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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hospiz Begriffsklarung aufgefuhrt Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Hospiz lateinisch hospitium Herberge Gastfreundschaft ist eine Einrichtung der Sterbebegleitung Im deutschen Sprachraum der Gegenwart wird mit Hospiz meist eine stationare Pflegeeinrichtung bezeichnet die meist uber nur wenige Betten verfugt und ahnlich wie ein kleines Pflegeheim organisiert ist Das erste stationare Hospiz im Sinne der Palliative Care wurde 1967 im Vereinigten Konigreich eroffnet in Deutschland 1986 dort entstand auch 1982 das erste Kinderhospiz in Deutschland 1998 In Deutschland gibt es inzwischen etwa 250 stationare Hospize davon 19 fur Kinder Jugendliche und junge Erwachsene und etwa 340 Palliativstationen in Krankenhausern sowie uber 1500 ambulante Hospizdienste Stand Juni 2022 1 Das St Christopher s Hospice in Sydenham London ist Vorbild fur viele HospizeKinderhospiz St PetersburgDie Bezeichnung Sterbehospiz 2 wird von Tragern und Mitarbeitern dieser Einrichtungen nicht verwendet da eines der Ziele der dortigen Arbeit ist dass Sterbende nach Moglichkeit im hauslichen Bereich verbleiben oder dorthin zuruckkehren konnen Daher bezeichnet Hospiz im weiteren Sinne die bewusste Haltung dass Sterben Tod und Trauer zum Leben gehoren Aus dieser Hospizidee ging die Hospizbewegung hervor die diese Themen auf verschiedene Weise wieder in den gesellschaftlichen Alltag insbesondere in Medizin und Pflege integriert 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Geschichte 2 1 Vereinigtes Konigreich 2 2 Deutschland 2 3 Osterreich 3 Bedeutung fur das Leben 4 Aufnahmevoraussetzungen 4 1 Deutschland 5 Finanzierung 5 1 Deutschland 6 Stationare Hospize in der Schweiz 7 Film und Fernsehen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGrundlagenHospize haben es sich zur Aufgabe gemacht unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase im Sinne der Palliative Care zu versorgen Es gibt ambulante teilstationare und stationar tatige Hospizvereinigungen also Leistungserbringer im hospizlichen und palliativen Bereich 5 Eine Datenbank zur Recherche hospizlicher und palliativer Leistungserbringer stellt der Wegweiser Hospiz und Palliativmedizin Deutschland bereit 6 Bei einem Hospiz handelt es sich um eine Institution die ein Konzept der Sterbe und Trauerbegleitung verfolgt Hospize wollen nach Christoph Student 2004 funf Qualitatskriterien verwirklichen Der Kranke und seine Angehorigen stehen im Zentrum des Dienstes Unterstutzung erfolgt durch ein interdisziplinares Team Einbeziehung freiwilliger Begleitpersonen Palliative Care Sorge um Schmerzfreiheit und Lebensqualitat statt Medical Cure auf Heilung gerichtete Behandlung kurz heisst das Lebensqualitat statt Lebensquantitat TrauerbegleitungIm Hospiz erhalten Sterbende und ihre Angehorigen Begleitung Beratung und medizinisch pflegerische Versorgung Dabei spielt die Kontrolle der verschiedenen Symptome eine grosse Rolle u a die Schmerztherapie Bei allen pflegerischen und medizinischen Handlungen steht aber der geausserte oder mutmassliche Wille des Kranken an erster Stelle Ausserdem wird fur Angehorige Trauerbegleitung angeboten Trager dieser Hauser der Sterbebegleitung sind zumeist gemeinnutzige Vereine aber auch Kirchen gemeinnutzige Organisationen und Stiftungen Die medizinische Versorgung wird unterschiedlich gewahrleistet Einige stationare Hospize stehen unter arztlicher Leitung andere arbeiten mit niedergelassenen Arzten vor Ort zusammen wobei der Patient sein Recht auf freie Arztwahl geltend machen kann Dann ist es oft der langjahrige Hausarzt des Kranken der die medizinische und menschliche Begleitung seines Patienten bis zu dessen