www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Georg Adam Reichsfreiherr von Hoheneck 29 Janner 1669 in Schlusslberg 11 August 1754 ebenda war ein oberosterreichischer Genealoge Historiker und Politiker der vorwiegend auf seinen Gutern im Hausruckviertel Schlusslberg Gallspach lebte Johann Georg Adam von Hoheneck Kupferstich von 1748 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Eltern und Vorfahren 1 2 Jugend Studien Kavalierstour 1 3 Familie 1 4 Hoheneck als Gutsherr 1 5 Bekleidung offentlicher Amter 1 6 Hohenecks Grabstatte 2 Hoheneck als Historiker und Schriftsteller 3 Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEltern und Vorfahren Bearbeiten Die Ahnen der Hohenecker stammen von einem Bauernhof in Hoheneck bei Reischach nahe Altotting ab Sie waren aus dem Bauernstand durch Kriegsdienste emporgestiegen Als altester greifbarer Spross der Familie tritt Hermann Hohenecker auf der 1354 als Landrichter zu Vilshofen amtiert und bei seinem Tod 1370 als strenuus miles kraftvoller tapferer Ritter bezeichnet wird In Osterreich tauchen die Hohenecker im Laufe des 15 Jh erstmals auf Valentin Hohenecker erwarb 1441 das machlandische Schloss Breitenbruck in der Pfarre Katsdorf Hans Hohenecker zu Rauscheck und Reisach ca 1536 kam 1514 gemeinsam mit seinen Brudern Leo und Martin in den Besitz der Herrschaft und Veste Hagenberg in der Riedmark Sein Sohn Jorg 1524 1587 wird 1561 Rat und Regent des Regiments der niederosterreichischen Lande 1561 Ritterstandsverordneter des Landes ob der Enns und 1585 Landesjagermeister Uber Ehrenreich 1570 1620 Hans Trojan 1644 und Hans Adam 1636 1682 fuhrt die Linie in das Trattnachtal Hans Adam erwarb 1668 die Herrschaft Schlusslberg Hier wurde ihm von seiner zweiten Ehefrau Anna Franziska von Oedt 1645 1725 am 29 Janner 1669 der Sohn Johann Georg Adam geboren Jugend Studien Kavalierstour Bearbeiten Seine ersten Jahre verbrachte er auf Schloss Schlusslberg wo er den ersten Unterricht erhielt Mit zwolf Jahren kam er zu den Jesuiten nach Linz und Steyr Nach Beendigung des sechsjahrigen Gymnasiums begab er sich wie es in jener Zeit in adeligen Kreisen ublich war auf Kavalierstour Diese fuhrte ihn uber Besancon Strassburg Speyer Heidelberg Worms Mainz Frankfurt Koln und Nijmegen in die Niederlande wo er Utrecht Amsterdam Leiden Den Haag Delft und Rotterdam aufsuchte Im Gegensatz zu Frankreich gefielen ihm die Niederlande ausgezeichnet 1 Uber Middelburg Gent Antwerpen und Brussel gelangte er schliesslich am 7 September 1688 nach Paris Hier wurde er ein Opfer der politischen Verstimmung zwischen Osterreich und Frankreich Als Gegenmassnahme fur die Verhaftung franzosischer Agenten in Ungarn liess Konig Ludwig XIV die in seiner Hauptstadt anwesenden Reichsangehorigen verhaften und in die Bastille einliefern Darunter war auch Johann Georg Adam von Hoheneck Zwar war die Haft nur eine Art Internierung er durfte jeden Tag im Garten und im Hof des Gefangnisses spazieren gehen und taglich die Messe horen die Festungstore offneten sich fur ihn erst am 11 Janner 1689 wieder unter der Auflage binnen vier Wochen Frankreich zu verlassen 1 Familie Bearbeiten Nach der missgluckten Kavalierstour drangte die Mutter auf eine baldige Vermahlung Die Wahl fiel auf die vermogende Witwe Sabina Elisabeth Marck von Gneisenau zu Helfenberg und Piberstein 1655 Witwe des 1683 verstorbenen Stande Obereinnehmers Franz Friedrich von Stibar zu Krollendorf dem sie in neun Ehejahren ebenso viele Kinder geboren hatte Hochzeit war am 5 Februar 1690 Trotz des Altersunterschiedes von 14 Jahren fuhrten die beiden