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Das Stift Viktring ist ein ehemaliges Kloster der Zisterzienser OCist im Stadtteil Viktring in der Stadtgemeinde Klagenfurt am Worthersee in Karnten Die Stiftskirche ist eine Filialkirche der Pfarrkirche Viktring Stein im Dekanat Klagenfurt Stadt in der Diozese Gurk Klagenfurt Zisterzienserabtei ViktringNordwest AnsichtLage Osterreich Osterreich KarntenKoordinaten 46 35 23 N 14 16 9 O 46 589722222222 14 269166666667 Koordinaten 46 35 23 N 14 16 9 OOrdnungsnummernach Janauschek 167Grundungsjahr 1142Jahr der Auflosung Aufhebung 1786Mutterkloster Kloster Villers BettnachPrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster Kloster Kostanjevica deutsch Kloster Landstrass 1234 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stiftskirche 3 Abteverzeichnis des Zisterzienserklosters Viktring 4 Die Tuch und Lodenfabrikanten 5 Viktring als Schule 6 Bilder 7 Quellenverzeichnis 7 1 Einzelnachweise 7 2 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenStift Viktring wurde im Jahr 1142 von Monchen des Zisterzienser Ordens aus dem Kloster Villers Bettnach gegrundet Dies wurde moglich durch eine Schenkung des Grafen Bernhard von Spanheim und dessen Ehefrau Kunigunde Der Name der Grundung leitet sich entweder von Victoria Sieg oder dem Ortsnamen Vitrin ab 1 Am 20 April 1142 einem Ostermontag brach die fur Viktring ausgewahlte Monchskolonie von ihrem Kloster Weiler Betnach auf 2 Im darauffolgenden Jahr wurde am 13 Mai Eberhard als erster Abt des Stiftes eingesetzt 60 Jahre danach konnte Erzbischof Eberhard II im Jahr 1202 die Klosterkirche weihen Um das Jahr 1220 kaufte das Kloster Viktring in Marburg an der Drau ein Haus Die Ankaufe des Klosters vermehrten sich so dass Kloster Viktring zu einem der grossten stadtischen Grundbesitzer wurde im Jahr 1488 gehorten dem Kloster 28 Hauser in der Stadt und Weingarten in der Untersteiermark Im 18 Jahrhundert erfolgte eine grosszugige Barockisierung des Stifts Das Deckenfresko in der ehemaligen Bibliothek von Johann Gfall um 1765 zeigt eine allegorische Darstellung des Glaubens mit den Heiligen Benedikt und Bernhard In den Lunetten des Stichkappengewolbes sind die Apostel Evangelisten und Kirchenvater dargestellt nbsp Gewolbe der ehemaligen Bibliothek nbsp Deckenfresko in der ehemaligen BibliothekIm Zuge der josephinischen Klosterschliessungen wurde Viktring am 19 Mai 1786 aufgehoben und die Monche am 1 August 1786 ausgesiedelt Am 10 November 1788 ersteigerten die Bruder Johann und Christoph Moro einen Teil des Klostereigentums und etablierten dort eine Tuchfabrik Ab dem Jahr 1897 gehorte das gesamte Stift der Familie Moro Im Jahr 1925 verkaufte Adeline von Botka das letzte Mitglied der Familie Moro die Tuchfabrik Gebruder Moro an Baron Josef Aichelburg Zosenegg Es folgten diverse kurzfristige industrielle Nutzungen des Stiftes Im Jahr 1970 kam es in den Besitz der Republik Osterreich In den Gebauden des Stifts wurde im Jahr 1977 ein Gymnasium eingerichtet Die damalige Expositur des 2 Bundesgymnasiums in Klagenfurt bezog die Raumlichkeiten Im Jahr 1980 wurde das Gymnasium Viktring als Realgymnasium unter besonderer Berucksichtigung der musischen Ausbildung eigenstandig Am 23 September Im Jahr 1999 fand die offizielle Schuleroffnung des BRG Klagenfurt Viktring statt Stiftskirche Bearbeiten nbsp West