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Der osterreichische St Georgs Orden wurde durch Kaiser Friedrich III und Papst Paul II am 1 Janner 1469 in der Lateranbasilika zu Rom durch die Investitur des 1 Hochmeisters Johann Siebenhirter gegrundet Aufgabe des Ordens sollte der Kampf gegen die Turken sein die die habsburgischen Erblander Karnten Krain und Steiermark bedrohten Hauptsitz wurde das ehemalige Benediktinerkloster Millstatt zweiter Hauptsitz war Wiener Neustadt Besonderer Forderer des Ordens war Kaiser Maximilian I Nach dessen Tod verlor der Orden rasch an Bedeutung bis im Jahre 1598 seine Besitzungen dem Jesuitenkolleg Graz ubergeben wurden Auf die Tradition des zwischen 1469 und 1598 bestehenden historischen St Georgs Ordens berufen sich heute mehrere Gemeinschaften siehe unten Papst Paul II setzt 1469 in Anwesenheit von Friedrich III den ersten Hochmeister des St Georgs Ritterordens ein Urkunde uber die Aufhebung des Benediktinerklosters Millstatt und die Amtseinfuhrung des ersten Hochmeisters Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Ordens 1 1 Namensgleicher Vorlaufer 1 2 Grundung und Blutezeit des Ordens 1 3 St Georgs Bruderschaft 1 4 St Georgs Gesellschaft 1 5 Niedergang und Ende des Ordens 2 Nachwirken des Ordens nach 1598 3 Nachfolgeorden 4 Kunstwerke und Kunstschatze 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte des Ordens BearbeitenIn dem nahe Bad Radkersburg gelegenen aber erst im 17 Jahrhundert gegrundeten Ort Sankt Georgen an der Stainz heute Sveti Jurij ob Scavnici Slowenien hielt sich mindestens bis ins 19 Jahrhundert die Sage der heilige Drachentoter personlich habe 1418 in der angeblichen Schlacht bei Radkersburg dem habsburgischen Herzog Ernst gegen die Turken geholfen 1 Herzog Ernst war allerdings eher Mitglied des vom ungarischen Konig Sigismund gegrundeten Ordens des besiegten Drachens Zuvor hatte bereits der ungarische Konig Karl einen ersten Sankt Georg Ritterorden gegrundet Namensgleicher Vorlaufer Bearbeiten Die Georgskapelle der Wiener Augustinerkirche wird bis 1378 als liturgischer Versammlungsraum eines von Herzog Otto dem Frohlichen 1301 1339 gegrundeten St Georgs Ritterordens erwahnt 2 Dieser war ein der hofischen Mode des Spatmittelalters folgender habsburgischer Hausorden dem jedoch nur ein kurzes Leben beschieden war 3 und der ausser der Namensgleichheit keine Verbindung mit dem 1469 gestifteten und spater in Millstatt ansassigen Orden besitzt Schon im 16 Jahrhundert wurde die Georgskapelle der Wiener Augustinerkirche dann als Totenkapelle verwendet 4 nbsp Amts und Zeremonienschwert Kopie des ersten Hochmeisters Johann Siebenhirter mit Inschrift AVE MARIA GRACIA PLENA ausgestellt im Stiftsmuseum Millstatt nbsp Kaiser Maximilian I diktiert Marx Treitzsaurwein Schreibe von meinem Grabstift und St Georgsorden auch von meinem auserkorenen Geschlecht und Stamm Text auf der obersten Stufe des Throns Kolorierte Zeichnung 1512 Osterreichische Nationalbibliothek Wien Cod 2835 Grundung und Blutezeit des Ordens Bearbeiten Wahrend der Belagerung Kaiser Friedrichs III im Jahre 1462 in der Burg zu Wien durch seinen Bruder Albrecht VI und die Burger der Stadt legte der Kaiser ein dreifaches Gelobnis ab Nach seiner Errettung wolle er eine Pilgerfahrt nach Rom machen ein Bistum und einen Ritterorden zu Ehren des hl Georg grunden Im November 1468 brach Friedrich III zur Pilgerreise nach Rom auf am 1 Janner 1469 kam es zur Investitur des 1 Hochmeisters Johann Siebenhirter in der Lateranbasilika