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Jan Dlugosz auch Johannes Longinus Joannes Dlugossius Johann es Dlugoss bzw Dluhoss 1 Dezember 1415 in Nowa Brzeznica bei Radomsko 19 Mai 1480 in Krakau war ein polnischer Diplomat Geograph und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Annales seu Chronicae incliti Regni Poloniae 2 2 Banderia Prutenorum 2 3 Liber beneficiorum ecclesiae Craceviensis 2 4 Ubersetzung 2 5 Gesamtausgabe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDlugosz studierte von 1428 bis 1431 an der Krakauer Akademie Im Jahre 1431 wurde er von seinem Onkel Bartlomiej Dlugosz und Pfarrer von Klobuck Klobutzko in Schlesien zu seinem Nachfolger an der Pfarrkirche Sankt Martin in Klobuck bestimmt und stiftete spater das Kanonikerkloster in Klobuck 1436 wurde er Kanoniker in Krakau In den Jahren 1433 bis 1455 war Dlugosz enger Vertrauter und Sekretar des Krakauer Bischofs Zbigniew Olesnicki Nach dessen Tod trat er 1467 in Dienst des Konigs Kasimir IV ein von dem er mit der Erziehung koniglicher Sohne und mit zahlreichen diplomatischen Missionen beauftragt wurde Unter anderem verhandelte er wahrend des Dreizehnjahrigen Krieges 1454 1466 zwischen dem Deutschen Orden und Polen Litauen Unter seiner Mitwirkung kam der Zweite Frieden von Thorn zustande Eine Wahl zum Erzbischof von Prag lehnte er ab kurz vor seinem Tod wurde Dlugosz 1480 zum Erzbischof von Lemberg ernannt Werke BearbeitenAnnales seu Chronicae incliti Regni Poloniae Bearbeiten Zwischen 1455 und 1480 verfasste er die Annales seu Cronicae incliti Regni Poloniae Annalen oder Chroniken des ruhmreichen Konigreichs Polen Roczniki czyli kroniki slawnego Krolestwa Polskiego in lateinischer Sprache in zwolf Banden Ein Teil davon die Chorographia Regni Poloniae ist eine ausfuhrliche geographische Beschreibung des Landes Die historischen Darstellungen sind in den Details dagegen meist zweifelhaft Das Gesamtwerk ubte grossen Einfluss auf die fruhneuzeitliche polnische Historiographie aus u a auf Mathias von Miechow Die erste Druckausgabe der Chronik von Dlugosz erschien 1614 zensiert eine erste vollstandige Ausgabe in den Jahren 1701 1703 Die heute massgebliche kritische Ausgabe erschien 1964 2003 in 10 Banden 1 Banderia Prutenorum Bearbeiten Seine Banderia Prutenorum von 1448 ist eine der wesentlichsten zeitnahen Quellen zur Schlacht bei Tannenberg 1410 wobei der Schlachtort polnischer Tradition folgend von Dlugosz als Grunwald und nicht als Grunfelde nahe Tannenberg bezeichnet wird 2 Liber beneficiorum ecclesiae Craceviensis Bearbeiten Er verfasste den Liber beneficiorum ecclesiae Craceviensis in drei Teilen in den Jahren 1440 bis 1480 eine Kirchengeschichte Krakaus sowie eine ausfuhrliche Beschreibung des Bistums Krakau Der dritte Teil aus den Jahren 1470 bis 1480 beschreibt alle Pfarreien des Bistums einschliesslich die Dekanate von Bytom Beuthen und Pszczyna Pless damals ausserhalb Polens im Konigreich Bohmen Ubersetzung Bearbeiten Dlugosz liess im Jahr 1464 Wigand von Marburgs preussische Reimchronik durch Konrad Gesselen ins Lateinische ubersetzen Gesamtausgabe Bearbeiten Das gesamte Werk von Dlugosz wurde 1887 von Alexander Przezdziecki als Joannis Dlugosz Senioris Canonici Cracoviensis Opera Omnia herausgegeben Die Bande I bis VI enthalten die kurzeren Texte Dazu gehoren etwa die Vita des hl Stanislaus die als Banderia Prutenorum bekannte Beschreibung der 1410 erbeuteten Banner des Deutschen Ordens aber auch ein Heraldikbuch fur das die Urheberschaft Dlugosz noch nicht abschliessend geklart ist In den folgenden Banden befinden sich die Hauptwerke in den Bucher VII bis IX ist der Liber beneficiorum abgedruckt eine Zusammenstellung der Guter Rechte und Privilegien des Bistums Krakau und die restlichen Bande X bis XIV enthalten die Annales seu cronica incliti regni Poloniae eine der bedeutendsten Universalchroniken zur Geschichte Ostmitteleuropas im Mittelalter Literatur BearbeitenDlugosz In Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 5 Leipzig 1906 S 67 Digitalisat Jacob Caro Johannes Longinus Ein Beitrag zur Literaturgeschichte Jena 1863 Sven Ekdahl Die Banderia Prutenorum des Jan Dlugosz eine Quelle zur Schlacht bei Tannenberg 1410 Untersuchung zu Aufbau Entstehung und Quellenwert der Handschrift Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1976 ISBN 978 3 525 82382 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jan Dlugosz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Jan Dlugosz in der Deutschen Digitalen Bibliothek Publikation von und uber Jan Dlugosz im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Jan Dlugosz Preussen Chronik auf Wigand von Marburgs Angaben basiert jedoch sehr ungenau Beispiele auf Seiten 431 434 Druck der Annales seu Cronicae incliti Regni Poloniae von 1615 Dlugosz In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 5 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 12 600 Jahre Jan Dlugosz Mit dem Gelehrten Jan Dlugosz ehrt der Sejm in diesem Jahr eine der bedeutendsten Figuren der polnischen Kultur Geboren am 1 Dezember 1415 in Brzeznica wurde er zunachst Sekretar des Bischofs der damaligen polnischen Residenzstadt Krakow Liber beneficiorum Band 1 Liber beneficiorum Band 2 Liber beneficiorum dioecesis Cracoviensis Jan Dlugosz Bande 1 3 lateinisch Einzelnachweise Bearbeiten Ioannis Dlugossii annales seu cronicae incliti regni Poloniae Warschau Panstvove wydawnictwo naukowe vol 1 10 1961 2003 Johannis Dlugosz canonici Cracoviensis Banderia Prutenorum In Scriptores rerum Prussicarum hrsg von Theodor Hirsch Max Toppen und Ernst Strehlke Leipzig Hirzel Bd 4 1870 S 9 34 Normdaten Person GND 11867210X lobid OGND AKS LCCN n81053862 VIAF 56628654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dlugosz JanALTERNATIVNAMEN Longinus Johannes Dlugossius JoannesKURZBESCHREIBUNG polnischer Historiker Diplomat und ChronistGEBURTSDATUM 1 Dezember 1415GEBURTSORT Nowa Brzeznica RadomskoSTERBEDATUM 19 Mai 1480STERBEORT Krakau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Dlugosz amp oldid 239467436