www.wikidata.de-de.nina.az
Die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft engl German East Africa Company wurde am 28 Marz 1884 von Graf Behr Bandelin und Carl Peters als Gesellschaft fur deutsche Kolonisation GfdK in Berlin gegrundet 1 Sie sollte deutsche Ackerbau und Handelskolonien in Ubersee errichten Die Flagge der DOAG Inhaltsverzeichnis 1 Erste Expedition nach Ostafrika 2 Versuche zur Grundung einer Gesellschaftskolonie 3 Tatigkeit in der Kolonie Deutsch Ostafrika 3 1 Aufbau der Gesellschaft 3 2 Umwandlung in eine Genossenschaft 4 Ubersicht der Expeditionen 5 Trivia 6 Anmerkungen und Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksErste Expedition nach Ostafrika Bearbeiten nbsp Carl Peters nbsp Ausgangsgebiete der DOAG 1885 2 nbsp Wappen der DOAG nbsp Anteilschein uber 1000 Mark der DOAG vom 2 Marz 1890Im Herbst 1884 schickte die Gesellschaft eine Expedition nach Ostafrika Carl Peters Joachim Graf von Pfeil Karl Ludwig Juhlke und der Kaufmann August Otto reisten nach Sansibar und setzten auf das gegenuberliegende Festland uber Im Hinterland der Festlandbesitzungen des Sultans von Sansibar besuchte Peters ortliche Hauptlinge und legte ihnen deutschsprachige Schutzvertrage vor zu deren Unterschrift er zwolf der deutschen Sprache und Schrift unkundigen Lokalherrscher bewegen konnte So erwarb man Herrschaftsanspruche auf die Regionen Usegua Nguru Usagara und Ukami 3 Die Reichsregierung stand diesen Anspruchen ablehnend gegenuber Bismarck hatte jede Unterstutzung der Peters Reise im Voraus abgelehnt Auch nach der Ruckkehr ausserte sich Reichskanzler Bismarck abschatzig uber das was Peters der Regierung vorlegte ein Stuck Papier mit Neger Kreuzen drunter Peters drohte nach seiner Ruckkehr damit dass auch der belgische Konig Leopold an Ostafrika Interesse habe 4 uber dessen Reich in Zentralafrika gerade auf der Kongokonferenz verhandelt wurde Bismarck lenkte auch aus Rucksicht auf die kolonialistisch gesinnten Nationalliberalen im Reichstag ein und liess einen kaiserlichen Schutzbrief fur die Erwerbungen der Gesellschaft und ihrer Rechtsnachfolger ausstellen Damit war der Grundstein fur die spatere Kolonie Deutsch Ostafrika gelegt 5 Versuche zur Grundung einer Gesellschaftskolonie BearbeitenNach Ausstellung des Schutzbriefes grundete Peters am 2 April 1885 die Kommanditgesellschaft Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft Karl Peters und Genossen die in das Handelsregister in Berlin eingetragen wurde An diese Gesellschaft wurden die ostafrikanischen Anspruche ubertragen Bereits im Marz 1886 wurde die Kommanditgesellschaft geloscht und Peters wurde alleiniger Gesellschafter Im Februar 1887 wurde daraus die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft DOAG mit Carl Peters als erstem Prasidenten 6 Die Gesellschaft schloss in der Folgezeit weitere Vertrage mit einheimischen Herrschern ab dehnte ihre Anspruche so auf weitere Gebiete im Inland wie die Umgebung der Uluguruberge und Usambara aus und erforschte den Suden der spateren Kolonie Es kam zur Grundung einiger Handelsposten und weniger Versuchsstationen auf denen der Anbau von Kulturpflanzen ausprobiert wurde Mehr Energie verwandte die Gesellschaft auf Expeditionen kreuz und quer durch das Hinterland der Kolonie um moglichst umfassende Anspruche auf weitere Gebiete