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Georg Ludwig Rudolf Maercker 21 September 1865 in Baldenburg 31 Dezember 1924 in Dresden war ein deutscher Generalmajor und Freikorpsfuhrer Generalmajor Maercker um 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Jugendzeit 2 Militarische Laufbahn bis 1904 3 Deutsch Sudwestafrika 4 Erster Weltkrieg 5 Nachkriegszeit 6 Schriften 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseJugendzeit BearbeitenMaercker wurde in Baldenburg als altestes von funf Kindern des Kreisrichters Theodor Maercker geboren Seine Familie stammte ursprunglich wahrscheinlich aus Calbe Saale Ende des 18 Anfang des 19 Jahrhunderts zog sein Urgrossvater Johann Simon Maercker 1764 1836 als Geheimer Medizinalrat nach Marienwerder in Westpreussen Maerckers Vater kampfte auf preussischer Seite sowohl im Deutschen Krieg 1866 als auch im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 als Reserveoffizier und starb im Jahre 1871 als Maercker sechs Jahre alt war Militarische Laufbahn bis 1904 BearbeitenMaerckers militarische Ausbildung begann im Kadettenhaus Culm und endete nach dem Besuch der Hauptkadettenanstalt in Gross Lichterfelde bei Berlin Anschliessend wurde er am 14 April 1885 als Sekondeleutnant dem 4 Pommerschen Infanterie Regiment Nr 21 der Preussischen Armee in Thorn uberwiesen Es folgte am 1 April 1887 seine Versetzung in das Infanterie Regiment Nr 137 in Hagenau Dort liess er sich am 19 September 1888 fur ein Jahr beurlauben um nach Afrika zu gehen Nach kurzer Tatigkeit fur die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft ging er als Offizier zur Schutztruppe nach Deutsch Ostafrika Dort nahm er am 18 Mai 1889 an einem Gefecht bei Dar es Salam im Rahmen der Niederschlagung des sogenannten Araberaufstandes teil Im Jahre 1890 wurde er wieder in die Preussische Armee ubernommen wo er u a an der Kriegsakademie in den Jahren 1891 bis 1894 weiter ausgebildet wurde 1895 wurde er zum Grossen Generalstab versetzt Im gleichen Jahr heiratete er Luise Lindner 1898 erfolgte seine Beforderung zum Hauptmann wahrend eines Kommandos beim Reichsmarineamt das von 1898 bis 1899 Vermessungsarbeiten in Kiautschou dem deutschen Pachtgebiet in China beinhaltete Im Jahre 1900 kehrte er nach Deutschland zuruck diente zunachst wieder im Generalstab und ab 1902 als Kompaniechef im Infanterie Regiment von Boyen 5 Ostpreussisches Nr 41 in Tilsit Im Jahr 1904 wurde er zum Major befordert und in den Generalstab des Etappenkommandos der Schutztruppe fur Deutsch Sudwestafrika dem heutigen Namibia versetzt Deutsch Sudwestafrika BearbeitenIn den Jahren 1904 bis 1907 nahm Maercker an den damals so genannten Herero und Hottentottenfeldzugen teil Im Rahmen des Nama Aufstandes fuhrte er die Schutztruppen Einheiten im Gefecht bei Nubib gegen die unter dem Oberbefehl des Hererofuhrers Andreas vereinigten Truppen der Herero und Nama dabei wurde er an der Schulter schwer verwundet Im Jahre 1910 verliess er die Schutztruppe und wurde Bataillonskommandeur im Infanterie Regiment Konig Ludwig III von Bayern 2 Niederschlesisches Nr 47 Im Jahr zuvor zum Oberstleutnant befordert wurde Maercker 1913 Kommandant auf der Insel Borkum 1914 folgte die Beforderung zum Oberst Erster Weltkrieg BearbeitenIm Ersten Weltkrieg nahm er 1915 und 1916 als Regimentskommandeur an den Stellungskampfen am Kormyn und am Styr gegen das russische Heer teil danach an den Stellungskampfen im Westen an der Yser im Wytschaete Bogen und bei St Eloi 1916 wurde er in der Schlacht an der Somme erneut verwundet nahm aber bereits einen Monat spater wieder an den Stellungskampfen an der Aisne teil Ende 1916 kam er wieder an die russische Front wo er in der Schlacht an der Narajowka und Zlota Lipa beteiligt war 1917 folgte die Teilnahme an den Stellungskampfen an der Somme im Wytschaete Bogen an der Yser sowie an der Fruhjahrsschlacht bei Arras dann Stellungskampfe in der Champagne und die Schlacht in Flandern in der er erneut verwundet wurde Am 1 Oktober 1917 wurde er mit dem Pour le Merite und am 3 Mai 1918 mit dem Eichenlaub zum Pour le Merite ausgezeichnet Am 18 August 1917 wurde er zum Generalmajor befordert und am 20 Januar 1918 zum Kommandeur der 214 Infanterie Division ernannt Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst nbsp Flugblatt nbsp Kommentar von Maercker in der Landesjager Zeitung 1921 nbsp Grab von Georg Maercker auf dem Nordfriedhof in DresdenWenige Wochen nach dem Ende des Krieges am 6 Dezember 1918 beschloss Maercker der sich in Salzkotten bei Paderborn aufhielt auf Anregung der Obersten Heeresleitung ein Freikorps zu bilden Die Initiative zur Grundung ging wohl auf den damaligen Reichskanzler Friedrich Ebert und den spateren Reichswehrminister Gustav Noske zuruck Die Mehrzahl der Offiziere und Unteroffiziere sowie ein Grossteil der Mannschaften seiner ehemaligen 214 Infanterie Division folgten seinem Aufruf sich dem Freikorps Landesjager anzuschliessen In seiner inneren Struktur war es stark an die kaiserliche Armee angelehnt Maercker achtete streng auf Disziplin und unterstellte das Freikorps der Reichsregierung unter Ebert Am 5 Januar 1919 wurde Noske offiziell zum Oberbefehlshaber aller regierungstreuen Truppen ernannt zu denen auch die Landesjager gehorten Im Januar 1919 kam es in Berlin zum Spartakusaufstand und bis Ende Januar 1919 sicherte Maercker mit seinem Freikorps auf Befehl Noskes Teile Berlins Durch militarische Prasenz und Drohungen gelang es die Lage zu stabilisieren Anfang Februar 1919 ging das Landesjagerkorps nach Weimar wo es den dortigen Arbeiter und Soldatenrat entwaffnen sollte Auch hier zeigte Maerckers Taktik aus massiver militarischer Prasenz und Drohungen Erfolg Die bewaffneten Rate zogen ab und die Stadt unterstellte sich wieder der Kontrolle der Reichsregierung Maerckers Freikorps sicherte nunmehr die in Weimar tagende Nationalversammlung und die Wahl Eberts zum Reichsprasidenten ab Mitte Februar wurde das Freikorps zunachst nach Gotha dann nach Eisenach und in andere thuringische Stadte beordert um dort die ausser Kontrolle geratene Situation zu befrieden Auch hier hatte Maercker zumeist Erfolg wobei es haufig zu chaotischen Verhandlungen zwischen ihm und den Vertretern der Arbeiter und Soldatenrate kam In Erfurt wurde er uberfallen und durch einen Messerstich am Kopf verletzt Im Marz erhielt er den Befehl in Halle Saale einzurucken Wegen eines Zugunfalls misslang die beabsichtigte Uberrumpelung der revolutionaren Rate Bei den folgenden Strassenkampfen mit bewaffneten Arbeitern und Matrosen gab es auf beiden Seiten erhebliches Blutvergiessen Unter den Todesopfern war auch Oberstleutnant Robert von Kluber der in Zivil einen Erkundungsgang durch die Stadt unternommen hatte aber als Freikorpsmann erkannt wurde er wurde von einer Brucke in die Saale geworfen und schliesslich erschossen Maercker verhangte den Belagerungszustand uber die Stadt und befahl militarisches Durchgreifen Nach siebenstundigem Kampf errang das Freikorps die Kontrolle uber die Stadt Auf Seiten der Rate waren 29 Tote zu beklagen beim Freikorps 7 Mann Ende Marz zog das Freikorps aus Halle ab und der Belagerungszustand wurde aufgehoben Im April 1919 beschloss der Zentrale Soldatenrat des IV XVI und XXI Armee Korps in Magdeburg die Offiziere abzusetzen die Reichsregierung zu sturzen und in Deutschland eine Raterepublik zu errichten Es kam zum Generalstreik der Arbeiter und zu Verhaftungen von Politikern und Militars Waffenlager in der Zitadelle wurden geplundert und Strassenkampfe zwischen revolutionaren Arbeitern und Soldaten und regierungstreuen Truppen brachen aus Die Reichsregierung forderte den Soldatenrat ultimativ auf seine Gefangenen freizulassen und befahl Maercker die Ordnung in der Stadt wiederherzustellen Am Morgen des 9 April trafen seine Landesjager aus Halle kommend in Magdeburg ein wo es sofort zu vereinzelten Scharmutzeln kam Einen Tag spater war der Auftrag der Reichsregierung erfullt die Revolutionare hatten sieben Todesopfer zu beklagen Infolge der Novemberrevolution in Braunschweig wurde die Stadt von der Reichsregierung als Mittelpunkt der kommunistischen Bewegung angesehen Am 9 April hatten Spartakisten den Generalstreik die Absetzung der Reichsregierung den Anschluss an die Russische Raterepublik und die Errichtung einer Rateherrschaft in ganz Deutschland ausgerufen Der Streik fuhrte im Eisenbahnverkehr zu einem landesweiten Chaos Das Braunschweiger Burgertum trat daraufhin in einen Gegenstreik und es drohte ein Burgerkrieg in der Stadt