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Das Sultanat Sansibar englisch Sultanate of Zanzibar Swahili Usultani wa Zanzibar arabisch سلطنة زنجبار DMG Salṭanat Zanǧibar umfasste die Gebiete die unter der Herrschaft des Sultans von Sansibar standen Das Kerngebiet umfasste den Sansibar Archipel mit der Hauptstadt Sansibar Wahrend der Anfangszeit umfasste das Sultanat grosse Gebiete in Ostafrika entlang der Suaheli Kuste zwischen dem heutigen Somalia im Norden und Tansania im Suden Im Laufe seiner Geschichte geriet Sansibar vermehrt unter den Einfluss der europaischen Grossmachte und wurde gezwungen nach und nach seine Gebiete auf dem Festland abzutreten bis schliesslich nur noch die Inseln Unguja und Pemba ubrig blieben und spater britisches Protektorat wurden 1964 ging Sansibar als halbautonomer Teilstaat im heutigen Tansania auf Sultanat SansibarUsultani wa Zanzibar Swahili سلطنة زنجبار arabisch Sultanate of Zanzibar englisch Salṭanat Zanǧibar arabisch 1856 1964Flagge 1963 1964 WappenSultanat Sansibar 1875 dunkelgrun Amtssprache Swahili Arabisch und EnglischHauptstadt Sansibar Stone Town Staats und Regierungsform Absolute Monarchie 1856 1890 Konstitutionelle Monarchie 1890 1964 Staatsoberhaupt Sultanzuletzt Dschamschid ibn Abdullah 1963 1964 Regierungschef Chief MinisterFlache 2 650 km Einwohnerzahl 300 000 1964 Bevolkerungsdichte 113 2 Einwohner pro km Wahrung Ryal 1882 1908 1 Rupie 1908 1935 Ostafrikanischer Schilling 1935 1964 Errichtung 19 Oktober 1856Vorgangergebilde Sultanat Maskat und OmanEndpunkt 12 Januar 1964Abgelost von Volksrepublik Sansibar und PembaKfz Kennzeichen EAZVorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sultane 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Flagge des Sultanat Sansibar 1856 bis 1896 nbsp Unter britischem Protektorat 1896 bis 1963 nbsp Der Sultanspalast in Sansibar nbsp Ostafrika zur Zeit des Britisch Sansibarischen Krieges 1896 nbsp Sansibar Archipel1698 wurde Sansibar eine Uberseeprovinz von Oman nachdem dessen Sultan Saif ibn Sultan I die Portugiesen in Mombasa besiegt hatte Innerhalb der Besitzungen der Sultane von Oman entwickelte sich Sansibar zum Zentrum des Sklavenhandels und des Anbaus von Gewurznelken 1832 verlegte Sultan Said ibn Sultan seine Residenz zunachst provisorisch von Maskat nach Sansibar ab 1840 dann offiziell Nach seinem Tod brach unter seinen Sohnen Madschid bin Said und Thuwaini ibn Said ein Kampf um die Thronfolge aus der zur Spaltung des Reiches fuhrte Madschid bin Said und seine Nachfolger herrschten fortan uber Sansibar wahrend die Linie von Thuwaini ibn Said seitdem uber Oman herrscht Madschid bin Said baute den Sklavenhandel entlang der Kuste Ostafrikas aus und entwickelte Sansibar so zum wichtigsten Sklavenmarkt in ganz Afrika Ausserdem festigte er die Beziehungen zu den damaligen Grossmachten wie dem Vereinigten Konigreich den Vereinigten Staaten Portugal Frankreich sowie zu mehreren deutschen Staaten Barghasch ibn Said liess den Stadtteil Stone Town ausbauen und unterband nach diplomatischen Druck aus London 1873 den Sklavenhandel Wahrend seiner Herrschaft drangen europaische Handler vermehrt auf das Festland Ostafrikas vor Im Herbst 1884 erreichte die Deutsch Ostafrikanische Gesellschaft DOAG die Kuste Ostafrikas und begann mit der Grundung erster Niederlassungen 1885 musste Barghasch ibn Said die Schutzvertrage der DOAG mit Ostafrikanischen Hauptlingen und die Grundung der Kolonie Deutsch Ostafrika auf dem Festland anerkennen Chalifa ibn Said unterzeichnete am 28 April 1888 den Kustenvertrag mit der DOAG in dem Sansibar die ostafrikanische Kustenzone und die Zolleinnahmen aus deren Hafen gegen Entschadigungszahlungen der DOAG verpachtete was zum Aufstand der ostafrikanischen Kustenbevolkerung fuhrte Nachdem das Deutsche Kaiserreich und das Vereinigte Konigreich den Sansibar Helgoland Vertrag unterzeichnet hatten musste Ali ibn Said im August 1890 das britische Protektorat uber Sansibar anerkennen das zu einer konstitutionellen Monarchie wurde 1892 zwang das Konigreich Italien Ali zur Verpachtung der Kustenstadte Mogadischu Warsheikh Merka und Baraawe an der somalischen Banaadirkuste 2 Hamad ibn Thuwaini ibn Said entstammte der omanischen Linie der Bu Saʿid Dynastie und wurde 1893 von den Briten als Sultan eingesetzt Gleich zu Beginn seiner Herrschaft zwangen ihn die Italiener zum Verkauf der im Vorjahr verpachteten