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BWLieseregg Einzelsiedlung OrtschaftKatastralgemeinde LiesereggLieseregg Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Spittal an der Drau SP KarntenGerichtsbezirk Spittal an der DrauPol Gemeinde Seeboden am Millstatter SeeKoordinaten 46 49 58 N 13 29 35 O 46 832716666667 13 493163888889 Koordinaten 46 49 58 N 13 29 35 O f1f3f0Einwohner der Ortschaft 0 1 Jan 2023 Flache d KG 5 41 km Statistische KennzeichnungOrtschaftskennziffer 02172Katastralgemeinde Nummer 73207Zahlsprengel bezirk Seeboden Mitte 20634 001 Quelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM KAGISf0f00 Pfarrkirche LiesereggKircheSiebenhirteraltarDer unglaubige Thomas und links unten der kniende Altarstifter Johann SiebenhierterLieseregg ist ein Ortsteil bzw eine Katastralgemeinde in der Gemeinde Seeboden am Millstatter See im Bezirk Spittal an der Drau im osterreichischen Bundesland Karnten Dieser westlichste Ort auf dem abfallenden Hochplateau uber dem Millstatter See am linken unteren Ende der Nockberge liegt unweit des Autobahnknotens Spittal Millstattersee der Tauernautobahn A 10 Inmitten einer alten Wehranlage am Felsen uber einer Schlinge der Lieser in 638 m Seehohe liegt die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt Das fruher weiter streuende Haufendorf Lieseregg reduziert sich heute auf Kirche und Pfarrhof und hat nur mehr eine Einwohnerin wahrend das angrenzende Kras 165 aufweist 1 Ein Neubauviertel der Wohnpark Lieseregg bzw der Camping und Ferienpark Lieseregg sind nach dem Ort benannt gehoren aber zum Ortsteil Kras Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Reisebeschreibung von 1825 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLieseregg slow Jezerek scheint als Lisara erstmals um 957 993 schriftlich auf 2 1138 wird der Ort Lisere 1188 Lisereke das Eck an der Lieser genannt 3 Die 975 errichtete Kirche wird in einer Urkunde des Freisinger Bischofs Abraham 957 993 erwahnt 4 Um 1000 war Lieseregg im Besitz der Grafen von Lurn 1138 erfolgte die Erhebung zu einer katholischen Pfarre 1149 gelangte Lieseregg durch Erbschaft an den Erzbischof von Salzburg 1506 wird Lieseregg durch den Papst dem St Georgs Ritterorden zu Millstatt zugeteilt Nach dessen Auflosung 1568 gliederte man die Pfarre mit zehn Filialen als Teil des Millstatter Distrikts der Diozese Gurk ein Nach und nach verlor Lieseregg seine acht Tochterkirchen an Treffling und Seeboden Filialkirchen waren die Laurentius Kapelle und Michaels Kapelle in Lieserhofen die Wolfgang Kapelle in Fratres die Georg Kapelle und Luzia Kapelle in Altersberg die Leonhard Kapelle in Treffling die Petrus Kapelle in Tangern und die Jakobus Kapelle in Techendorf Seeboden Wichtigstes Kulturdenkmal der Kirche ist ein kleiner gotischer Flugelaltar aus der Zeit um 1500 der Siebenhirter oder Apostelaltar im sudlichen Seitenschiff Er ist nach dem Millstatter Hochmeister des Georg Ritter Ordens Johann Siebenhirter 1508 vermutlich dem Stifter benannt Sowohl das Wappen des Georgsritterordens als auch jenes von Siebenhirter ist zu erkennen Das Zentrum des Altars ist ein Schnitzrelief mit der Herabkunft des Hl Geistes wobei Maria im Kreise der zwolf Apostel sitzt Die vier Flugelbilder stellen links oben den Marientod darunter den unglaubigen Thomas rechts oben den zweifelnden Petrus beim Gang uber das Wasser Fischzug sowie die Aussendung der Apostel dar Die Gemalde werden einem unbekannten Meister von Lieseregg zugeschrieben der sich auch in Villach nachweisen lasst Da die Ausfuhrung des Bodens jener des Altars in Grossgmain sehr ahnlich ist konnte es ein Maler aus Salzburg gewesen sein 5 Die Aussenflugel enthalten Bilder der Apostel Petrus und Paulus darunter die Evangelisten Lukas und Johannes Es gibt einen