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Heinz Eggert 6 Mai 1946 in Rostock ist ein deutscher Theologe und Politiker CDU Er war von 1991 bis 1995 Sachsischer Staatsminister des Innern und von 1994 bis 2009 Mitglied des Sachsischen Landtags Heinz Eggert 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Vorwurfe und Beurlaubung 4 Weitere Tatigkeiten 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach einer Lehre bei der Deutschen Reichsbahn arbeitete er ab 1964 als Stellwerkmeister und Fahrdienstleiter bei der Hafenbahn Rostock Da er nach seinem Protest 1968 gegen den Einmarsch der Warschauer Vertragstruppen in Prag 1 aus politischen Grunden nicht mehr auf dem Grenzbahnhof Warnemunde arbeiten durfte studierte er von 1969 bis 1974 2 evangelisch lutherische Theologie an der Universitat Rostock und wurde danach bis 1990 Gemeindepfarrer in Oybin und Studentenpfarrer in Zittau Seine Pfarrwohnung war ein Anlaufpunkt fur viele in der DDR die mit dem politischen System Probleme hatten 3 Wahrend dieser Zeit waren bis zu 67 Mitarbeiter der Staatssicherheit zur Bespitzelung auf ihn angesetzt Nach eigener Aussage hatte er sich nach einer schweren Ruhrerkrankung freiwillig als Patient der Psychiatrie in Grossschweidnitz angemeldet 4 Aus der Stasi Akte Eggerts wurde spater ersichtlich dass zwei der Arzte dort Inoffizielle Mitarbeiter IM der Stasi waren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden wurden mangels Beweisen eingestellt In der Phase der friedlichen Revolution in der DDR engagierte er sich als Mitglied des Neuen Forums und war am Runden Tisch beteiligt 5 Heinz Eggert ist verheiratet und hat vier Kinder Politik BearbeitenIm Mai 1990 wurde Eggert parteiloser Landrat im Kreis Zittau Bundesweit wurde er durch die fristlose Entlassung aller kommunistischen Fuhrungskrafte im Landratsamt bekannt 6 Im Oktober 1990 trat er in die CDU ein 2 war von 1991 bis 1995 sowie von 1997 bis 2001 stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Sachsen und von 1992 bis 1995 stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU Der Schimanski von Dresden 7 Am 30 September 1991 wurde er als Sachsischer Staatsminister des Innern berufen 8 In seiner Amtszeit ging er hart gegen extremistische Tendenzen in Sachsen vor Im Juli 1991 grundete er die SOKO REX die rechtsextremistischen Gewalttaten und Ubergriffen entgegentreten sollte In der Fernsehserie Sam Ein Sachse uber den ehemaligen afrodeutschen Polizeibeamten Samuel Meffire wird Eggert von Martin Brambach verkorpert 9 Die Serie dramatisiert u a die Geschehnisse um die Arbeit der SOKO REX sowie Eggert und Meffires gemeinsame offentliche Auftritte und private Freundschaft ab 1992 10 11 12 1994 zog er mit einem Direktmandat und 65 2 Prozent der Stimmen 13 14 als Abgeordneter in den Sachsischen Landtag ein Im Oktober 1995 wurde Eggert erneut in den CDU Landesvorstand gewahlt und war von 1997 bis 2001 wiederum stellvertretender Landesvorsitzender der sachsischen CDU Bei den Wahlen 1999 wurde er mit 65 0 der Stimmen seines Wahlkreises Lobau Zittau 2 als Abgeordneter bestatigt 15 16 Von April 2005 bis Juli 2008 leitete Eggert die vom Sachsischen Landtag eingesetzte Enquete Kommission zum Thema Demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Lebensbereiche der Menschen im Freistaat Sachsen sowie ihre Folgen fur die politischen Handlungsfelder die am 30 September 2008 ihren 400 Seiten starken Bericht vorlegte 17 Zur Landtagswahl am 30 August 2009 trat Heinz Eggert nicht mehr an Fur seinen Wahlkreis wurde der Oderwitzer Stephan Meyer CDU in den Sachsischen Landtag gewahlt Vorwurfe und Beurlaubung BearbeitenAm 19 Juni 1995 liess er sich auf eigenen Wunsch beurlauben nachdem mannliche Mitarbeiter Vorwurfe wegen sexueller Belastigung erhoben hatten Eggert wies alle Vorwurfe zuruck beantragte eine Untersuchung und erstattete spater selbst Anzeige die aber von der Staatsanwaltschaft nicht weiter verfolgt wurde da kein begrundeter Anfangsverdacht vorlag Er konnte jedoch nicht verhindern dass dieser Vorfall grosses Medienecho fand und Geruchte uber eine angebliche Bisexualitat verbreitet wurden 18 Schliesslich trat Eggert am 10 Juli 1995 5 als Innenminister zuruck legte seine Parteiamter nieder behielt aber sein Mandat im Landtag Ministerprasident Kurt Biedenkopf der die Vorwurfe durch einen unabhangigen Richter hatte untersuchen lassen bedauerte Eggerts Rucktritt und erklarte Eggert sei bedauerlicherweise einer infamen Intrige zum Opfer gefallen 19 