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Hans Georg von Carlowitz 11 Dezember 1772 in Grosshartmannsdorf 18 Marz 1840 in Dresden 1 war ein sachsischer Minister und Bundestagsgesandter der zu den einflussreichsten Staatsmanner Sachsens in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts zahlt Hans Georg von Carlowitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Kindheit und Ausbildung 1 3 Sachsische Staatsamter 1 4 Familie 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Seine Eltern waren Hans Karl August von Carlowitz 1727 1793 und dessen erste Ehefrau Johanne Agnes Frederike geborene von der Schulenburg 1753 1785 Sein Vater war Kreiskommissar und Direktor der Erzgebirgischen Ritterschaft Majoratsherr auf Grosshartmannsdorf Liebstadt mit Wingendorf Herbergen Goppersdorf Dobra und Berthelsdorf auf Oberschona und Oberreichenbach sowie seit 1784 Kirchbach und Steina Der General Carl Adolf von Carlowitz 1771 1837 war sein Bruder Kindheit und Ausbildung Bearbeiten Nach dem Tod seiner Mutter 1785 kam von Carlowitz zu seinen Grosseltern in Leipnitz Bei ihnen wurde ihm ungewohnlich fur jemanden seines Standes eine schlechte Schulbildung zuteil die dafur verantwortlich war dass er 1787 mangels ausreichender Lateinkenntnisse nicht zum Studium zugelassen wurde Nach einem Jahr des Fleisses und mithilfe privatem Unterrichts gelang es ihm 1788 in Leipzig ein Studium der Rechte Staatswissenschaften und der schonen Literatur zu beginnen 1793 legte er sein Examen ab und ging danach zur Sachsischen Armee und nahm in Abneigung zur Franzosischen Revolution an der Belagerung Mainz teil bevor er im Juni desselben Jahres durch den Tod seines Vaters zur Ruckkehr gezwungen wurde Schon seit seiner Leipziger Zeit verband ihn eine Freundschaft mit Novalis Auch durch die die Melancholie und Todessehnsucht die typische Motive der Romantik sind verstarkende Freundschaft verliess von Carlowitz 1798 die Beziehung mit Caroline Christiane Eleonore von Schonberg In dieser Zeit wurde er zum Supernumerar Amtshauptmann des Erzgebirgischen Kreises berufen 2 1795 zog er in dieser Funktion auf sein Gut Oberschona Sachsische Staatsamter Bearbeiten nbsp Gedenkstein an der Kirche in OberschonaVon Carlowitz wurde 1794 Obergerichtsassessor in Leipzig Seit 1799 nahm er an Landtagen teil 1801 heiratete er Jeanette von Schonberg Am 20 Juni 1805 trat er in das Geheime Finanzkollegium zu Dresden ein Besonders beachtet wurden seine Vorschlage zu einer sachsischen Grundsteuerreform die aber genau wie weitere seiner Vorschlage im Zuge der napoleonischen Kriege verworfen wurden Nach der Volkerschlacht bei Leipzig begleitete Hans Georg von Carlowitz unter dem Generalgouvernement unter Leitung von Furst Nikolai Grigorjewitsch Repnin Wolkonski weiter wichtige Staatsamter 2 Als gemassigter Konservativer und lutherischer Protestant befurwortete er spater eine konstitutionelle Staatsordnung Am 18 Marz 1821 wurde er Bundesgesandter in Frankfurt am Main In seiner Frankfurter Wirkungszeit profilierte er das Konigreich geschickt als besonders bundestreue Macht und setzte mehr als in Dresden gewunscht auf mittelstaatliche Triaspolitik Sein grosser Einfluss auf die Bundespolitik der Zeit begrundete sich insbesondere auf der Moglichkeit bei Abwesenheit der osterreichischen Vertreter die Prasidialgeschafte zu fuhren Von Frankfurt aus knupfte von Carlowitz zudem Kontakte mit vielen bedeutenden Personlichkeiten der Zeit wie zum Beispiel Karl Freiherr vom und zum Stein Ab 1826 wurde seine Ruckkehr nach Dresden vorbereitet die 1827 vollzogen wurde Sein Nachfolger als Bundesgesandter wurde Bernhard August von Lindenau Seit dem 29 August 1827 gehorte er dem Geheimen Rat an Von dort aus bereitete er die Bildung des Mitteldeutschen Handelsvereins mit vor und wirkte an den Verhandlungen in Kassel 1828 mit Die Bildung der deutschen Handelsvereine waren eine Vorstufe zur Bildung einer gesamtdeutschen Wirtschaftspolitik Der Mitteldeutsche Handelsverein dem neben Sachsen auch noch einige ernestinische Herzogtumer und das Konigreich Hannover beitraten und dem spater die weitere Bundesstaaten folgten war eine direkte Reaktion auf die Grundung einer