I Richard Lipinski Georg Gradnauer Wilhelm Buck Erich Zeigner Rudolf Heinze Alfred Fellisch Max Heldt Wilhelm Bunger Walther Schieck NS Zeit Manfred von Killinger Martin Mutschmann Nachkriegszeit Rudolf Friedrichs Max Seydewitz Freistaat II Kurt Biedenkopf Georg Milbradt Stanislaw Tillich Michael Kretschmer Siehe auch Liste der sachsischen Ministerprasidenten Normdaten Person GND 11861360X lobid OGND AKS LCCN n50001425 NDL 00551679 VIAF 52482253 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seydewitz MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD SAPD SED MdR MdV Ministerprasident von SachsenGEBURTSDATUM 19 Dezember 1892GEBURTSORT Forst Lausitz STERBEDATUM 8 Februar 1987STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Seydewitz amp oldid 239235551