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Die Bauten der Heeres und Luftwaffennachrichtenschule und der zum Standort gehorenden General Maercker Kaserne wurden zwischen 1934 und 1937 nach Entwurfen von Ernst Sagebiel errichtet Sie befinden sich in Halle Saale im Stadtteil Heide Sud an der Heideallee Heeres und LuftwaffennachrichtenschuleNordlicher Schulbau am ehemaligen AppellplatzLand DeutschlandHeute zivil genutztGemeinde Halle Saale Koordinaten 51 29 51 N 11 56 6 O 51 497443 11 934865 Koordinaten 51 29 51 N 11 56 6 OEroffnet 1934 bis 1937Ehemals stationierte Truppenteile Flak Regiment 33 der 2 Flak Division Heeres und Luftwaffennachrichtenschule Luftnachrichten Lehr und Versuchs Abteilung 104th Infantry Division Timberwolves 7th Armoured Division April Juni 1945 27 Garde Mot Schutzendivision Juli 1945 Juli 1991 Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten SowjetunionHeeres und Luftwaffennachrichtenschule Sachsen Anhalt Lage der Heeres und Luftwaffennachrichtenschule in Sachsen AnhaltModell der Heeres und Luftwaffennachrichtenschule ca 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerke 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte BearbeitenIm Rahmen der zunachst geheimen Aufrustung der Wehrmacht wurde ab 14 Oktober 1934 der Bau einer neuen Heeres und Luftwaffennachrichtenschule in Halle Saale geplant und umgesetzt In der sehr kurzen Bauzeit bis zur Nutzung der ersten Gebaude ab 1935 erfolgten Materialtransporte per Bahn fur die von der Halle Hettstedter Eisenbahn ein Anschlussgleis zur Schule verlegt worden war Insgesamt wurden 160 Gebaude mit ca 1 2 Mio m umbautem Raum errichtet 1 Die Schule sollte Bestandteil des Aufbaus einer modernen Luftwaffe im Zuge der Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reichs werden Um die Aktivitaten in Halle zu verschleiern erfolgte die Planung der Gebaude zunachst unter dem Deckmantel des Baus einer Nudelfabrik 2 1935 bezog die bis dahin in Juterbog stationierte Heeresnachrichtenschule den Standort Die dadurch in Dienst genommene Heeres und Luftwaffennachrichtenschule trennte man 1936 am selben Standort wieder auf die beiden Wehrmachtteile Heer und Luftwaffe auf Zur Luftwaffennachrichtenschule gehorte auch der fur militarische Nutzung umgewidmete Fliegerhorst Halle Nietleben Er unterstand dem Flughafenbereichskommando 7 III Grossenhain Sachsen des Luftgau Kommando III Berlin Von 1935 bis 1937 befand sich am Standort zudem die Luftnachrichten Lehr und Versuchs Abteilung die danach nach Kothen verlegt wurde In der General Maercker Kaserne war das Flak Regiment 33 der 2 Flak Division stationiert Erster Kommandeur der Schule war von 1934 bis 1936 Generalmajor Ernst Sachs 3 Im April 1945 wurde Halle weitgehend kampflos von der 104 US Infanterie Division der 9 US Armee eingenommen und Schule und Kaserne von dieser sowie Teilen der 7 US Panzer Division ubernommen Ab etwa Juli 1945 ubernahm die 8 Gardearmee der sowjetischen Besatzungstruppen die Kaserne Halle war Hauptquartier und Standort der 27 Garde Mot Schutzendivision Bis zu 9 000 Soldaten waren am gesamten Standort Halle stationiert Im westlichen Teil der Liegenschaft befand sich vermutlich seit Mitte der 1960er Jahre eine Bewegliche Raketentechnische Basis Feldpostnummer 38673 4 Diese war unter anderem fur die Lagerung die Wartung und den Transport fur nukleare Gefechtskopfe fur das System Luna und Totschka zustandig Somit lagerten wahrscheinlich mehr als 20 Jahre lang Atomwaffen in Halle Eventuell 1989 spatestens jedoch 1991 wurden die Kernsprengkopfe abgezogen die sich bis dahin in