eine uberaus gluckliche und harmonische Ehe aus der sieben Kinder hervorgingen Johann Georg Emanuel 1692 1770 Johann Georg Leo 1694 1763 Maria Josepha Theresia 1696 1753 und Johann Georg Brixius 1698 1765 Anna Sabina Elisabeth 1690 Johann Georg Trojan 1695 und Maria Anna Rosina 1699 starben als Kinder Die Gattin verschied am 30 Janner 1707 an einem hitzigen Stick Catharr und wurde bei den Minoriten in Linz nachst dess Predig Stuehls beigesetzt Die Stelle der Mutter und Haushalterin nahm seine alteste Stieftochter Maria Sabina von Stibar 1681 1755 ein Hoheneck als Gutsherr Bearbeiten Er ubernahm 1690 ein wirtschaftlich angeschlagenes vaterliches Erbe das sich zusammensetzte aus der Herrschaft Schlusslberg und dem adeligen Landgut Brunnhof in Niederosterreich sowie den bayerischen Stammlehen in den Gerichten Reischach Eggenfelden Reichenberg und Rosenheim Einer Schuldenlast von 32 858 fl Gulden standen Vermogenswerte in Hohe von 38 860 fl gegenuber Bereits 1694 konnte er den Besitzstand durch den Kauf des Feyereckerischen Freihauses auf der Reitschule in Linz vergrossern 1700 folgte der Ankauf von Trattenegg 2 1709 von Gallspach 2 1713 von Rechberg in Niederosterreich und 1717 von St Pantaleon in Niederosterreich 3 1721 erwarb er vom Grafen Ferdinand Bonaventura von Weissenwolff die Hauser Hofgasse 20 und 22 in Linz 1728 das Landgut Trostelberg 1732 die Waldamter Stampfegg und Weitersfelden sowie 1736 das Waizenkirchneramt 3 Um wenigstens einen Teil der Guter seinen Nachkommen ungeteilt zu erhalten errichtete er 1713 einen Fideikommiss in Form eines Seniorates der einen Wert von etwa 170 000 fl reprasentierte Um 1750 gehorten zur Herrschaft Gallspach die einen Reingewinn von 2 108 fl abwarf 226 Untertanen und zur Herrschaft Schlusslberg die 1 331 fl erbrachte 108 Untertanen Seinen Markt Gallspach erweiterte er betrachtlich durch die Anlage des Neumarktes und der St Georgsgasse Sein soziales Engagement fur die Untertanen bewies er durch die Errichtung zweier Spitaler Altenheime in Schlusslberg 1701 und Gallspach 1710 Bekleidung offentlicher Amter Bearbeiten In den Jahren 1696 1706 1716 und 1718 war von Hoheneck Mitglied des Standeausschusses 1699 Raitrat 1706 08 sowie 1718 20 Verordneter des oberosterreichischen Ritterstandes Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde er 1702 zum Oberkommissar und Magazindirektor im Hausruckviertel ernannt Unter seiner Fuhrung zerstorten in der Nacht vom 3 auf den 4 April 1703 zweitausend mit Hauen Hacken und Schaufeln versehene Arbeiter die Grenzbefestigungen der Bayern zwischen Peuerbach und Erlach bei Kallham Nach der Ersturmung von Ried setzte er sich bei den Militars fur die Schonung der in die Kirche gefluchteten Zivilbevolkerung ein Zum Dank fur die Errettung seiner Guter in diesem Krieg errichtete er 1708 in Unternberg eine sieben Meter hohe Dreifaltigkeitssaule die sich seit 1979 in Grieskirchen befindet Im Sommer und Herbst 1713 fungierte er wahrend einer Pestepidemie als Sanitatskommissar in Wels Fur seine Verdienste um das Vaterland wurde Johann Georg Adam von Hoheneck mit kaiserlichem Reskript vom 16 Marz 1716 von Kaiser Karl VI in den Freiherrenstand erhoben Die Immatrikulation bei den Landstanden erfolgte im September 1722 Am 8 Juli 1730 erfolgte auch die Aufnahme in den niederosterreichischen Herrenstand Hohenecks Grabstatte Bearbeiten Nach seinem Tod am 11 August 1754 im 86 Lebensjahr wurde Hohenecks Herz in der Gruft der Schlosskapelle Schlusslberg beigesetzt Der Korper fand in der Turmgruft unter dem Glockenhaus der Pfarrkirche Gallspach die letzte Ruhestatte