durch den Kaiser und Papst Paul II und am 18 Janner wurden vom Papst die beiden Bistumer Wien und Wiener Neustadt errichtet beide wiesen nur ein kleines Territorium auf Das Bistum Wiener Neustadt wurde 1479 dem St Georgs Ritterorden inkorporiert aber aufgrund standiger Streitigkeiten zwischen dem Orden und dem Bischof vor allem um die Prazedenz wurde schliesslich 1528 diese Union definitiv beendet Am 14 Mai 1469 wurde dem neuen Hochmeister und den Mitgliedern des Ordens von den letzten Benediktinermonchen das Kloster Millstatt ubergeben Als Vogt des Klosters Millstatt hatte der Kaiser die Aufhebung desselben durch den Papst erwirkt die Lage des Klosters war fur die Plane des Kaisers sehr gunstig da Millstatt zwar nicht unmittelbar der Turkengefahr ausgesetzt war aber doch fur Verteidigung und Gegenangriff strategisch gut positioniert war Fur eine effiziente Abwehr der Turken wurde dem Orden auch die Burg Rechberg ubergeben wo der Orden Befestigungsanlagen errichtete um Einfalle der vom Seebergsattel kommenden Turken nach Karnten zu verhindern Wegen der geringen Mitgliederzahl konnte der Orden die Erwartungen des Kaisers nicht erfullen Grosse Besitzungen wurden durch Friedrich III dem Orden ubergeben oder in Aussicht gestellt So kam der Orden in den Besitz der Propstei Maria Worth der Herrschaft Purgg im Ennstal und der Herrschaft Sankt Lorenzen im Murztal Zeitweise besass der Orden auch die Herrschaft Sternberg und Landskron wie auch die Stadtpfarre Bozen ausserdem erwarb der Orden Besitzungen in Wien und in Niederosterreich Die Ubernahme der Zisterzienserabtei Viktring scheiterte am entschiedenen Widerstand der Karntner Landstande und des Erzbischofs von Salzburg In Wiener Neustadt ubergab Kaiser Friedrich III dem Orden die vom Baumeister Peter Pusica um 1450 errichtete Kirche in der Burg die ursprunglich ein Marienpatrozinium hatte nun aber dem hl Georg geweiht wurde Johann Siebenhirter renovierte nicht nur die desolaten Gebaude des Klosters sondern erweiterte die Anlage zu einem reprasentativen Sitz des Ordenshochmeisters und errichtete Befestigungsanlagen die umherstreifenden Turken widerstehen konnten Mit seinem Namen sind auch zahlreiche Kunstwerke verbunden die er fur sich oder fur den Orden in Auftrag gab wie sein mit zahlreichen Miniaturen versehenes Gebetbuch Konigliche Bibliothek Stockholm das grossartige reich geschmuckte Antiphonar Universitatsbibliothek Graz wertvolle Inkunabeln ebenfalls Universitatsbibliothek Graz sowie zahlreiche spatgotische Flugelaltare die er fur Millstatt oder fur zu Millstatt gehorende Kirchen in Auftrag gab Heute noch erhalten sind die Flugelaltare von Lieseregg und von der Katharinenkapelle in Bad Kleinkirchheim Im Kapuzinerkloster zu Wiener Neustadt befindet sich ein Tafelbild mit der Kreuzabnahme Christi das vermutlich von Siebenhirter fur die Georgskirche in der Burg gestiftet worden war Von Meister Thomas von Villach stammt ein Tafelbild den hl Domitian darstellend ursprunglich Teil eines Flugelaltares in der Stiftskirche Millstatt heute im Museum der Stadt Villach und gemeinsam mit seiner Schule schuf er die Fresken beim Friedhofsportal und im Kreuzgang Vermutlich gehen auch die Fresken desselben Meisters in der Kirche von Gerlamoos deren Thema Szenen der Georgslegende sind ebenfalls auf einen Auftrag Siebenhirters zuruck Der Orden hatte im Bereich dieser Kirche Besitzungen Lengholz Zur Zeit Johann Siebenhirters kamen auch die Brauttruhen der Paola Gonzaga nach Millstatt Sie hatte den letzten Grafen von