Ansicht der Stiftskirche nbsp Ost Ansicht der Stiftskirche nbsp Sudtrakt des ehemaligen StiftesDie Kirche vom zisterziensischen Bautyp wurde im Jahr 1202 eingeweiht In der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts wurde der Altarraum um einen gotischen Chor erweitert die Kirche erhielt einen massiven Turm und im Anschluss an das nordliche Querschiff die Bernhardkapelle Im Jahr 1843 wurde die westliche Kirchenhalfte mit funf Langhausjochen abgetragen und die heutige klassizistische Fassade errichtet Die Stiftskirche und die ehemalige Pralatur sind heute im Besitz der Pfarre Stift Viktring In der Bernhardkapelle wurden im Jahr 1991 in den Feldern des Netzrippengewolbes Fresken aus dem 15 Jahrhundert entdeckt Diese wurden bis zum Jahr 2001 freigelegt und dann schliesslich restauriert Seit 1992 besitzt die Kirche ein Fastentuch nbsp Blick in die Bernhardkapelle nbsp Funfgeschossiger barocker Hochaltar nbsp Marienkronung Hochaltar nbsp Das FastentuchAbteverzeichnis des Zisterzienserklosters Viktring BearbeitenEs nennt von dem Jahr 1143 bis zur Schliessung der Niederlassung im Jahr 1786 insgesamt uber 50 Vater der Monche 3 Fur das Mittelalter hat es Magda Roscher zusammengestellt In der Fruhzeit des Klosters bekleideten sie diese Funktion durch die niedrige Lebenserwartung oft nur wenige Jahre Eberhard 1143 1157 Er trug die Verantwortung fur die kleine wahrscheinlich aus 13 Personen bestehende Monchsgemeinschaft durch 14 Jahre Seine Einsetzung erfolgte ein Jahr nach der Besitznahme von Viktring Eberhard scheint in Urkunden wiederholt als Zeuge auf Gottfried 1157 1163 In Urkunden nicht nachweisbar Konrad I 1163 1170 In Urkunden nicht nachweisbar Meinhard 1171 1175 gest 1183 Ludwig 1175 1191 Berthold 1192 1194 Balduin 1194 1200 Konrad II 1202 1211 Heinrich I 1213 1215 Nikolaus I 1215 1217 Konrad III 1217 1224 Thomas 1224 1226 Johann I Sein Name erscheint nur in einer Urkunde von 1235 Arnold 1236 1238 gest 1244 Herbrand 1239 1246 Rucktritt Stirbt 1252 Heinrich II 1247 1249 Friedrich 1251 1256 Jakob I 1257 1260 Agidius 1260 1270 Albert I 1270 1280 Jakob II 1280 1281 Albert II 1286 1290 Nikolaus II 1293 1303 Simon 1303 1309 Johann II 1312 1347 Er befand sich als Monch seit 1307 nachweislich im Kloster Im Dezember 1312 urkundete er bereits als Abt Er stand dem Kloster 33 Jahre 8 Monate und 26 Tage lang vor In Klagenfurt besitzt das Kloster schon mehrere Hauser Nikolaus III 1347 1390 Er ist erst ab 1347 nachweisbar Abt Da er dem Kloster uber vier Jahrzehnte vorsteht muss er schon in verhaltnismassig sehr jungen Jahren zur Abtwurde gelangt sein Johann III 1391 1413 Andreas 1413 1423 Johann IV 1423 1425 Urkundlich nicht nachweisbar Christian 1425 1428 Johann V 1429 1448 nbsp Figurengrabstein von Abt Gerhard II im Baptisterium der Bernhardkapelle nbsp Wappenstein des Abtes Georg II Reinprecht Abt von 1608 bis 1643Gerhard II 1448 1467 Sein Figurengrabstein in der Bernhardkapelle ist erhalten Mathaus I 1467 1481 Johann VI 1482 1501 Er lasst 1488 den gesamten Klosterbesitz auf der Grundlage eines alteren Urbars in ein neues ubertragen Mehr als 50 Huben konnten nicht mehr eruiert werden Noch immer kehrt der Friede nicht ein eine Visitation jagt die andere es gibt einen zweiten Abt doch schliesslich vermag sich Abt Johann doch zu behaupten Wahrscheinlich resignierte er zugunsten von Lang Matthaus Lang