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Karl Friedrich Wilhelm Gerber ab 1853 Karl Friedrich Wilhelm von Gerber 11 April 1823 in Ebeleben 23 Dezember 1891 in Dresden war ein deutscher Jurist Hochschullehrer und koniglich sachsischer Staatsminister und Kultusminister Karl von Gerber sachsischer Staatsminister Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und politisches Wirken 3 Der Rechtswissenschaftler 4 Ehrungen 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 NachweiseFamilie BearbeitenKarl Gerber entstammte einer bekannten Schwarzburger Familie Sein Urgrossvater war der Musiker Heinrich Nikolaus Gerber 1702 1775 der Musik Lexikologe Ernst Ludwig Gerber 1746 1819 war sein Grossonkel Er war ein Sohn von Dr h c Friedrich Gerber 14 November 1776 5 Oktober 1859 Rektor der Stiftsschule in Ebeleben und spater Direktor des Gymnasiums in Sondershausen und dessen zweiter Ehefrau Wilhelmine Koppel 1794 1858 Gerber heiratete in erster Ehe am 9 September 1848 in Sondershausen Rosalie von Bloedau 7 Januar 1829 in Sondershausen 30 Dezember 1859 in Tubingen die alteste Tochter des 1835 in den Schwarzburg Sondershausener Adelsstand erhobenen Carl von Bloedau 1804 1886 Furstlicher Geheimrat und Leibarzt und der Jeannette geb von Kauffberg 1810 1878 1 Aus dieser Ehe stammten die drei Kinder Luise 30 April 1850 in Erlangen 23 Marz 1926 in Sondershausen Clara 10 November 1851 in Tubingen 20 Mai 1941 in Sondershausen verehelichte von Schneidewind und Richard 7 Januar 1853 in Tubingen 2 August 1885 in New Orleans Arzt In zweiter Ehe heiratete er am 16 Mai 1861 deren jungere Schwester Helene von Bloedau 4 September 1838 in Sondershausen 12 Februar 1909 ebenda 2 Mit ihr hatte er die beiden Kinder Marie 1 Marz 1862 in Sondershausen 4 April 1939 ebenda Staatsdame der Furstin Anna Luise von Schwarzburg und Carl Ludwig 8 Marz 1866 in Leipzig 27 April 1902 in Hildesheim Kgl Sachsischer Hauptmann Leben und politisches Wirken BearbeitenWahrend seines Studiums hatte er sich 1840 der Alten Leipziger Burschenschaft angeschlossen Nach seinem 1840 in Leipzig begonnenen und 1841 in Heidelberg fortgesetzten Studium der Rechtswissenschaft habilitierte sich Gerber 1844 an der Universitat Jena und wurde 1847 Professor an der Universitat Erlangen 1851 wechselte er an die Universitat Tubingen Als Vizekanzler und seit 1856 Kanzler der Universitat Tubingen besass er kraft seines Amtes von 1851 bis 1862 ein Mandat im wurttembergischen Landtag 1862 folgte Gerber einem Ruf als Professor nach Jena ging aber schon im folgenden Jahr 1863 an die Universitat Leipzig 1867 wurde er zum Mitglied des verfassunggebenden norddeutschen Reichstags gewahlt Gerber beteiligte sich massgeblich an der synodalen Umgestaltung der sachsischen Landeskirche Nach dem Rucktritt Johann Paul von Falkensteins wurde er 1871 mit dem Amt des Kultusministers betraut Er setzte die Reform der Landeskirche um und erreichte ein neues Volksschulgesetz Die folgenden 20 Jahre widmete er ganz den Verwaltungsarbeiten des Kirchen und Bildungswesens und publizierte kaum noch auf rechtswissenschaftlichem Gebiet Ausserdem sind zu nennen der Landeslehrplan von 1878 das Gymnasialgesetz von 1876 und der Ausbau der Lehrerseminare Er forderte wie Falkenstein die Universitat Leipzig namentlich durch grosszugige Bauwerke z B die Universitatsbibliothek Nachdem Alfred von Fabrice gestorben war ubernahm Gerber im Fruhjahr 1891 auch noch die Gesamtleitung der sachsischen Politik verstarb aber im gleichen Jahr Die Technische Universitat Dresden hat im Jahre 1991 eines ihrer Gebaude nach Karl von Gerber benannt In diesem sind die Juristische Fakultat die Lehrstuhle des Instituts fur Politikwissenschaft sowie die Zweigbibliothek Recht untergebracht Der Rechtswissenschaftler BearbeitenGerber galt als einer der grossen Juristen seiner Zeit auf dem Gebiet des Privatrechts Er wird immer wieder an die Seite von Rudolf von Jhering gestellt Gerber war auch fur das Staatsrecht von Bedeutung und vertrat eine antiliberale konservative und monarchistische Richtung obgleich sein staatsrechtliches System durchaus demokratische Anknupfungspunkte bot Seine staatsrechtlichen Anschauungen leben in Deutschland vielfach fort weil Gerber mit seinen einerseits positivistischen Beschreibungen und andererseits an abstrakten Prinzipien orientierten Betrachtungsweise epochemachend wirkte Ehrungen BearbeitenGerber wurde 1853 