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Dieser Artikel beschreibt das Schloss in Oberosterreich Fur das abgegangene Schloss in Niederbayern siehe Schloss Wolfsegg Massing Das Schloss Wolfsegg befindet sich im Hausruck in der Gemeinde Wolfsegg im Bezirk Vocklabruck Schloss Wolfsegg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schloss Wolfsegg heute 3 Schloss Wolfsegg im Werk Thomas Bernhards 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Wolfsegg nach einem Stich von Matthaus Merian von 1656 nbsp Schloss Wolfsegg nach einem Stich von Georg Matthaus Vischer von 1674Wolfsegg fuhrte fruher den Namen Hausruck nach dem Geschlecht der Hausrucker 1120 wird Hadmar I von Hausruck urkundlich erwahnt Sein Sohn Heinrich de Husrucke wird in einer Urkunde 1135 genannt Nachfolger wurden die Wolfsecker Der erste von diesen war Aribo dann folgte der 1191 urkundlich erwahnte Chunradus de Wolvesekke der ein Ministeriale der Markgrafen von Steyr war Weitere Wolfsecker waren Helwiga 1185 Adelhaid 1185 Hadmar II 1220 Christina 1260 Otto 1277 Ortlof 1277 und Christian Der letzte im Mannesstamm dieser Familie und Lehenstrager der Salzburger Erzbischofe Christian von Wolfsegg verstarb im Jahr 1321 Er hatte seinen Besitzanteil 1291 an Herzog Albrecht I von Osterreich verkauft Das Besitzrecht war zu seiner Zeit bereits geteilt Eine Halfte gehorte seiner Schwester die es als Heiratsgut in die Ehe mit Albero von Pollheim einbrachte Dieser Anteil wurde den Weissbergern zum Lehen gegeben die andere Halfte fiel an das Erzbistum Salzburg welche damit 1321 die Schaunberger belehnten 1326 verkaufte Dietrich von Weissenberg seinen Anteil an Herzog Friedrich den Schonen obwohl er ihn 1321 dem Salzburger Erzbischof aufgesandt und als Schaunberger Lehen zuruckerhalten hatte Dieser Lehensstreit wurde durch ein Schiedsgericht 1328 bereinigt 1369 kam Wolfsegg endgultig unter die Herrschaft der Habsburger die es durch Pfleger verwalten liessen wenn es nicht gerade verpfandet war 1405 1410 war Wolfsegg an Reinprecht II von Walsee verpfandet Konig Ladislaus belehnte 1455 Jorg Perkheimer mit dem Besitz Wolfsegg Diese Belehnung wurde durch Herzog Albrecht VI in eine Perkheimersche Pfandschaft umgewandelt 1488 wurde Kaspar Perkheim von Kaiser Friedrich III beauftragt den schwunghaften Salzschmuggel zu unterbinden Da dieser diesem Befehl aber nicht hinreichend nachkam wurde seine Pfandschaft vom Kaiser aufgelost Es folgte Hilprand Jorger als Pfleger Kaiser Maximilian I verpfandete Wolfsegg 1500 an Caspar von Retschan 1545 der spater von Johann von Senftenau abgelost wurde Cosmas Gienger von und zu von Grienpichel kam 1566 in den pfandweisen Besitz der Burg die spater in sein Eigentum uberging Nach dem Tode von Hans Adam Gienger von Wolfseck 1621 23 erbte seine Tochter Ursula Wolfsegg Wolfsegg war auch von Kriegsereignissen betroffen Am 19 November 1626 wurde das von Bauern besetzte Schloss durch General von Pappenheim ersturmt 1632 wurde das Schloss wahrend der Oberosterreichischen Bauernaufstande gesturmt und schwer beschadigt Christoph von Khevenhuller vertrieb die Bauern wieder Die Burg ist zur Zeit der Gienger bereits zu einem Schloss umgebaut worden Diese brachte den Besitz als Heiratsgut in die Ehe mit Josef Pfliegl Pflugl von und zu Goldenstein kurbayrischer Kammerrat und Vicedominus ein Durch die Heirat der Tochter des Johann Baptist Pfliegl Eleonore Isabella Anna kam Wolfsegg an Mathias Castner von Sigmundslust Nach dessen Ableben heiratete die Witwe 1721 in zweiter Ehe den Grafen Karl von Tige Dieser wirtschaftete den Besitz so herunter dass nach seinem Tode ein Konkursverfahren verhangt werden musste Staatsminister Thaddaus Adam von Reischach erwarb 1797 die Herrschaft Wolfsegg 1818 war Ehrenreich Ritter von Schinnern Besitzer 1819 ging es an die elf Geschwister Querer uber Diese Aufteilung tat dem Schloss und dem Besitz nicht gut sodass Wolfsegg unter Zwangsverwaltung gestellt werden musste 1835 kaufte Franz von