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Erich Weise 4 September 1895 in Krefeld 10 April 1972 in Hannover war ein deutscher Historiker und Archivar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachleben 3 Publikationen Auszug 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErich Weise wurde in Krefeld geboren und wuchs in Konigsberg in Preussen auf Da die Familie von Weises Mutter aus dem Baltikum stammte hatte sich sein Vater der Gymnasialprofessor Julius Weise in die ostpreussische Hauptstadt versetzen lassen Nach seiner schulischen Ausbildung begann er ein Studium an der Albertina in Konigsberg Vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er in Mitau der damaligen Hauptstadt von Kurland heute Jelgava in Lettland uberrascht und geriet fur drei Jahre in russische Internierung was als Folgeleiden bei ihm zu Schwerhorigkeit und schliesslich zu Taubheit fuhrte Nach Ruckkehr und Ende des Ersten Weltkriegs setzte er sein Studium fort und legte 1921 das Staatsexamen fur das Lehramt an Hoheren Schulen ab das er jedoch infolge seiner Krankheit nicht antreten konnte Im gleichen Jahr promovierte er bei Albert Brackmann als Historiker 1 Er schlug eine Archivlaufbahn ein Seine beruflichen Stationen waren zunachst Berlin 1922 1927 Dusseldorf 1927 1930 und Konigsberg i Pr 1930 1935 1933 wurde er Mitglied der NSDAP 2 1935 wurde Weise zum Staatsarchivrat ernannt spater wurde er als Abteilungsleiter tatig so am Geheimen Staatsarchiv Berlin 1935 1939 und in Warschau 1939 1942 1942 ubernahm er die Leitung des neugegrundeten Reichsarchivs Posen Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er in die preussische Provinz Hannover das 1946 zunachst im Land Hannover und dann im Bundesland Niedersachsen aufging wo er ehrenamtlich das Staatsarchiv Stade aufbaute 1948 ging er an das Staatsarchiv Hannover Von 1959 bis zu seiner Pensionierung 1960 leitete er als Staatsarchivdirektor das Staatsarchiv Stade 1 3 Wahrend seiner Zeit in Warschau entfernte er alle sogenannten Nicht Arier und politisch unzuverlassige Personen aus den Archiven im Generalgouvernement Polen 4 Er leitete die Beschlagnahmung aller Archivmaterialien in den von der deutschen Besatzung annektierten Gebieten Allerdings sprach er sich zunachst gegen eine gross angelegte Verlagerung aus und organisierte dessen Sichtung 5 Auf einige der beschlagnahmten Archivalien darunter wertvolle mittelalterliche Dokumente uber die auswartigen Beziehungen der Deutschen Ordensritter erhob die polnische Regierung nach dem Krieg Restitutionsanspruche 6 Seine Forschungsschwerpunkte als Historiker und Archivar waren die Geschichte Preussens und des Deutschen Ordens 7 Er publizierte u a zahlreiche Quelleneditionen und Darstellungen in der Erarbeitung der Geschichte des mittelalterlichen Deutschordenslandes Preussen 1 Wahrend seines Ruhestands betatigte er sich weiter als Autor sowie als Privatwissenschaftler Er war verheiratet und vermochte mit Hilfe seiner Frau trotz seiner Horschadigung an wissenschaftlichen Tagungen teilzunehmen wo er sich ofter mit gewichtigen teils sogar streitbaren Beitragen zu Wort meldete 1 Erich Weise starb im Alter von 76 Jahren in Hannover wo er einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit seiner Familie seinen Wohnsitz genommen hatte Nachleben BearbeitenDer berufliche Nachlass von Erich Weise ist grosstenteils beim Niedersachsischen Landesarchiv NLA Staatsarchiv Stade archiviert wobei es sich vor allem um seine Manuskripte und Materialsammlungen zu wissenschaftlichen Arbeiten und archivischen Problemen handelt 8 Publikationen Auszug Bearbeitenals Autor bzw Bearbeiter Findbuch zum Bestand 27 Reichskammergericht 1500 1648 Veroffentlichungen der Niedersachsischen Archivverwaltung Inventare und kleinere Schriften des Staatsarchivs in Stade H 1 Herausgegeben von Heinz Joachim Schulze Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 ISBN 3 525 85960 0 Die Amtsgewalt von Papst und Kaiser und die Ostmission besonders in der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts Marburger Ostforschungen Band 31 J G Herder Institut Marburg Lahn 1971 Die Staatsvertrage des deutschen Ordens in Preussen im 15 Jahrhundert Herausgegeben im Auftrag der Historischen Kommission fur ost und westpreussische Landesforschung 3 bandige Reihe Band 3 1467 1497 Grafe und Unzer Munchen 1966 Band 2 1438 1467 Elwert Marburg Lahn 1955 Band 1 1398 1437 Grafe und Unzer Konigsberg 1939 Geschichte des Niedersachsischen Staatsarchivs in Stade nebst Ubersicht seiner Bestande Veroffentlichungen der Niedersachsischen Archivverwaltung H 18 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1964 Die Schwabensiedlungen im Posener Kammerdepartement 1799 1804 Marburger Ostforschungen Band 13 Holzner Wurzburg 1961 Das Widerstandsrecht im Ordenslande Preussen und das mittelalterliche Europa Veroffentlichungen der Niedersachsischen Archivverwaltung H 6 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1955 als Bearbeiter Der Aufbau des Ordensstaates ein Werk Europas Dusseldorf Nadolny 1959 als Bearbeiter Die Leistung Suddeutschlands am Aufbau des Ordensstaates Nadolny 1959als Herausgeber Ost und Westpreussen Handbuch der historischen Statten Kroners Taschenausgabe Band 317 Unveranderter Neudruck der 1 Auflage 1966 Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X Literatur BearbeitenFritz Gause Artikel Weise in Altpreussische Biographie III Marburg 1975 S 1072 Stefan Lehr Ein fast vergessener Osteinsatz Deutsche Archivare im Generalgouvernement und im Reichskommissariat Ukraine Schriften des Bundesarchivs 68 Dusseldorf Droste Verlag 2007 Rezension bei HSozUKult von Matthias MankeWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Weise im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Angaben zu Erich Weise auf der Website Kulturportal West OstEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Angaben zu Erich Weise auf der Website Kulturportal West Ost Abgerufen am 4 April 2013 Astrid M Eckert The Struggle for the Files The Western Allies and the Return of German Archives after the Second World War Cambridge University Press 2012 S 115 Angaben zu Erich Weise in der Zentralen Datenbank Nachlasse ZDN des Bundesarchivs Abgerufen am 4 April 2013 pdf Rezension von Stefan Lehr Ein fast vergessener Osteinsatz von Astrid M Eckert nach Lehr S 111 er zitiert wiederum dort Weise selbst der sich dies zugutehielt Matthias Manke Rezension von Lehr HSozUKult Wituszko u a Instytut Pamieci Narodowej Institut fur nationale Erinnerung polnisch Memento vom 15 Oktober 2013 im Internet Archive Angaben zu Erich Weise auf der Website des Alfred Kroner Verlags Abgerufen am 4 April 2013 Nachlassdatenbank BundesarchivNormdaten Person GND 1028623860 lobid OGND AKS LCCN n89655969 VIAF 7469502 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weise ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und ArchivarGEBURTSDATUM 4 September 1895GEBURTSORT KrefeldSTERBEDATUM 10 April 1972STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Weise amp oldid 237041673