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Der Dresdner Nordfriedhof ist der ehemalige Militarfriedhof der sachsischen Landeshauptstadt und wird heute als offentlicher Friedhof genutzt Der alteste der vier kommunalen Friedhofe im Dresdner Stadtgebiet befindet sich seit 1961 1 in stadtischem Besitz Der Nordfriedhof steht als Sachgesamtheit unter Denkmalschutz vgl Liste der denkmalpflegerischen Sachgesamtheiten in Dresden Kirchen und Friedhofe Altester Teil des Nordfriedhofs mit Friedhofskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bedeutende Graber 4 Gedenkstatten 5 Siehe auch 6 Literatur und Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Nordfriedhof befindet sich im Stadtteil Albertstadt und gehort somit zum Stadtbezirk Neustadt Er liegt nordostlich der Innenstadt nahe dem Sudwestrand der Dresdner Heide In der Nachbarschaft des uber die Marienallee beziehungsweise den Kannenhenkel erreichbaren ungefahr 4 Hektar grossen Friedhofsgelandes befinden sich die Offizierschule des Heeres sowie der Sowjetische Garnisonfriedhof Geschichte Bearbeiten nbsp Grabstelle Paul von der Planitz nbsp Im Ehrenhain fur die im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Dresdner Garnison nbsp 450 Bombenopfer Feuerwehr Polizei Soldaten im RettungseinsatzIm Anschluss an den Deutsch Franzosischen Krieg wurde die Sachsische Armee modernisiert Im Zuge der Neuorganisation erfolgte in den 1870er Jahren auch die Errichtung grosser Kasernenanlagen in der Albertstadt nach Planen des sachsischen Kriegsministers Fabrice Dazu gehorte auch ein grosses Lazarett das sich nordlich der Kadettenunterkunfte der Offizierschule befand und heute auf dem Gelande der Graf Stauffenberg Kaserne liegt Um 1900 regte Paul von der Planitz Fabrices Nachfolger im Amt des Kriegsministers die Neuanlage eines Militarfriedhofs an um im Lazarett verstorbene Soldaten sowie deren Angehorige und Bedienstete in der direkten Umgebung des Sterbeorts begraben zu konnen Am 1 Oktober 1901 wurde der Nordfriedhof unter dem Namen Garnisonfriedhof feierlich eingeweiht Zur ersten Bestattung kam es im Dezember desselben Jahres und 1902 weihte man die Friedhofskapelle Zunachst umfassten die Friedhofsmauern eine rechteckige Flache von etwa 1 Hektar An diesen allseitig vorhandenen Mauern wurden Begrabnisstatten bekannter Personlichkeiten der Militargeschichte angelegt Eine erste Erweiterung wurde im Ersten Weltkrieg erforderlich fur dessen Gefallene man ab 1917 einen ausserhalb der alten Mauern etwas weiter ostlich gelegenen Ehrenhain errichtete Hier brachte man von Regimentsvereinen gestiftete Ehrentafeln an die von Emil Hartmann geschaffen wurden Neben mehr als 2000 Angehorigen des Deutschen Heeres fanden in diesem Bereich auch serbische russische franzosische und tschechische Kriegsgefangene ihre letzte Ruhe Zwischen 1922 und 1947 existierte hier ausserdem ein kunstlerisch anspruchsvolles Bronzedenkmal nach einem Modell von Max Lange Es zeigte zwei Soldaten von denen sich einer im Todeskampf befand und wurde auf Weisung der SMAD eingeschmolzen Alljahrlich zelebrierte man um den Johannistag eine Heldengedenkfeier zum Andenken an die Gefallenen Im Jahre 1930 erfolgte die Umbenennung des Garnisonfriedhofs in Standortfriedhof Im Zuge des Zweiten Weltkriegs musste der Friedhof ein zweites Mal erweitert werden was erneut problemlos moglich war da er komplett von Wald umgeben ist Dieser dritte Friedhofsteil wurde um 1940 errichtet und von einer Mauer umfasst die auch die erste Erweiterung mit einschliesst Hier ruhen 978 deutsche Wehrmachtssoldaten sowie auslandische Zwangsarbeiter in elf Sammelgrabern und uber 100 Wehrdienstverweigerer die hingerichtet wurden oder sich selbst das Leben nahmen 1951 begrub man hier 450 Dresdner Bombenopfer von Februar bis April 1945 vorwiegend Feuerwehrleute Schutzpolizisten und Soldaten in einem Sammelgrab und stellte fur sie einen Gedenkstein auf Sie waren zunachst ausserhalb des Friedhofs begraben gewesen Der uberwaltigende Hauptteil der Toten des 13 Februars liegt jedoch auf dem Heidefriedhof Kurz nach Kriegsende benannte man den Friedhof erneut um Seither tragt er den Namen Nordfriedhof In unmittelbarer Nachbarschaft auf der anderen Strassenseite wurde damals auf Befehl der sowjetischen Besatzer auch der Sowjetische Garnisonfriedhof fur verstorbene Angehorige der Sowjetarmee angelegt Auf dem Nordfriedhof existiert ausserdem eine Urnengemeinschaftsanlage fur 5500 Beisetzungen aus den 1950er und 1960er Jahren Seit 1987 unter Denkmalschutz ist er