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Kurt Damm Paul von Seydewitz 3 Mai 1843 in Lauterbach 17 Dezember 1910 in Dresden war sachsischer Kultusminister Minister des Koniglichen Hauses Ordenskanzler und Rechtsritter des Johanniterordens Paul von Seydewitz 1843 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang und Leistungen 2 Orden Auswahl 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Kurt Paul Damm stammte aus dem meissnischen Uradelsgeschlecht von Seydewitz und war der alteste Sohn des Rittergutsbesitzers Kurt von Seydewitz 1814 1863 und seiner Gemahlin Helene geborene von Kiesewetter 18 Juni 1897 Paul hatte funf Schwestern und sechs Bruder Zu letzteren zahlen der Pirnaer Superintendent Hans von Seydewitz 1849 1910 der Staatsminister Ernst von Seydewitz General Max von Seydewitz 1857 1921 und der Chemnitzer Oberregierungsrat Karl von Seydewitz Paul von Seydewitz heiratete in erster Ehe 1874 Marie von Kyaw Der Ehe entstammten die Kinder Max Otto Kurt 25 Juli 1876 und Maria Helene Mathilde 1877 1882 Nachdem seine erste Gattin am 12 Mai 1886 verstorben war heiratete er am 11 Februar 1897 die Witwe seines Schwagers des Landgerichtsprasidenten Kurt von Kyaw Esther geborene von Carlowitz 1859 1910 Werdegang und Leistungen Bearbeiten Paul von Seydewitz besuchte ab 1856 die Furstenschule St Afra in Meissen die er 1862 mit dem Reifezeugnis verliess Er studierte anschliessend Jura an der Universitat Leipzig unter Professor Karl von Gerber Ostern 1866 bestand er die Referendarprufung und wurde beim Gerichtsamt Leipzig als Referendar angestellt Einige Jahre spater wechselte er als Sekretar der Kreisdirektion Leipzig in den Dienst des sachsischen Innenministeriums Am 15 Dezember 1871 trat er auf Vermittlung seines ehemaligen Lehrers des nunmehrigen Kultusministers von Gerber als Regierungsassessor in das sachsische Kultusministerium uber 1874 wurde er zum Regierungsrat 1877 zum Vortragenden Rat und 1879 zum Geheimen Regierungsrat befordert Seydewitz nutzte die folgenden Jahre um sich grundlich in die Verhaltnisse und Aufgaben des Kulturressorts einzuarbeiten Er publizierte zum Kodex des sachsischen Kirchen und Schulrechts und zum Koniglich Sachsischen Volksschulgesetz vom 26 April 1873 Nach dem Tod Karl von Gerbers ernannte ihn Konig Albert von Sachsen am 1 Januar 1892 zu dessen Nachfolger Als Minister war er bemuht die fortschreitende Entwicklung der Wissenschaften durch die Forderung der Sachsischen Landesuniversitat zu unterstutzen Unter Seydewitz wurden der Unterrichtsbetrieb neu geordnet zahlreiche Institute gegrundet und Neubauten errichtet Wahrend seiner Amtszeit nahm die Universitat Leipzig eine fuhrende Position unter den deutschen Universitaten ein Auch die Technische Hochschule Dresden wurde unter seiner Agide modernisiert ausgebaut und mit neuen Statuten ausgestattet Durch die Verleihung des Promotionsrechts und des Titels Magnifizenz an den jeweiligen Rektor wurde ihre Stellung zusatzlich aufgewertet Dem hoheren Schulwesen verordnete er neue Lehr und Prufungsordnungen Er vermehrte die Anzahl von Gymnasien 2 Realgymnasien 1 und Realschulen 9 in Sachsen und verbesserte die Einkommens und Rangverhaltnisse der Oberlehrer Auch die Mangel im Volksschulwesen suchte er zu beseitigen wenngleich er das Gerbersche Volksschulgesetz nicht grundlegend reformierte In Fragen des sachsischen Kirchenwesens war er bemuht