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Geymann auch Geumann Geymanner Geymanner ist der Name eines oberosterreichischen Adelsgeschlechts das auch zum niederosterreichischen landstandischen Adel gehort 1 Wappen der Geymanner entspricht Wappen III gemass Siebmachers Wappenbuch NO Adel Von Silber und Schwarz mit einer Scharte geteilten Schild aus der daraus an goldenem Stiel drei goldene Eichenblatter hervorwachsend Kleinod und Helmdecken wie die vorigen Auferstehungsrelief Fragment des Epitaphs von Hans Christoph Geymann in der Pfarrkirche Gallspach um 1605 Friedrich Thon zugeschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weitere bedeutende Familienmitglieder 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht stieg aus dem Bauernstand auf Es war ursprunglich in der Gegend von Rustorf Attnang und Swans begutert und besass von 1354 bis 1633 Gallspach sowie von 1463 bis 1643 Trattenegg Ein Hainricus Geuman de Swanse Heinrich I der 1261 und 1277 urkundlich in Erscheinung tritt lasst sich als erster Geymann der Familie zuordnen die sich in zwei Linien von denen eine Heinrichs Linie bereits um 1400 ausstarb zu einer der fuhrenden Ritterfamilien des 14 bis 16 Jahrhunderts in Oberosterreich entwickelte Zwei fruher auftretende Geymanner miles Conradus Geumann um 1209 und Geumanus socer Conradi civis de Linz 1247 lassen sich nicht eindeutig der Familie zuordnen Die Tatigkeit mehrerer Familienmitglieder als Pfleger und Landrichter im Dienste der Wallseer Schaunberger und des Landesfursten ist im 15 16 Jh nachgewiesen Trattenegg Kammer Wolfsegg Starhemberg bei Haag am Hausruck Peuerbach Grdoselo Zelengrad Castelverde in Istrien u a Der Besitzstand wurde kontinuierlich vergrossert und umfasste bis 1600 auch die Herrschaften Schwarzgrub bei Weibern Oberweis bei Laakirchen Freyn bei Frankenburg Walchen bei Vocklamarkt Wildenhag bei Strass im Attergau und Rossatz in der Wachau sowie das 1539 erworbene Freihaus am Hofberg in Linz heute Hofgasse 19 Am 25 Juli 1625 wurden die Bruder Hans Paul und Hans Ludwig Geymann mit dem Pradikat Freyherren zu Gallspach und Trattenek auf Walchen und Wildenhag in den Herrenstand erhoben 2 Trotzdem musste die Familie wegen ihres Festhaltens am protestantischen Glauben ab 1632 das Land ob der Enns Oberosterreich verlassen Einige Familienmitglieder zogen nach Niederosterreich Wien Pressburg oder Regensburg und erwarben teilweise wieder betrachtlichen Besitz z B Wolfpassing Kronsegg Schiltern Niederfellabrunn Gneixendorf Dem Geschwisterpaar Hans Ehrenreich und Margarethe Kinder von Hans Paul gelang um 1655 die Einheirat in die reichsgrafliche Familie Abensperg Traun sie vermahlten sich mit den Geschwistern Ernst und Susanna Regina von Abensperg und Traun Kinder von Johann Christoph Graf von Abensperg und Traun 1598 1654 und Ursula Freiin von Greiffenberg Ende des 17 Jh waren alle Mitglieder der Familie Geymann wieder zum katholischen Glauben zuruckgekehrt Manche fuhrten als Berufssoldaten in den Turkenkriegen ein eher bewegtes Leben Hans Geymann ein Sohn von Hans Paul nahm 1664 an der Schlacht bei St Gotthard bzw Mogersdorf an der Raab teil Sein Sohn Hans Ernst war von 1690 bis 1697 Kommandant des Hayduckenregimentes Niklas Palffy im Rang eines Obristleutnants und 1691 Teilnehmer an der Schlacht bei Slankamen Ein zweiter Sohn Hans Carl 1709 avancierte zum Generalfeldwachtmeister und sass 1704 im Hofkriegsrat zu Wien In den Jahren 1702 03 liess er sich von Christian Alexander Oedtl in der heutigen Renngasse 12 in Wien ein kleines Palais Palais Geymann Windischgratz errichten Hans Jakob Friedrich Geymann 1746 Sohn von Hans Ernst Geymann diente vorerst