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Bialy Bor ˈbʲawɨ bur deutsch Baldenburg ist eine Stadt mit Sitz einer Stadt und Landgemeinde im Powiat Szczecinecki Neustettin in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Bialy BorBialy Bor Polen Bialy BorBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat SzczecinekGmina Bialy BorFlache 12 82 km Geographische Lage 53 53 N 16 50 O 53 883333333333 16 833333333333 Koordinaten 53 53 0 N 16 50 0 OHohe 225 m n p m Einwohner 2208 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 78 425Telefonvorwahl 48 94Kfz Kennzeichen ZSZWirtschaft und VerkehrStrasse DK 20 Stargard GdyniaDK 25 Bobolice OlesnicaEisenbahn PKP Linie 405 Szczecinek SlupskNachster int Flughafen Stettin GoleniowGminaGminatyp Stadt und LandgemeindeGminagliederung 43 Ortschaften17 SchulzenamterFlache 269 93 km Einwohner 5275 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 20 Einw km Gemeindenummer GUS 3215033Verwaltung Stand 2015 2 Burgermeister Pawel MikolajewskiAdresse ul Zymierskiego 10 78 425 Bialy BorWebprasenz www bialybor com pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 2 2 Sehenswurdigkeiten 2 3 Verkehr 3 Sohne und Tochter der Stadt 4 Gmina Bialy Bor 4 1 Allgemeines 4 2 Gemeindegliederung 4 3 Partnergemeinden 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt in der historischen Landschaft Westpreussen an der Grenze zu Hinterpommern am Abfall des Baltischen Hohenruckens etwa dreissig Kilometer nordostlich von Szczecinek am Ostrand der Draheimer Seenplatte in der Rinne zwischen dem Labes und dem Bolzigsee die durch den Ballfliess verbunden sind auf 182 Meter Meereshohe nbsp Blick uber den Lawiczka See auf Bialy BorGeschichte Bearbeiten nbsp St Michaels Kirche nbsp Marienkirche nbsp Denkmal fur den ukrainischen Dichter Taras Schewtschenko im Hintergrund die nach ihm benannte Hohere SchuleDer Landstrich in dem spater die Stadt Baldenburg gegrundet wurde gehorte im 12 und 13 Jahrhundert zum Herrschaftsbereich des Furstenhauses der Samboriden Nach deren Aussterben kam er im Ergebnis des pommerellischen Erbfolgestreits 1309 an den Deutschen Orden und bildete einen Teil der Komturei Schlochau des Ordensstaates Die Christianisierung war vermutlich von Polen aus erfolgt wofur die langdauernde kirchliche Zugehorigkeit zum Erzbistum Gnesen spricht Vermutlich bestand nahe der spateren Stadt bereits ein slawisches Fischerdorf uberliefert ist ein namenloses Dorf vor der Stadt aber erst in Urkunden von 1410 und 1411 Die Ortschaft wurde in alteren Zeiten Ball de Olde genannt polnisch Bialenburskie 3 Zwischen dem Labes und dem Bolzigsee uberschritt eine alte Handelsstrasse aus der Richtung von Konitz im Sudosten kommend in Richtung der Stadte Kolberg und Bublitz den Seepass Der deutsche Orden sicherte diesen wichtigen Ubergang zunachst durch ein sogenanntes Wildhaus 4 Im letzten Viertel des 14 Jahrhunderts begann der Orden das Gebiet im Nordwesten seiner Komturei Schlochau zu entwickeln In diesem Zuge wurden Stadt und Burg Baldenburg angelegt Die Stadt erhielt 1382 durch den Hochmeister Konrad Zollner von Rotenstein eine Handfeste Stadtprivileg Neue Handfesten wurden bereits 1395 durch den Hochmeister Konrad von Jungingen und 1408 durch den Hochmeister Ulrich von Jungingen ausgestellt Die Handfesten gaben der Stadt Baldenburg das Stadtrecht nach Kulmer Recht wiesen der