anmelden zu konnen womit die Gegenmassnahmen Sansibars unterlaufen werden sollten siehe Ubersicht der Expeditionen Die Anerkennung der Anspruche der Gesellschaft durch das Deutsche Reich fuhrte zu Protesten des Sultan Bargash von Sansibar 7 der die von der DOAG beanspruchten Gebiete als Teile seines Festlandsgebietes ansah Bargash schickte gleichfalls Abgesandte und auch Truppen unter General Lloyd Mathews durch das Hinterland der Kuste um die rote Fahne Sansibars aufzuziehen und nun ebenfalls die Unterschriften ortlicher Herrscher unter Bundnisvertrage mit dem Sultan einzuholen Der drohende Konflikt zwischen sansibarischem Militar und den verstreuten Agenten der DOAG wurde durch den Einsatz eines deutschen Flottengeschwaders beendet Am 7 August 1885 erschien der deutsche Admiral Eduard von Knorr mit funf Kreuzern des Ostafrikanischen Kreuzergeschwaders vor Sansibar und richtete seine Kanonen auf den Sultanspalast Angesichts dieser Drohung musste Bargash die deutschen Anspruche im Hinterland der sansibarischen Festlandsbesitzungen anerkennen und der DOAG die Nutzung des Hafens von Dar es Salaam mit vergunstigten Zollsatzen zugestehen Weiter nordlich hinter der rivalisierenden deutschen Kolonie Wituland versuchte die DOAG Gebiete an der Somalikuste zwischen Buur Gaabo und Aluula zu erwerben Im Suden wurden Madagaskar und die Komoren auf denen ebenfalls DOAG Vertreter tatig waren 1886 von Deutschland als franzosische Einflusszone akzeptiert 8 In der Folgezeiten verhandelten die Regierungen Grossbritanniens und Deutschlands uber eine Abgrenzung ihrer Interessenspharen und einigten sich am 29 Oktober 1886 auf eine Einteilung Ostafrikas in Interessenzonen wobei Deutschland der sudliche Teil und Grossbritannien der nordliche Teil heutiges Kenia zugesprochen wurde Beide Seiten einigten sich zunachst auf eine Anerkennung der Souveranitat Sansibars in einem 10 Meilen breiten Kustenstreifen Die Abmachung entsprach nicht den Absichten der DOAG da ohne einen freien Zugang zur Kuste ihre Anspruche auf das Hinterland weithin wertlos blieben Seit 1886 verhandelte Peters daruber vom Sultan die Kontrolle uber einige Hafen zu erhalten Nach dem Tode von Bargash war dann sein Nachfolger zu weitergehenden Vereinbarungen bereit Am 28 April 1888 schloss die DOAG einen Vertrag mit Sultan Chalifa ibn Said von Sansibar wonach die Gesellschaft die Verwaltung des sansibarischen Gebietes auf dem Festland und die Erhebung der Kustenzolle im Namen des Sultans gegen eine jahrliche Pachtsumme ubernehmen sollte Im August 1888 versuchte die Gesellschaft dann die Verwaltung der sansibarischen Kustenorte entsprechend dem Kusten und Zollvertrag mit dem Sultan auszuuben Der Vertrag hatte unter den Einheimischen zu Unruhe gefuhrt da sie sich vom Sultan im Stich gelassen und verraten sahen Die Flaggenhissung der DOAG fuhrte in Pangani und Lindi zu offenen Protesten der Bevolkerung In Pangani eskalierten diese nicht zuletzt durch das herrische Auftreten des ortlichen DOAG Agenten Emil von Zelewski zu Gewalttatigkeiten die der Beginn eines anhaltenden Aufstandes der Kustenbevolkerung werden sollte in dem die Herrschaft der DOAG zusammenbrach Die Reichsregierung griff zunachst durch Einheiten ihres Ostafrikanischen Marinegeschwaders und schliesslich durch Entsendung des Reichskommissars Wissmann ein