Lebensende ubernimmt Dazu bedarf es nicht unbedingt einer fachlichen Weiterbildung in Palliativmedizin sie kann aber von Vorteil sein Ein stationares Hospiz fallt in Deutschland rechtlich unter das Heimgesetz 7 Einige Paragraphen mussen im Hospiz aber nicht angewendet werden 8 GeschichteEin Hospital oder Hospitium war im Mittelalter Name von kirchlichen oder klosterlichen Herbergen fur Pilger Pilgerherberge Bedurftige Armenhaus Fremde Asyl Hotel oder Kranke In Osterreich und der Schweiz werden unter der Bezeichnung Hospiz noch immer Beherbergungseinrichtungen vor allem an Alpenpassen gefuhrt zum Teil noch von Monchen Solche Hospize boten Reisenden Unterkunft und Schutz vor harschem Wetter und sie sind seit jeher ein Ort der Begegnung Spater geht die Bezeichnung Hospiz auf den Begriff uber der sich zum heutigen Spital beziehungsweise Krankenhaus wandelt Seit etwa 1500 9 entstanden in Europa auch spezielle Einrichtungen fur unheilbar Kranke Unheilbarenhauser Ospedali degli incurabili Hospices des incurables Hospitals for incurables etwa das Spital fur Unheilbare in Neapel dessen Apothel 1744 10 gegrundet wurde nbsp Das Franziskaner Hospiz Bad Gleichenberg 1888 bis 2010 Der ursprungliche Gedanke der Beherbergung wurde im 19 Jahrhundert wieder aufgegriffen Es entstanden unter anderen speziell fur Krebs und Tuberkulosekranke eingerichtete Krankenhauser die fur die Pflege unheilbarer Patienten bis zu deren Lebensende sorgten 11 1842 grundete Madame Jeanne Garnier in Lyon Frankreich ein Hospiz das sich insbesondere pflegebedurftiger Frauen widmete die an chronischen Geschwuren litten und regelmassig verbunden werden mussten 12 Als alteste bekannte Einrichtung die den englischen Begriff hospice im heutigen Sinne verwendete eroffneten 1879 die irischen Schwestern der Nachstenliebe das Our Lady s Hospice for the Care of the Dying in Dublin 13 Es entstanden ab dem spaten 19 Jahrhundert 14 weitere Sterbehospize die als Vorlaufer zu der Grundung im englischen Sydenham gelten konnen 15 Vereinigtes Konigreich Die moderne Hospizbewegung entwickelte sich ausgehend von England im Vereinigten Konigreich der 1960er Jahre 1959 erschienen in der Nursing Times mehrere Artikel von Cicely Saunders zum Thema Care of the Dying ubersetzt etwa Betreuung der Sterbenden die in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet ein positives Echo fanden 16 17 Saunders hatte erkannt dass die Angebote des nationalen Gesundheitssystems nicht den besonderen Bedurfnissen Sterbender entsprachen die nicht nur medizinische Behandlung sondern gleichermassen Fursorge und seelischen Beistand erhofften Stattdessen sahen sich Schwerkranke genotigt ihre eigenen Wunsche den Zielen der auf Lebenserhaltung und verlangerung ausgerichteten Medizin unterzuordnen In der Folge grundeten Burger eine Initiative fur Terminal Care die sich zunachst nur ambulant um die Belange sterbender Menschen kummerte 18 Der von Saunders spater fur diese Arbeit gepragte Begriff der Hospice Care knupfte wieder an die mittelalterliche Tradition der Hospitality wo dem Durchreisenden in diesem Fall dem Patienten eine gastfreundliche Aufnahme und ein schutzender Raum gewahrt wird ohne dabei dessen personliche Ziele zu beeinflussen 19 Im Jahre 1967 20 grundete sie mit dem St Christopher s Hospice in Sydenham bei London eine Einrichtung wo dieser Gedanke praktisch umgesetzt werden sollte ein stationares Hospiz Angesichts der Tatsache dass es sich um eine private Initiative handelte die keine finanziellen Hilfen von Seiten des Gesundheitssystems zu erwarten hatte war Saunders vor allem auf das Engagement Freiwilliger angewiesen die viele von den anfallenden Arbeiten im Hospiz unentgeltlich ubernahmen Neben den Ehrenamtlichen setzte sich das Hospiz Team aus