Stadt Land und Fischereirechte zu und gaben ihr Rechte an den umliegenden Waldern Die Ordensburg Baldenburg ist erstmals 1383 als bezogen erwahnt Sie wurde der Sitz eines Pflegers die ersten namentlich uberlieferten Pfleger sind Ulrich von Lichtenberg 1391 und Heinrich Krischwitz 1397 Das sudwestlich der Stadt gelegene Dorf Bischofthum wurde 1408 durch den Hochmeister Ulrich von Jungingen dem Pfarrer von Baldenburg als Pfarrbesitz zugewiesen 1408 wutete ein grosser Brand in der Stadt Nach dem Dreizehnjahrigen Stadtekrieg kam Baldenburg im Zweiten Frieden von Thorn 1466 vom Deutschordensstaat Preussen zum autonomen Preussen Koniglichen Anteils das sich freiwillig der Oberhoheit der polnischen Krone unterstellt hatte 1691 erhielten Weber besondere Privilegien die zu verstarken Ansiedlungen von ihnen fuhrten Dadurch gab es 1624 53 Tuchmacher in Baldenburg 1650 wird eine Schule eroffnet Durch den Krieg gegen Schweden und eine Pestepidemie um 1710 stoppte der Aufschwung des Ortes Im April 1765 wutete ein Brand in der Stadt und vernichtete 74 Hauser und 20 Scheunen 1772 lebten 620 Einwohner in der Stadt Durch die erste Polnische Teilung 1772 wurde das westliche Preussen mit Baldenburg unter Friedrich II von Preussen mit dem ostlichen Teil des Konigreichs Preussen vereinigt Von 1818 bis 1919 gehorte Baldenburg zum Landkreis Schlochau in der Provinz Westpreussen 1875 wurde eine katholische Kirche errichtet Drei Jahre spater wurde die Stadt an das Schienennetz angeschlossen Um das Jahr 1930 hatte die Gemarkung der Stadt Baldenburg eine Flachengrosse von 46 7 km und im Stadtgebiet standen zusammen 361 Wohnhauser an sieben verschiedenen Wohnorten 5 Bahnhof Baldenburg Baldenburg Erholung Gramshof Grunbaum Hohenstein WalkmuhleIm Jahr 1925 wurden in der Stadt Baldenburg 2603 Einwohner gezahlt die auf 81 Haushaltungen verteilt waren 5 Um 1929 gab es in Baldenburg Kalksandstein und Sagewerke sowie Bottchereien 6 Nach der Annexion des uberwiegenden Teils Westpreussens 1920 nach dem Ersten Weltkrieg zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors blieb der Kreis Schlochau mit Baldenburg bei Deutschland Baldenburg gehorte zunachst zur 1922 gebildeten Grenzmark Posen Westpreussen und kam mit deren Auflosung 1938 zur Provinz Pommern 1939 lebten in der Stadt etwa 2300 Menschen Wahrend des Zweiten Weltkrieges war die Wehrmacht im Ort stationiert der spater auf Grund seiner Lage zu einem wichtigen Verteidigungspunkt beim Anrucken der Roten Armee wurde Im Rahmen des Projekts Pommernwall wurden Verteidigungsanlagen im Ort und dessen Umgebung errichtet Am 26 Januar 1945 wurde der Ort trotzdem von der Roten Armee eingenommen Etwa 80 Prozent des Ortes waren zerstort Bald nach Kriegsende wurde Baldenburg zusammen mit Westpreussen und Hinterpommern von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt Danach begann die Zuwanderung polnischer und ukrainischer Zivilisten zunachst vorwiegend aus Gebieten ostlich der Curzon Linie Die Polen fuhrten fur Baldenburg die Ortsbezeichnung Bialy Bor ein Im Mai 1947 kam der Ausweisungsbefehl fur alle verbliebenen Deutschen Sie wurden in zwei Transporten zu je 400 Personen aus Baldenburg in Richtung Westen vertrieben 7 1957 lebten 1315 Menschen in Bialy Bor darunter auch viele Ukrainer polnischer Staatsangehorigkeit die im Rahmen der Aktion Weichsel umgesiedelt worden