zum Ritter und 1861 zum Commenthur des Ordens der Wurttembergischen Krone ernannt 3 Mit dem Orden war der personliche Adelsstand verbunden Als koniglich sachsischer Kultusminister wurde er am 18 Juni 1878 in Dresden in den sachsischen erblichen Adelsstand erhoben Am 1 Juli 1872 wurde er zum Ehrenmitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften gewahlt Werke Auswahl BearbeitenMitherausgeber von Band 1 bis 6 der Jahrbucher fur die Dogmatik des heutigen romischen und deutschen Privatrechts Jena 1857ff Digitalisat System des Deutschen Privatrechts Erste Abtheilung Jena 1848 Zweite Abtheilung Jena 1849 Grundzuge eines Systems des deutschen Staatsrechts 1865 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Gesammelte juristische Abhandlungen Jena 1872 Heft I Heft II Literatur BearbeitenHans Beschorner Gerber Karl Friedrich Wilhelm von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 291 297 Hendrik Barnighausen Furstliche und weitere Personen aus dem Furstentum Schwarzburg Sonderhausen im Gastebuch von Schloss Weesenstein In Staatliche Schlosser Burgen und Garten Sachsen 2006 Jahrbuch Band 14 S 109 128 PDF S 118 120 Juni 1891 Der aus Schwarzburg Sondershausen geburtige sachsische Staatsminister von Gerber und seine Familie in Weesenstein Jordis Burger Carl Friedrich Wilhelm von Gerber als sachsischer Kultusminister Eine rechts und verfassungsgeschichtliche Untersuchung zu seinem rechtlichen und politischen Wirken im Spannungsfeld von Staat und Kirche im ausgehenden 19 Jahrhundert Dresdner Schriften zum offentlichen Recht Band 4 Verlag Peter Lang Frankfurt am Main usw 2007 ISBN 978 3 631 55784 6 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 7 Supplement A K Winter Heidelberg 2013 ISBN 978 3 8253 6050 4 S 368 370 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Teil B Verlag Justus Perthes Gotha 1933 S 176f Hermann Gresky Friedrich Gerber Zu seinem 150 Geburtstage In Der Deutsche Thuringer Tageblatt 1929 Nr 267 Wilhelm Haan Carl Friedrich Wilhelm von Gerber In Sachsisches Schriftsteller Lexicon Robert Schaefer s Verlag Leipzig 1875 S XIII Jochen Lengemann Mitarbeit Karl Heinz Becker Jens Beger Christa Hirschler Andrea Ziegenhardt Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg Sondershausen 1843 1923 Biographisches Handbuch 1998 ISBN 3437353683 Gerber Genealogische Graphik S 314 Mario G Losano Der Briefwechsel zwischen Jhering und Gerber Teil 1 Abhandlungen zur Rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung Band 55 1 Ebelsbach 1984 Mario G Losano Studien zu Jhering und Gerber Teil 2 Abhandlungen zur Rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung Band 55 2 Ebelsbach 1984 Heinrich Maack Gerber Carl Friedrich Wilhelm von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 251 253 Digitalisat Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 260 Susanne Schmidt Radefeld Carl Friedrich von Gerber 1823 1891 und die Wissenschaft des deutschen Privatrechts Schriften zur Rechtsgeschichte Band 105 Berlin 2003 beruht weitgehend auf Losano hat aber die neueste Literatur Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl von Gerber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Karl von Gerber in der Sachsischen Bibliografie Literaturhinweis im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Karl von Gerber an der Universitat Leipzig Sommersemester 1863 bis Wintersemester 1871 Karl von Gerber in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Karl von Gerber im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Werke von und uber Karl von Gerber in der Deutschen Digitalen BibliothekNachweise Bearbeiten Kirchenamtsangabe in Furstlich Schwarzb Regierungs und Intelligenz Blatt vom 4 November 1848 S 485 Kirchenamtsangabe in Der Deutsche Sondershauser Zeitung 1861 Nr 60 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staats Handbuch 1854 S 52 und 1862 S 36 Im GGT 1933 S 176 Druckfehler 1859 Ministerprasidenten von Sachsen Konigreich Bernhard von Lindenau Julius Traugott von Konneritz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Richard von Friesen Alfred von Fabrice Karl von Gerber Hans von Thummel Rudolf Schurig Georg von Metzsch Reichenbach Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Max von Hausen Heinrich Gustav Beck Rudolf Heinze Freistaat I Richard Lipinski Georg Gradnauer Wilhelm Buck 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