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Georg Gradnauer 16 November 1866 in Magdeburg 18 November 1946 in Berlin Schlachtensee war ein deutscher Politiker SPD Er war 1898 1907 1912 1918 und 1920 1924 Mitglied des Reichstages sowie 1919 20 der Weimarer Nationalversammlung Georg GradnauerSPD Reichstagsabgeordnete aus Sachsen von 1903Stolperstein am Haus Wendenmarken 108 in KleinmachnowWahrend der Novemberrevolution war er 1918 19 sachsischer Volksbeauftragter fur Justiz dann von Januar 1919 bis April 1920 Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten bzw erster Ministerprasident und Innenminister des Freistaates Sachsen Von Mai bis Oktober 1921 war Gradnauer Reichsministerium des Innern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGradnauer Sohn eines Kaufmanns judischer Herkunft studierte nach dem bestandenen Abitur am Klostergymnasium von 1885 bis 1889 in Genf Berlin Marburg und Halle Saale Geschichte Literatur und Philosophie Nach der 1889 in Halle erfolgten Promotion einer Arbeit uber Mirabeaus Gedanken uber die Erneuerung des franzosischen Staates war er bis 1897 Schriftleiter der Sachsischen Arbeiterzeitung Hier als leitender Redakteur bat er Friedrich Engels um einen Beitrag zum 1 Mai 1893 Von 1896 bis 1905 war er Redakteur des Vorwarts in Berlin und anschliessend bis 1918 leitender Redakteur der Dresdner Volkszeitung in Dresden Von 1889 bis 1890 absolvierte Gradnauer seinen Militardienst Er trat im Oktober 1890 in die SPD ein 1898 1906 und 1912 1918 war er Mitglied des Reichstages MdR fur den Reichstagswahlkreis Konigreich Sachsen 5 Wahrend der Novemberrevolution wurde Gradnauer am 15 November 1918 zunachst Volksbeauftragter fur Justiz Justizminister im Freistaat Sachsen Vom 22 Januar bis zum 14 Marz 1919 war er Vorsitzender des sachsischen Rates der Volksbeauftragten und gleichzeitig Volksbeauftragter fur Inneres und Ausseres 1 Seine Partei wurde bei den Wahlen zur Volkskammer am 2 Februar 1919 starkste politische Kraft Nach der Verabschiedung eines vorlaufigen Grundgesetzes fur den Freistaat Sachsen wahlten die Abgeordneten Gradnauer am 14 Marz 1919 zum Ministerprasidenten Er gehorte daneben bis April 1919 der Weimarer Nationalversammlung an Die ausserst unruhige politische Lage in Deutschland im Zuge der Neuordnung nach dem Ende der Monarchie fand in Sachsen im Chemnitzer Blutbad der zeitweiligen Ausrufung des Ausnahmezustandes durch General Maercker sowie dem Lynchmord an dem Kriegsminister Gustav Neuring ihre unruhmlichen Hohepunkte Eine sinnvolle Arbeit erschien Gradnauer nicht mehr moglich Er trat daher am 22 April 1920 zusammen mit Innenminister Karl Otto Uhlig zuruck Sein Nachfolger wurde am 4 Mai 1920 Wilhelm Buck SPD Gradnauer war im Anschluss 1920 1924 nochmals Mitglied des Reichstages und 1921 fur kurze Zeit Reichsinnenminister im Kabinett Wirth I Von 1921 bis 1932 leitete er die Sachsische Gesandtschaft in Berlin In dieser Eigenschaft war Gradnauer auch stellvertretender Bevollmachtigter Sachsens im Reichsrat 2 1933 wurde er durch das NS Regime in Schutzhaft genommen Nach der Freilassung lebte er zunachst in Berlin Lichterfelde bis er mit seiner Frau 1934 nach Kleinmachnow zog 1940 starb Anna Gradnauer Dadurch erlosch die Privilegierung der Mischehe 1941 musste er sein Grundstuck verkaufen den Verkaufserlos erhielt er nicht zur freien Verfugung Am 21 Januar 1944 erfolgte eine zweite Verhaftung und Verschleppung ins KZ Theresienstadt Er war dort bis zum 8 Mai 1945 inhaftiert wo er der Gruppe judischer Prominenter angehorte Gradnauer wurde nach dem Vereinigungsparteitag Mitglied der SED 3 In Kleinmachnow wurde ein Stolperstein verlegt 4 Veroffentlichungen Werke BearbeitenMirabeau s Gedanken uber die Erneuerung des franzosischen Staatswesens Karas Halle Saale 1889 Hallesche Abhandlungen zur neueren Geschichte 23 Sozialpolitische Seifenblasen In Die neue Zeit Revue des geistigen und offentlichen Lebens 15 1896 97 1 Band 1897 Heft 18 S 566 570 Digitalisat Das Elend des Strafvollzugs Buchhandlung Vorwarts Berlin 1905 Die Wahlrechtsbewegung In Sozialistische Monatshefte 12 14 1908 Heft 18 19 S 1143 1149 Digitalisat Verfassungswesen und Verfassungskampfe in Deutschland Buchhandlung Vorwarts Berlin 1909 Die sachsischen Wahlen und die Reichspolitik In Sozialistische Monatshefte 13 15 1909 Heft 21 S 1342 1346 Digitalisat Nach den sachsischen Wahlen 1909 In Sozialistische Monatshefte 13 15 1909 Heft 23 S 1466 1471 Digitalisat Wahlkampf Die Sozialdemokratie und ihre Gegner Kaden Dresden 1911 mit Robert Schmidt Die deutsche Volkswirtschaft Eine Einfuhrung Buchhandlung Vorwarts Berlin 1921 mit Rudolf Breitscheid Hrsg Die Vorgeschichte des Weltkrieges Das Werk des Untersuchungsausschusses der Verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung und des Deutschen Reichstages Deutsche Verlags Gesellschaft fur Politik und Geschichte Berlin 1919 1930 Literatur BearbeitenE Herbig Gradnauer Georg