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Gross Lichterfelde seit 1912 Berlin Lichterfelde 1 war von 1877 bis 1920 eine selbststandige Gemeinde sudwestlich von Berlin und gehorte zum preussischen Regierungsbezirk Potsdam Kreis Teltow Heute bildet sie den Berliner Ortsteil Lichterfelde im Bezirk Steglitz Zehlendorf Gegen Ende des 19 Jahrhunderts war Gross Lichterfelde eine der wohlhabendsten Gemeinden des Deutschen Reiches und galt als eine der elegantesten neuen Wohnlagen in der Berliner Umgebung 2 Wappen der Landgemeinde Gross LichterfeldeGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Villenkolonie Lichterfelde Gross Lichterfelde bestand aus den historischen Dorfern Lichterfelde und Giesensdorf beide im 13 Jahrhundert erstmals erwahnt und den beiden ab 1860 entstandenen grunderzeitlichen Villenkolonien Lichterfelde West und Lichterfelde Ost Die privat finanzierten Villenkolonien wurden von ihrem Grunder Johann Anton Wilhelm von Carstenn per Schenkungsvertrag dem Konigreich Preussen ubertragen das sich im Gegenzug auf alle Zeiten zur Ubernahme bestimmter Aufgaben verpflichtete Mit dem raschen Bevolkerungswachstum der beiden Villenkolonien 1875 946 Einwohner 1880 4049 1885 5900 wurde eine leistungsfahigere Verwaltungsstruktur notig woraufhin der Beschluss zur Grundung einer Einheitsgemeinde gefasst wurde Gross Lichterfelde erhielt 1874 mit der Einfuhrung der preussischen Standesamter ein eigenes Standesamt Mit dem Bau der Anhalter Bahn eroffnete 1868 der Bahnhof Lichterfelde heute Bahnhof Berlin Lichterfelde Ost dieser war dann auch das Fahrziel des ersten Zuges vom 1880 neu eroffneten Anhalter Bahnhof 3 1872 folgte die Station Lichterfelde Potsdamer Bahn heute Bahnhof Berlin Lichterfelde West an der bereits 1846 eroffneten Stammbahn nach Potsdam und Magdeburg Die S Bahn Berlin fahrt die Bahnhofe aktuell Stand 2016 mit ihren Linien S1 Lichterfelde West und S25 Lichterfelde Ost an nbsp Preussische Hauptkadettenanstalt um 1900Gross Lichterfelde beherbergte u a die Preussische Hauptkadettenanstalt die Gardeschutzenkaserne des Preussischen Garde Schutzen Bataillons sowie das Koniglich Preussische Materialprufungsamt heute Bundesanstalt fur Materialforschung und prufung und das Anatomische Recheninstitut 1945 aufgelost Ab 1897 1902 fand man hier den Koniglichen Botanischen Garten Meyers Konversations Lexikon von 1885 verzeichnet ausserdem ein Padagogium eine hohere Knabenschule ein Johanniter Siechenhaus viele schone Villen Die Einrichtung der Kadettenanstalt fuhrte zu einem verstarkten Zuzug auch junger Adels familien woraus sich in Nachbarschaft mit dem neureichen Burgertum in der beginnenden Belle Epoque gegen Ende des 19 Jahrhunderts die fur die Lichterfelder Villengebiete typische konservativ deutschnationale Gesellschaftsschicht herausbildete In dieser Mischung unterschied sich das Neubauprojekt der Lichterfelder Villenkolonien substanziell sowohl von den gewachsenen innerstadtischen Berliner Wohnlagen wie auch anderen Villenkolonien die weitestgehend burgerlich blieben Mehrere Generationen von spateren Spitzenoffizieren in Deutschem Heer Reichswehr und Wehrmacht erhielten ihre Ausbildung in der Kadettenanstalt Lichterfelde Deren Einfluss wurde so pragend dass bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs der Begriff des Lichterfelders zum Synonym fur das elitare Offizierstum der preussischen Kadettenanstalt benutzt wurde Durch den Zuzug ihrer Familien galt Gross Lichterfelde zunehmend auch als Geburtsort fur den Elitenachwuchs und als Ort der letzten Ruhestatte fur wichtige Militars als beste Adresse 1912 wurde Gross Lichterfelde in Berlin Lichterfelde umbenannt 1 Mit damals 47 213 Einwohnern ging die Gemeinde 1920 gemeinsam mit den Nachbargemeinden Steglitz und Lankwitz als XII Verwaltungsbezirk in Gross Berlin auf Die Ortsbezeichnung Berlin Lichterfelde wurde aufgeteilt in die Wohnlagenbezeichnungen Lichterfelde Lichterfelde West und Lichterfelde Ost nach dem Zweiten Weltkrieg erganzt durch Stadterweiterungen im sudlichen Grenzgebiet unter der Bezeichnung Lichterfelde Sud Einzelnachweise Bearbeiten a b Das nominelle Gross Berlin 1909 1912 Abgerufen am 6 Mai 2021 Ulrich Muhs Lichterfelde einst und jetzt Architekturverlag Der Zirkel Berlin 1919 Vergleiche den Artikel im Berliner Tageblatt Nr 274 vom 15 Juni 1880 S 2 Digitalisat 52 441944444444 13 287222222222 Koordinaten 52 26 31 N 13 17 14 O Normdaten Geografikum GND 119372 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gross Lichterfelde amp oldid 234674832