dessen vor allem aus Sudanesen und Zulu gebildete Soldnertruppe Wissmanntruppe den Aufstand schliesslich niederkampfte Wahrend die Kampfe noch anhielten versuchte Peters im Rahmen der sogenannten Deutschen Emin Pascha Expedition den Bereich der DOAG im Gebiet des Victoriasees weiter auszudehnen und erreichte die Unterschrift des Kabaka von Buganda Mwanga II unter einen Schutzvertrag 1890 ubernahm die DOAG ausserdem die Besitzung in Witu von der Deutschen Witu Gesellschaft 9 Diese Plane und Ansatze wurden jedoch durch die deutsch britische Verstandigung zunichtegemacht die im Helgoland Sansibar Vertrag eine Abgrenzung der weltweiten Interessenspharen der beiden Machte regelte Das von der DOAG zu Hilfe gerufene Reich ubernahm nach dem Sieg in Ostafrika durch einen Vertrag vom 20 November 1890 die ganze Verwaltung der Kolonie Die Aufgaben der Gesellschaft beschrankten sich hinfort auf wirtschaftliche Tatigkeiten Tatigkeit in der Kolonie Deutsch Ostafrika BearbeitenAufbau der Gesellschaft Bearbeiten nbsp 1 Rupienmunze mit DOAG Wappen Silber 1902Die Organe der neuen Gesellschaft waren Generalversammlung Verwaltungsrat Direktion Revisoren Der aus 21 bis 27 Mitgliedern bestehende Verwaltungsrat hatte die gesamte Geschaftsfuhrung zu uberwachen Die Direktion bestand aus zwei Direktoren Die Aufsicht uber die Gesellschaft wurde nach dem Statut dem Reichskanzler ubertragen Nachdem 1887 das zur Schaffung dieser Gesellschaft notwendige Kapital im Betrag von mehr als 3 5 Millionen Mark aufgebracht war erfolgte die Konstituierung der neuen Gesellschaft deren Kapital etwa 7 Millionen Mark betrug Die satzungsgemasse Tatigkeit der Gesellschaft war in Afrika mit Erweiterung des Kolonialbesitzes Anlage von Stationen und Plantagen und Belebung des Handelsverkehrs beschrieben Die DOAG kam nie dazu eine Herrschaft uber die von ihr beanspruchten Gebiete auszuuben Hatte man die Anspruche jemals umsetzen wollen hatte das eine Auseinandersetzung mit jedem einzelnen der ortlichen Herrscher bedeutet die ihren Unterschriften keineswegs die von der Gesellschaft behauptete Bedeutung zumassen Das aber hatte die finanziellen organisatorischen und militarischen Moglichkeiten der DOAG bei weitem uberfordert 10 So beschrankte sich die wirtschaftliche Tatigkeit der DOAG auf die Anlage von Handelsposten und landwirtschaftlichen Versuchsstationen die teils von ihr selbst teils von Tochtergesellschaften wie der Deutsch Ostafrikanischen Plantagengesellschaft oder der Deutschen Pflanzergesellschaft betrieben wurden Alle diese Unternehmen stellten in den ersten Jahren Verlustposten dar was auf mangelndes Fachwissen der deutschen Betreiber ungunstige Verkehrsverhaltnisse den Mangel an Arbeitskraften und den Widerstand der einheimischen Fuhrungsschichten zuruckzufuhren war Umwandlung in eine Genossenschaft Bearbeiten nbsp Stauweiher der Plantage Derema der Deutsch Ostafrikanischen Gesellschaft ca 1910 nbsp Wirtschaftshof der Hauptpflanzung Nguelo der Deutsch Ostafrikanischen Gesellschaft vor 1905Nach dem Aufstand der Kustenbevolkerung von 1889 war die Verwaltung der Kolonie auf das Deutsche Reich ubergegangen Die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft erhielt jetzt den Status einer privilegierten Erwerbsgenossenschaft Die wichtigsten ihr gewahrten Privilegien bestanden in dem ausschliesslichen