professionellen Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen zusammen darunter Pflegefachpersonen Seelsorger und Sozialarbeiter 19 Ziel sollte nicht die Heilung einer Krankheit sein sondern die Linderung der nicht nur korperlichen Beschwerden eines Sterbenden unter Einbeziehung seiner sozialen und spirituellen Bedurfnisse Diese Haltung der End of Life Care wurde grundlegendes Merkmal der Hospice Care und spater der Palliative Care die sich jedoch nicht nur als ein Angebot fur Sterbende sondern fur alle von schwerer unheilbarer Krankheit Betroffene versteht 19 Als arztliche Leiterin setzte Saunders ausserdem einen Schwerpunkt auf Symptomkontrolle insbesondere auf die Behandlung von Schmerzen womit sie den Anstoss zur Weiterentwicklung der weitgehend in Vergessenheit geratenen Palliativmedizin gab Mittlerweile werden im St Christopher s Hospice etwa 2000 Patienten und ihre Angehorigen pro Jahr betreut Von dort nahm die heutige Hospizbewegung ihren Anfang So entstand 1974 das erste US amerikanische Hospiz in New Haven 21 Die internationale Hospizarbeit wurde nachhaltig durch die Arbeit von Elisabeth Kubler Ross beeinflusst In Deutschland hat u a Christoph Student viel zur Entwicklung der Hospizbewegung beigetragen Deutschland 1738 entstand in Augsburg ein Incurabelnhaus das Blinde Lahme Epileptiker Patienten mit unheilbaren Harnsteinleiden und Krebspatienten mit ubelriechenden Geschwuren aufnahm und diese bis zu ihrem Tod pflegerisch und arztlich betreute 22 Das 1780 eroffnete und zunachst fur bedurftige heilbare Kranke vorgesehene Nurnberger Armenkrankenhaus Hundertsuppe kann als Vorlaufer moderner Hospize 23 betrachtet werden denn die meisten Patienten seien um 1800 nicht um curirt zu werden sondern um unter wolthatiger Pflege zu sterben zur Aufnahme gekommen 24 Das erste moderne stationare Hospiz in Deutschland wurde 1986 in Aachen vom Oratorianer Paul Turks gegrundet Haus Horn 25 Anders als im Vereinigten Konigreich war es einem Seniorenheim angeschlossen und wurde von einem Geistlichen anstelle eines Arztes geleitet 26 27 Noch im selben Jahr wurde in einer ehemaligen Arztvilla in Recklinghausen mit dem Hospiz zum Hl Franziskus die erste eigenstandige Einrichtung mit neun Betten eroffnet 28 die als Prototyp fur stationare Hospize in Deutschland gilt 29 In der Folge entstanden weitere stationare Hospize zumeist gegrundet von Burgerinitiativen Vereinen und kirchlichen Einrichtungen anfangs fast ausschliesslich durch Spendengelder finanziert und durch ehrenamtliche Mitarbeit unterstutzt Erst durch Inanspruchnahme des 37 SGB V zur Hauslichen Krankenpflege wurde die Finanzierung dieser Projekte etwas sicherer so dass ab den 1990er Jahren die Neugrundungen deutlich anstiegen Ausserdem stieg der Bedarf an Hospizplatzen da es fur die damals stetig zunehmende Zahl von Aidserkrankten kaum angemessene Versorgungsmoglichkeiten gab Einige Hospize spezialisierten sich auf diese Klientel so wie beispielsweise Hamburg Leuchtfeuer Unter dem Namen Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz BAG Hospiz wurde der Deutsche Hospiz und PalliativVerband DHPV 1992 vom Krankenhausseelsorger Heinrich Pera in Halle Saale gegrundet Ziel ist die Verbreitung der Hospizbewegung und die Zusammenfuhrung der daran Interessierten sowie gemeinsame Entwicklung von Leitlinien und Empfehlungen fur die ambulante und stationare Hospizarbeit Verbandsmitglieder des DHPV fuhrten mehrfach Gesprache mit Vertretern der Krankenkassen und Ministerien sowie Bundestagsabgeordneten um eine gesetzliche Grundlage zur Finanzierung der Hospizarbeit zu schaffen Das gelang im Dezember 1996 mit der Zustimmung des Deutschen Bundestages zum 39a des SGB V dessen praktische Umsetzung in der Rahmenvereinbarung zwischen BAG und