preussisch hessischen Zollvereinigung Die meisten Staaten traten 1834 dem Deutschen Zollverein bei Aufgrund ungenauer Bestimmungen im Vertrag der 17 Staaten blieb zwar die wirtschaftliche Bedeutung des Vereins gering der diplomatische Erfolg von Carlowitz war aber erneut beachtlich Nach den Unruhen in Sachsen 1830 wurde von Carlowitz mit der Ausarbeitung einer sachsischen Konstitution beauftragt die er nach dem Vorbild der ersten wurttembergischen Verfassung von 1819 gestaltete Der parallel entwickelte Entwurf von Lindenaus wurde dem von carlowitzschen zwar insgesamt vorgezogen trotzdem konnten sich einige seiner konservativen Vorstellungen in der finalen Verfassungsurkunde vom 4 September 1831 durchsetzen 1831 trat er als Minister ohne Portefeuille in die Regierung von Lindenau ein in dem er 1834 das Portefeuille des Innern 1836 das des Kultus und offentlichen Unterrichts ubernahm 2 Hans Georg von Carlowitz verstarb am 18 Marz 1840 nach dreitagigem Herzleiden in Ausubung seines Ministeramtes Sein Sohn Albert von Carlowitz eiferte ihm nach und wurde ebenfalls Minister Familie Bearbeiten Aus einer Beziehung mit Johanna Christine Maria Hamann auch Hamannin oder Herrmann genannt wurde sein Sohn Eduard Moritz Hamann Herrmann am 17 November 1800 in Leising geboren Im Taufregister St Matthai in Leising wurde im Jahrgang 1800 unter Nr 151 Hans Georg von Carlowitz als Vater eingetragen Eduard Moritz wurde nach dem fruhen Tod seiner Mutter auf dem Gut seines Vaters in Oberschona bei Freiberg erzogen und arbeitete spater als koniglicher Polizeikommissar und Polizeileutnant in Quedlinburg Eduard Moritz starb am 25 September 1851 in Quedlinburg Seit 1801 war Carlowitz mit Jeanette Caroline von Schonberg verheiratet Sie hatten vier Kinder Albert von Carlowitz 1802 1874 sachsischer Landtagsprasident Justizminister Ernst Maximilian 1803 1879 Diplomat Ottilie Jeanette Clementine 1804 1886 Marie 1825 1899 Ehrungen Bearbeiten1828 Ehrenburger der Freien Hansestadt Bremen 16 Dezember 1828 Ehrenburger der Freien Stadt Frankfurt am MainLiteratur BearbeitenHeinrich Theodor Flathe Carlowitz Hans Georg von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 791 Herta Battre Carlowitz Hans Georg von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 147 Digitalisat Bernhard Schawohl Hans Georg von Carlowitz 1772 1840 und die Zeichen der Zeit Historischer Roman Engelsdorfer Verlag Leipzig 2022 ISBN 978 3 96940 296 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Georg von Carlowitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die sachsischen Innenminister im Uberblick Hans Georg von Carlowitz Literatur von und uber Hans Georg von Carlowitz in der Sachsischen Bibliografie Carlowitz Hans Georg von Hessische Biografie Stand 11 Dezember 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Herta Battre Carlowitz Hans Georg von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 147 Digitalisat a b c Biografie von Hans Georg von Carlowitz 1772 1840 Sachsische Biografie ISGV e V Abgerufen am 14 Dezember 2022 Innenminister Sachsens Konigreich Sachsen Bernhard von Lindenau Hans Georg von Carlowitz Eduard von Nostitz und Janckendorf Johann Paul von Falkenstein Ferdinand Zschinsky Martin Gotthard Oberlander Albert Christian Weinlig Richard von Friesen Friedrich Ferdinand von Beust Hermann von Nostitz Wallwitz Georg von Metzsch Reichenbach Wilhelm von Hohenthal Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstadt Walter Koch Freistaat Sachsen Richard Lipinski Georg Gradnauer Karl Otto Uhlig Otto Kuhn Richard Lipinski Hermann Liebmann Max Muller Julius Dehne Willibalt Apelt Friedrich Wilhelm Richter Sachsen im NS Staat Manfred von Killinger Karl Fritsch Sachsen in 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Woller Brunhild Kurth Frank Haubitz Christian Piwarz Normdaten Person GND 116456264 lobid OGND AKS VIAF 5683239 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carlowitz Hans Georg vonKURZBESCHREIBUNG sachsischer MinisterGEBURTSDATUM 11 Dezember 1772GEBURTSORT GrosshartmannsdorfSTERBEDATUM 18 Marz 1840STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Georg von Carlowitz amp oldid 233940673