Recht auf Erwerb von herrenlosen Grundstucken in einem Vorrecht in Bezug auf die Gewinnung von Mineralien in einem Vorrecht beim Bau und dem Betrieb von Eisenbahnen in einem Recht auf Errichtung einer Bank mit dem Privileg der Notenausgabe sowie endlich in dem Munzrecht Die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft nahm eine Anleihe von 10 566 000 Mark unter Garantie der Regierung auf die sich ihrerseits zu einer jahrlichen Auszahlung von 600 000 Mark fur die Uberlassung der Zolleinkunfte verpflichtete In einem neuen am 15 November 1902 mit dem Deutschen Reich geschlossenen Vertrag verzichtete die Gesellschaft gegen Ruckgabe ihrer im Besitz des Reiches befindlichen Anteilscheine im Nennbetrag von 475 000 Mark auf alle ihre fruheren Privilegien nur blieb ihr an Stelle ihres fast unbeschrankten ein engbegrenztes Landokkupationsrecht und ein Anteil an den Feldersteuern und Forderungsabgaben der bis 1935 gelten sollte Die Unternehmungen der Gesellschaft bestanden dann im Betrieb eigener Handelsgeschafte in der Bewirtschaftung von sieben Plantagen u a einer Baumwoll Plantage in Kikokwe zweier Kaffee Plantagen in Derema und Nguelo sowie einer Kokos Plantage in Muoa Ubersicht der Expeditionen Bearbeiten nbsp Karte mit Besitzanspruchen Stationen und Expeditionsrouten der DOAG 1886 1885 und 1886 sandte die Gesellschaft zahlreiche Expeditionen in das ostliche Afrika und auf die vorgelagerten Inseln 11 12 13 14 15 Bis auf wenige Ausnahmen waren dies keine Expeditionen im wissenschaftlichen Sinne sondern dienten der kolonialen Landnahme sowie dem Aufbau europaischer Stutzpunkte Die Grundlage hierzu bildeten ungleiche und oft irrefuhrende Vertrage mit Regionalherrschern oder lokalen Gesprachspartnern die dafur gehalten wurden 16 Die Gesellschaftsagenten legten der damaligen kolonialen Praxis folgend die Verhandlungsergebnisse ganz nach den Interessen ihrer Auftraggeber aus Einige Expeditionen fuhrten in Gebiete die formal nicht oder nur sehr kurze Zeit unter deutsche Kolonialherrschaft gestellt wurden Kenia Komoren Madagaskar und Somalia Diesbezuglich ausgerufene Erwerbungen waren jedoch Gegenstand des kolonialen Interessenausgleichs zwischen Deutschland Frankreich Grossbritannien und Italien Name Zeit Teilnehmer Ereignisse Ergebnisse ZielgebieteErste Usagara Expedition Oktober Dezember 1884 Karl Ludwig Juhlke August Otto Carl Peters Leiter Joachim Graf von Pfeil Aus der Erstexpedition wurde der Anspruch auf die Regionen Useguha Nguru Usagara und Ukami abgeleitet siehe Erste Expedition nach Ostafrika Die Ausstellung eines kaiserlichen Schutzbriefes am 27 Februar 1885 schuf die territoriale Grundlage des sogenannten Schutzgebietes und bildete den Auftakt der deutschen Kolonialpolitik in Ostafrika Otto verstarb wahrend der Expedition aufgrund von Krankheit nbsp Erste Nyassa Expedition Februar 1885 Joachim Graf von Pfeil Die Expedition stellte den ersten Versuch zur Ausweitung des Schutzgebietes da Graf von Pfeil brach bereits am 12 Februar 1885 in Richtung des Nyassasee im Sudwesten der spateren Kolonie Deutsch Ostafrika auf Das Ergebnis der Expedition wurde aus Sicht der Gesellschaft als Fehlschlag gewertet da keine neue Landabtretung erzielt wurde nbsp Zweite Usagara Expedition Februar Marz 1885 Morris Gartner Karl Wilhelm Schmidt Geologe Kurt Weiss Die