Gorz Leonhard geheiratet starb aber 1495 ohne Nachkommen ein Madchen war schon fruh verstorben Leonhard ubergab vier nach Entwurfen des Andrea Mantegna geschaffene Truhen dem St Georgs Ritterorden Zwei Truhen mit Elfenbeinreliefs befinden sich im Dom zu Graz Stuckreliefs von zwei vergoldeten Holztruhen befinden sich im Landesmuseum Karnten und in Millstatt blieb eine dieser Truhen erhalten sie wird im Stiftsmuseum aufbewahrt Die enge Verbundenheit des Kaisers mit dem von ihm gegrundeten Orden zeigte sich auch darin dass er in den Gewandern des Ordens beigesetzt werden wollte An seinem Grabmal im Stephansdom in Wien wird in mehreren Szenen auf den St Georgs Ritterorden Bezug genommen und am Epitaph mit der Darstellung des Kaisers und den Wappen seiner Lander kommt dem Wappen des Ordens ein besonderer Rang zu Im Nachfolger Kaiser Maximilian I erstand dem Orden ein besonderer Forderer der bis zu seinem Tode dem Orden engstens verbunden blieb und sich fur den Orden unmittelbar verantwortlich fuhlte Diese Verbundenheit hangt auch mit der besonderen Verehrung des heiligen Georg zusammen dessen Namen Maximilian I eigentlich tragen sollte und der Maximilian zeitlebens begleitenden Idee die Turkengefahr zu bannen St Georgs Bruderschaft Bearbeiten nbsp Altar von Lieseregg Der unglaubige Thomas und links unten der kniende Altarstifter Johann Siebenhierter nbsp Gonzaga Brauttruhe mit einem Relief von Andrea Mantegna nbsp Grabplatte des ersten Hochmeisters Johann SiebenhirterDa der Kaiser feststellen musste dass der Orden relativ wenige Mitglieder hatte und daher nicht in der Lage war ernsthaft den Kampf mit den Turken aufzunehmen grundete Maximilian I schon kurz nach dem Tod seines Vaters am 17 September 1493 in Innsbruck die St Georgs Bruderschaft Gedacht war an eine weltliche Bruderschaft die aber dem Orden angegliedert sein sollte und deren Mitglieder durch Spenden oder auch durch Beteiligung am Kampf gegen die Turken diesen tatkraftig unterstutzen sollten Mit ihrer Hilfe sollte in Rann an der Save heute Brezice in Slowenien eine Festung mit einer Besatzung von 2000 bis 3000 Mann errichtet werden Als zusatzlichen Anreiz sollten die Mitglieder eine Reihe von Privilegien erhalten Am 28 Oktober 1494 nahm der Kaiser selbst in der Kathedrale von Antwerpen gemeinsam mit seiner ganzen Familie und zahlreichen Reichsfursten die Mitgliedschaft der Sankt Georgs Bruderschaft an Auch der damaligen Papst Alexander VI und zahlreiche Kardinale wurden Mitglieder dieser Bruderschaft Am 15 November 1494 richtete Maximilian I einen Appell an alle christlichen Konige und Fursten sowie an die gesamte Christenheit der Bruderschaft beizutreten und einen vom Kaiser fur das darauffolgende Jahr geplanten Turkenfeldzug zu unterstutzen ohne jedoch viel Interesse zu finden Den Rittern die an diesem Feldzug teilnehmen wurden verlieh er das Privileg in ihrem Wappen eine Krone zu fuhren und schuf damit den Stand der gekronten Ritter Aufgrund der zahlreichen Auseinandersetzungen mit Frankreich und Venedig kam es nicht zu dem geplanten Feldzug St Georgs Gesellschaft Bearbeiten 1503 erneuerte der Kaiser seinen Appell zur Unterstutzung des Kampfes gegen die Turken und schuf zusatzlich die St Georgs Gesellschaft Die vom Kaiser erhoffte breite Zustimmung trat auch diesmal nicht ein Bei der Kaiserproklamation Maximilians im Dom von Trient am 4 Februar 1508 kam den anwesenden Georgsrittern die Aufgabe zu Maximilian formell zur Annahme dieser Wurde aufzufordern Am 10 Oktober desselben Jahres starb