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Dieser Artikel behandelt den DDR Politiker Zu gleich und ahnlichnamigen Personen und Unternehmen siehe Johannes Dieckmann Begriffsklarung Johannes Dieckmann 19 Januar 1893 in Fischerhude Kreis Achim 22 Februar 1969 in Ost Berlin war ein deutscher Politiker DVP LDPD Er war Prasident der Volkskammer der DDR und stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates der DDR Johannes Dieckmann 1967Johannes Dieckmann auf einer Sitzung der Volkskammer 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Staatliche Ehrungen 3 Darstellung Dieckmanns in der bildenden Kunst der DDR 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDieckmann war Sohn eines Pfarrers Er studierte in Berlin Giessen und Gottingen Nationalokonomie und Philosophie In Berlin wurde er Mitglied des VDSt Berlin 1 1916 wurde er zum Militar einberufen Im November 1918 war er Vorsitzender eines Soldatenrates Nach Ende des Ersten Weltkrieges trat Dieckmann der DVP bei und wurde einer der engsten Mitarbeiter Gustav Stresemanns Dieckmann war nacheinander Generalsekretar der DVP in den Bezirken Weser Ems Niederrhein und Sachsen Von 1929 bis 1933 gehorte er mit einer kurzen Unterbrechung dem Sachsischen Landtag an Am 23 Mai 1933 stimmte er im Landtag fur die Annahme des sachsischen Ermachtigungsgesetzes 2 Von 1933 bis 1939 arbeitete er als Geschaftsfuhrer mehrerer Kohlewirtschaftsverbande Im August 1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen im Januar 1941 als Hauptmann der Reserve entlassen Anschliessend war er bis 1945 Geschaftsleiter des Oberschlesischen Steinkohlen Syndikats 1944 wurde Dieckmann im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20 Juli 1944 an dem sein Vetter Albrecht Mertz von Quirnheim beteiligt war unter verscharfte Beobachtung der Gestapo gestellt Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges grundete Dieckmann das Sachsische Kohlekontor und den Verlag Sachsisches Tageblatt Er war zudem Mitbegrunder der LDPD in Sachsen und trat ab 1951 offiziell fur die Gleichschaltung seiner Partei im System der Blockparteien in der DDR ein 3 Seit 1946 gehorte er fur die LDPD dem Sachsischen Landtag an Ab 1948 fungierte er als Justizminister und stellvertretender Ministerprasident von Sachsen 1948 49 war er Mitglied der Deutschen Wirtschaftskommission des Deutschen Volksrats und seines Verfassungsausschusses Von 1949 bis 1969 war er stellvertretender Vorsitzender der LDPD und Prasident der Volkskammer der DDR Von 1960 bis zu seinem Tod 1969 war er einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Staatsrates der DDR 1947 gehorte er zu den Mitbegrundern der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion aus der 1949 die Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft DSF hervorging In der DSF war er Mitglied des Zentralvorstandes und von 1963 bis 1968 deren Prasident nbsp Grabstatte1961 folgte Dieckmann der Einladung eines Marburger Funktionars des Liberalen Studentenbunds Deutschlands LSD Klaus Horn um in der hessischen Universitatsstadt uber die Wiedervereinigung zu diskutieren Im Vorfeld distanzierte sich nicht nur die FDP Spitze von dem Vorhaben sondern auch die Fuhrung des LSD Gleichwohl erhielt der Auftritt Dieckmanns grosse offentliche Aufmerksamkeit Mehrere hundert Zuhorer und Journalisten fanden sich in einem Wirtshaussaal ein und draussen wurde lautstark gegen die Veranstaltung und ihre Protagonisten demonstriert Dieckmann konnte am Ende nur unter Polizeischutz den Saal verlassen und reiste uberhastet ab 4 Auf zahlreichen Auslandsreisen hatte Dieckmann so Der Spiegel selbst immer in Rede und Habitus burgerlich die sozialistische Macht als respektabel prasentiert In den letzten Jahren hatte der Dresdner Ehrenburger nur noch