Expedition dient vorrangig der Entwicklung des bestehenden Schutzgebietes Die zuvor durch den Grafen von Pfeil angelegte Station Simatal in Usagara wurde erweitert Ein kurzfristig gefasster Entschluss zum Vorstoss bis an den Tanganjikasee konnte jedoch nicht umgesetzt werden nbsp Tana Expedition Marz April 1885 Claus von Anderten Ernst von Carnap Quernheimb Gustav Hornecke Leiter Andreas Kuntzel Landwirt Albert Sohnge Kaufmann Das Zielgebiet sollte zunachst der Viktoria See im Nordwesten der spateren Kolonie sein doch aufgrund der konkurrierenden Absichten der Gebruder Denhardt in Witu wurde es kurzfristig verlegt Der Vorstoss fuhrte nun zum Fluss Tana im heutigen Kenia um dort Anspruche der Gesellschaft zu begrunden Er scheiterte an der Intervention britischer Vertreter beim Sultan von Sansibar unter dessen Einfluss die Keniakuste stand nbsp Nyanza Expedition April 1885 Albrecht von Bulow Major Diedrich von Devivere Leiter Emil von Kleist Ernst Liedtke Nachdem die vorherige Expedition zum Tana umgeleitet worden war sollte die folgende zum Viktoria See fuhren Sie kam jedoch nicht uber den Kustenort Saadani hinaus Die Grunde hierfur konnen die Unerfahrenheit der Teilnehmer oder der Alkoholismus Deviveres gewesen sein Die Reise wurde abgebrochen und nicht wieder aufgenommen nbsp Erste Kilimandscharo Expedition April Juni 1885 Karl Ludwig Juhlke Kurt Weiss Julke erkrankte schon bald nach Reisebeginn an Dysenterie und folgte der Expedition spater nach Auf dem Weg fanden Verhandlungen mit vermeintlichen Herrschern verschiedener Regionen statt Usambara Bondei Pare Aruscha Dschagga Kahe und Ugeno Uber das Zielgebiet am Kilimandscharo wurde erst am 19 Juni 1885 ein Vertrag geschlossen nbsp Khutu Expedition Mai Juni 1885 Joachim Graf von Pfeil Die Reise fuhrte ins Rufiji und Ulanga Gebiet Am Mittellauf des Rufiji kam es am 10 Juni 1885 zum Vertrag mit einem Afrikaner namens Golongo den von Pfeil als Obersultan von Khutu betitelte Als Ursachen fur Golongos Vertragsbereitschaft kommen die Hoffnung auf bessere Handelskontakte zur Kuste und die Furcht vor Sklavenhandlern in betracht nbsp Usaramo Expedition September Oktober 1885 Rochus Schmidt Albert Sohnge Kaufmann Auf seiner ersten Expedition hatte Schmidt gleich einen doppelten Auftrag Er sollte zum einen die Landschaft Usaramo in der Region Pwani vertraglich erwerben und zum anderen die Station Simatal in Usagara versorgen Den ersten Teil dieses Auftrages fuhrte er durch In einem Gebiet das sich vom Nordufer des unteren Rufiji bis zum Kingani erstreckte schloss er binnen zwei Wochen 25 Vertrage ab Im zweiten Teil der Expedition wurde Schmidts Karawane in Usagara angegriffen eine Vergeltung fur die Ermordung eines Dorfbewohners durch Schmidt 17 nbsp Erste Somali Expedition September November 1885 Claus von Anderten Gustav Hornecke Nach der gescheiterten Tana Expedition reisten Von Anderten und Hornecke schliesslich doch ins nordliche Ostafrika Obwohl das Sultanat Sansibar dies weiterhin zu verhindern versuchte erreichten sie Halule am Horn von Afrika Trotz sprachlicher Verstandigungsprobleme glaubten sie dort Anfang September 1885 einen Vertrag zwecks Landnahme geschlossen zu haben bzw entsprechend interpretieren zu konnen Eine weitere Abmachung Ende November 1885 sollte den Anspruch auf die Kuste von Bender Gasen bis