der Hochmeister Johann Siebenhirter und wurde in der Stiftskirche zu Millstatt beigesetzt Sein Epitaph befindet sich heute in der seinen Namen tragenden nordlichen Seitenkapelle Als Nachfolger wurde Johann Geumann gewahlt der wie sein Vorganger in einer engen Beziehung zum Kaiser stand und von Maximilian I spater als Testamentsvollstrecker erwahlt wurde Geumann wurde vom Kaiser aber nur als Verweser des Hochmeisteramtes bestatigt erst am 25 Marz 1518 also fast zehn Jahre spater wurde er in einer feierlichen Zeremonie unter Beteiligung von Vertretern mehrerer Herrscherhauser in Hall in Tirol als Hochmeister eingesetzt Vermutlich trug sich Maximilian lange mit dem Gedanken selbst die Wurde eines Hochmeisters zu ubernehmen so wie er als Herzog von Burgund an der Spitze des Ordens vom Goldenen Vlies stand bis er diese Wurde an seinen Sohn Philipp abgeben musste Eine besondere Rolle kam dem St Georgs Ritterorden in den Testamentsentwurfen Maximilians zu Der Kaiser plante sein Grabmonument als eine Art Gralsburg am Falkenstein bei St Wolfgang Dort sollten auch die ehernen Statuen seiner Vorfahren aufgestellt werden die er in Innsbruck giessen liess siehe Grabmal Kaiser Maximilians I Die Grabwache sollten die Mitglieder des St Georgs Ritterordens ubernehmen Diese Plane wurden durch den Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach durchkreuzt und kurz vor seinem am 12 Janner 1519 erfolgten Tod verfugte der Kaiser dass sein Leichnam in der Georgskirche von Wiener Neustadt unter den Altarstufen beigesetzt werden sollte Die Grabwache sollte dem St Georgs Ritterorden obliegen der diese Aufgabe auch wahrnahm solange er dazu in der Lage war Ferner bestimmte der Kaiser dass sein Leichnam in den Gewandern des Ordens aufgebahrt und beim Katafalk die Insignien dieses Ordens aufgestellt werden sollen nbsp Der Sudtrakt des ehemaligen Ordensschlosses das Hochmeisterschloss wurde lange Zeit als Hotel genutzt Niedergang und Ende des Ordens Bearbeiten Mit dem Tode Kaiser Maximilians verlor der Orden seine Bedeutung Kaiser Karl V und sein Bruder Ferdinand I hatten kein Interesse an dem Orden zumal es diesem nie gelungen war die mit seiner Grundung verbundenen Aufgaben bei der Bekampfung der Turken zu erfullen Die Anzahl der Mitglieder schrumpfte etliche Mitglieder schlossen sich der Reformation an und die Disziplin liess immer mehr nach sodass die Ordensmitglieder in Millstatt wie in Wiener Neustadt und an den anderen Standorten des Ordens wachsendes Argernis erregten Johann Geumann hatte durch eine rege Bautatigkeit in Millstatt und sein Wirken im Umfeld des Kaisers dem Orden noch Glanz vermittelt Zu seiner Zeit stiftete der dem Orden nahestehende Augustinus Reinwald das grossartige Weltgerichtsfresko das vermutlich von Urban Gortschacher nach 1519 geschaffen wurde Geumann starb 1533 5 und wurde ebenfalls in der Stiftskirche zu Millstatt beigesetzt sein Epitaph steht heute in der sudlichen Seitenkapelle die seinen Namen tragt Sein Nachfolger wurde Wolfgang Prandtner der Diplomat im kaiserlichen Dienst war und sich wenig um den Orden kummern konnte Er starb 1541 an der Pest und wurde in Trautmannsdorf bei Wiener Neustadt beigesetzt Es kam zu keiner Wahl eines neuen Hochmeisters der Besitz des Ordens wurde teilweise verpfandet die Verwaltung von kaiserlichen Kommissaren wahrgenommen Ab 1573 wurden die Ertrage in wachsendem Ausmass fur das neugegrundete Jesuitenkolleg in Graz verwendet und schliesslich 1598 der gesamte Besitz diesem Kolleg und der Jesuitenuniversitat