als Symbol des SED Traums von der politisch moralischen Einheit des DDR Volkes fungiert 5 Er ist auf dem Friedhof der Dorotheenstadtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden beigesetzt Der Lyriker Jens Gerlach widmete ihm in Dorotheenstadtische Monologe ein Gedicht 6 Der Schriftsteller Friedrich Dieckmann 1937 ist sein Sohn Der Nachlass Dieckmanns kam ins Zentralarchiv der LDPD in Berlin und gelangte von dort 1991 ins Archiv des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit nach Gummersbach 7 Staatliche Ehrungen Bearbeiten1954 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold Erstverleihung dieses Ordens an 22 Personen 8 1965 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 1953 Ehrendoktor der Universitat Leipzig 9 Ehrenprofessor Orden Banner der Arbeit Ehrenring der DDR Deutsche Friedensmedaille Die Deutsche Post der DDR gab 1973 im Rahmen der Serie Bedeutende Personlichkeiten zum 80 Geburtstag Dieckmanns eine Sondermarke heraus 1971 1991 gab es in Berlin Mitte eine Johannes Dieckmann Strasse heute Taubenstrasse 10 Darstellung Dieckmanns in der bildenden Kunst der DDR BearbeitenRudolf Bergander Prof Dr Rudolf Dieckmann Zeichnung 1968 11 Rudolf Nehmer Dr Joh Dieckmann Volkskammerprasident Tafelbild 1960 Veroffentlichungen BearbeitenRudolf Heinze In Karl Massmann Robert Paul Oszwald Hrsg VDSter 50 Jahre Arbeit fur Volkstum und Staat Den Vereinen Deutscher Studenten zum 6 August 1931 gewidmet Berlin 1931 S 61 65 In Deutschlands entscheidungsvollster Zeit Reden und Aufsatze Kongress Verlag Berlin 1958 DNB 57285191X Wohin der Weg fuhrt Reden und Aufsatze Zusammengestellt von Theo Hanemann Hrsg vom Zentralvorstand der LDPD Buchverlag Der Morgen Berlin 1963 DNB 450930580 Dokumente Reden Aufsatze Gesammelt von Manfred Bogisch Hrsg vom Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD Buchverlag Der Morgen Berlin 1982 DNB 830443207 Literatur BearbeitenRudolf Agsten Johannes Dieckmann In Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD Hrsg Wegbereiter unserer Partei Buchverlag Der Morgen Berlin 1986 DNB 880864745 S 29 39 Jurgen Frolich Johannes Dieckmann 1893 1969 In Torsten Oppelland Hrsg Deutsche Politiker 1949 1969 17 biographische Skizzen aus Ost und West Band 1 Primus Darmstadt 1999 ISBN 3 89678 120 0 S 60 71 Theo Hanemann Moment bitte Herr Dieckmann Geschichten Anekdoten Erinnerungen 2 Auflage Buchverlag Der Morgen Berlin 1988 ISBN 3 371 00176 8 Johannes Dieckmann Aus seinem Leben und Wirken Hrsg vom Zentralvorstand der Liberal Demokratischen Partei Deutschlands Buchverlag Der Morgen Berlin 1968 DNB 457102624 Johannes Dieckmann Beitrage zu seiner politischen Biographie 1945 1969 Aus dem Protokoll des Kolloquiums der Kommission zur Erforschung der Parteigeschichte der LDPD und des Wissenschaftlichen Rates der Zentralen Parteischule Dr Wilhelm Kulz der LDPD Hrsg vom Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD Buchverlag Der Morgen Berlin 1974 DNB 750377836 Elke Reuter Helmut Muller Enbergs Dieckmann Johannes In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Christoph Stamm und keineswegs als Mitlaufer Die politischen Anfange von Johannes Dieckmann in der Deutschen Volkspartei 1918 1933 In Jahrbuch zur Liberalismus Forschung 31 Jg 2019 S 339 364 Wandlungen und Wirkungen Protokoll des Wissenschaftlichen Kolloquiums des Politischen Ausschusses des Zentralvorstandes der LDPD zum Thema Johannes Dieckmann Sein Verhaltnis zur Arbeiterklasse und sein Beitrag zur Bundnispolitik Hrsg vom Sekretariat des Zentralvorstandes der LDPD Buchverlag Der Morgen Berlin 1983 DNB 850489040 Marc Zirlewagen Johannes Dieckmann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 496 501 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Verbindungen von Funktionaren der