Eggert selbst halt die Vorwurfe fur eine ursprunglich personliche Aktion die politisch genutzt wurde 20 14 Im Dezember 1995 gewann Eggert vor dem Dresdner Landgericht einen Prozess gegen seinen ehemaligen Pressesprecher Schonherr und darf weiter behaupten Mein ehemaliger Pressesprecher Detlef Schonherr ist arrogant war faul und hat mich stets angelogen 21 Weitere Tatigkeiten BearbeitenVon April 1996 bis 1998 arbeitete Eggert in der Treuhandliegenschaftsgesellschaft um die Ruckfuhrung des beantragten Eigentums an die Kommunen zu beschleunigen Er moderierte von 1996 bis September 2002 zunachst mit Erich Bohme und spater mit Andrea Fischer den Grunen Salon auf n tv Seit April 2010 ist Heinz Eggert als Nachfolger von Jurgen Doetz Prasident der Fernsehakademie Mitteldeutschland in Leipzig Seit 2009 arbeitet Eggert im Ehrenamt als Sterbebegleiter im Hospiz in Herrnhut 22 23 Eggert war zudem als Kolumnist fur den Kostblog tatig 24 Ehrungen Bearbeiten1992 Bundesverdienstkreuz 2 1 Klasse 2016 Sachsischer Verdienstorden 25 Literatur BearbeitenKlaus Jurgen Holzapfel Hrsg Sachsischer Landtag 4 Wahlperiode 2004 2009 Stand 12 Juni 2006 Rheinbreitbach 2006 S 40 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinz Eggert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Heinz Eggert in der Sachsischen Bibliografie Kurzbiografie zu Eggert Heinz In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Eggert Rock n Roll und Redefreiheit In einestages 18 August 2008 abgerufen am 29 November 2014 a b c Heinz Eggert CDU Memento vom 25 Juni 2007 im Webarchiv archive today Sachsischer Landtag Infothek Abgeordnete Heinz Eggert Sozialismus mit hasslichem Antlitz In einestages 3 Oktober 2008 abgerufen am 29 November 2014 Reinhold Andert Unsere Besten Die VIPs der Wendezeit Berlin 1993 S 33 a b Axel Schock Karen Susan Fessel OUT 800 beruhmte Lesben Schwule und Bisexuelle Querverlag Berlin 2004 ISBN 3 89656 111 1 Heinz Eggert Wenn der Landrat zweimal aufraumt In einestages 25 Oktober 2008 abgerufen am 29 November 2014 Jan Fleischhauer Der Schimanski von Dresden In Der Spiegel Nr 43 1992 online Ministerien des Freistaates III ab 1945 sachsen de Sam Ein Sachse Besetzung Schauspieler amp Crew Abgerufen am 29 April 2023 Carolin Stotzer SAM EIN SACHSE DOKUMATERIAL ZUR ORIGINAL SERIE In UFA 31 Marz 2023 abgerufen am 29 April 2023 Matthias Halbig Guter Mann auf verlorenem Posten Sam Ein Sachse erzahlt die Geschichte des ersten schwarzen DDR Polizisten Abgerufen am 29 April 2023 mdr de Ungewohnliche 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Heinrich Lobbers Das Outing ist ausgeblieben Eggert weist die Vorwurfe sexuellen Missbrauchs zuruck In Berliner Zeitung 20 Juni 1995 Biedenkopf ruft Hardraht nach Sachsen In Die Welt 18 August 1995 abgerufen am 31 Juli 2017 Menschen bei Maischberger 12 April 2005 23 00 Uhr Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Ruckspiegel Der SPIEGEL berichtete In Der Spiegel Nr 51 1995 online hospiz ostsachsen de Manfred Dworschak Ein Rucksack fur die letzte Last In Spiegel Wissen 4 2012 30 Oktober 2012 abgerufen am 18 Juni 2015 Beitrage von Heinz Eggert im Kostblog Anmerkungen vom Tellerrand Tillich uberreicht Sachsischen Verdienstorden abgerufen am 1 Juni 2016 Innenminister Sachsens Konigreich Sachsen Bernhard von Lindenau Hans Georg von Carlowitz Eduard von Nostitz und Janckendorf Johann Paul von Falkenstein Ferdinand Zschinsky Martin Gotthard Oberlander Albert Christian Weinlig Richard von Friesen Friedrich Ferdinand von Beust Hermann von Nostitz Wallwitz Georg von Metzsch Reichenbach Wilhelm von Hohenthal Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstadt Walter Koch Freistaat Sachsen Richard Lipinski Georg Gradnauer Karl Otto Uhlig Otto Kuhn Richard Lipinski Hermann Liebmann Max Muller Julius Dehne Willibalt Apelt Friedrich Wilhelm Richter Sachsen im NS Staat Manfred von Killinger Karl Fritsch Sachsen in der Nachkriegszeit Kurt Fischer Wilhelm Zaisser Artur Hofmann Freistaat Sachsen Rudolf Krause Heinz Eggert Klaus Hardraht Horst Rasch Thomas de Maiziere Albrecht Buttolo Markus Ulbig Roland Woller Armin Schuster Siehe auch Sachsisches Staatsministerium des Innern Normdaten Person GND 120242028 lobid OGND AKS VIAF 838483 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eggert HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdL Landesminister in SachsenGEBURTSDATUM 6 Mai 1946GEBURTSORT Rostock Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Eggert amp oldid 233275449