in Graz ubergeben Eine formale Aufhebung des Ordens ist schriftlich nicht nachweisbar Moglicherweise wurde diese burokratisch doch recht aufwandige Massnahme unterlassen da keine Ordensritter mehr namhaft waren Nachwirken des Ordens nach 1598 BearbeitenUber die weitere Entwicklung des offenbar weit zerstreuten Ordens liegt wenig vor es ist weder ein Dokument uber eine Aufhebung des Ordens noch uber eine spatere Neu oder Wiedergrundung bekannt Der 1779 in Wien erschienene Ritter Orden Almanach verzeichnet den Orden unter der Liste der aufgehobenen Ritterorden in Deutschland 6 Roman von Prochazka erwahnt im Osterreichischen Ordenshandbuch 1974 1979 einen Millstatter Stiftsorden vom Hl Georg in Karnten und beschreibt diesen als souveranen Ritterorden mit dem Sitz in Rom und dem italienischen Namen Sovrano Militare Ospitaliero Ordine di San Giorgio in Carinzia gibt jedoch fur diese Gemeinschaft kein Grundungsdatum an Laut Prochazka handelt es sich dabei um eine an den osterreichischen Ritterorden vom Hl Georg anknupfende Neugrundung der ritterlichen Bruderschaft gleichen Namens die unter der Schirmherrschaft der Souverane a us d em H ause Habsburg weiter existierte und von Maria Theresia im J ahre 1756 mit besonderen Statuten begnadet wurde Laut Prochazka befand sich diese Gemeinschaft seit der Franzosenherrschaft in Illyrien bis 1838 im Exil in Bayern worauf das Priorat in Osterreich i m J ahre 1849 von Kaiser Franz Joseph und dann 1917 von Kaiser Karl I bestatigt wurde der auch den deutschen Bischof Hudal in Rom zum Ordensgouverneur ernannte 7 Dokumente uber die von Prochazka erwahnte Neugrundung existieren keine auch die Bestatigungen durch Maria Theresia 1756 und Kaiser Franz Joseph 1849 sind nicht belegbar Anders die Bestatigung des Ordens durch Karl I die umstandehalber nur mundlich erfolgte jedoch durch mehrere Zeugen belegt ist Nachfolgeorden BearbeitenDer Wittelsbacher Hausritterorden vom Heiligen Georg verstand sich bei seiner Grundung durch Karl Albrecht von Bayern 1726 als Erneuerung des St Georgs Ordens 8 9 Der 1768 von Philipp Ferdinand von Limburg Styrum gegrundete Alte Orden vom St Georg heute ein osterreichischer Verein verstand und versteht sich noch heute als Nachfolger des St Georgs Ordens 10 Seit 1999 bekleidet Mag Gundakar Liechtenstein das Amt des Gouverneurs des Vereins Diesen Vereinigungen steht ein anderer St Georgs Orden gegenuber den auch der von Prochazka erwahnte Bischof Hudal ab 1923 Rektor des Collegio Teutonico di Santa Maria dell Anima zu Rom in einer von ihm verfassten historischen Abhandlung anfuhrt Darin beschreibt er unter anderem dass sich Kaiser Karl I 1917 die Verfugung uber verschiedene Ritterorden wie den Orden vom Goldenen Vlies aber auch den St Georgs Orden vorbehalten habe und Hudal selbst als provisorischer geistlicher Prior des Ordens fungiere Nach dem Ableben Karls I ging das Protektorat des St Georgs Ordens per dynastischer Sukzession an seinen Sohn Otto uber In einem sogenannten Reorganisations Konvent vom 18 Janner 2008 wurde ein gleichnamiger Orden unter vorhergehender Mitwirkung von Otto Habsburg Lothringen Karl Habsburg Lothringen Vincenz Liechtenstein als Verein offentlich wiederbegrundet Am 24 April 2010 erhielt dieser durch Otto Habsburg eine neue Verfassung 11 Beim Konvent vom 30 April 2011 im Munster zu Neuberg an der Murz wurde nach dem Tod Ottos Habsburgs nach Proklamation durch den Grossmeister Karl der St Georgs Orden Ein europaischer Orden des Hauses Habsburg Lothringen als