Dort erinnert ein Epitaph samt farbigem Portrat an ihn Er wahlte den Ort seiner letzten Ruhestatte aus zwei Grunden Einmal sah er sich nicht wert innerhalb des Gotteshauses zu ruhen Zum anderen wollte er jenen Untertanen denen er zu Lebzeiten Unrecht zugefugt haben sollte die Gelegenheit bieten ihn wenigstens nach seinem Tod mit Fussen treten zu konnen Im Zuge des teilweisen Abrisses und Neubaues der Pfarrkirche Gallspach wurde die Gruft der Hohenecker 2005 im Auftrag von Georg Spiegelfeld archaologisch untersucht die Gebeine des Freiherrn von Hoheneck identifiziert und am 23 November 2005 mit den ubrigen Familienmitgliedern in vier speziell angefertigten Urnen aus Chromnickelstahl in der Familiengruft in Gallspach neu bestattet Hoheneck als Historiker und Schriftsteller Bearbeiten nbsp Titelblatt des 1 Bandes 1727 des von Hoheneck verfassten dreibandigen Werkes Die Lobliche Herren Herren Stande dess Ertz Hertzogthumb Oesterreich ob der Ennss Annotationes Jugendwerk in dem er beginnend ab 1636 alle Familienereignisse und zwischen 1671 und 1688 auch sonstige Ereignisse festhielt Die Lobliche Herren Herren Stande Dess Ertz Hertzogthumb Oesterreich ob der Ennss Als Pralaten Herren Ritter und Stadte Oder Genealogische Und Historische Beschreibung Von derselben Ankunfft Stifft Erbau und Fortpflanzung Wapen Schild und Helmen ihren Clostern Herrschafften Schlossern und Stadten Drei Bande mit Supplementum Gabriel Mangold Passau 1727 Erster Theil 1732 Anderter Theil 1747 Dritter Theil und 1733 Supplementum das Hauptwerk von Hoheneck Biographien aller romischen Kaiser bis Karl VI verfasst 1735 Das bekriegte und wiederum beruhigte Erzherzogtum Osterreich ob der Enns Beschreibung der Huldigung der Landstande an Karl Albrecht von Bayern und die Wiedereroberung des Landes durch die Truppen Maria Theresias Das Grabmal der standischen Freiheit hat die weitgehende Ausschaltung der Stande durch Maria Theresia in den Jahren 1748 bis 1751 zum Inhalt Schlusslbergerarchiv Bedeutendstes Privatarchiv des Landes Oberosterreich Wurde 1834 vom Land angekauft Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DJ1pYS8n XzcC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3DNachkommen BearbeitenNachkommen seiner Tochter Maria Josepha Theresia 1696 1753 die 1720 mit Johann Weickhart Gottfried Adam Grafen Engl von und zu Wagrain die Ehe schloss leben noch heute und wohnen wieder auf Schloss Schlusslberg Von seinen Sohnen hatte nur Johann Georg Emanuel 1692 1770 mit seiner Gemahlin Maria Elisabeth Freiin von Grunthal Grienthal mannliche Nachkommen Johann Georg Ferdinand 1727 Johann Georg Rudolf 1737 und Johann Georg Ehrenreich 1718 1786 Letzterer erwarb 1774 das Freihaus Promenade 7 in Linz und wurde am 6 Februar 1775 in den Reichsgrafenstand erhoben Aus seiner Ehe mit Maria Anna Reichsfreiin von Imsland entstammte als einziger Sohn Johann Georg Achaz 1754 1796 Da dieser nicht heiraten wollte erloschen mit ihm die Hohenecker im Mannesstamme Damit Name und Wappen weitergefuhrt werden konnten adoptierte er seinen Neffen Ferdinand Maria Johann 4 Anspruche auf das reiche Familienerbe erhoben seine unverheirateten Tanten Maria Anna Josepha und Maria Anna Jacobina von Hoheneck seine alteste Schwester Leopoldina 1749 1831 die ebenfalls unvermahlt blieb sowie die jungeren Schwestern Maria Anna 1752 1799 und Maria Susanna 1756 1836 welche beide mit dem Freiherrn Ferdinand Maria von Imsland 1765 1831 verheiratet waren Kinder entsprossen nur aus Maria Annas Ehe wovon allein Ferdinand Maria Johann 1793 1871 das Erwachsenenalter erreichte Ehe und