Krankenkassen festgeschrieben wurde 2007 kam es zur Namensanderung von BAG Hospiz zu DHPV Der Verband hat zusammen mit der Deutschen Gesellschaft fur Palliativmedizin und der Bundesarztekammer eine Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland erarbeitet Sie wurde am 17 August 2010 verabschiedet 30 1995 wurde die Deutsche Hospiz Stiftung als Interessenvertretung fur Schwerstkranke und Sterbende gegrundet Seit 2012 nennt sie sich Deutsche Stiftung Patientenschutz Die Stiftung betreibt selbst keine Hospizeinrichtungen sondern setzt sich wie auch die Deutsche Gesellschaft fur Palliativmedizin und der DHPV fur Selbstbestimmung und Fursorge am Lebensende ein und vertritt bundesweit die Interessen der Schwerstkranken und Pflegebedurftigen gegenuber Politik Krankenkassen und Leistungserbringern Wie auch die anderen Hospiz und Palliativverbande arbeitet die Stiftung auf gesellschaftlicher Ebene an der Verbesserung der Situation fur Schwerstkranke Hospiz als Lebenshaltung soll fur jeden der jahrlich rund 800 000 Sterbenden in Deutschland Realitat werden lautet die Kernforderung Dazu sei es notwendig den Hospizgedanken uberall dort zu verwirklichen wo Menschen sterben sei es in Pflegeheimen in Krankenhausern oder zu Hause 1998 eroffnete in Olpe mit dem Kinderhospiz Balthasar heute Kinder und Jugendhospiz Balthasar das erste stationare Kinderhospiz auf Initiative betroffener Eltern die 1990 den Deutschen Kinderhospizverein gegrundet hatten Stationare Hospize sind heute in der Regel Leistungserbringer des Gesundheitswesens und werden auch aufgrund der stetigen politischen Arbeit der Deutschen Gesellschaft fur Palliativmedizin der Deutschen Stiftung Patientenschutz und des DHPV grosstenteils uber die Krankenkassen finanziert Die stationaren Erwachsenen Hospize verfugen durchschnittlich jeweils uber ca 10 Betten Die durchschnittliche Auslastung betragt 80 Prozent bei einer mittleren Verweildauer von 22 Tagen Stand 2022 31 Siehe auch Liste der Hospize in Deutschland Osterreich Die ersten Schritte in Osterreich wurden Ende der 1970er Jahre unter der Schirmherrschaft der Caritas Socialis begangen Sie wurde fur ihre Initiative fur das stationare Hospiz in Osterreich CS Hospiz Rennweg 1998 mit dem Furst Liechtenstein Preis ausgezeichnet Das erste stationare Hospiz St Raphael entstand 1992 am Krankenhaus Gottlicher Heiland in Wien Es wurde 2003 in eine Palliativstation umgewandelt 32 Mittlerweile gibt es zehn stationare Hospize fur Erwachsene von denen sich allein sieben in Niederosterreich befinden sowie ein stationares Kinderhospiz Stand 31 Dezember 2016 33 Je nach Trager und Bundesland sind fur die Inanspruchnahme unterschiedliche Kostenbeitrage zu zahlen Bedeutung fur das LebenHospize wollen das Sterben wieder in das Leben integrieren dabei steht die Orientierung an den Bedurfnissen der erkrankten Personen und ihrer Angehorigen im Vordergrund Die Einrichtung dient als Schutzraum vor ungewollter Ubertherapie oder anderen belastenden Faktoren Therapeutische und pflegerische Massnahmen werden darauf abgestimmt was der Patient fur sich als sinnvoll und angemessen empfindet Das fuhrt in diesen Fallen dazu dass auf bestimmte Handlungen vollstandig verzichtet wird die in Einrichtungen mit kurativer Zielsetzung notfalls auch gegen den Willen des Patienten durchgefuhrt wurden 34 35 Gleichzeitig soll ein Stuck Normalitat vermittelt werden was im Krankenhaus oder zu Hause durch Uberforderung der pflegenden Angehorigen oft nicht mehr gegeben ist Laut Umfragen mochten etwa 90 Prozent aller Menschen zu Hause sterben Tatsachlich sterben nach Schatzungen jedoch etwa 50 Prozent der Menschen im Krankenhaus und weitere 20 Prozent im Pflegeheim fur Berlin wurde fur 2007 eine Quote von 70 Prozent genannt Hospize wollen