als Rittmeister in den Regimentern Kriebaum und Steinville wurde 1721 Obristwachtmeister im Kurassierregiment Johann Graf Browne Hautois 1728 wirklicher k k Kammerer und ab Juli 1730 Kommandant von Stuhlweissenburg in Ungarn Hans Siegmund Geymann Sohn von Hans Ehrenreich wurde 1688 als Deutscher Ordensritter aufgenommen und erhielt 1714 die Karntner Reprasentationsstelle beim innerosterreichischen Hofkriegsrat Mit Hans Ernst Siegmund und Carl Geymann beides Sohne von Hans Jakob Friedrich starb die Familie um 1755 im Mannesstamme aus Weitere bedeutende Familienmitglieder BearbeitenHeinrich II verheiratet mit Petrissa und sein Bruder Hans I vermahlt mit Cunigunde alle vor 1356 konnen als eigentliche Stammeltern der beiden Geymannlinien angesehen werden Heinrich III Sohn von Heinrich II 1363 Verheiratet mit Ehrentraut Zinzendorf erwarb 1354 unter Lehensvorbehalt die Veste Gallspach samt Burgfrieden und Kirchenlehen von Eberhard V von Walsee Erbauer der ersten Pfarrkirche und Stifter des Pfarrhofes in Gallspach 1358 Begraben in Gallspach Heinrich IV Sohn von Heinrich III um 1400 Verheiratet mit Ursula von Aistersheim und Agnes Panhalm Begraben in Meggenhofen wo um 1380 das dortige Schloss vorubergehend den Geymann zugefallen war Ortolph I Sohn von Hans I verheiratet mit Gertraud um 1395 durch Totschlag 1358 Pfleger auf Trattenegg Nahm 1378 und 1383 am Krieg des Erzbistums Salzburg gegen Bayern teil Stephan I Sohn von Ortolph I etwa 1380 bis etwa 1433 Verehelicht mit Benigna Payss Tochter des Vocklabrucker Burgers und Besitzers der Sitzes Mitterberg bei Rustorf Ulrich Payss Gehorte 1396 zusammen mit seinem Bruder Hans II einem Soldnerheer der Salzburger Landstande an Baute 1400 den Sitz Schwarzgrub bei Weibern war 1425 bis 1428 als Pfleger in Kammer 1432 in Wolfsegg nachgewiesen Stephan II Sohn von Stephan I etwa 1410 bis etwa 1465 Verheiratet mit Barbara Schongruber Erwirkte 1439 von Konig Albrecht II das Marktrecht fur Gallspach Beim Leichenumzug fur den Konig fuhrt er zusammen mit Christoph Grafenwerder das Leichenpferd der Grafschaft Tirol 1452 war er im Gefolge Kaiser Friedrich III bei dessen Kronung in Rom und Mitglied der Empfangsdelegation fur die kaiserliche Braut Eleonore von Portugal Gotthard Sohn von Stephan I vor 1463 Verheiratet mit Katharina Oeder Unterzeichnete mit 253 anderen Adeligen am 12 Dezember 1451 die Mailberger Feste Mailberger Bund in der von Friedrich III die Entlassung seines Mundels Ladislaus Posthumus aus der Vormundschaft gefordert wurde War um 1453 Pfleger und Landrichter auf Schloss Starhemberg bei Haag am Hausruck Ortolph II Sohn von Christoph Geymann um 1455 und Enkel von Ortolph I etwa 1425 30 bis etwa 1476 Verheiratet mit Barbara Meurl aus Leombach Kammerer Leiter der Landesfinanzverwaltung fur Erzherzog Albrecht VI 1455 landesfurstlicher Pfleger in Trattenegg 1464 Pfleger in Neuattersee Kogl 1466 kaiserlicher Steuereinnehmer Bartholomaus Sohn von Stephan I um 1468 Verheiratet mit Regina Tochter des Walthesar Newnkircher 1459 Pfleger und Landrichter in Pernstein 1462 64 Pfleger und Landrichter auf Starhemberg Heinrich VI Sohn von Christoph und Enkel von Ortolph I um 1477 Begraben in Wilhering Verheiratet mit Benigna Treutlkofer War 1458 als wallseeischer Pfleger in die Auseinandersetzungen zwischen Friedrich III und seinem Bruder Albrecht VI verstrickt Vom Castelverde dem heute verschwundenen Schloss in Grdoselo Gherdosello Gardassel nordlich von Pazin Pisino Mitterburg in Istrien griff er 1458 Untertanen des Kaisers mit Raub und Plunderung an Lag 1466 67 mit der Stadt Steyr wo er ein Haus unter der Brucken besass in Fehde Jorg Sohn Ortolphs II 1487 