dreieckigen Aufsatz mit geschnitztem Rankenwerk wobei der ursprunglich Aufsatz und Predella fehlen Einmalig in Karnten ist die groteske Darstellung der Figuren Wahrend die Gesichter einheitlich eher schmal in gleicher Grosse dargestellt sind entsprechen die korperlichen Proportionen und die Haltung nicht der naturlichen Anatomie Das Zentrum des Hochaltars aus der Mitte des 18 Jh ist die Kopie der Marienfahrt Mariens von Peter Paul Rubens durch den Obervellacher Maler Barthel von 1810 Aussergewohnlich schmal ist der grune Rahmen mit aufgesetzten Putten silberne Wolken und einer Dreifaltigkeitsgruppe Den Unterbau bildet ein dreizoniger Altar mit Reliquiaren und zwei Engelsfiguren wobei der Mittelbereich als vorspringender Tabernakel 1816 mit vergoldeten Turen und silberne Abendmahlsrelief 18 Jh ausgefuhrt ist An den Seiten die Apostelfiguren der hl Petrus mit Schlussel und Kreuz und des hl Paulus mit Buch und Schwert um 1700 Reisebeschreibung von 1825 BearbeitenIm August 1825 kam der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamte Josef Kyselak 1798 1831 bei seiner Osterreichwanderung in Liseregg vorbei 6 Wahrend er die Dorfer am See das heutige Seeboden nur mit einem Satz streift ist Lieseregg ein ganzer Abschnitt gewidmet in welchem er das Leben der einfachen Leute sehr detailliert beschreibt Das Dorfchen ist ziemlich ausgebreitet es war bereits Nacht ich musste also in irgendeiner Wohnung das Wirtshaus erfragen Muhlen Geklapper lockte mich links uber Felder hinuber einige Hutten waren bereits geschlossen doch horte ich nebenan Stimmen die Tur zu offnen und wieder zu schliessen war Eins Rauch Dampf und Brand qualmte im Hauschen empor ein Mann rief mir zu ich nahm einen Rand und ging noch einmal in diesen Hollenpfuhl In Mitte der schwarzen Stube um einen mit Geschirren bepflanzten Lehmherd worauf das Feuer emporloderte standen sieben Personen die Manner Tabak schmauchend die Weiber Reisig nachschurend und ein Schweinchen in der Ecke grunzte ihnen Beifall zu Der Rauch welchem beim kleinen Dachloch sein Ausgang angewiesen war sich nicht damit begnugend wirbelte etwas drei Fuss hoch vom Boden im Gemache umher Die zahlreichen Luftlocher aber in der zerrissenen Bretterwand und die nur schlecht mit Papier und Glasscherben verwahrten Fensteroffnungen dienten als ebenso viele Rauchfange denen die um einige Zoll gegen ihre Offnung zu kleine Tur gehorigen Luftzug gab Auf den holperig lehmigen Fussboden standen einige Verschlage mit Stroh die mutmasslichen Bettstellen des Palastes Solche Wohnungen die der Bauer seinem Hausgesinde anweist oder armere Familien gemeiniglich besitzen sind in Karnten keine Seltenheit Was Wunder wenn sie auf den physischen Charakter der minderen Klassen oft traurigen Einfluss haben Diese Hutten die fur den Sommer nichts taugen was mogen sie im Winter sein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lieseregg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Diozese Gurk Pfarre Lieseregg Diozese Gurk Archivmaterialien von Lieseregg PDF 122 kB Bildarchiv Austria Luftaufnahme Lieseregg um 1953Einzelnachweise Bearbeiten Statistik Austria Registerzahlung vom 31 10 2011 Bevolkerung nach Ortschaften Abgerufen am 13 Oktober 2022 Dehio Karnten Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1976 ISBN 3 7031 0400 7 S 342 f Eberhard Kranzmayer Ortsnamenbuch von Karnten II Teil 1958 S 143 Diozese Gurk Pfarre Lieseregg aufgerufen am 25 Juni 2017 Ellersdorfer Heinz Lieseregg In Der Sonntag Karntner Kirchenzeitung unter www kath kirche kaernten at pages bericht asp id 3183 aufgerufen am 10 Feb 2010 Liseregg In Goffriller Gabriele Hg Kyselak Skizzen einer Fussreise durch Osterreich Salzburg 2009 S 127 129 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lieseregg amp oldid 237362825