von Wellenburg 1502 1523 24 Die Rivalitaten fuhrten zur Einsetzung eines ordensfremden kaiserlichen Gunstlings in Viktring Lang bringt die Wirtschaft wieder in Gang Polydor de Bressanis 1525 1534 Sebastian Schenk 1534 1544 Bernhard Taindl 1544 1570 Adam Brugger 1571 1582 Philipp Dominik 1562 1598 Georg I Gorian 1598 1608 Georg II Reinprecht 1608 1643 Erstmals wird ein Viktringer Abt Verordneter des Karntner Landtages 1608 kommt es zum Verkauf des gesamten Besitzes in Krain Georg III Ding 1643 1645 Bernhard II Grieser 1645 1649 Lukas Blatnik 1649 1652 Christoph Locher 1652 1657 Wilhelm Malle 1657 1691 Benedikt I Turk 1691 1701 Sein Grabstein befindet sich in der Taufkapelle in den Boden eingelassen Johann VII Moser 1702 1717 nbsp Barockorgel im QuerhausEdmund Kamperger 1717 1720 Benedikt II Mulz 1720 1763 Beginnt den weitgehenden Neubau der Klosterobjekte Es werden sogenannte Kaiserzimmer fur hochsten Besuch eingerichtet In Klagenfurt kommt es zum Bau des Viktringer Hofes in der Karfreitstrasse 1 Anlasslich der Erbhuldigung Kaiser Karls VI wurde der Viktringer Abt mit der Wurde eines Erblandhofkaplans bedacht Siegmund Zopoth 1763 1764Das Kloster bewirtschaftete etwa 20 Fischteiche Deren Abfischen brachte hohe Ertrage In einem Zeitraum von drei Jahren waren es im Klostergraben 517 Karpfen 78 Hechte und 32 Waller im Wintschacher Teich 1030 Karpfen 212 Hechte und 46 Waller und im grossen Steiner Teich 1569 Karpfen 170 Hechte und 80 Waller Bernhard III Maria Winterl 1764 1780 Konstantin Rabitsch 1781 1786 Der letzte Abt Die Meierei umfasste zu dieser Zeit in Viktring 64 Joch Ackerland 123 Joch Wiesen und Weiden mehrere Waldungen und die Maierniggalm Der Viehbestand setzte sich zusammen aus 7 Pferden 59 Rindern 64 Schweinen 36 Schafen sowie Geflugel darunter Enten nbsp Nordwestansicht der Stiftskirche nbsp Winterliche Stiftskirche mit zugefrorenem StiftsteichDie Tuch und Lodenfabrikanten Bearbeiten nbsp Wappen der Familie von Moro aus ihrem Ritterstandsdiplom 1820Im November 1788 kauften die Bruder Christoph und Johann Moro bei einer offentlichen Versteigerung einen Teil des Gebaudekomplexes und mehrere Grundstucke fur 10 000 Gulden 3 nbsp Sudost Ansicht des StiftesDie Fabrik war fur die Bevolkerung ein wichtiger Arbeitgeber Sie beschaftigte bis zu 800 Personen In der zweiten Generation leitete Franz Ritter von Moro den Familienbetrieb und machte aus ihm eine in Europa fuhrende Feintuchfabrik nbsp Fischerkeusche an der Koschatpromenade nbsp Buste des Max Ritter von Moro auf dem Kirch Friedhof in SteinIm Jahr 1880 beschaftigte die Fabrik 86 Arbeiter Mitte der 1880er Jahre konnte sie rotes Tuch fur die Londoner Garde liefern Im Jahr 1885 wurde eine Betriebskrankenkasse mit Kostenbeteiligung der Arbeiter eingerichtet Nach dem Jahr 1910 begannen die Umsatze zuruckzugehen mit der Mobilmachung im Jahr 1914 kam die Erzeugung fast ganzlich zum Erliegen In den Kriegsjahren ab dem Jahr 1916 versiegte die Wollzuteilung weil die Fabrik kein Heereslieferant war Die Fabrik wurde in den Nachkriegsjahren an Dr Ludwig Goll und Baron Robert Klinger von Klingerstorff verkauft Sie errichteten dort einer Lederfabrik Diese musste im Jahr 1923 wieder schliessen und im Gebaude wurden Kleinwohnungen eingerichtet nbsp Miller Aichholz Villa in der Stift Viktring Strasse 14Im Jahr 1946 wurde Viktring von der britischen