kinderlos beschloss er den Stamm der Familie Imsland Eine Gegenuberstellung der drei Kernherrschaften des hoheneckischen Fideikommisses aus dem Jahre 1809 zeigt dass der Markt und die Herrschaft Gallspach mit einem Wert von 52 700 fl die Herrschaft Schlusslberg mit 41 525 fl und Trattenegg mit 26 350 fl veranschlagt waren Die daraus bezogenen Einkunfte beliefen sich auf 2 384 fl Gallspach 1 500 fl Schlusslberg und 1 234 fl Trattenegg Literatur BearbeitenLiteratur zur Person Hoheneck Georg Heilingsetzer Johann Georg Adam Freiherr von Hoheneck 1669 1754 Eine biographische Studie In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Jahrgang 162 Linz 2017 S 141 168 zobodat at PDF Anton Ritter von Spaun Lebensbeschreibung des Johann Georg Adam Freiherrn zu Hoheneck Herrn zu Schlisslberg Brunhof Tratened Gallspach u s w In Bericht uber das Museum Francisco Carolinum Band 6 1842 ZDB ID 223350 2 S 1 47 zobodat at PDF 2 7 MB Constantin von Wurzbach Hoheneck Johann Georg Adam Freiherr von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 9 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 185 187 Digitalisat Wolfgang Davogg Johann Georg Adam Freiherr von Hoheneck 1669 1754 Das Lebensbild eines Oberosterreichers Phil Dissertation an der Universitat Graz Graz 1949 Maschinschrift Weitere Literatur J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Abtheilung 5 Alois Freiherrn von Starkenfels Johann Evangelist Kirnbauer von Erzstatt Oberosterreichischer Adel Neue vollstandig geordnete und reich vermehrte Auflage Bauer amp Raspe Nurnberg 1885 1904 Ferdinand Krackowizer Das Archiv von Schlusselberg im oberosterr Landes Archive zu Linz Pressvereins Druckerei Urfahr Linz 1899 Georg Grull Burgen und Schlosser im Innviertel und Alpenvorland Burgen und Schlosser Oberosterreich Band 2 Wien 1964 Norbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich Ein Leitfaden fur Burgenwanderer und Heimatfreunde 3 neubearbeitete Auflage Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1976 Wolfgang Perr Bertram Scharinger Helmuth Wansch Gallspach 550 Jahre Markt Wiesner Wernstein 1989 ISBN 3 900663 02 5 Wolfgang Perr Gemeindechronik von Gallspach in 4 Banden Bad Ischl 2014 Update 6 2023 Band I Geschichte der Herrschaft Gallspach Band II Pfarrgeschichte Band III Markt und Umland von den Anfangen bis 1914 Band IV Markt und Umland 1914 2014 auf dropbox com Alois Stocker Die Edlen von Hoheneck In Oettinger Land Band 10 1990 ISSN 0723 5127 Wolfgang Perr Archaologische Grabungen in Gallspach In Der Bundschuh Schriftenreihe Museum Innviertler Volkskundehaus Band 9 2006 ZDB ID 2001456 9 S 17 24 Betrifft den alten Kirchenfriedhof Angelika Aspernig Walter Aspernig Schlossgeschichte n Region Wels Hausruck Quellen und Darstellungen zur Geschichte von Wels Band 12 ZDB ID 2220485 4 Musealverein Wels Wels 2010 S 133 140 Weblinks BearbeitenJohann Georg Adam von Hoheneck in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Heilingsetzer 2017 S 144 a b Heilingsetzer 2017 S 150 a b Heilingsetzer 2017 S 151 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 4 Leipzig 1863 S 425 Normdaten Person GND 123992893 lobid OGND AKS LCCN no2018063590 VIAF 42759584 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoheneck Johann Georg Adam vonALTERNATIVNAMEN Hoheneck Johann Georg Adam Reichsfreiherr vonKURZBESCHREIBUNG oberosterreichischer Genealoge Historiker und PolitikerGEBURTSDATUM 29 Januar 1669GEBURTSORT SchlusslbergSTERBEDATUM 11 August 1754STERBEORT Schlusslberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Adam von Hoheneck amp oldid 238549326