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Der Zweite Frieden von Thorn der am 19 Oktober 1466 zwischen dem Deutschen Orden und dem Konigreich Polen unter der Fuhrung von Kasimir dem Jagiellonen in Thorn dem heutigen Torun ausgehandelt wurde beendete den 13 Jahre anhaltenden Preussischen Stadtekrieg Der Vertrag erhielt nicht die durch Kaiser und Papst notwendige Ratifizierung Durch den Papst kam am 4 Februar 1468 die ausdruckliche Verweigerung der Bestatigung des Vertrages 1 Noch auf dem Reichstag zu Augsburg im Jahre 1500 wurde die Gultigkeit des Thorner Friedens in Abrede gestellt 2 Karte der preussischen Landesteile ab 1525 nach Umwandlung des verbleibenden Ordensstaates in das Herzogtum Preussen 1525Die folgende administrative Teilung Preussens unter verschiedenen Schutzherren hatte Auswirkungen die noch nach dem Ersten Weltkrieg von Bedeutung waren 3 Inhaltsverzeichnis 1 Ergebnis 2 Konsequenzen fur den Deutschen Orden 3 Nachwirkungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErgebnis BearbeitenMit dem Friedensvertrag endete der Dreizehnjahrige Krieg 1454 1466 in den auch die Hansestadte einbezogen gewesen waren Nach dem Scheitern von Vermittlungsversuchen in den Jahren 1463 1464 durch den Lubecker Burgermeister Hinrich Castorp und 1465 den Lubecker Bischof Arnold Westphal wurde im Jahre 1466 intensiver verhandelt unter Vermittlung des papstlichen Legaten Rudolf von Rudesheim Bischof von Lavant Als einer der Vermittler zwischen den kriegsfuhrenden Parteien wirkte auch der polnische Diplomat und Chronist Johannes Longinus Konsequenzen fur den Deutschen Orden BearbeitenDer Machtverlust des Deutschen Ordens wurde mit dem Zweiten Friedensschluss von Thorn endgultig besiegelt Das Ermland Pomerellen das Kulmer Land Michelau an der Drewenz sowie das Land um Marienburg Stuhm und Christburg unterstellten sich wie 1454 vereinbart unter der Bedingung der Autonomie als Preussen koniglichen Anteils der Krone Polens d h dem Konig personlich ebenso die bereits 1454 abgefallenen Hansestadte des Preussischen Bundes Danzig Elbing und Thorn die seit 1457 autonome Stadtrepubliken waren Das Bistum Ermland wurde autonomes Furstbistum das Bistum Kulm der geistlichen Jurisdiktion des Erzbischofs von Gnesen unterworfen Das Restgebiet das spatere Herzogtum Preussen blieb dem Orden und der Hochmeister des Deutschen Ordens sollte dem polnischen Konig Heerfolge und einen Treueid leisten Damit sollte er automatisch in den Rang eines polnischen Senators im koniglichen Rat ernannt werden was ihm aber von Seiten des Papstes und Kaisers nicht erlaubt war Schon 1467 als der Bischof starb kam es wegen Konflikten um die Investitur von Bischofen mit dem Furstbistum Ermland welches eine Halbenklave im ostlichen Ordensstaat war zum sogenannten Pfaffenkrieg Wojna popia 1467 1479 Die Rechte mussten wiederholt gegen spatere polnische Politik verteidigt werden wie die Union von Lublin von 1569 Danziger Politiker wie Albrecht Giese wurden dabei auch Repressalien unterworfen Nachwirkungen BearbeitenDie Teilung Preussens wurde im 20 Jahrhundert nach dem Ersten Weltkrieg erneut vorgenommen mit Ostpreussen als Exklave einerseits und dem Polnischen Korridor bzw der Zuteilung Westpreussens zur Zweiten Polnischen Republik andererseits Dazu kam die Freie Stadt Danzig Literatur BearbeitenAugust Witt Geschichte des Lehnsverhaltnisses zwischen Preussen und Polen vom ewigen Frieden zu Thorn den 18 Oktober 1466 bis zur Erlangung der Souveranitat im Vertrage zu Wehlau den 19 September 1657 Nach den Quellen dargestellt In Preussische Provinzial Blatter Band 12 Konigsberg 1834 S 388 416 S 502 530 und S 638 653 Band 13 Konigsberg 1835 S 92 109 S 196 216 S 292 307 S 381 397 S 501 510 und S 606 621 Band 14 Konigsberg 1835 S 265 286 Neumeyer Heinz Die staatsrechtliche Stellung Westpreussens zur Zeit der polnischen Oberhoheit 1454 1772 Kitzingen Main 1953Weblinks BearbeitenII pokoj torunski 19 pazdziernika 1466 r Vertragstext In Historia org pl Abgerufen am 30 Juni 2016 polnisch Vertrag von Thorn 1466 Nach dem erneuten Konflikt mit Polen Litauen verlor der Deutsche Orden den westlichen Teil des Ordenslandes und die Marienburg Vertragstext nach Erich Weise 1 mit deutscher Ubersetzung 3 Abgerufen am 12 Juli 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Erich Weise Die Staatsvertrage des Deutschen Ordens in Preussen im 15 Jahrhundert Bd 2 Verlag Elwert Marburg 1955 E Zivier da der auf die deutsche Nation gestiftete Orden niemand anders denn dem Heiligen Romischen Reich zugehore In Ders Neue Geschichte Polens S 48 49 a b Erich Weise Der Zweite Thorner Vertrag vom 19 Oktober 1466 In Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Jg 22 1972 S 8 68 ISSN 0075 2177 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweiter Frieden von Thorn amp oldid 236246212