bei Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Religionen und Konfessionen vermittelnd einzuwirken Seine Stellung war diesbezuglich in Sachsen besonders heikel da das Konigshaus seit August dem Starken wieder der Romisch katholischen Kirche angehorte wahrend das Land und seine Bevolkerung durch den Verzicht auf die Anwendung des Instrumentariums cuius regio eius religio im protestantischen Glauben verblieben war Das Ministerium Seydewitz sorgte insbesondere dafur die Gehalts und Pensionsverhaltnisse der Geistlichen zu verbessern sowie die Kollatur der geistlichen Amter und das private Kirchenpatronat den Erfordernissen der Zeit anzupassen In Anerkennung seiner Verdienste promovierte ihn die Universitat Leipzig 1896 zum Ehrendoktor ihrer vier Fakultaten 1 Die Technische Hochschule verlieh ihm den Dr Ing und die Sachsische Akademie der Wissenschaften wahlte ihn zu ihrem Ehrenmitglied Auf Vorschlag des Domkapitels des Hochstifts Meissen wurde von Seydewitz zum Domherrn und Propst des Domstifts Bautzen ernannt Nach einem Gehirnschlag im Dezember 1905 musste er im Februar 1906 als Minister seinen Abschied nehmen Die folgenden Jahre lebte er zuruckgezogen in Dresden und auf seinem Sommersitz in Blasewitz Wenige Tage nach dem Tod seiner zweiten Gattin verstarb er in Dresden und wurde auf dem Trinitatisfriedhof beigesetzt 2 Orden Auswahl BearbeitenKomtur des Albrechts Ordens Grosskreuz des Zivilverdienstordens Hausorden der Rautenkrone Rechtsritter des Johanniterordens Koniglicher Kronen Orden II Klasse mit Rotem Kreuz Grosskreuz des Roter AdlerordensSchriften BearbeitenDie neueren Kirchengesetze fur das Konigreich Sachsen und die damit in Verbindung stehenden Verordnungen unter Berucksichtigung der Synodal und Landtagsverhandlungen Leipzig 1877 Codex des im Konigreiche Sachsen geltenden Kirchen und Schulrechts mit chronologischen und alphabetischen Registern Leipzig 1890 Das Koniglich Sachsische Volksschulgesetz vom 26 April 1873 nebst Ausfuhrungsverordnung zu demselben vom 25 August 1874 und den damit in Zusammenhang stehenden Gesetzen und Verordnungen Leipzig 1888 Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1902 S 785 Karl Heinrich Moritz Waentig Kurt Damm Paul von Seydewitz In Afranisches Ecce 1911 Dresden 1911 S 19 Nr 7 Karl Lamprecht Worte zum Gedachtnis an Kurt Damm Paul von Seydewitz Teubner Leipzig 1911 Nachruf auf Paul Damm Kurt von Seydewitz In Neues Lausitzisches Magazin Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften Band 87 Oettel Gorlitz 1911 S 341 Weblinks BearbeitenEintrag Paul von Seydewitz bei der Sachsischen Akademie der Wissenschaften Eintrag Paul von Seydewitz Memento vom 12 Februar 2013 im Webarchiv archive today bei Sachsen digital Literatur von und uber Paul von Seydewitz in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Ehrenpromotionen Nicht mehr online verfugbar Archiv der Universitat Leipzig archiviert vom Original am 22 Januar 2021 abgerufen am 1 November 2020 Ordnung nach Graduierungsjahr nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geschichte archiv uni leipzig de Totenschau In Dresdner Geschichtsblatter Nr 3 4 1912 S 233 Sachsische Kultusminister Konigreich Sachsen Johann Christian Muller Hans Georg von Carlowitz Eduard von Wietersheim Ludwig von der Pfordten Gustav Friedrich Held Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Karl von Gerber Paul von Seydewitz Richard von 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