waren Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1845 Jahr Einwohner Anmerkungen1783 815 einschliesslich des Magistrats meist Deutsche und Protestanten wenige Katholiken sechs privilegierte Schutzjuden Familien 8 1831 1185 meist Deutsche und Evangelische 3 1864 2124 davon 1 949 Evangelische und 56 Katholiken 9 1871 2144 darunter 1 940 Evangelische und 60 Katholiken 10 1875 2177 11 1890 2237 davon 38 Katholiken und 83 Juden 11 1905 2449 meist Evangelische 12 1925 2603 davon 81 Katholiken und 40 Juden 5 1933 2396 11 1939 2294 11 meist Evangelische 4 1957 1315Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Neogotische St Michaels Kirche von 1878 Griechisch katholische Kirche der Geburt der Allerheiligsten Jungfrau Maria errichtet von 1992 bis 1997 Denkmal fur Taras SchewtschenkoVerkehr Bearbeiten Bialy Bor liegt am Schnittpunkt der Landesstrasse 20 von Danzig nach Stargard Stargard in Pommern mit der Landesstrasse 25 von Bobolice Bublitz nach Bydgoszcz Bromberg und weiter bis Olesnica Oels Der Bahnhof Bialy Bor liegt an der von Szczecinek Neustettin nach Slupsk Stolp fuhrenden Bahnstrecke nbsp Bahnhof Eingangsseite nbsp Bahnhof Ruckseite nbsp Bahnhof Guterschuppen nbsp Bahnhof BahnsteigSohne und Tochter der Stadt BearbeitenSamuel Friedrich Biegon von Czudnochowski 1789 1864 preussischer Politiker Karl Russ 1833 1899 deutscher Fachbuchautor im Bereich Vogel Georg Maercker 1865 1924 deutscher Generalmajor im Ersten Weltkrieg Walter Poeggel 1929 2019 deutscher Volkerrechtler em Professor an der Universitat Leipzig Udo Keller 1941 2012 deutscher Unternehmer und Ehrensenator der Universitat TubingenGmina Bialy Bor BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Die Stadt und Landgemeinde Bialy Bor umfasst eine Flache von 270 km bei einer Einwohnerzahl von mehr als 5000 Sie liegt im sudlichen Osten der Woiwodschaft Westpommern unmittelbar an der Grenze zur Woiwodschaft Pommern Im Norden der Gemeinde erhebt sich mit 239 1 Metern der Burgwallberg als einer der hochsten pommerschen Berge 13 In der Gemeinde gelten zwei Postleitzahlen Drzonowo Schonau 78 421 Bialy Bor 78 425 Im Gemeindegebiet gibt es ausser dem Bahnhof in Bialy Bor noch die Bahnstation Drzonowo beide an der Staatsbahnstrecke 405 Pila Schneidemuhl Ustka Stolpmunde gelegen Nachbargemeinden der Gmina Bialy Bor sind in der Woiwodschaft Westpommern Szczecinek Neustettin im Powiat Szczecinecki Kreis Neustettin Bobolice Bublitz und Polanow Pollnow im Powiat Koszalinski Kreis Koslin in der Woiwodschaft Pommern Miastko Rummelsburg im Powiat Bytowski Kreis Butow Koczala Flotenstein und Rzeczenica Stegers im Powiat Czluchowski Kreis Schlochau Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gmina Bialy Bor untergliedert sich in 17 Ortsteile mit einem Schulzenamt polnisch solectwo bei 43 Ortschaften insgesamt Ortsteile Biala Gross Wittfelde Bialy Dwor Garmshof Bielica Fernheide Biskupice Bischofthum Brzeznica Briesnitz Dyminek Demmin Drzonowo Schonau Grabowo Grabau Kaliska Schonberg Kazimierz Kasmirshof Koltki Holkewiese Przybrda Ebersfelde Sepolno Male Klein Karzenburg Sepolno Wielkie Gross Karzenburg Stepien Stepen Swierszczewo Schonwalde Trzebiele Neufeld Ubrige Ortschaften Bagniewko Rohrhof Bialka Klein Wittfelde Biskupice Kolonia Swierczewo Blogowo Marienburg Borzecino Borntin Cieszecino Cybulin Neuhof Dalkowo Wiesenberg Dolgie Dolgen Domaradz Donimierz Petersberg