zwei erduberdeckten Bunkern befanden 5 Nach der deutschen Wiedervereinigung zogen bis Juli 1991 infolge des Zwei plus Vier Vertrages die sowjetischen Truppen aus Halle ab 1994 erwarben die Stadt Halle Saale und das Land Sachsen Anhalt den Standort aus dem Bundesvermogen Ab 1995 entstanden nach der Sanierung des z T sehr schadstoffbelasteten Standortes im Bereich des Kasernengelandes Teile des neuen Wohngebietes Heide Sud Die denkmalgeschutzten Gebaude der ehemaligen Nachrichtenschule wurden ebenfalls saniert und werden nunmehr durch verschiedene Fachbereiche der Martin Luther Universitat sowie fur zahlreiche universitare und ausseruniversitare Forschungseinrichtungen am Weinberg Campus genutzt Bauwerke BearbeitenDer Komplex bestand ursprunglich aus rund 160 Gebauden darunter den Schulbauten der Heeres und Luftwaffennachrichtenschule den Unterkunfts und Wohngebauden der General Maercker Kaserne Offizierskasino Magazinen Panzerhallen und Werkstatten Raumliches Zentrum der Nachrichtenschule ist ein Appellplatz dessen Zugang von zwei pavillonahnlichen Wachhausern flankiert wird Rechts und links des Appellplatzes stehen die Schulbauten in Form von zwei grossen viergeschossigen Dreiflugelanlagen deren Innenhofe durch kolonnadenartige Gange zum Appellplatz hin begrenzt sind An die Schule schloss sich das Kasernengelande an das durch eine ca 1 5 Kilometer lange in einem Oval verlaufende Garnisonsstrasse erschlossen wurden Die Gebaude sind als schlichte Putzbauten mit Walmdachern ausgefuhrt und in einer Art gartenstadtahnlichem Ensemble angelegt Im Unterschied zu der monumentalen und archaischen Architektur von Reprasentationsbauten des NS Regimes kam hier wie vielfach bei Bauten fur die Luftwaffe eine schlichte sachliche Architektur zur Anwendung Im Innenhof des sudlichen Schulgebaudes befindet sich der 2002 angelegte Geologische Garten Halle Zum Fliegerhorst Halle Nietleben gehorten u a das Gebaude der Flugleitung und zwei Flugzeughallen die heute nicht mehr existieren Die Anschlussgleise vom Bahnhof Halle Nietleben bestanden noch bis Ende der neunziger Jahre nbsp Saniertes Unterkunftsgebaude jetziger Nutzer Martin Luther Universitat nbsp Kolonnadengang des sudlichen Schulgebaudes nbsp Blick in die sudliche dreiflugelige Schulanlage im Innenhof der Geologische Garten nbsp Ehemaliger Appellplatz von Sudwesten mit Wachhausern im Hintergrund nbsp Noch unsaniertes Unterkunftsgebaude der ehemaligen KaserneEinzelnachweise Bearbeiten http www scheer halle de hlns hlns nav htm HuLnS Informationen zuletzt abgerufen am 10 Feb 2013 Schautafel am Eingang zum nordlichen Schulbau gelesen am 8 Marz 2014 http www scheer halle de hlns hlns nav htm HuLnS Kommandeure zuletzt abgerufen am 10 Feb 2013 Deutsches Verbindungskommando zu den Sowjetischen Streitkraften Hrsg Verzeichnis von Feldpostnummern Westgruppe der Truppe 17 Juli 1992 S 37 Sascha Gunold Die historische Quelle Fotos eines sowjetischen Nuklearwaffenlagers in Halle Saale In Zentrum fur Militargeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Hrsg Militargeschichte Zeitschrift fur Historische Bildung Ausgabe 1 2018 Zentrum fur Militargeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr 28 Marz 2018 S 28 archiviert vom Original am 30 Marz 2018 abgerufen am 29 Marz 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mgfa potsdam de Literatur BearbeitenHolger Brulls Thomas Dietzsch Architekturfuhrer Halle an der Saale Dietrich Reimer Verlag Berlin 2000 ISBN 3 496 01202 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heeres und Luftwaffennachrichtenschule amp oldid 238710293