habsburgischer Orden bestatigt Kunstwerke und Kunstschatze BearbeitenIn vielen von Kaiser Maximilian I in Auftrag gegebenen Kunstwerken wird auf den St Georgs Ritterorden Bezug genommen so bei der Grossen Ehrenpforte beim Triumphzug im Theuerdank und im Weisskunig sowie in mehreren Holzschnitten und Kupferstichen mit Darstellungen des Kaisers der die Insignien des Ordens tragt Von besonderer Bedeutung ist das Gebetbuch Maximilians I das er fur den St Georgs Ritterorden schuf Mehrere Exemplare wurden auf Pergament gedruckt und waren fur Fursten bestimmt um sie fur den Orden zu gewinnen Das fur den Kaiser bestimmte Exemplar wurde von den bedeutendsten Kunstlern aus dem Umfeld Maximilians mit Zeichnungen versehen Der Grossteil dieser Zeichnungen stammt von Albrecht Durer daneben waren auch Albrecht Altdorfer Lucas Cranach Jorg Breu Hans Baldung und Hans Burgkmair der Altere beteiligt Der uberwiegende Teil dieses Exemplars befindet sich heute als besondere Kostbarkeit in der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen der Rest in der Stadtbibliothek von Besancon Im Stiftsmuseum Millstatt werden aus der Zeit des St Georgs Ritterordens zahlreiche Kunstwerke gezeigt Das sind unter anderem Faksimiles einer Reihe von kostbaren Handschriften wie das lateinische Gebetbuch des Johann Siebenhirter mit besonders qualitatsvollen Miniaturen 12 das prunkvolle Antiphonar des Ordens sowie bedeutende Inkunabeln aus der Fruhzeit des Buchdrucks und vor allem das beruhmte Gebetbuch Kaiser Maximilians I mit Federzeichnungen von Albrecht Durer Albrecht Altdorfer und Lukas Cranach 1495 schenkte Graf Leonhard von Gorz nach dem Tode seiner Gattin Paola Gonzaga die von Andrea Mantegna entworfenen Brauttruhen dem St Georgs Ritterorden zu Millstatt wobei eine dieser Truhen im Museum ausgestellt ist Zwei vorzuglichst erhaltene Brauttruhen befinden sich als Reliquienschreine im Grazer Dom Schloss Ambras Innsbruck zeigt in seiner Sammlung gotischer Skulpturen den Georgsaltar der im Auftrag Maximilians I von Sebold Bocksdorfer gefertigt wurde Literatur BearbeitenWalter Franz Winkelbauer Der St Georgs Ritterorden Kaiser Friedrichs III Ungedruckte Dissertation Wien 1949 W F Winkelbauer Kaiser Maximilian I und St Georg In Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs Band 7 1954 S 523 550 Heinrich Koller Der St Georgs Ritterorden Kaiser Friedrichs III in Die geistlichen Ritterorden Europas Hrsg von Josef Fleckenstein und Manfred Hellmann Thorbecke Sigmaringen 1980 S 417 429 Vortrage und Forschungen Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte Band 26 Inge Friedhuber Maximilian I und der St Georgs Ritterorden In Symposium zur Geschichte von Millstatt und Karnten 1984 Nachdruck Studien zur Geschichte von Millstatt und Karnten Klagenfurt 1997 S 431 453 Gisela Goldberg Das Gebetbuch Kaiser Maximilians I und der St Georgs Ritterorden In Symposium 1984 Nachdruck Studien S 455 484 Walther Brauneis Die Grabmalplane Kaiser Maximilians I und der St Georgs Ritterorden In Symposium 1984 Nachdruck Studien S 485 493 Franz Stubenvoll Aus dem Leben des Hanns Siebenhirter Erster Hochmeister des St Georgs Ritterordens 1420 1508 In Symposium 1985 Nachdruck Studien S 495 510 Robert Wlattnig Die sogenannte Siebenhirter Tafel eine kunsthistorische Analyse In Symposium 1985 Gertrud Buttlar Gerhartl Der St Georgs Ritterorden und Wiener Neustadt In Symposium 1985 Nachdruck Studien S 511 527 Richard Perger Der St Georgs Ritterorden in Wien In Symposium 1987 S 84 94 Erweiterte Fassung Das