Besatzungsmacht wieder freigegeben Eigentumer zu dieser Zeit war die Familie Dreihann Holenia Irmingard Aichelburg Zossenegg hatte im Jahr 1932 einen Baron Dreihann Holenia zum Mann genommen Der Betrieb erholte sich nicht mehr und musste schliesslich im Jahr 1956 verkauft werden Die neuen Inhaber investierten grosse Summen und bauten eine neue Fabrik Im Jahr 1967 musste auch diese Konkurs anmelden Das Land Karnten bot seinerzeit fur das Stift Viktring 6 1 Millionen Schilling der Hermagoras Verein erhohte sein Angebot sogar auf 7 Millionen aber schliesslich kam die Republik Osterreich mit einem Kaufpreis von 7 1 Millionen Schilling zum Zug Der Viktringer Besitz der Fursten von Liechtenstein war im Jahr 1963 fur Aloisia Miller Aichholz eingeantwortet worden Viktring als Schule Bearbeitenim Jahr 1976 wurde das Bundesrealgymnasium Klagenfurt Viktring mit besonderer Berucksichtigung der musischen Ausbildung in dem Stiftsgebaude angesiedelt Heute sind 32 Klassen mit 100 Lehrkraften und 900 Schulern dort untergebracht Im Zusammenhang mit der Schule wurde das Musikforum Viktring mit seinen jahrlichen Veranstaltungen initiiert Bilder Bearbeiten nbsp Ost Ansicht nbsp Arkadenhof nbsp Marienbrunnen im MarienhofQuellenverzeichnis BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Leopold Janauschek Originum Cisterciensium Tomus Primus Wien 1877 S 68 Otto Reisinger Aus Viktrings Vergangenheit Herausgegeben von der Gemeinde Viktring 1972 a b Anton Kreuzer Viktring und seine Umgebung Der XIII Stadtbezirk Kreuzer Buch Klagenfurt 2010 Literatur Bearbeiten DEHIO Karnten Topographisches Denkmalerinventar Verlag Anton Schroll amp Co Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 997 1004 K K Central Commission fur Erforschung und Erhaltung von Kunst und historischen Denkmalen Kunst Topographie des Herzogthums Karnten Wien 1889 S 321 362 370 Stift Viktring 1142 1992 Festschrift zum 850 Jahrestag der Klostergrundung Klagenfurt 1992 Magda Roscher Geschichte des Cisterzienserabtei Viktring in Karnten in der Zeit von 1142 bis 1534 Dissertation Wien 1953 Heinz Dopsch Die Grunder kamen vom Rhein Die Spanheimer als Stifter von St Paul In Schatzhaus Karntens Band Beitrage Klagenfurt 1991 Waltraud Krassnig Die letzten Zisterzienser des im Jahre 1786 aufgehobenen Stiftes Viktring Dissertation Graz 1985 Anton Kreuzer Viktring und seine Umgebung Der XIII Stadtbezirk Kreuzer Buch Klagenfurt 2010 Anton Kreuzer Wo einst Monche lebten Das Viktringer Zisterzienserkloster Maria vom Siege Klagenfurt 2011 Otto Reisinger Aus Viktrings Vergangenheit Herausgegeben von der Gemeinde Viktring Viktring 1972 Joachim Eichert Wilhelm Wadl Die Geschichte der Familie Seebacher auf der Sarnighube in Seebach 1 zusammengestellt 2004 KLA Edith Pergelier und Mauricio Pergelier Historische Orgeln der Diozese Gurk Klagenfurt Klagenfurt S 13 16 Rudolf Flotzinger Viktring In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Viktring Album mit Bildern Videos und Audiodateien Pfarre Stift Viktring Das Bundesrealgymnasium Klagenfurt Viktring Viktring In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Bundesdenkmalamt uber Stift Viktring Memento vom 25 Dezember 2016 im Internet Archive Normdaten Korperschaft GND 2133217 4 lobid OGND AKS LCCN n96025442 VIAF 135558033 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Viktring amp oldid 235341099