Jawory Flussberg Kamienna Hohenstein Kierzkowo Kolesnik Pulvermuhl Kosobudy Linowo Linow Lubisz Lubschendorf Milkowo Mielenkamp Milobadz Karlshof Ponikwa Steinberg Radzewo Roslonki Rosenhof Rzyszczewko Ristenkaten Stepno und Zduny Partnergemeinden Bearbeiten Es besteht eine Partnerschaft zur Samtgemeinde Salzhausen in Niedersachsen 14 Literatur BearbeitenJohann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von Westpreussen Marienwerder 1789 S 72 73 Nr 4 online August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde oder Beschreibung von Preussen Gebruder Borntrager Konigsberg 1835 S 380 381 Nr 13 Manfred Vollack Heinrich Lemke Der Kreis Schlochau Ein Buch aus preussisch pommerscher Heimat Kiel 1974 ISBN 3 9800051 1 9 Hans Jakob Schmitz Die Stadt Baldenburg und ihre Geschichte Schneidemuhl 1932 DNB 365685755 August Blanke Aus vergangenen Tagen des Kreises Schlochau Schlochau 1936 OCLC 177382843 S 11 14 Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 181 3 Wolfgang Kessler Zur Geschichte von Baldenburg einer Kleinstadt im Grenzraum von Pommern und Westpreussen Martin Opitz Bibliothek Herne 2008 ISBN 978 3 923371 32 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bialy Bor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Detaillierter Geschichtsartikel beim Heimatkreis Schlochau Photographien aus Baldenburg 1935 Gezeichneter Stadtplan von Baldenburg aus dem Jahr 1810 PDF 8 5 MB Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Die Stadt Baldenburg im ehemaligen Kreis Schlochau in Pommern 2011 Web Seite der Judischen Gemeinde in Bialy Bor englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Website der Stadt Wladze Miasta Memento des Originals vom 21 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bialybor com pl abgerufen am 21 Januar 2015 a b August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 380 381 Nr 13 a b Ernst Bahr Baldenburg In Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 7 8 a b c Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft Die Stadt Baldenburg im ehemaligen Kreis Schlochau in Pommern Memento des Originals vom 13 Oktober 2013 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot stadt baldenburg kreis schlochau de 2011 Der Grosse Brockhaus 5 Auflage Band 2 Leipzig 1929 S 241 Manfred Vollack Heinrich Lemke Der Kreis Schlochau Ein Buch aus preussisch pommerscher Heimat Kiel 1974 ISBN 3 9800051 1 9 S 301 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von Westpreussen Marienwerder 1789 S 72 73 Nr 4 E Jacobson Topographisch statistisches Handbuch fur den Regierungsbezirk Marienwerder Danzig 1868 S 126 127 Nr 9 Gustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 55 56 Ziffer 11 a b c d Michael Rademacher Pommern Kreis Schlochau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Konversations Lexikon 6 Auflage Zweiter Band Leipzig und Wien 1906 S 297 http bip bialybor com pl Eintrag uber die Partnergemeinde Biaɫy Bor auf der Homepage der Samtgemeinde Salzhausen Abgerufen am 24 April 2019 10 59Stadte und Gemeinden im Powiat Szczecinecki Stadte Barwice Barwalde Bialy Bor Baldenburg Borne Sulinowo Gross Born Szczecinek Neustettin Landgemeinden Grzmiaca Gramenz Szczecinek Neustettin Land Normdaten Geografikum GND 4661387 0 lobid OGND AKS VIAF 123347359 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bialy Bor amp oldid 236236253