Pfarrer von Gunskirchen spater Domherr in Wurzburg und Augsburg Johann Hans III Sohn von Heinrich VI ca 1467 23 Dezember 1533 Verheiratet mit Margarethe von Trautmannsdorf Pfleger in Maria Lankowitz und Voitsberg Gehorte zu den Testamentsexekutoren Kaiser Maximilians I War nach dem Tod der Gattin 1495 Mitglied 1499 Komtur 1508 Verweser und ab 1518 zweiter Hochmeister des St Georgsritterordens mit Sitz im Stift Millstatt Karnten Brachte 8000 Gulden Privatvermogen in den Orden ein Er starb an den Folgen der Pest in Gmund Karnten und liegt in Millstatt begraben Auf seinem Marmorgrabstein liess er sich von Hans Valkenauer in voller Rustung darstellen Die umlaufende Inschrift hat den Wortlaut Hie ligt begraben der hochwurdige Furst und her Johann Geuman der andere Hochmaister Saint Jorigen ordes stiffter der ewig mess und liechts diser capell gestorben anno 15 iar dem got gnad Heute noch zeugen Teile in der Stiftskirche zu Millstatt von seiner Bautatigkeit als Ordensoberer Teile des gotischen Netzrippengewolbes der Taufstein mit dem Geymannwappen die Geumankapelle sowie Renaissancelaubengange im Stiftshof Ein Tafelbild entstanden nach 1508 im Landesmuseum Klagenfurt zeigt ihn kniend mit seiner Familie vor der Gottesmutter Balthasar Sohn von Ortolph II 1522 verheiratet mit Katharina Raming 1521 Tochter des landesfurstlichen Pflegers zu Prauneggen Bruneck Hans Raming Ramung und dessen Ehefrau Magdalena Campani Ab 1512 schaunbergischer Pfleger und Landrichter von Peuerbach Begraben in Gallspach Hanns Heinrich Sohn von Balthasar Geymann 1566 Verheiratet mit Magdalena Hohenfelder 1540 Salome Kolnpock 1552 und Brigitta Walewicz 1567 Kaiserlicher Rat begraben in Gallspach Hans Christoph Sohn von Hanns Heinrich Geymann 1544 bis 1600 Verheiratet mit Juliana von Maming 1576 und Elisabeth von Maming 1615 Kaiserlicher Rat und Landrat Wirkte im Auftrag der Stande 1595 bis 1597 an der Befriedung der aufstandischen Bauern mit 1582 bis 1598 Verordneter des oberosterreichischen Ritterstandes Vergrosserte den Familienbesitz durch Kauf der Herrschaften Freyn Walchen und Wildenhaag Durch seine zweite Gattin fiel der Familie Rossatz in der Wachau zu Begraben in Gallspach Fragmente seines kunsthistorisch wertvollen Epitaphs aus der Bildhauerwerkstatte des Friedrich Thon blieben erhalten Ortolph IV Sohn von Hans Christoph Geymann etwa 1570 bis 1620 Verheiratet mit Anna Maria von Kirchberg Studierte in Jena Padua und Bologna war 1611 Verordneter des oberosterreichischen Ritterstandes und nahm als Calvinist 1619 20 an der Adelsrevolte gegen den Landesfursten teil Wahrend oder kurz nach der Schlacht am Weissen Berge bei Prag an der er teilgenommen haben durfte starb er Sein Besitz wurde vom Landesherrn eingezogen Hans Paul Sohn von Hans Christoph 1579 bis 1655 Verheiratet mit Maria Salome Schifer Studierte in Tubingen und Strassburg 1620 Ritterstandsverordneter 1625 Erhebung in den Freiherrenstand Zog sich ab 1628 wegen seines evangelischen Glaubens nach Regensburg und spater nach Niederosterreich Rossatz zuruck wo er 1636 in den no Herrenstand aufgenommen wurde Fand 1655 am neuen Friedhof vor dem Schottentor in Wien seine letzte Ruhestatte Hans Ludwig Sohn von Hans Christoph um 1638 Verheiratet mit Gertraud Concin Truchsess und Vorschneider bei Kaiser Matthias 1610 Ritterstandsverordneter 1625 Erhebung in den Freiherrenstand Wappen BearbeitenBlasonierung Das alte Wappen nach Siegeln zeigt gemass Johann Siebmacher in weissem Schild einen nackten wilden bartigen Mann wachsend Haupt und Lenden mit Eichenblattern bedeckt in der rechten Hand einen um die Schulter gelegten Streitkolben in der linken ein Eichenblatt haltend 