In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 162 163 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Mike Schmeitzner Georg Gradnauer und die Begrundung des Freistaates Sachsen 1918 1920 Parlamentarisierung und Demokratisierung der sachsischen Revolution In Landesgeschichte in Sachsen Tradition und Innovation Sachs Landeszentrale f polit Bildung Dresden 1997 S 249 270 Mike Schmeitzner Georg Gradnauer Der Begrunder des Freistaates Sachsen 1918 20 In ders Andreas Wagner Hrsg Von Macht und Ohnmacht Sachsische Ministerprasidenten im Zeitalter der Extreme 1919 1952 Sax Verlag Bucha 2006 ISBN 978 3 934544 75 8 S 52 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Gradnauer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Georg Gradnauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Georg Gradnauer in der Sachsischen Bibliografie Georg Gradnauer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Georg Gradnauer In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Georg Gradnauer in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Gradnauer Dr Georg im Theresienstadt Lexikon Georg Gradnauer beim Sachsischen Staatsministerium des Innern Mike Schmeitzner Georg Gradnauer in NDB online Einzelnachweise Bearbeiten Mike Schmeitzner Georg Gradnauer Der Begrunder des Freistaates Sachsen 1918 20 In ders Andreas Wagner Hrsg Von Macht und Ohnmacht Sachsische Ministerprasidenten im Zeitalter der Extreme 1919 1952 Sax Verlag Bucha 2006 ISBN 978 3 934544 75 8 S 52 88 hier S 62 und 66 Joachim Lilla Der Reichsrat Vertretung der deutschen Lander bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs 1919 1934 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung des Bundesrats November 1918 Februar 1919 und des Staatenausschusses Februar August 1919 Reihe Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 14 Droste Dusseldorf 2006 ISBN 978 3 7700 5279 0 S 115 E Herbig Gradnauer Georg In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 162 163 Stolpersteine in KleinmachnowReichsinnenminister des Deutschen Reiches 1919 1945 Weimarer Republik Hugo Preuss Eduard David Erich Koch Weser Georg Gradnauer Adolf Koster Rudolf Oeser Wilhelm Sollmann Karl Jarres Martin Schiele Otto Gessler kommissarisch Wilhelm Kulz Walter von Keudell Carl Severing Joseph Wirth Wilhelm Groener Wilhelm Freiherr von Gayl Franz BrachtZeit des Nationalsozialismus Wilhelm Frick Heinrich Himmler Paul Giesler Wilhelm StuckartKabinett Wirth I 10 Mai 1921 bis 22 Oktober 1921 Joseph Wirth Reichskanzler Zentrum Gustav Bauer SPD Friedrich Rosen parteilos Georg Gradnauer SPD Eugen Schiffer DDP Robert Schmidt SPD Andreas Hermes Zentrum Heinrich Brauns Zentrum Otto Gessler DDP Wilhelm Groener parteilos Johannes Giesberts Zentrum Walther Rathenau DDP Ministerprasidenten von Sachsen Konigreich Bernhard von Lindenau Julius Traugott von Konneritz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Richard von Friesen Alfred von Fabrice Karl von Gerber Hans von Thummel Rudolf Schurig Georg von Metzsch Reichenbach Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Max von Hausen Heinrich Gustav Beck Rudolf Heinze Freistaat I Richard Lipinski Georg Gradnauer Wilhelm Buck Erich Zeigner Rudolf Heinze Alfred Fellisch Max Heldt Wilhelm Bunger Walther Schieck NS Zeit Manfred von Killinger Martin Mutschmann Nachkriegszeit Rudolf Friedrichs Max Seydewitz Freistaat II Kurt Biedenkopf Georg Milbradt Stanislaw Tillich Michael Kretschmer Siehe auch Liste der sachsischen MinisterprasidentenSachsische Justizminister Konigreich Sachsen Julius Traugott 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Wallwitz Georg von Metzsch Reichenbach Wilhelm von Hohenthal Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstadt Walter Koch Freistaat Sachsen Richard Lipinski Georg Gradnauer Karl Otto Uhlig Otto Kuhn Richard Lipinski Hermann Liebmann Max Muller Julius Dehne Willibalt Apelt Friedrich Wilhelm Richter Sachsen im NS Staat Manfred von Killinger Karl Fritsch Sachsen in der Nachkriegszeit Kurt Fischer Wilhelm Zaisser Artur Hofmann Freistaat Sachsen Rudolf Krause Heinz Eggert Klaus Hardraht Horst Rasch Thomas de Maiziere Albrecht Buttolo Markus Ulbig Roland Woller Armin Schuster Siehe auch Sachsisches Staatsministerium des InnernAbgeordnete des Reichstagswahlkreises Konigreich Sachsen 5 Franz Jacob Wigard 1867 1874 Heinrich Minckwitz 1874 1877 August Bebel 1877 1881 Paul Alfred Stubel 1881 1884 Leberecht Hartwig 1884 1887 Theodor Hultzsch 1887 1893 Oswald Zimmermann 1893 1898 Georg Gradnauer 1898 1907 Rudolf Heinze 1907 1912 Georg Gradnauer 1912 1918 Normdaten Person GND 116807792 lobid OGND AKS VIAF 25363491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gradnauer GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 16 November 1866GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 18 November 1946STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Gradnauer amp oldid 238108267