Saint Julien die Herrschaft wobei die Familie Saint Julien Wallsee bis heute den Besitz innehat Schloss Wolfsegg heute BearbeitenDas Schloss liegt auf einem Hugel oberhalb der Marktgemeinde Wolfsegg Es ist ein Nachfolgebau aus dem 16 17 Jahrhundert einer fruher bestehenden Burg deren Reste noch erkennbar sind Zwei tiefe Vorgraben trennten die Burg vom Vorgelande Von diesem sind nur mehr breite Mulden erhalten Uber dem Schlosseingang ist die Jahreszahl MDXCIX angebracht die vermutlich den Umbau der Burg zum Schloss bezeichnet Im dreigeschossigen Haupttrakt einem unregelmassigen Viereckbau sind noch Reste der alten Burgmauer enthalten Im Rittersaal ist ein prachtiger sechssauliger Turstock vom Ende des 17 Jahrhunderts zu sehen Zwei zweigeschossige Gangflugel fuhren vom Haupttrakt nach hinten und stellen die Verbindung zu dem dreigeschossigen Parallelflugel des Haupttraktes her Alle diese Gebaudeteile umschliessen einen Innenhof Dem Schloss gegenuber steht ein hufeisenformiger Meierhof Die Schlosskapelle von 1746 ist mit Tonnengewolben und Stuck ausgestattet Sie ist der heiligen Anna geweiht Das Altarbild von 1746 stammt von Bartolomeo Altomonte Das Schloss ist von einer Parkanlage mit einem Glashaus Palmenhaus aus dem fruhen 19 Jahrhundert und einer einfachen Mauer umgeben Der Park ist 1721 angelegt bzw beschrieben worden 1 Schloss Wolfsegg im Werk Thomas Bernhards BearbeitenIm Werk Thomas Bernhards spielt Schloss Wolfsegg mehrmals eine Rolle Bereits 1953 erwahnt er es als Journalist des Demokratischen Volksblattes wobei ihn zunachst das Sprachbild Wolfsegg etymologisch interessierte 10 Jahre spater situiert er dort jedoch ohne Ortsangabe in Fortfuhrung des Mordstoffes aus Hans Leberts Buch Die Wolfshaut in seinem Roman Frost ein Kriegsverbrechen Noch ein Jahrzehnt weiter wird sein Drehbuch Der Italiener mit speziellen Details der Wolfsegger Topographie ebendort verfilmt und zum Ende seines Lebens ist das Schloss wichtiger Schauplatz in seinem letzten Roman Ausloschung 2 3 4 5 nbsp Parkanlage nbsp Palmenhaus im Park nbsp Wappen an der Parkmauer nbsp MeierhofLiteratur BearbeitenHerbert Erich Baumert Georg Grull Burgen und Schlosser in Oberosterreich Band 2 Innviertel und Alpenvorland Birken Verlag Wien 1985 ISBN 3 85030 049 3 Georg Clam Martinic Burgen und Schlosser in Osterreich Landesverlag im Veritas Verlag Linz 1991 ISBN 3 85001 679 1 Norbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich Ein Leitfaden fur Burgenwanderer und Heimatfreunde 3 Auflage Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1976 ISBN 3 85214 157 5 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich einst und jetzt Verlag Ferdinand Berger amp Sohne Horn 1975 ISBN 3 85028 023 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Wolfsegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Wolfsegg Schloss Wolfsegg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 1 2 Vorlage Toter Link www tiscover com Geschichte des Hauses Guyard Saint Julien Wallsee Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 1 2 Vorlage Toter Link members kabsi at Familiengeschichte der Gienger von Grunbuchl Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Einzelnachweise Bearbeiten Eva Berger Historische Garten Osterreichs Oberosterreich Salzburg Vorarlberg Karnten Steiermark Tirol Band 2 Bohlau Wien 2003 Erich Hinterholzer Hans Holler Poetik der Schauplatze In Manfred Mittermayer Hrsg Thomas Bernhard Johannes Freumbichler Hedwig Stavianicek Bilder Dokumente Essays Kulturland Oberosterreich Verlag R Trauner Linz 1999 Sonderausgabe Die Rampe Extra ISBN 3853209955 S 145 166 Joachim Hoell Mythenreiche Vorstellungswelt und ererbter Alptraum Ingeborg Bachmann und Thomas Bernhard Berlin 1999 S 189 347 Sigrid Loffler Das Erbe der Hofzwerge Sommerkino Der Italiener von Thomas Bernhard im Park des Schlosses Wolfsegg48 108742 13 674075 Koordinaten 48 6 31 5 N 13 40 26 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Wolfsegg amp oldid 236315988