dabei eine menschenwurdige Alternative sein wenn eine Krankenhausbehandlung nicht mehr gewollt wird oder aus medizinischer Sicht nicht erforderlich ist und deshalb von den Krankenkassen auch nicht mehr bezahlt wird ein Pflegeheim aber aufgrund unzureichender medizinischer und pflegerischer Versorgungsmoglichkeiten bei schwerer Erkrankung nicht in Frage kommt AufnahmevoraussetzungenDeutschland Voraussetzung fur die Aufnahme in ein stationares Hospiz ist dass der Patient an einer unheilbaren in absehbarer Zeit zum Tode fuhrenden Krankheit leidet bei der eine Heilung ausgeschlossen ist Dabei kann es sich um eine fortgeschrittene Krebserkrankung Aids im letzten Stadium der Krankheit Erkrankungen des Nervensystems mit fortschreitenden Lahmungen zum Beispiel Amyotrophe Lateralsklerose oder fortgeschrittene chronische Nieren Herz Verdauungstrakt oder Lungenkrankheiten handeln Eine Erkrankung gilt als nicht heilbar wenn nach dem allgemein anerkannten Stand der Medizin Behandlungsmassnahmen nicht zur Beseitigung dieser Erkrankung fuhren konnen Sie ist fortschreitend wenn ihrem Verlauf trotz medizinischer Massnahmen nach dem allgemein anerkannten Stand der Medizin nicht nachhaltig entgegengewirkt werden kann 36 Wenn bei einer solchen Diagnose eine Krankenhausbehandlung nicht erforderlich ist oder vermieden werden soll aber eine ambulante Versorgung bei Unterbringung im eigenen Haushalt bei Angehorigen oder im Pflegeheim als nicht ausreichend erscheint kann eine palliativmedizinische und pflegerische Versorgung angezeigt sein Die vollstationare Hospizpflege muss von einem Arzt verordnet werden unter Angabe der Diagnosen der Prognose und weiterer Details zur Begrundung zum Beispiel belastende Symptome wie Luftnot und Angst oder nach aussen wuchernde zerfallende Tumoren die einer speziellen Wundversorgung bedurfen Diese Arztliche Bescheinigung zur Feststellung der Notwendigkeit vollstationarer Hospizversorgung nach 39a Abs 1 SGB V wird benotigt damit die Einrichtung den entsprechenden Antrag zur Kostenubernahme an die Krankenkasse stellen kann Antrag auf vollstationare Hospiz und Pflegeleistungen nach 39 a Abs 1 SGB V und 43 SGB XI 37 Die Verordnung und die entsprechende Antragsbewilligung gelten fur zunachst 28 Tage und werden vor Ablauf dieser Frist ggf verlangert wenn die Voraussetzungen weiter gegeben sind Die Einschrankungen sind notwendig da die gesetzlichen Krankenkassen einen grossen Teil des tagesbezogenen Bedarfssatzes finanzieren Privatversicherten wird empfohlen vor der Aufnahme im stationaren Hospiz eine Kostenzusage ihrer Kasse einzuholen da nicht jede Versicherung die in Rechnung gestellten Kosten ubernimmt Das Erkaufen eines Hospizpflegeplatzes ist durch die Aufnahmebedingungen ausgeschlossen um Hospizplatze freizuhalten fur diejenigen die der speziellen Versorgung bedurfen FinanzierungDeutschland Bis Juli 2009 zahlten Hospizpatienten einen Eigenanteil von durchschnittlich sieben Prozent zu was durch Beschluss des Deutschen Bundestages vom 18 Juni 2009 entfallt Seit dem 1 August 2009 ubernahmen die Krankenkassen 90 Prozent der zuschussfahigen Kosten 38 von dem je nach Pflegestufe ein Teil zu Lasten der Pflegeversicherung ging Zehn Prozent des Pflegesatzes mussten stationare Hospize weiterhin selbst aufbringen 39 Die gesetzlich verankerten zehn Prozent Eigenanteil der stationaren Hospize wurden regelmassig als unrealistisch bewertet Tatsachlich wurden Hospize teils 30 Prozent der Kosten tragen was in den wenig erfolgreichen Verhandlungen mit den Krankenkassen um die tagesbezogenen Bedarfssatze begrundet ist 40 Im Dezember 2015 wurde das Hospiz und Palliativgesetz HPG erlassen BGBl I S 2114 Das Gesetz sieht unter anderem vor dass die Krankenversicherung 95 Prozent der zuschussfahigen