heute ein ziviler und stadtischer Friedhof Jedes Jahr wird am Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler vom 20 Juli 1944 auf dem Nordfriedhof der Opfer des Nationalsozialismus gedacht An diesen Veranstaltungen nehmen haufig unter anderem Angehorige der Offizierschule des Heeres sowie Vertreter der Stadt Dresden des Arbeitskreises Sachsische Militargeschichte des Volksbundes Deutsche Kriegsgraberfursorge und der Militarseelsorge teil Bedeutende Graber Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur den Widerstandskampfer Hans Oster an der inneren Mauer des NordfriedhofsFelix Barth 1851 1931 General Adolph von Carlowitz 1858 1928 General und Kriegsminister von Sachsen Heinrich Leo von Carlowitz 1846 1907 Generalleutnant Gustav von der Decken 1861 1931 Generalleutnant August Fortmuller 1864 1942 Generalleutnant Charles Garke 1860 1936 Generalleutnant wohnte in der Villa Garke Lothar von Hausen 1907 1944 Korvettenkapitan Paul von Hingst 1846 1919 Generalleutnant Julius Carl Mathias Hoch 1863 1930 Generalleutnant Constantin von Hoenning O Carroll 1841 1925 Generalleutnant Eduard Hummitzsch 1846 1917 Generalmajor Anlage gilt als kunstlerisch wertvoll Ernst Huttig 1872 1913 Zahlmeister der Schutztruppe fur Deutsch Ostafrika Wilhelm Jahn 1866 1924 Generalleutnant Hans von Kirchbach 1849 1928 Generaloberst Hans Karl Albert Alexander von Kirchbach 1869 1918 Major Maximilian von Laffert 1855 1917 General Johannes Anton Larrass 1832 1908 Generalleutnant Max Leuthold 1863 1934 Generalleutnant Curt von Loeben 1841 1920 Generalleutnant Curt von Loeben 1885 1956 Major Georg Ludwig Rudolf Maercker 1865 1924 General und Landeskommandant von Sachsen Alfred Muller 1866 1925 Generalstabsoffizier der Sachsischen Armee Generalleutnant der Reichswehr Landeskommandant von Sachsen Paul von der Planitz 1837 1902 General und Kriegsminister von Sachsen Adolf von Rabenhorst 1846 1925 General Hermann von Schweinitz 1851 1931 General Arno Thalmann 1869 1932 Generaloberarzt Gotthard von Timroth 1868 1941 Kaiserlich Russischer Generalmajor und Georgsritter Arno Friedrich August Trinckauf 1874 1934 Generalarzt Alphons de Vaux 1854 1918 Generalleutnant Woldemar Graf Vitzthum von Eckstadt 1863 1936 Prasident der sachsischen Landessynode Hans von Watzdorf 1857 1931 Generalleutnant Bernhard Woldemar Weigel 1851 1908 Generalmajor Anlage gilt als kunstlerisch wertvollAuf dem Friedhof befinden sich zudem Gedenkstatten fur Personen des 20 Juli 1944 Friedrich Olbricht 1888 1944 General Hans Oster 1887 1945 GeneralmajorGedenkstatten Bearbeiten nbsp Aufgang zum EhrenhainEhrenhain fur die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Dresdner Garnison Anlage gilt als kunstlerisch wertvoll Gedenkstein uber Sammelgrab fur 450 Luftkriegsopfer im Februar Marz und April 1945 aus den Reihen der Feuerwehr Polizei und Wehrmacht Gedenkstein fur die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs Gedenkstatte fur die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Angehorigen des Infanterieregimentes Nr 10 des Artillerieregimentes Nr 4 und des Reiterregimentes Nr 12 Gedenkkreuz fur wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung verurteilte Wehrmachtssoldaten Gedenkstein fur ungarische Soldaten im Zweiten Weltkrieg Gedenkstein fur polnische tschechische und rumanische Fremdarbeiter Gedenkstein fur sowjetische ZwangsarbeiterSiehe auch BearbeitenListe von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenLiteratur und Quellen BearbeitenMarion Stein Friedhofe in Dresden Kulturamt der Stadt Dresden Hrsg Verlag der Kunst Dresden 2000 ISBN 90 5705 130 3 Holger Hase und Wolfgang Scheder Dresdner Kriegsgraberstatten Erinnerungsorte fur die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft Hrsg Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge Dresden 2010 S 56 59 Arbeitskreis Sachsische Militargeschichte e V Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nordfriedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhofsgeschichte Nordfriedhof DenkmalprojektEinzelnachweise Bearbeiten Der Nordfriedhof Nicht mehr online verfugbar Stadtisches Friedhofs und Bestattungswesen Dresden archiviert vom Original am 9 September 2017 abgerufen am 3 September 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bestattungen dresden de Normdaten Geografikum GND 7540130 7 lobid OGND AKS VIAF 248309385 51 08025 13 777166666667 Koordinaten 51 4 48 9 N 13 46 37 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordfriedhof Dresden amp oldid 235483377