Daraufhin beauftragte die Reichsregierung Maercker auch in Braunschweig fur Ordnung zu sorgen und verhangte den Belagerungszustand uber die Stadt Am 14 April liess Maercker per Flugzeug Flugblatter uber der Stadt abwerfen in denen er harte Konsequenzen bei Widerstand androhte Trotzdem kam es am 15 April zu ersten Kampfen in Helmstedt bei denen es auf beiden Seiten Tote gab Maerckers Drohungen zeigten allerdings Wirkung denn nach Abbruch des Generalstreiks konnte er ohne Blutvergiessen in Braunschweig einmarschieren Die Spitzen der revolutionaren Regierung wurden verhaftet bzw unter Hausarrest gestellt Bereits nach wenigen Tagen normalisierte sich die Lage wieder und der Belagerungszustand konnte erheblich gelockert werden Am 2 Mai wurde das Landesjagerkorps offiziell in die neu entstandene Reichswehr eingegliedert als Landesjagerkorps Reichswehr Brigade 16 Am 10 Mai zog Maercker seine Truppen auf Befehl der Regierung nach Leipzig ab wo sich ebenfalls chaotische Zustande entwickelt hatten Am 11 Mai ruckten 15 000 Soldaten in Leipzig ein Ohne grosseres Blutvergiessen wurde die Ordnung in der Stadt wiederhergestellt Am 19 Mai ruckten Maerckers Truppen im ebenfalls unruhigen Eisenach ein und verhafteten die Fuhrer der Revolutionare Nach intensiven Verhandlungen konnte auch hier ohne grossere Kampfe der Wille der Reichsregierung durchgesetzt werden Im Folgenden bemuhte sich Maercker um eine bessere Lebensmittelversorgung der Bevolkerung Im Juni erfolgten kleinere Einsatze in Erfurt und Weimar Die Truppen wurden danach schwerpunktmassig nach Gotha verlagert und bezogen dort Quartier Damit wurde die Ausrufung der Raterepublik in Gotha verhindert Im Oktober 1919 wurde Maercker Befehlshaber des Wehrkreiskommandos IV in Dresden Wahrend des Kapp Putsches im Marz 1920 nahm er zunachst eine abwartende Haltung ein versagte den Putschisten dann schliesslich seine Unterstutzung Aufgrund seiner nicht eindeutigen Stellungnahme fur die Reichsregierung wurde er am 28 April 1920 aus dem aktiven Militardienst entlassen 1921 grundete Maercker die Koloniale Arbeitsgemeinschaft in Halle und schloss sich dem Stahlhelm an 1922 grundete er den Deutschen Kolonialkriegerbund und war auf Lebenszeit dessen erster Prasident Maercker war Ehrenmitglied der Studentenverbindung VDSt Halle Wittenberg Als sich die Studentenverbindungen wahrend der NS Zeit in Kameradschaften umwandeln musste nahm der VDSt Halle Wittenberg den Namen Kameradschaft Maercker an 1 Nach seinem Tode beerdigte man ihn auf dem Dresdner Nordfriedhof Nach ihm wurde die ehemalige General Maercker Kaserne in Halle benannt Der 1936 nach Maercker benannte Maerckerweg 2 in Berlin Lankwitz wurde nach einem missgluckten ersten Versuch 3 am 11 Januar 2023 formal umbenannt am 17 Februar 2023 wurden dann die neuen Strassenschilder als Maria Rimkus Weg enthullt Schriften BearbeitenVom Kaiserheer zur Reichswehr Leipzig 1921 archive org Unsere Schutztruppe in Ostafrika Berlin 1893 online Literatur BearbeitenClaus Kristen Ein Leben in Manneszucht Von Kolonien und Novemberrevolution Der Stadtebezwinger Georg Maercker Schmetterling Verlag Stuttgart 2018 ISBN 978 3 89657 160 1 Joachim Niemeyer Maercker Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 638 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Maercker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass BArch N 786Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Grun Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus In Detlef Frische Wolfgang Kumper Hrsg Historia academica Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents Band 57 Wurzburg 2019 ISBN 978 3 930877 52 2 S 33 Maerckerweg In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Nils Michaelis Maerckerweg in Lankwitz Umbenennung sorgt fur Chaos In Berliner Abendblatt vom 7 Oktober 2022 abgerufen am 9 Dezember 2022 Normdaten Person GND 117518506 lobid OGND AKS LCCN n81020803 VIAF 40157960 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maercker GeorgALTERNATIVNAMEN Maercker Georg Ludwig RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher GeneralmajorGEBURTSDATUM 21 September 1865GEBURTSORT BaldenburgSTERBEDATUM 31 Dezember 1924STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Maercker amp oldid 238478407