Stadte an der Kuste Somalias Zwischen 1893 und 1896 unterstellten die Briten das Sultanat Witu dem Sultanat Sansibar 1896 wurde Hamad ibn Thuwaini ibn Said vermutlich von seinem Cousin und Schwager Chalid ibn Barghasch vergiftet der daraufhin den Thron ubernahm und sich gegen die Briten auflehnte was am 27 August 1896 zum Britisch Sansibarischen Krieg fuhrte Nach 38 Minuten musste Chalid ibn Barghasch aufgeben und ging ins Exil nach Daressalam in Deutsch Ostafrika Die Briten setzten ihren Kandidaten Hammud ibn Muhammad ibn Said als Sultan von Sansibar ein Unter seiner Herrschaft wurde der Sklavenhandel endgultig beendet der zuvor zwar verboten aber weiterhin betrieben worden war Ali ibn Hammud wurde 1902 Sultan von Sansibar und verausserte Mogadischu 1905 endgultig an Italien Wahrend seiner gesamten Regierungszeit musste er sich der Anspruche des 1896 abgesetzten Chalid ibn Barghasch auf den Thron Sansibars erwehren Als Folge seiner Ausbildung in England krankelte Ali ibn Hammud im ungewohnten Klima Sansibars und beherrschte kaum noch Arabisch und Swahili 1911 trat er zugunsten seines Cousins Chalifa ibn Harub ibn Thuwaini zuruck dankte jedoch formal nicht ab und starb 1918 in Paris Chalifa ibn Harub ibn Thuwaini fuhrte Sansibar 1914 auf der Seite des Vereinigten Konigreiches gegen das Deutsche Kaiserreich und Osterreich Ungarn in den Ersten Weltkrieg und 1939 gegen das Deutsche Reich und Italien in den Zweiten Weltkrieg Chalifa ibn Harub ibn Thuwaini erlebte die langste Regierungszeit eines Sultans in Sansibar Abdullah ibn Chalifa wurde 1960 dem Afrikanischen Jahr nach dem Tod von Chalifa ibn Harub ibn Thuwaini Sultan von Sansibar erreichte jedoch nicht die Beliebtheit seines Vaters Er starb bereits drei Jahre spater und Dschamschid ibn Abdullah folgte 1963 auf dem Thron Am 13 Dezember 1963 erlangte Sansibar seine Unabhangigkeit vom Vereinigten Konigreich Bereits am 12 Januar 1964 brach die Sansibarrevolution aus bei der das Sultanat gesturzt und die arabische Oberschicht verjagt oder getotet wurde Am selben Tag wurde die Volksrepublik Sansibar und Pemba gegrundet die sich bereits am 26 April 1964 mit Tanganjika zu Tansania vereinigte 3 4 Sultane BearbeitenDie Sultane von Sansibar nbsp Madschid bin Said 1856 1870 nbsp Barghasch ibn Said 1870 1888 nbsp Chalifa ibn Said 1888 1890 nbsp Ali ibn Said 1890 1893 nbsp Hamad ibn Thuwaini ibn Said 1893 1896 nbsp Chalid ibn Barghasch 1896 1896 nbsp Hammud ibn Muhammad ibn Said 1896 1902 nbsp Ali ibn Hammud 1902 1911 nbsp Chalifa ibn Harub ibn Thuwaini 1911 1960 nbsp Abdullah ibn Chalifa 1960 1963 nbsp Dschamschid ibn Abdullah 1963 1964 Siehe auch BearbeitenGeschichte TansaniasLiteratur BearbeitenIan Speller An African Cuba Britain and the Zanzibar Revolution 1964 In Journal of Imperial and Commonwealth History 2007 S 1 35 englisch Online Sergey Plekhanov A Reformer on the Throne Sultan Qaboos Bin Said Al Said Trident Press Ltd 2004 englisch Online Abdul Sheriff Ed Ferguson Zanzibar Under Colonial Rule James Currey Publishers 1991 ISBN 0 85255 080 4 Online Heinrich Loth Geschichte Afrikas von den Anfangen bis zur Gegenwart Teil II Afrika unter imperialistischer Kolonialherrschaft und die Formierung der antikolonialen Krafte 1884 1945 Akademie Verlag Berlin 1976 ISBN 3 7609 0436 X S 31 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sultane von Sansibar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Freundschafts Handels und Schiffahrtsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Sultan von Zanzibar Vom 20 Dezember 1885 Quellen und Volltexte Offizielle Website der koniglichen Familie Sansibars englisch Zanzibar World Statesmen 2000 abgerufen am 19 Oktober 2016 englisch Zanzibar Chronology zanzibar cc abgerufen am 29 Oktober 2016 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Xavier Coins of Zanzibar Numista com abgerufen am 29 Oktober 2019 englisch Maria Schlick Atlas der Weltgeschichte Neuer Kaiser Verlag Klagenfurt 2007 ISBN 3 8468 0009 0 S 162 f Lander Lexikon Sansibar Geschichte Memento vom 30 April 2011 im Internet Archive Rainer Achim Blasius Wolfgang Holscher Daniel Kosthorst Akten zur auswartigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1964 Band 1 de Gruyter Oldenburg Berlin 1997 ISBN 978 3 486 56065 7 Online Normdaten Geografikum GND 4446593 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sultanat Sansibar amp oldid 237064724