Warsheikh ausdehnen nbsp Erste Komoren Expedition Oktober 1885 Friedrich Schroeder Aurel Schulz Im Wettstreit um Kolonien weckten nun auch die Komoreninseln im westlichen Indischen Ozean Begehrlichkeiten durch die Gesellschaft Die erste Expedition dorthin brach am 15 Oktober 1885 in Berlin auf Schroeder und Schulze erreichten zwar die Inselgruppe konnten aber aufgrund von ortlichen Unruhen keine Landnahme ausrufen nbsp Zweite Nyassa Expedition November 1885 Joachim Graf von Pfeil Schluter Offizier Um das als Ergebnis der Khutu Expedition beanspruchte Gebiet zu vergrossern brach eine Expedition auf die von der Insel Sansibar uber die Station Simatal Usagara in Richtung auf den Nyassasee vorstiess Die Verhandlungspartner wurden nach der Nahe zur Route ausgewahlt und nicht nach ihrer tatsachlichen Entscheidungsbefugnis So kam es dass die eigentlichen Machthaber der durchreisten Regionen etwa Mkwawa gar nicht gefragt wurden Dennoch wurden nach der Expedition die Regionen Ubena Uhehe Magindo Mahenge und Matschonde im Suden des spateren Deutsch Ostafrika als Gesellschaftsbesitz betrachtet nbsp Zweite Kilimandscharo Expedition Dezember 1885 Walther Braun Arnold von Eltz Karl von Gravenreuth Gustav Hornecke Karl Wilhelm Schmidt Weit vor dem eigentlichen Ziel wurde die landwirtschaftliche Station Korogwe am Unterlauf des Pangani angelegt was heftigen Protest dortiger Bewohner erregte Hornecke kehrte bald darauf zu Kuste zuruck Braun und von Gravenreuth blieben als Stationsbesatzung zuruck Von Eltz und Schmidt zogen weiter bis zum Kilimandscharo Das Zielgebiet wurde erreicht aber entgegen der ursprunglichen Planung dort keine Station errichtet nbsp Sabaki Expedition Dezember 1885 Januar 1886 Claus von Anderten Ohne Erlaubnis des zustandigen Sultans von Sansibar setzte von Anderten von der Insel Lamu auf das Festland uber doch der Liwali von Malindi veranlasste unter Zwangsandrohung seine Ruckkehr Zehn Tage spater wurde dennoch am Sabaki dem zweitlangsten Fluss des heutigen Kenias die Gesellschaftsflagge aufgezogen Zudem wurden ersten Kontakte mit der Ethnie der Galla am Fluss Tana geknupft Aus Sicht der Gesellschaft war dies der Erwerb von Giriyama den Wanika Landern den Galla Gebieten und Ukamba nbsp Gasi Expedition Januar 1886 Albrecht von Bulow Goedecke Landwirt Lucas Assessor Walter von St Paul Illaire Unter Ausnutzung regionaler Konflikte wurde am 9 Januar 1886 mit Mbaruk einem Widersacher Sansibars in Gasi ein Protektionsvertrag geschlossen Der Sultan von Sansibar setzte Truppen in Marsch und vertrieb Mbaruk ins Exil nach Usambara Dieser versuchte Gebietserwerb zwischen Gedi und Mombasa im heutigen Kenia wurde nach einer diplomatischen Krise zwischen Deutschland und Sansibar unter Einschaltung Grossbritanniens und Frankreichs annulliert Die Entscheidung uber das Gebiet wurde der Ostafrika Grenzkommission ubertragen nbsp Zweite Somali Expedition Januar 1886 Arthur Graf Pfeil Winter Die nochmalige Expedition auf die Somali Halbinsel verfolgte das Ziel auf den durch von Anderten und Hornecke angeblich ausgehandelten Vertragsinhalt aufzubauen Sie fuhrte zur Anlage einer kleinen Niederlassung der Gesellschaft in Halule im heutigen Nordsomalia die aber uber das Anfangsstadium nicht hinaus kam nbsp Zweite Usagara Expedition Marz Mai 1886 Eugen Krenzler von Wittich