1 Blasonierung Wappen II gemass Siebmachers Wappenbuch zeigt in Silber einen schwarzen Schildefuss mit einer Scharte aus der letzteren ein goldenes Eichenblatt gerade aufwachsend auf dem gekronten Helm zwei mit einer Scharte von silber und schwarz geteilte aussen mit je drei goldenen Eichenblattern besteckte Buffelshorner die Helmdecken schwarz silbern und schwarz golden 1 Blasonierung Wappen III gemass Siebmachers Wappenbuch zeigt ein von Silber und Schwarz mit einer Scharte geteilten Schild aus der daraus an goldenem Stiel drei goldene Eichenblatter hervorwachsend Kleinod und Helmdecken wie die vorigen 1 Blasonierung Die alteste Abbildung des Familienwappens findet sich auf dem Grabstein Heinrich III Geymann 1363 in der Gallspacher Pfarrkirche Es stellt ein Eichenlaub auf einer Mauerzinne dar Als abgewandelte Version wurde auch ein Eichenblatt verwendet dessen Stangel in der Mitte eines Dreiberges steht wobei die beiden Seitenhugel den mittleren uberragen z B auf dem Grabstein Hans Geymanns in Millstatt von 1533 Literatur BearbeitenHerbert Erich Baumert Georg Grull Burgen und Schlosser in Oberosterreich Innviertel und Alpenvorland Wien 1985 2 Auflage Herbert Erich Baumert Georg Grull Burgen und Schlosser in Oberosterreich Salzkammergut und Alpenland Wien 1983 2 Auflage Georg Clam Martinic Osterreichisches Burgenlexikon St Polten Wien Linz 1991 Norbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich Linz 1976 3 Auflage Hugo Hebenstreit Die Geymann von Gallspach 3 Bande maschinschr OO Landesarchiv 1968 69 Johann Georg Adam von Hoheneck Die loblichen Herren Herren Stande dess Ertz Hertzogthums Osterreich ob der Ennss 3 Bande Passau 1727 1732 1747 Marktgemeinde Rossatz 500 Jahre Marktgemeinde Rossatz 1462 1962 Krems 1962 Wolfgang Perr Bertram Scharinger Helmuth Wansch Gallspach 550 Jahre Markt Verlag Wiesner Wernstein 1989 Wolfgang Perr Peer Hans Christoph Geymann von Gallspach und Trattenegg 1544 1600 In Der Bundschuh 13 Ried Innkreis 2010 S 52 62 Wolfgang Perr Gemeindechronik von Gallspach in 4 Banden Bad Ischl 2014 Update 6 2023 Band I Geschichte der Herrschaft Gallspach Band II Pfarrgeschichte Band III Markt und Umland von den Anfangen bis 1914 Band IV Markt und Umland 1914 2014 auf dropbox com Johann Siebmacher Grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 5 Oberosterreichischer Adel Bearbeitet von Alois Frh v Starkenfels 1885 1904 Heinrich Wurm Die Geumann auf Gallspach In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 4 Heft 2 Linz 1950 S 112 125 ooegeschichte at PDF Alois Zauner Vocklabruck und der Attergau I Stadt und Grundherrschaft in Oberosterreich bis 1620 In Forschungen zur Geschichte Oberosterreichs Band 12 Linz 1971 901 Seiten Johann Evang Kirnbauer von Erzstatt Der Niederosterreichische Landstandische Adel Tafeln A R In J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Bauer und Raspe Nurnberg 1909 Tafeln 61 Johann Evang Kirnbauer von Erzstatt Der Niederosterreichische Landstandische Adel Text A R In J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Bauer und Raspe Nurnberg 1909 S 123 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geymann family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Palais Geymann Windisch graetz auf burgenkunde at 1 2 Vorlage Toter Link aeiou iicm tugraz at Johann Geumann bei tugraz at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Einzelnachweise Bearbeiten a b c d A R Text GDZ Abgerufen am 8 Marz 2019 Osterreichisches Staatsarchiv Allgemeines Verwaltungsarchiv Wien Burg und Schlossherren Ordner II Band II S 15 b und 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geymann amp oldid 234164789