S Martinsspital vor dem Widmertor zu Wien In Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien Band 44 45 1989 S 7 25 Inge Wiesflecker Friedhuber Maximilian I und der St Georgs Ritterorden Zur Frage seiner Ordenszugehorigkeit In Symposium 1989 S 87 106 Nachdruck FS H J Mezler Andelberg Graz 1988 S 543 554 Erich Glantschnig Der Villacher Renaissancemaler Urban Gortschacher Stil und Zuschreibungsfragen In Symposium 1998 S 21 48 Daniela Gregori Die Brauttruhen der Paola Gonzaga In Symposium 1998 S 49 58 Franz Horing Die Restaurierung der Hochzeitstruhe der Paola Gonzaga In Symposium 2002 S 124 133 Karl Georg Pfandtner Das Gebetbuch des Johann Siebenhirter in Stockholm Geschichte Ausstattung Bedeutung In Symposium 2006 S 43 98 Magdalena Bushart Die Randzeichnungen im Gebetbuch Kaiser Maximilians I In Symposium 2006 S 99 114 Christine Baier Die spatmittelalterliche Buchmalerei in Handschriften aus Millstatt In Symposium 2007 S 35 68 Karl Georg Pfandtner Das Siebenhirterbrevier Cod 2781 der ONB Wien Neue Aspekte zur Datierung und Lokalisierung In Symposium 2007 S 69 96 Johann Tomaschek Die Aufhebung des Benediktinerklosters Millstatt und dessen Ubergabe an den St Georgs Ritterorden In Symposium 2010 S 37 55 sowie Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten 2 Auflage Anton Schroll Wien 1981 ISBN 3 7031 0522 4 S 397 408 Wilhelm Deuer Hauptpfarrkirche St Salvator und Allerheiligen in Millstatt Christliche Kunststatten Osterreichs Band 274 Verlag St Peter Salzburg 1996 ohne ISBN Matthias Maierbrugger Die Geschichte von Millstatt Marktgemeinde Millstatt im Verlag Ferd Kleinmayr Klagenfurt 1964 erw Neuauflage Carinthia Verlag Klagenfurt 1989 S 93 133 ohne ISBN Maria Mairold Die Millstatter Bibliothek In Geschichtsverein fur Karnten Carinthia I Zeitschrift fur geschichtliche Landeskunde von Karnten 170 Jahrgang 1980 S 87 106 Erika Weinzierl Fischer Geschichte des Benediktinerklosters Millstatt in Karnten Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie Band 33 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 1951 ohne ISBN Roman Freiherr von Prochazka Osterreichisches Ordenshandbuch 1 Auflage erschienen bei Graf Klenau OHG Munchen 1974 ohne ISBN 2 Auflage erschienen bei Graf Klenau OHG Munchen 1979 ohne ISBN Peter F Wallnofer de Monte Liechtenberg Der S M H Ritter Orden vom heiligen Georg in Karnten im 20 Jahrhundert Sonderdruck aus Carinthia I Zeitschrift fur geschichtliche Landeskunde Karnten Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 2005 ohne ISBN Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knights of St George Austria Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Gustav Puff Marburger Taschenbuch fur Geschichte Landes und Sagenkunde der Steiermark und der an dieselbe grenzenden Lander Band 2 Seite 295 Leykam Graz 1854 Georgskapelle 1 Augustinerkirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Das habsburgische Hofkloster St Augustin auf habsburger net Zugriff am 4 Juli 2018 Georgskapelle 1 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Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aovstg org abgerufen am 16 April 2014 Die Welt Elitar konservativ europaisch vom 3 Februar 2008 Karl Georg Pfandtner Das Gebetbuch des Johann Siebenhirter in Stockholm Carinthia I 2007 S 107 156 mit 38 grosstenteils farbigen Abbildungen Normdaten Korperschaft GND 4834813 2 lobid OGND AKS VIAF 4829154983545667860000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georgs Orden Osterreich amp oldid 231947598