Kosten stationarer Hospize tragt ausserdem erhalten bisher unterdurchschnittlich finanzierte Hospize fur jeden dort aufgenommenen Versicherten einen hoheren Tagespflegesatz 41 42 Dadurch verringerte sich der Kostenanteil den das jeweilige Hospiz selbst tragen muss auf funf Prozent Dieser wird weiterhin uberwiegend durch Spenden eingeworben aber auch durch ehrenamtliche Arbeit aufgefangen Zudem werden Spendenmittel eingesetzt wenn Patienten aufgenommen werden die aus verschiedensten Grunden nicht krankenversichert sind z B Personen ohne festen Wohnsitz 43 44 Die auch sonst im hauslichen Bereich ubliche Selbstbeteiligung an Arznei und Hilfsmittelkosten mussen die Patienten jedoch selbst tragen wenn sie nicht von den Zuzahlungen befreit sind Stationare Hospize in der SchweizIn der Schweiz gibt es neun stationare Hospize die diese Bezeichnung zum Teil in ihrem Einrichtungsnamen verwenden 45 Die erste Einrichtung dieser Art wurde 1986 in Basel als Hildegard Hospiz heute Palliativzentrum Hildegard eroffnet 46 Da die Leistungsangebote der stationaren Hospize nicht einheitlich geregelt sind und um sie als deutlicher von anderen Einrichtungen zu unterscheiden sieht die Nomenklatur der Schweiz vor Hospize zukunftig als sozialmedizinische Institution mit Palliative Care Auftrag zu bezeichnen Als solche gehoren sie zum Langzeitpflegebereich und werden anders finanziert als Einrichtungen des Akutbereiches die uber eine Spitalstruktur mit Palliative Care Auftrag verfugen 47 Daneben gibt es Tages Nachtstrukturen die den ambulanten Tages und Nachthospizen entsprechen 48 2015 wurde im Zurcher Lighthouse der Dachverband Hospize Schweiz gegrundet die mit ihren Mitgliedern die Definition und Kriterien fur stationare Hospize erarbeitet hat 49 Film und FernsehenDer 2016 erschiene Dokumentarfilm im Kurzfilmformat Funfzehn Zimmer beleuchtet den Alltag in einem Berliner Hospiz Auf beobachtende Art und Weise wird der hauswirtschaftliche Alltag gezeigt Die Bewohner kommen zu Wort 50 LiteraturJ C Student Hrsg Das Hospiz Buch 4 erweiterte Auflage Lambertus Verlag Freiburg 1999 Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz e V Hrsg Stationare Hospizarbeit Grundlagentexte und Forschungsergebnisse zur Hospiz und Palliativarbeit Teil 2 Der Hospiz Verlag Wuppertal 2004 ISBN 3 9808351 8 9 Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz e V Hrsg Helfen am Ende des Lebens Hospizarbeit und Palliative Care in Europa Schriftenreihe der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz Band VII Der Hospiz Verlag Wuppertal 2004 ISBN 3 9810020 0 8 Rochus Allert u a Erfolgsfaktoren fur Hospize Forschungsergebnisse zu Qualitat und Kosten Hrsg von Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz e V Schriftenreihe der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz Band VIII Der Hospiz Verlag Wuppertal 2005 ISBN 3 9810020 2 4 Christine Pfeffer Hier wird immer noch besser gestorben als woanders Eine Ethnographie stationarer Hospizarbeit Verlag Hans Huber Bern 2005 ISBN 3 456 84244 9 Peter Godzik Hospizlich engagiert Erfahrungen und Impulse aus drei Jahrzehnten Steinmann Verlag Rosengarten b Hamburg 2011 ISBN 978 3 927043 44 2 Andreas Heller Sabine Pleschberger Michaela Fink Reimer Gronemeyer Die Geschichte der Hospizbewegung in Deutschland der hospiz verlag Ludwigsburg 2012 ISBN 978 3 941251 53 3 Weblinks nbsp Commons Hospize Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Hospiz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Deutscher Hospiz und PalliativVerband e V DHPV Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung Hospize in Osterreich Grundinformationen zum Thema Hospiz Beschreibung eines stationaren HospizesEinzelnachweise Zahlen Daten Fakten DHPV de Abgerufen am 1 Februar 2023 