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Frost ist der erste veroffentlichte Roman des osterreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard Der Roman wurde 1963 veroffentlicht und 2006 von Michael Hofmann ins Englische ubersetzt 1 2013 gaben Raimund Fellinger und Martin Huber unter dem Titel Argumente eines Winterspaziergangers zwei Vorarbeiten zu Frost heraus Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Auszeichnungen 3 Ausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenFrost ist ein Tagebuchroman erzahlt von einem namenlosen Ich Erzahler und Medizinstudenten der gerade an einem Spital in Schwarzach im osterreichischen Pongau seine Famulatur absolviert Ausgangspunkt des Romans ist ein ungewohnlicher Auftrag seines Vorgesetzten des Chirurgen Strauch Der Famulant soll in den Gebirgsort Weng reisen und den dort lebenden Bruder des Chirurgen den Maler Strauch beobachten Er verlangt von mir eine prazise Beobachtung seines Bruders nichts weiter Beschreibung seiner Verhaltensweisen seines Tagesablaufs Auskunft uber seine Ansichten Absichten Ausserungen Urteile Einen Bericht uber seinen Gang Uber seine Art zu gestikulieren aufzubrausen Menschen abzuwehren Uber die Handhabung seines Stockes Beobachten Sie die Funktion des Stockes in der Hand meines Bruders beobachten Sie sie genauestens 2 Die Bruder haben sich zwanzig Jahre nicht mehr gesehen und seit zwolf Jahren ist der Briefkontakt abgerissen ebd Der Roman besteht aus den 27 Tagebucheintragen und sechs Briefen an den Chirurgen Strauch die der Famulant wahrend seines Aufenthaltes in Weng verfasst Wie der Chirurg mit den Mitteilungen des Famulanten umgeht erfahrt der Leser nicht In seinen Eintragen notiert der Famulant die Gesprache die er wahrend der langen Spaziergange mit dem Maler fuhrt Auch Gesprache mit den Bewohnern Wengs allen voran der Wirtin dem Wasenmeister oder dem Ingenieur halt er fest Dabei spart er seinen Gesprachsanteil zumeist aus und gibt nur die Ausserungen seines Gegenubers direkt oder indirekt wieder Die Berichte enthalten auch Schilderungen von Begebenheiten im Ort An einigen wenigen Stellen kommt der Famulant bedingt durch die Auseinandersetzung mit den Ausserungen und der Person des Malers Strauch zu eigenen Reflexionen uber sich und die Welt Der Maler hat seine samtlichen Bilder vernichtet und sich nach Weng zuruckgezogen nachdem er von einer nicht naher benannten unheilbaren Krankheit heimgesucht wurde Er leidet oft unter starken Kopf und Fussschmerzen und der Famulant stellt an ihm Anzeichen von Verwesung fest 3 Dennoch bewaltigt er ausgedehnte Spaziergange ohne Muhe Typisch fur ihn sind sein Spazierstock sein Hut und die Ausgabe der Pensees von Pascal die er immer mit sich fuhrt In seinen Unterhaltungen mit dem Famulanten erzahlt er von seiner Kindheit und Jugend und philosophiert uber Politik Menschen Natur und Kunst Dabei ist seine Sicht der Dinge gepragt vom Verfall wir befinden uns in einem Stadium der absoluten Verwahrlosung Unser Staat ist ein Hotel der Zweideutigkeit das Bordell Europas mit einem ausgezeichneten uberseeischen Ruf 4 Im Verlauf seines Aufenthalts fallt es dem Famulanten immer schwerer die Reden des Malers zu verstehen und wiederzugeben Am Ende fuhlt er sich von ihm ubermachtigt Ich entdeckte mich fortwahrend abgehackt durch den Mund dieses Menschen sprechend 5 Die sechs Briefe an den Chirurgen sind obwohl an unterschiedlichen Tagen des Aufenthalts entstanden nach dem Bericht uber den 26 Tag eingefugt Dann folgt der Bericht uber den 27 Tag Der Roman endet damit dass der nach Schwarzach zuruckgekehrte Famulant aus dem Demokratischen Volksblatt vom Verschwinden des Malers erfahrt Er beendet am gleichen Tag seine Famulatur reist nach Wien zuruck und nimmt sein Medizinstudium wieder auf Auszeichnungen BearbeitenFur das Werk wurde Bernhard 1965 mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet 1968 erhielt er den Osterreichischen Forderungspreis fur Literatur 6 Ausgaben BearbeitenFrost Insel Verlag Frankfurt a M 1963 Erstausgabe Frost Suhrkamp Taschenbuch 47 Suhrkamp Frankfurt a M 1972 Suhrkamp Taschenbuch 47 ISBN 3 518 36547 9 Frost Werke Band 1 Herausgegeben von Martin Huber und Wendelin Schmidt Dengler Frankfurt a M 2003 ISBN 978 3 518 41501 6 Literatur BearbeitenLee Ho Kyoung Erzahlmerkmale und ihre Funktionen im Roman Frost von Thomas Bernhard Giessen 2004 pdfWeblinks BearbeitenFigurenlexikon zu Frost von Kristina Hector im Portal Literaturlexikon online Arne Wigand Baganz Rezension Bernhards Weg zu Frost Fragmente Argumente eines WinterspaziergangersEinzelnachweise Bearbeiten Bezahlschranke http www nytimes com 2006 10 22 books review Benfey t html Bernhard Thomas Frost Frankfurt a M Suhrkamp 2003 Werke in 22 Banden Hrsg von Martin Huber und Wendelin Schmidt Dengler Band 1 2 Tag S 12 Vgl Bernhard 2003 7 Tag S 53 Vgl Bernhard 2003 24 Tag S 283 Vgl Bernhard 2003 25 Tag S 299 http www kritikatur de Thomas BernhardRomane von Thomas Bernhard Frost Verstorung Das Kalkwerk Korrektur Beton Der Untergeher Holzfallen Eine Erregung Alte Meister Komodie Ausloschung Ein Zerfall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frost Roman amp oldid 227544111