Offizier Emil von Zelewski Die Expedition sollte der Konsolidierung des ursprunglichen Gesellschaftsgebietes dienen durchreiste aber eher eine Grenzregion desselben Sie fuhrte zur Grundung der Stationen Dunda Madimola und Usungula am Fluss Kingani im Zentrum des spateren Deutsch Ostafrika Zudem wurde abermals versucht am Tana Kenia einen zusatzlichen Zugang zum indischen Ozean zu erlangen nbsp Zweite Komoren Expedition Mai Juni 1886 Karl Wilhelm Schmidt Aurel Schulz Die beiden Gesellschaftsvertreter tatigten privatrechtliche Landkaufe auf der Insel Grosskomoro sowie an der Sudwestkuste Madagaskars Diese Landereien bildeten nur eine kurzfristige kolonialpolitische Kompensationsmasse zur Anerkennung des deutsch britischen Grenzabkommens in Ostafrika durch Frankreich Die Inseln wurden bereits zur Jahresmitte 1886 von Deutschland als Teil der franzosischen Interessensphare anerkannt nbsp Dritte Somali Expedition August Dezember 1886 Hermann Gunther Offizier Wilhelm Janke Karl Ludwig Juhlke Die Expedition wurde mit 100 000 Mark durch den Industriellen Friedrich Krupp unterstutzt Sie sollte an der Sudkuste des heutigen Somalias weitere Landnahmen tatigen und die Errichtung einer Niederlassung vorbereiten Am 26 November 1886 verpachtete der Scheich eines mit Sansibar verfeindeten Somalistammes an Juhlke einen Kustenstreifen In Port Durnford wurde die Gesellschaftsflagge gehisst Unter Missbilligung Bismarcks taufte die Gesellschaft den Kustenort voreilig in Hohenzollernhafen um Juhlke wurde kurz darauf von Somalis getotet nbsp Deutsch Ostafrika Expedition Herbst 1886 Karl Wilhelm Schmidt Die geologische Untersuchung der Regionen Ukami Usagara und Useguha im Zentrum des spateren Deutsch Ostafrika war eine der wenigen wirklichen Forschungsexpeditionen Sie sollte Erkenntnisse uber den wirtschaftlichen Wert des Kolonialgebietes liefern und die tatsachliche Erschliessung der Ausgangsbesitzung bezeugen nbsp Vierte Somali Expedition Dezember 1886 Eduard von Baerensprung Offizier Wilhelm Janke Joachim Graf von Pfeil Fritz Spuhn Winter Die Reise sollte dem Auf und Ausbau der Station am sogenannten Hohenzollernhafen im heutigen Sudsomalia dienen Das Vorhaben war aber durch das Verhandlungsergebnis des britisch deutschen Grenzabkommens bereits uberholt das die Region dem britischen Einflussraum zuschlug nbsp Trivia BearbeitenDie Gesellschaftsflagge wird in Anlehnung an den Grunder von Deutsch Ostafrika Carl Peters auch als Petersflagge bezeichnet Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Gesellschaft fur deutsche Kolonisation Memento des Originals vom 21 August 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ub bildarchiv dkg uni frankfurt de in Heinrich Schnee Deutsches Koloniallexikon Band 1 Leipzig Quelle amp Meyer 1920 S 718 Wilfried Westphal Geschichte der deutschen Kolonien Bindlach Gondrom 1991 S 75 ISBN 3 8112 0905 1 Eine Idee aus Peters Freundeskreis diese Gebiete Petersland zu nennen fand keine Zustimmung der Begriff fand spater in der Kolonialpropaganda der NS Zeit eine beschrankte Verwendung Vgl H Froembgen 1941 Wissmann Peters Kruger S 122 Carl Peters Lebenserinnerungen Erstdruck Hamburg Rusch sche Verlagsbuchhandlung 1918 Seite 78f Q1 Text Schutzbrief auf lehrer online PDF 37 kB Nachdem Uns die zunachst mit den Herrschern von Usagara Nguru Useguha und