FDP zu Professor Dieckmann Bericht der Zentralen Auswertungs und Informationsgruppe ZAIG des Ministeriums fur Staatssicherheit Nr Nr 701 64 27 August 1964 In Daniela Munkel Hrsg Die DDR im Blick der Stasi Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 Volltext online Zum Marburg Besuch 1961 Conrad Ahlers Zum Lachen war das nicht Marburger Studenten veranstalten eine Burgerkriegs Ubung gegen Johannes Dieckmann In Frankfurter Rundschau 16 Januar 1961 S 3 Dieckmann in Marburg Eine fast vollstandige Chronik uber Vorgeschichte Ereignisse und Wirkungen seines Besuches In Marburger Blatter Nr 67 1961 S 3 ff Hans Gresmann Johannes Dieckmann sagte Sorry In Die Zeit 20 Januar 1961 Volltext online Reinhard Hubsch Dieckmann raus Hangt ihn auf Der Besuch des DDR Volkskammerprasidenten Johannes Dieckmann in Marburg am 13 Januar 1961 Pahl Rugenstein Bonn 1995 ISBN 3 89144 212 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Dieckmann Sammlung von Bildern Literatur von und uber Johannes Dieckmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Johannes Dieckmann in der Sachsischen Bibliografie Zeitungsartikel uber Johannes Dieckmann in den Historischen Pressearchiven der ZBW Eintrag zu Johannes Dieckmann in der Zentralen Datenbank Nachlasse Eintrag zu Johannes Dieckmann in Kalliope Nachlass Bundesarchiv N 2500Einzelnachweise Bearbeiten Louis Lange Hrsg Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten Anschriftenbuch 1931 Berlin 1931 S 42 Siehe zum Abstimmungsverhalten der burgerlichen Abgeordneten zum sachsischen Ermachtigungsgesetz Mike Schmeitzner Dresden Landtag und Staatskanzlei In Konstantin Hermann Hrsg Fuhrerschule Thingplatz Judenhaus Orte und Gebaude der nationalsozialistischen Diktatur in Sachsen Sandstein Verlag Dresden 2014 ISBN 978 3 95498 052 9 S 58 61 hier S 61 Anm 7 https books google de books id ZCm1BgAAQBAJ amp pg PA68 Harald Krieg LDP und NDP in der DDR 1949 1958 VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 1965 ISBN 3 663 03152 7 S 68 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vor 40 Jahren spricht Johannes Dieckmann in Marburg Memento vom 21 August 2018 im Internet Archive Liberaler Stichtag des Archivs des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit 12 Januar 2011 Johannes Dieckmann In Der Spiegel Nr 10 1969 online Jens Gerlach Dorotheenstadtische Monologe Aufbau Verlag Berlin 1972 S 36 40 Susanne Ackermann Jurgen Frolich Der Nachlass des Volkskammerprasidenten Johannes Dieckmann im AdL In Mitteilungen der Fachgruppe 6 im Verband deutscher Archivare Nr 31 2006 S 43 47 Neues Deutschland 8 Mai 1954 Verzeichnis der Ehrenpromotionen Nicht mehr online verfugbar Archiv der Universitat Leipzig archiviert vom Original am 22 Januar 2021 abgerufen am 9 November 2020 Ordnung nach Graduierungsjahr nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geschichte archiv uni leipzig de Johannes Dieckmann Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Professor Dr Dieckmann Rudolf Bergander Bildindex der Kunst amp Architektur Bildindex der Kunst amp Architektur Startseite Bildindex Abgerufen am 25 September 2022 Sachsische Justizminister Konigreich Sachsen Julius Traugott von Konneritz Albert von Carlowitz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Johann Heinrich August von Behr Robert Schneider Christian Wilhelm Ludwig von Abeken Rudolf Schurig Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Paul 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Personensuche PersonendatenNAME Dieckmann JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DVP LDPD MdV VolkskammerprasidentGEBURTSDATUM 19 Januar 1893GEBURTSORT Fischerhude Kreis AchimSTERBEDATUM 22 Februar 1969STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Dieckmann amp oldid 226480568