Michael Stolberg Die Geschichte der Palliativmedizin Medizinische Sterbebegleitung von 1500 bis heute Mabuse Verlag Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 940529 79 4 insbesondere S 17 19 und 192 231 A Kolbe Sterbebegleitung Urban amp Fischer Munchen 2008 S 12 J C Student A Muhlum U Student Soziale Arbeit in Hospiz und Palliative Care Ernst Reinhardt Verlag Munchen 2016 S 13 15 Leistungserbringer in den Bereichen Pflege Hospiz und Palliativ Versorgung stiftung patientenschutz de Abgerufen am 18 April 2016 wegweiser hospiz und palliativmedizin de Abgerufen am 18 April 2016 Heimaufsicht de Abgerufen am 18 April 2016 Heimgesetz HeimG auf gesetze im internet de Abgerufen am 16 April 2016 Michael Stolberg 2011 S 202 210 H G Schwieger Gottfried Zobl Die alte Apotheke Hrsg anlasslich des Deutschen Apothekertages 1954 Verbandstoff Fabriken Paul Hartmann AG Heidenheim 1954 S 40 Michael Stolberg 2011 S 212 226 Michael Stolberg Die Geschichte der Palliativmedizin 2 Auflage Frankfurt 2013 S 227 Tim M Healy 125 years of caring in Dublin Our Lady s Hospice Harold s Cross 1879 2004 Dublin 2004 Clare Joanne Humphreys Undying spirits religion medicine and institutionalized care of the dying 1878 1938 Phil Diss Sheffield 1999 Michael Stolberg 2011 S 226 231 Die ersten Sterbehospize Caroline Richmond Dame Cicely Saunders founder of the modern hospice movement dies Auf bmj com vom 18 Juli 2005 abgerufen am 15 Januar 2019 C Saunders Care of the Dying In Nursing Times Oktober 1959 Vol 9 S 960 61 Peter Godzik Die Hospizbewegung in der Bundesrepublik Deutschland PDF 289 kB In Texte aus der VELKD 47 1992 S 4 u 5 Abgerufen am 16 April 2016 a b c John Davy Susan Ellis Counselling Skills in Palliative Care Open University Press Philadelphia 2000 S 2 5 St Christopher s Hospice History Michael Stolberg 2011 S 18 Michael Stolberg 2011 S 206 f Michael Stolberg Europas altestes Sterbehospiz Das Nurnberger Krankenhaus Hundertsuppe 1770 1813 In Medizin Geschichte und Gesellschaft Band 28 2009 S 153 178 Michael Stolberg 2011 S 201 f Oratorium Aachen auf oratorium org abgerufen am 4 Dezember 2017 Rainer Sabatowski Gerda Graf Stationare Einrichtungen ambulante Palliativ und Hospizdienste In Eberhard Aulbert Friedemann Nauck Lukas Radbruch Hrsg Lehrbuch der Palliativmedizin Schattauer Stuttgart 2007 S 110 Uber uns Erfahren Sie mehr uber das Haus Horn Auf haus hoern de abgerufen am 4 Dezember 2017 30 Jahre Hospiz Ein Glucksfall fur die Stadt Auf franziskus hospiz de abgerufen am 4 Dezember 2017 Johann Christoph Student Palliative Care im stationaren Hospiz In Barbara Steffen Burgi Erika Scharer Santschi Diana Staudacher Settimio Monteverde Hrsg Lehrbuch Palliative Care Hogrefe Verlag Bern 2017 charta zur betreuung sterbender de Abgerufen am 18 April 2016 Zahlen Daten Fakten DHPV de Abgerufen am 1 Februar 2023 Erstes Hospiz Osterreichs feiert Jubilaum mit Jazzbrunch Auf erzdioezese wien at abgerufen am 4 Dezember 2017 Hospiz Datenbericht auf hospiz at abgerufen am 4 Dezember 2017 Udo Ludwig Barbara Schmid Mumie auf Station In Spiegel Online 14 Marz 2015 abgerufen am 18 September 2019 Missachtung von Patientenverfugung in der Praxis In Ernst Ankermann Sterben zulassen Selbstbestimmung und arztliche Hilfe am Ende des Lebens Ernst Reinhardt Verlag Munchen Basel 2004 S 96 99 ISBN 3 497 01693 4 Beschluss zur Anderung des Einheitlichen Bewertungsmassstabes EBM mit Wirkung zum 1 Oktober 2013 PDF 275 kB Abgerufen am 22 November 2013 Formulare Arztliche Bescheinigung zur Feststellung der 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Deutscher Wettbewerb Kurzfilm 2016 In dok leipzig de Leipziger Dok Filmwochen GmbH abgerufen am 28 Oktober 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hospiz amp oldid 230427762