Ukami im November und Dezember vorigen Jahres abgeschlossenen Vertrage durch welche diese Gebiete fur die deutsche Kolonisationsgesellschaft mit den Rechten der Landeshoheit abgetreten worden sind mit dem Ansuchen vorgelegt haben diese Gebiete unter Unsere Oberhoheit zu stellen so bestatigen Wir hiermit dass Wir diese Oberhoheit angenommen und die betreffenden Gebiete vorbehaltlich Unserer Entschliessung auf Grund weiterer Uns nachzuweisender vertragsmassiger Erwerbungen der Gesellschaft oder ihrer Rechtsnachfolger in jener Gegend unter Unseren Kaiserlichen Schutz gestellt haben Wir verleihen der besagten Gesellschaft sowie den Rechtsnachfolgern dieser Gesellschaft die Befugnis zur Ausubung aller aus den Uns vorgelegten Vertragen fliessenden Rechte einschliesslich der Gerichtsbarkeit gegenuber den Eingeborenen Dr Carl Peters Lebenserinnerung Rusch sche Verlagsbuchhandlung 1918 Wiedergabe auf Archivlink Memento vom 27 Mai 2006 im Internet Archive Zugriff am 20 Oktober 2011 Jutta Buckendorf Schwarz weiss rot uber Ostafrika Deutsche Kolonialplane und afrikanische Realitat LIT Munster 1997 ISBN 3 8258 2755 0 S 215 ff Jutta Buckendorf Schwarz weiss rot uber Ostafrika Deutsche Kolonialplane und afrikanische Realitat LIT Munster 1997 ISBN 3 8258 2755 0 S 231 Carl Uhlig Witu in Heinrich Schnee Hg Deutsches Kolonial Lexikon Band III Quelle amp Meyer Leipzig 1920 S 568 Jutta Buckendorf Schwarz weiss rot uber Ostafrika Deutsche Kolonialplane und afrikanische Realitat LIT Munster 1997 ISBN 3 8258 2755 0 S 291 GfdK DOAG Hrsg Kolonial politische Korrespondenz 3 Jg Nr 3 1887 S 21 f online Bruno Kurtze Die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft Ein Beitrag zum Problem der Schutzbriefgesellschaften und zur Geschichte Deutsch Ostafrikas Verlag von Gustav Fischer Jena 1913 S 54 ff Jutta Buckendorf Schwarz weiss rot uber Ostafrika Deutsche Kolonialplane und afrikanische Realitat LIT Verlag Munster 1997 ISBN 3 8258 2755 0 S 223 ff Autorenkollektiv Meyers Konversationslexikon 4 Aufl 17 Erganzungs Band Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig und Wien 1885 1892 S 249 online Max von Koschitzky Deutsche Colonialgeschichte Band 2 Erwerbung der Reichsschutzgebiete bis zur Erledigung des Carolinenstreites Verlag von Paul Frohberg Leipzig 1888 S 264 ff online Winfried Speitkamp Deutsche Kolonialgeschichte Reclam Stuttgart 2005 ISBN 3 15 017047 8 S 27 ff Jutta Buckendorf Schwarz weiss rot uber Ostafrika Deutsche Kolonialplane und afrikanische Realitat LIT Verlag Munster 1997 ISBN 3 8258 2755 0 S 227 Literatur BearbeitenBruno Kurtze Die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft Ein Beitrag zum Problem der Schutzbriefgesellschaften und zur Geschichte Deutsch Ostafrikas Verlag von Gustav Fischer Jena 1913 Onlinefassung Weblinks BearbeitenGrundungsgeschichte aus juristischer Sicht Quellentexte zu Peters und der DOAG auf lehrer online PDF 37 kB Kolonial politische Korrespondenz Organ der Gesellschaft fur Deutsche Kolonisation und der Deutschen Ostafrikanischen Gesellschaft Sammlung der Universitatsbibliothek Frankfurt a M Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel uber Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft in den Historischen Pressearchiven der ZBW Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft amp oldid 236458165